Illness name: meniskusriss
Description:
Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.
Dr. med. Fabian Sinowatz ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.
Ein
Meniskusriss
(Meniskusschaden) ist eine Verletzung der Menisken. Das sind zwei Gelenkknorpel, die im Kniegelenk als „Stoßdämpfer“ dienen. Bei einem Meniskusschaden entstehen durch falsche Belastung beim Sport oder altersbedingten Verschleiß Risse in den ringförmigen Knorpeln. Je nachdem, wie groß der Schaden durch den Meniskusriss ausgefallen ist, gibt es verschiedene Therapieoptionen. Allerdings erfordert nicht jeder Meniskusschaden eine Behandlung. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Meniskusriss.
Die Menisken (gr. mēnískos = mondförmiger Körper) sind zwei ringförmige Knorpel, die seitlich am Knie zwischen den Knochen des Ober- und Unterschenkels liegen. Sie wirken als Stoßdämpfer, das heißt, sie vergrößern die Auflagefläche und verringern die Reibung zwischen den Knochen. Die Menisken ermöglichen damit eine gleitende, schmerzlose Bewegung im
Kniegelenk
– zumindest, solange keine Risse im Gewebe entstehen. Dann sprechen Ärzte vom sogenannten Meniskusriss.
Namentlich unterscheidet man im Kniegelenk den inneren und den äußeren
Meniskus
. Der Innenmeniskus (medialer Meniskus) ist halbmondförmig und relativ unbeweglich, weil er mit dem Innenband (Lig. collaterale mediale) fest verwachsen ist. Er ist deshalb nicht gut in der Lage, einwirkenden Kräften auszuweichen, und reißt daher leichter.
Im Gegensatz dazu hat der Außenmeniskus (lateraler Meniskus) eine annährend runde Form und ist weniger stark am umgebenden Gewebe fixiert. Er hat deswegen einen größeren Bewegungsspielraum bei Krafteinwirkungen, ein Meniskusriss tritt bei ihm folglich seltener auf.
Typischerweise passiert eine Meniskusverletzung vor allem bei Sturzverletzungen, bei denen sich das Knie verdreht. Häufig entstehen solche
traumatischen
Meniskusschäden bei Sportarten wie Skifahren oder Fußball. Ein Meniskusriss entsteht aber auch bei
altersbedingtem Verschleiß
oder einer
chronischen Überbelastung
des Kniegelenks, zum Beispiel bei manchen Berufsgruppen mit überwiegend hockender Tätigkeit, etwa Fliesenleger.
Ein Meniskusriss zieht sich mitunter in allen Richtungen durch das Gewebe und betrifft alle Meniskusanteile. Neben der Rissform ist für die Wahl der Therapie entscheidend, an welcher Stelle der Riss im Meniskus lokalisiert ist. In der gut durchbluteten Außenzone ist oftmals eine Naht möglich, während der Arzt den verletzten Meniskusanteil in der schlecht durchbluteten Innenzone häufig entfernen muss.
Nicht bei jedem Meniskusschaden bestehen akute Beschwerden oder Schmerzen im Knie. Je nach Größe und Ausmaß des Risses treten verschiedene Symptome auf, die Betroffene unterschiedlich stark behindern. Die Behandlung des Meniskusrisses richtet sich danach: In Fällen ohne oder mit geringen Einschränkungen lässt sich ein Meniskusriss konservativ (ohne Operation) behandeln. In schweren Fällen ist unter Umständen eine operative Therapie oder ein künstlicher Meniskus nötig.
Der Meniskus reißt auf unterschiedliche Weise ein. Deshalb unterscheiden Mediziner verschiedene Formen des Meniskusschadens:
Die Therapie beim Meniskusriss ist abhängig davon, wie groß der Riss und die bestehenden Schmerzen sind. Grundsätzlich gilt, dass am besten unmittelbar nach einem Unfall und dem Verdacht auf einen Meniskusriss eine Selbstbehandlung („Erste Hilfe“) erfolgen sollte. So ist es möglich, das Ausmaß des Schadens und die Schmerzen klein zu halten. Bleiben die Beschwerden bestehen, ist es empfehlenswert, diese ärztlich abzuklären und behandeln zu lassen. Unbehandelt zieht ein Meniskusriss unter Umständen Folgeschäden nach sich.
