Illness name: bauchfellentzuendung
Description:
Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.
Bei der
Bauchfellentzündung
(Peritonitis) handelt es sich um eine Entzündung der dünnen Haut, welche die Organe umgibt und die den Bauchraum von innen auskleidet. Die Peritonitis entsteht durch Bakterien oder eine andere Grunderkrankung. Je nach Ursache sind Symptome, Ausbreitung und Behandlung der Bauchfellentzündung unterschiedlich. Erfahren Sie hier alles Wichtige über die Bauchfellentzündung.
Die Symptome einer Bauchfellentzündung hängen unter anderem von der Art der Peritonitis ab.
Die Symptome einer spontanen bakteriellen Bauchfellentzündung (kurz SBP) sind nicht immer eindeutig. Bei einer leichten Bauchfellentzündung lassen sich in der Regel zunächst keine oder nur wenige Anzeichen finden. Fieber und Bauchschmerzen weisen manchmal auf die Peritonitis hin. Es ist wichtig, dass der Arzt einen Patienten mit Verdacht auf eine Bauchfellentzündung gründlich zu dessen Symptomen befragt. Dabei lassen sich häufig typische Erkrankungen feststellen, die mit einer Bauchfellentzündung verknüpft sind. Dazu gehören in erster Linie die Leberzirrhose, eine chronische Leberkrankheit und die Bauchwassersucht (Aszites). Auch bei Menschen mit einer Nierenfunktionsstörung kommt eine Peritonitis gelegentlich vor. Bei Personen ohne Grunderkrankung ist eine Bauchfellentzündung hingegen selten.
Entsteht eine akute Bauchfellentzündung infolge einer anderen Entzündung im Bauchraum, sind starke Bauchschmerzen ein häufiges Symptom der Peritonitis. Tastet der Arzt den Bauch ab, bemerkt er zumeist, dass der Patient die Bauchmuskulatur reflektorisch anspannt und sich die Bauchdecke oft bretthart anfühlt. Die Patienten fühlen sich schlecht, haben Fieber und liegen häufig mit angezogenen Beinen im Bett.
Je nachdem, wo der ursprüngliche Entzündungsherd liegt, finden sich Symptome zunächst lokal begrenzt und breiten sich später diffus über den Bauch aus. Erreger wie Chlamydien oder Gonokokken verursachen manchmal eine Bauchfellentzündung bei der Frau, die Symptome wie Schmerzen im Unterbauch hervorrufen. Hier ist die Entzündung auf den Beckenraum begrenzt. Mediziner sprechen dann von einer Pelveoperitonitis.
Die Bauchfellentzündung nach einer besonderen Form der Blutwäsche, einer sogenannten
Peritonealdialyse
(continuous ambulatory peritoneal dialysis, kurz CAPD), verursacht kaum oder nur abgeschwächte Symptome. Die Patienten fühlen sich üblicherweise mäßig krank. In der Regel ist die Temperatur nur leicht erhöht (subfebrile Temperatur) auf bis zu 38°C.
Der Verlauf einer Bauchfellentzündung hängt von der Art der Peritonitis und weiteren gesundheitlichen Faktoren des Patienten ab. In vielen Fällen heilt eine spontane bakterielle Peritonitis durch richtige und vor allem zügige antibiotische Therapie aus. Personen, die schon einmal an einer primären Bauchfellentzündung erkrankt waren, haben ein höheres Risiko, dass die Peritonitis erneut auftritt. Daher empfehlen Ärzte im Anschluss an die Erkrankung meist eine vorbeugende Antibiotika-Therapie.
Der Verlauf einer primären Bauchfellentzündung hängt von verschiedenen Risikofaktoren ab, dazu zählen:
Grundsätzlich ist die Prognose eines Patienten mit Leberschaden und Bauchwassersucht (Aszites) schlechter, wenn eine spontane bakterielle Bauchfellentzündung auftritt. Der Grund ist vermutlich, dass der Körper durch die bestehende Erkrankung bereits geschwächt ist. Die Krankenhaus-Sterberate liegt dann beim erstmaligen Auftreten der Bauchfellentzündung zwischen zehn und 50 Prozent.
Die Prognose einer sekundären Bauchfellentzündung hängt im Wesentlichen von der Grunderkrankung und deren erfolgreicher Behandlung ab.