Entscheidend für die Therapie ist nicht nur die Rissform, sondern vor allem auch, ob dieser
Riss in der Innen- oder Außenzone
des Meniskus lokalisiert ist. Während die Außenzone in Richtung der
Haut
gut durchblutet ist, ist die Innenzone zur Kniemitte hin kaum durchblutet. Bei einem Meniskusschaden in der äußeren Zone ist es daher häufig möglich ihn zu nähen. Aufgrund der guten Durchblutung ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Riss wieder verheit.
Bei einer Meniskusverletzung der inneren Zone ist die Chance auf eine Heilung des Schadens hingegen schlechter. In diesem Fall ist es unter Umständen erforderlich, den verletzten Meniskusanteil operativ zu entfernen.
Tritt ein Meniskusriss beim Sport oder während eines Ausflugs auf, sollten Betroffene das Knie sofort kühlen, zum Beispiel mit Eispackungen oder Umschlägen mit kaltem Wasser. Das Eis sollte dabei nicht direkt auf der Haut liegen, sondern in ein weiches Tuch eingewickelt sein. Es ist ratsam, das Bein hochzulagern und es so wenig wie möglich zu bewegen. Diese Maßnahmen verringern die Schwellung des Knies.
Bei anhaltenden Schmerzen sollten Betroffene nach der ersten Behandlung unbedingt einen Arzt aufsuchen. Neben einem Meniskusriss sind möglicherweise auch Verletzungen an den Kreuzbändern, den Seitenbändern, der Kniescheibe oder anderen Strukturen verantwortlich für die Schmerzen.
Nicht bei jedem Meniskusschaden ist eine Operation nötig. Kleine Einrisse in der gut durchbluteten Außenzone des Meniskus lassen sich häufig ohne OP behandeln. Eine sogenannte konservative (nichtoperative) Therapie kommt auch dann infrage, wenn im Knie bereits Rückbildungen (Degenerationen) des Knochens oder ein deutlicher Gelenkverschleiß (
Arthrose
) nachzuweisen sind. Die konservative Therapie setzt sich zusammen aus:
Ob die Therapie erfolgreich ist, hängt von der Größe des Schadens, eventuellen Vorschäden im Knie und den individuellen Belastungsanforderungen im Alltag ab. In unsicheren Fällen versucht der Arzt möglicherweise zunächt eine konservative Therapie und steigt bei einem Misserfolg auf eine operative Behandlungsmethode um.
Über den Nutzen einer Meniskus-OP gehen die Meinungen in der Fachwelt weit auseinander. Fest steht, dass die Behandlungsmethode bei einem Meniskusriss von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt und es keine allgemeingültige Empfehlung zur Meniskusschaden-Behandlung gibt.
Insbesondere, wenn sich am Riss Teile des Meniskus gelöst haben und sich im Gelenkspalt befinden, führt in der Regel kein Weg an einer Meniskus-OP vorbei. Das Ziel eines solchen Eingriffs ist es, so viel Meniskusgewebe wie möglich zu erhalten und die Bewegungsfähigkeit möglichst in vollem Umfang wiederherzustellen.
Es stehen mit der arthroskopischen und der offenen Meniskusoperation zwei Arten der Meniskusoperation zur Verfügung. Während Ärzte früher meist offen operiert haben, ist heute die arthroskopische Meniskusoperation das Mittel der Wahl. Die Eingriffe erfolgen unter örtlicher Betäubung oder manchmal in Vollnarkose.