Bei den Ursachen einer Bauchfellentzündung gilt es, zwei Faktoren zu berücksichtigen: zum einen die Auslöser des entzündlichen Geschehens im Bauchfell, zum anderen die zugrundeliegenden Vorerkrankungen.
In 80 Prozent der Fälle sind sogenannte gramnegative Bakterien ursächlich für die Bauchfellentzündung, davon am häufigsten das Darmbakterium Escherichia coli, gefolgt von bestimmten Kugelbakterien (Enterokokken) und Stäbchenbakterien, wie Klebsiellen. Bei all den genannten Bakterien handelt es sich um Darmkeime. Etwa 20 Prozent der Fälle werden durch grampositive Erreger wie Streptokokken hervorgerufen.
Die akute Blinddarmentzündung (Appendizitis) ist eine der häufigsten Ursachen einer Bauchfellentzündung im Unterbauch. Freigesetzte Keime greifen das Bauchfell an und lösen Entzündungsreaktionen aus.
Mitunter entzünden sich kleine Ausstülpungen der Darmwand, sogenannte Divertikel (Divertikulitis), und rufen im weiteren Verlauf eine Peritonitis hervor.
Im Oberbauch steigt das Risiko einer Bauchfellentzündung bei einer entzündeten
Gallenblase
(Cholezystitis). Gleiches gilt bei Entzündungen des Magens (zum Beispiel wenn ein
Magengeschwür
durchgebrochen ist) oder der
Bauchspeicheldrüse
. Die Erreger werden dabei über das Blut oder die Lymphbahnen auf das Bauchfell übertragen.
Eine Bauchfellentzündung bei der Frau tritt manchmal durch eine Infektion mit Chlamydien oder Gonokokken (Erreger von
Tripper
) auf. Allerdings betrifft die Entzündung dann das Bauchfell des Beckenraumes. Ärzte bezeichnen dies auch als Pelveoperitonitis.
Lebensbedrohliche Zustände werden erreicht, wenn es zu einem sogenannten Durchbruch in den Bauchorganen kommt. Diese Komplikation tritt beispielsweise infolge von Blinddarm- oder Gallenblasenentzündungen auf, aber auch durch traumatische Ereignisse wie eine Operation oder Verletzungen von außen. Auch ein Geschwür (Ulkus) der Darmwand bricht mitunter auf; die natürliche Barriere durch die Darmwand besteht dadurch nicht mehr. Infolgedessen werden massenhaft krankheitserregende Darmbakterien in den Bauchraum ausgeschwemmt. Diese lösen dann eine diffuse Bauchfellentzündung aus.
Leckt der
Magen
, die Bauchspeicheldrüse oder die
Galle
, ohne dass eine Entzündung vorausgegangen ist, so führt dies in einigen Fällen dennoch zu einer Bauchfellentzündung. Denn Magensaft, Galle und Bauchspeicheldrüsensekret greifen das Bauchfell an und lösen dadurch eine sogenannte chemische Peritonitis aus.
Die Durchblutung der Leber ist manchmal durch Geschwülste, entzündliche Umbauprozesse des Lebergewebes (etwa Leberzirrhose) oder Blutgerinnsel gestört. Dadurch erhöht sich der Druck in den Gefäßen, die zur Leber führen. Zudem kommt es bei einer Lebererkrankung zu einer erniedrigten Eiweiß-Produktion. Beide Faktoren führen über verschiedene Mechanismen dazu, dass die Zufuhr von Flüssigkeit erhöht und deren Abtransport erniedrigt ist. Es sammelt sich krankhaft viel freie Flüssigkeit im Bauchraum, was Bauchwassersucht (Aszites) genannt wird. Mit dieser Bauchwassersucht gelangen meistens auch vermehrt Bakterien in die Bauchhöhle, die dann das Bauchfell angreifen.
Bauchgefäße werden unter Umständen durch einen Blutpfropf verstopft oder sind nach einer Operation in diesem Gebiet nicht mehr durchgängig. Das betroffene Organ wird nicht mehr richtig mit Blut versorgt und entzündet sich. Betrifft die Durchblutungsstörung einen Darmabschnitt, so transportiert dieser seinen Inhalt nicht mehr richtig weiter. Hinzu kommt, dass dann die Darmwand abstirbt und damit durchlässig wird. Der Mediziner spricht vom funktionellen
Darmverschluss
(paralytischer Ileus). Infolgedessen vermehren sich die Bakterien an dieser Stelle und produzieren Giftstoffe. Dadurch entzündet sich schließlich das Bauchfell, und es kommt mitunter zu einer lebensbedrohlichen Durchwanderungsperitonitis.
Eine seltene Ursache für die Bauchfellentzündung ist der Befall des Bauchfells (Peritoneums) mit bösartigen Tumorzellen. Ärzte sprechen dann von einer Peritonealkarzinose. Es kommt dabei zu einer nicht-bakteriellen Entzündungsreaktion. Zudem sammelt sich meist eine beträchtliche Menge an Flüssigkeit im Bauchraum an, die man in diesem Fall malignen (bösartigen) Aszites nennt.
Die Behandlung einer Bauchfellentzündung richtet sich in erster Linie nach ihrem Auslöser.
Die spontane bakterielle Peritonitis wird mit Antibiotika therapiert. Handelt es sich um eine unkomplizierte primäre Bauchfellentzündung, setzen Ärzte Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Cephalosporine der Gruppe 3a ein. Unkompliziert bedeutet hier, dass der Betroffene keinen
Schock
, Darmervschluss, Blutungen aus dem Magen-Darm-Takt oder andere Komplikationen aufweist. Bei schwerwiegenden Fällen verabreicht der Arzt das Antibiotikum über einen Venentropf direkt in den
Blutkreislauf
des Patienten. Dadurch wirkt das Antibiotikum schneller.
Bei Patienten, die zusätzliche Komplikationen aufweisen oder gegen die genannte Wirkstoffgruppe allergisch sind, kommen Antibiotika aus der Grupper der Carbapeneme infrage.
Einige Erreger haben bereits Mechanismen ausgebildet, die sie gegen manche dieser Antibiotika widerstandsfähig machen. Die Wahl des Antibiotikums bei der Behandlung einer Bauchfellentzündung wird dieser Entwicklung angepasst. Um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen, nimmt der Arzt 48 Stunden nach der erstmaligen Gabe des Antibiotikums erneut Bauchwasser ab, um es wieder auf Keime und weiße Blutkörperchen untersuchen zu lassen.
Die sekundäre Peritonitis geht meist mit einem schlechten, teilweise lebensbedrohlichen Allgemeinzustand des Patienten einher. Dabei sinkt der Blutdruck und die Herzfrequenz steigt an – Anzeichen eines Kreislaufschocks. Zunächst muss daher der Kreislauf stabilisiert werden. Fast immer ist dabei eine intensivmedizinische Überwachung und Betreuung des Patienten notwendig.
Da der Bauchfellentzündung eine Grunderkrankung vorausgeht, muss diese behandelt werden. In der Regel besteht ein Defekt im Bauchraum, beispielsweise ein Durchbruch des Blinddarms. Dieser wird operativ behoben. Handelt es sich um einen kleinen Defekt, genügt in manchen Fällen ein minimal-chirurgischer Eingriff (laparoskopische Chirurgie) mit nur kleinen Schnitten. Bei größeren Schäden öffnet der Arzt fast die ganze Bauchdecke (
Laparotomie
). Während des Eingriffs wird der Bauchraum gespült (Peritoneallavage). Bakterien, Eiter, Blut und abgestorbenes Gewebe werden dadurch entfernt.
Müssen die Chirurgen Darmabschnitte entfernen, legen sie unter Umständen einen künstlichen Darmausgang. Dieser wird nach vollständiger Ausheilung wieder rückverlagert. Meistens erfolgt zudem eine Drainage des Bauchraums, mit deren Hilfe krankhafte und vermehrte Flüssigkeit abgeleitet wird.
Die Bauchfellentzündung selbst wird mit bestimmten Antibiotika (etwa Cephalosporinen der 3. Generation) therapiert. Der Patient verbleibt stationär im Krankenhaus. Dadurch lassen sich der Erfolg der Therapie kontrollieren und lebenswichtige Körperfunktionen des Patienten überwachen.
Entsteht die sekundäre Bauchfellentzündung ohne Organschaden, ist eine Operation nicht notwendig. In der Regel reicht dann eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika aus.