Die
Arthroskopie
(Gelenkspiegelung) ist eine sogenannte minimal-invasive Methode. Das bedeutet, dass der Arzt bei der Meniskus-OP nicht einen einzigen großen Schnitt, sondern stattdessen zwei bis drei kleinere Schnitte macht. Durch den ersten Schnitt führt er eine stabförmige Kamera in das Knie, die Bilder aus dem Inneren des Kniegelenks live auf einen Monitor überträgt. Durch die anderen Schnitte führt der Chirurg die Operationsinstrumente ein, mit denen er abgerissene Teile entfernt oder eine Meniskusnaht anlegt.
Der Vorteil einer Arthroskopie ist, dass die kleinen Verletzungen der Haut schneller wieder verheilen und nach der Meniskus-OP keine große Narbe zurückbleibt. Die offene Methode kommt zum Beispiel in Frage, wenn nicht nur eine Meniskusriss-Behandlung erfolgen soll, sondern zusätzlich Schäden an Bändern im Kniegelenk oder an der Gelenkkapsel vorliegen.
Unabhängig davon, ob arthroskopisch oder offen operiert wird, stehen folgende Operationstechniken bei einer Meniskus-OP zur Auswahl:
Je nach Ursache der Verletzung äußern sich die Symptome beim Meniskusschaden unterschiedlich stark. Bei einem akuten Meniskusriss treten meist ganz plötzlich Schmerzen im Knie auf. Bei degenerativen Veränderungen im Knie entwickeln sie sich über längere Zeit und werden immer schlimmer.
Je nachdem, welcher Meniskus verletzt ist, lassen sich die Schmerzen eher seitlich (lateral) am Knie oder nach innen hin (medial) lokalisieren.
Meniskusriss-Symptome bei Schädigung des äußeren (lateralen) Meniskus:
Meniskusriss-Symptome bei Schädigung des inneren (medialen) Meniskus:
Die Verletzung der Menisken und die abgerissenen, losen Faserteile im Gelenk führen möglicherweise zu einer Entzündung und diese wiederum zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Kniegelenkspalt. Mediziner sprechen von einem Kniegelenkserguss. In einigen Fällen ist die sich ansammelnde Flüssigkeit sogar von außen tastbar. Das Knie ist unter Umständen geschwollen. Da der Erguss auf das umliegende Gewebe drückt, verursacht er mitunter Schmerzen.
Besonders kompliziert ist es, wenn Faserteile der Menisken abgerissen sind und sich im Gelenk frei bewegen. Wenn solche Faserteile das Gelenk vollständig blockieren, machen sie das Strecken des Beins unmöglich (Streckhemmung). Klassisch sind bei einem solchen schwerwiegenden Meniskusriss Symptome wie ein Schnappen oder Klacken im Kniegelenk, das bei Bewegung hör- und fühlbar ist. Bleibt ein solcher Meniskusriss unbehandelt, verschleißt das Gelenk unter Umständen dauerhaft und irreparabel. Es kommt zur Kniegelenksarthrose.
Bei degenerativen Veränderungen im Knie treten bei einem Meniskusriss Symptome nicht unbedingt akut auf, sondern entwickeln sich über längere Zeit. Oftmals bemerken Betroffene eine zunehmende Instabilität im Kniegelenk und bewegen sich vorsichtiger. Da der Meniskus seinen Funktionen (Stoßdämpfer, Verteilung des einwirkenden Drucks und Gelenksstabilisierung) nicht mehr uneingeschränkt nachkommt, entsteht ein chronischer Reizzustand. Das schmerzt oder führt mitunter zu einem Kniegelenkserguss.
Oft sind die Schmerzen mal stärker und mal schwächer ausgeprägt. Es besteht die Gefahr, dass Betroffene diese nicht als Meniskusriss-Symptome wahrnehmen und sich infolge dessen nicht schonen oder einen Arzt aufsuchen. Je länger ein Meniskusriss ohne Behandlung bleibt, desto mehr weitet sich der Schaden aus.