Die Bauchfellentzündung (Peritonitis) ist eine lebensbedrohliche, entzündliche Erkrankung im Bauchraum. Die Bauchhöhle und die dort liegenden Organe sind von einer dünnen
Haut
umgeben. Diese Haut bezeichnet man als Bauchfell (Peritoneum). Das Bauchfell produziert in der Regel eine Flüssigkeit, die wie ein Gleitmittel die Bewegung der Bauchorgane gegeneinander erleichtert. Bei bestimmten Erkrankungen bildet das Peritoneum übermäßig viel Flüssigkeit. Sammelt diese sich in der Bauchhöhle an, sprechen Ärzte von einer Bauchwassersucht (Aszites). Infiziert sich diese Flüssigkeit mit Bakterien, entsteht eine bakterielle Bauchfellentzündung. Ein Aszites kommt häufig bei schweren Leberkrankheiten, wie einer Leberzirrhose vor.
Bei der Bauchfellentzündung unterscheidet man zwischen einer primären und einer sekundären Form. Die primäre Form tritt spontan durch Bakterien auf und wird daher auch spontane bakterielle Peritonitis genannt. Die sekundäre Form der Bauchfellentzündung hingegen geht von anderen entzündlichen Erkrankungen im Bauchraum aus. Ist die Entzündung auf ein bestimmtes Areal begrenzt, so spricht man von einer lokalen Peritonitis. Betrifft sie den ganzen Bauchraum, handelt es sich um eine diffuse Bauchfellentzündung.
Diese scheinbare Bauchfellentzündung tritt beispielsweise bei einer Blutzuckerkrankheit (
Diabetes mellitus
) oder im Verlauf einer akuten und schweren Unterfunktion der
Nebennierenrinde
(Addison-Krise bei
Morbus Addison
) auf. Betroffene haben oft starke Bauchschmerzen. Obwohl die Beschwerden einer Bauchfellentzündung ähneln, findet man bei genauer Untersuchung keine Entzündung. Die Ursache der Pseudoperitonitis ist unklar, allerdings geht die Symptomatik häufig mit erhöhten Blutzuckerwerten einher. Die Pseudoperitonitis wird entsprechend der Grunderkrankung behandelt, beispielsweise durch Senkung des Blutzuckerspiegels.
Arbeiten die Nieren eines Patienten kaum oder gar nicht mehr, ist meist eine Blutwäsche (
Dialyse
) erforderlich. Sie übernimmt die Aufgabe der Nieren, Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut zu entfernen. Eine bestimmte Dialyse-Form ist die sogenannte Bauchfelldialyse (CAPD: continuously ambulatory peritoneal dialysis), bei der der Körper über die Bauchhöhle entgiftet wird. Unter Umständen entzündet sich dabei das Bauchfell, und es kommt zur CAPD-Peritonitis. Diese ist eine gefürchtete Komplikation und die häufigste Ursache für den Abbruch der Bauchfelldialyse.
Die primäre Bauchfellentzündung ist für allem bei Lebererkrankungen, die mit einer Bauchwassersucht (Aszites) einhergehen, häufig.
Bei der Diagnose einer möglichen Bauchfellentzündung ist in der Regel Eile gefragt. Vor allem eine eitrige Sekundärperitonitis wird schnell ein lebensbedrohlicher Notfall, der rasch behandelt werden muss.
Wie bei jeder Erkrankung fragt der Arzt den Patienten zunächst nach den auftretenden Symptomen. Auch über vorausgegangene Operationen sollte der Patient den Arzt informieren. Das Gleiche gilt für bestehende Erkrankungen, zum Beispiel krankhafte Leberveränderungen und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie
Morbus Crohn
. Sie begünstigen eine Bauchfellentzündung. Aber auch vergangene Infekte und Krankheiten spielen eine Rolle, beispielsweise Bauchspeicheldrüsen- oder Magenentzündungen.
Bei der körperlichen Untersuchung untersucht der Arzt den Bauch gründlich, um das genaue Areal auftretender Schmerzen einzugrenzen und so mögliche Entzündungsherde zu finden. Reagiert der Patient auf bestimmte Druckpunkte mit Schmerzen, deutet dies auf eine Blinddarmentzündung hin. Eine Entzündung ausgestülpter Darmbläschen (Divertikulitis) findet sich vor allem im linken Unterbauch. Eine krankhafte Gallenblase äußert sich durch kampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch (Gallenkolik). Außerdem lassen sich eventuell Hinweise auf eine Bauchwassersucht feststellen.
Um die genaue Ursache einer Bauchfellentzündung zu finden, wird der Arzt zügig einige Untersuchungen durchführen (lassen):
Bei einer umfassenden Untersuchung des Blutes überprüft der Arzt Werte, deren Veränderung für die Erkrankung eines bestimmten Organs sprechen (etwa Leber- oder Nierenwerte). Außerdem zeigen sich eventuell Entzündungsparameter erhöht. Die Bestimmung des Blutzuckers ist sinnvoll, um eine mögliche Pseudoperitonitis zu berücksichtigen.
Ein
Ultraschall
bringt vor allem im Falle einer Blinddarmentzündung Aufschluss (vergrößert, fehlende Darmbewegung, sieht aus wie eine Zielscheibe). Außerdem lässt sich freie Flüssigkeit (Aszites) oder freie Luft im Bauchraum feststellen. So grenzt der Arzt die Ursache der Bauchfellentzündung ein.
Die Röntgenaufnahme des Bauches erfolgt entweder im Stehen oder in linksseitiger Lage. Auf diesem Weg findet sich eventuell freie Luft im Bauchraum, Anzeichen eines Darmdurchbruchs. Um die Diagnose zu sichern, wird der Magen-Darm-Trakt mittels Kontrastmittel dargestellt. Dadurch findet man in der Regel auch die Stelle des Durchbruchs, der die Bauchfellentzündung ausgelöst hat.
Dies ist die wichtigste Untersuchung, um eine primäre Peritonitis zu diagnostizieren. Der Arzt entnimmt mit einer Hohlnadel, die er in die Bauchdecke sticht, eine Probe vom Bauchwasser. Einerseits wird die gewonnene Flüssigkeit sofort im Labor untersucht (etwa zur Zählung bestimmter Blutzellen), andererseits werden sogenannte Kulturen angelegt, mit deren Hilfe man die Art der beteiligten Bakterien der Bauchfellentzündung bestimmt.
Mittels CT findet man in manchen Fällen Eiteransammlungen im Bauchraum. Außerdem lässt sich eine eventuell vorhandene Durchbruchsstelle genauer darstellen.
Bekommt der Patient aufgrund einer Bauchfelldialyse eine Bauchfellentzündung, ist das Aussehen der Dialyseflüssigkeit wegweisend. In fast allen Fällen ist diese trüb, und es lassen sich weiße Blutkörperchen darin finden.
Personen, die bereits an einer primären Bauchfellentzündung erkrankt waren, erhalten zur Vorbeugung meist dauerhaft ein Antibiotikum. Außerdem behandeln Ärzte Patienten mit schweren Lebererkrankungen und Aszites vorbeugend mit einem Antibiotikum. Generell sollte jede Bauchwassersucht (unabhängig von der Ursache) sorgfältig behandelt werden, um die Entstehung einer Bauchfellentzündung zu vermeiden.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.
Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Kurzübersicht
Welche Symptome treten auf?
Primäre Bauchfellentzündung: Symptome
Sekundäre Bauchfellentzündung: Symptome
Symptome einer Peritonitis bei Bauchfelldialyse (CAPD)
Bauchfellentzündung: Verlauf und Prognose
Ursachen und Risikofaktoren
Erreger einer Bauchfellentzündung
Risikofaktor Entzündungen im Bauchraum
Risikofaktor Durchbruch oder Leck
Risikofaktor Lebererkrankung mit Aszites
Risikofaktor Durchblutungsstörungen
Seltene Ursache: Krebs
Was hilft gegen Bauchfellentzündung?
Behandlung der primären Bauchfellentzündung
Behandlung der sekundären Bauchfellentzündung
Was ist eine Bauchfellentzündung?
Pseudoperitonitis
CAPD-Bauchfellentzündung
Häufigkeit der Bauchfellentzündung
Diagnose und Untersuchung
Befragung und körperliche Untersuchung
Blutuntersuchung
Ultraschalluntersuchung
Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel
Bauch-Punktion (Aszites-Punktion)
Computertomografie (CT)
Untersuchung der Dialyseflüssigkeit
Bauchfellentzündung: Vorbeugen
Autoren- & Quelleninformationen