Bei verschleißbedingten Veränderungen treten die Schmerzen vor allem bei Belastung auf, zum Teil halten sie auch kurz danach noch an. Schwillt das Knie nach leichten körperlichen Aktivitäten oder längerem Stehen an, so ist das ein Zeichen, dass das Kniegelenk bereits durch diese verhältnismäßig moderate Belastung überfordert ist. Im weiteren Verlauf fällt es Betroffenen immer schwerer, das Bein ganz durchzustrecken oder es stark zu beugen.
Betroffene, die solche Beschwerden wiederholt bemerken, sollten einen Arzt aufsuchen. Bei rechtzeitiger Behandlung ist es oft möglich, den Meniskus zu erhalten. Bei fortgeschrittenem Meniskusschaden ist das oftmals nicht der Fall, sodass eine Meniskusentfernung erforderlich ist.
Ein Meniskusriss hat verschiedene Ursachen. Etwa die Hälfte aller Fälle einer Meniskusverletzung ist auf eine Rückbildung (Degeneration) des Knorpelgewebes zurückzuführen. Die andere Hälfte entsteht durch akute Verletzungen, häufig bei bereits vorgeschädigtem Meniskus.
Unter einer Meniskus-Degeneration verstehen Mediziner eine zunehmende strukturelle Schwäche des Faserknorpels, aus dem der Meniskus aufgebaut ist. Aufgrund des Verschleißes ist das Knorpelgewebe weniger widerstandsfähig gegen Krafteinwirkungen und damit anfälliger für einen Meniskusriss. Eine solcher Knorpelverschleiß ist ab einem gewissen Lebensalter ganz normal.
Bestimmte Berufsgruppen, bei denen die Knie größeren Belastungen ausgesetzt sind, haben aber ein höheres Risiko für einen Meniskusriss. Dazu gehören zum Beispiel Sportler, Bauarbeiter, Gärtner oder Fliesenleger.
Die Menisken sind in der Lage, eine starke senkrechte Belastung (zum Beispiel beim Sprung aus geringer Höhe) gut abzufedern. Wirkt die Kraft aber schräg von der Seite auf das Faserknorpelgewebe ein, überdehnt es und reißt unter Umständen.
Typischer Auslöser eines Meniskusrisses sind Stürze mit einer Drehbewegung im Knie, beispielsweise beim Skifahren oder Fußball. Bei solchen Unfällen wird der Meniskus durch das Körpergewicht fixiert, während sich gleichzeitig der
Fuß
verdreht. Besonders bei einem vorgeschädigtem Meniskus besteht dadurch das Risiko für einen Meniskusriss. Auch im Alltag tritt gelegentlich ein Meniskusschaden auf, zum Beispiel beim in die Hocke gehen.
Darüber hinaus führt direkte Gewalteinwirkung auf das gesamte Knie in einigen Fällen zu einem Meniskusriss. Mediziner sprechen dann von einem primärtraumatischen Meniskusriss. So ist es zum Beispiel bei einem Sturz aus großer Höhe möglich, dass Knie, angrenzende Knochen und Menisken gemeinsam Schaden nehmen.
In ganz seltenen Fällen tritt ein Meniskusriss durch genetisch bedingte Formveränderungen auf. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Scheibenmeniskus, bei dem einer oder auch beide Menisken nicht wie gewöhnlich eine ringförmige Struktur haben, sondern eine platte Scheibe sind. Diese steht bei jeder Bewegung unter vermehrter Belastung und verschleißt dadurch schneller.
Die richtigen Ansprechpartner bei Verdacht auf einen Meniskusriss sind der Hausarzt oder ein
Facharzt für Orthopädie
. Nicht jeder Meniskusriss verursacht zwingend Symptome, die den Betroffenen stark beeinträchtigen. Kleinere Risse bleiben in vielen Fällen unbemerkt und wachsen von alleine wieder zu.
Der Arztbesuch beginnt in aller Regel damit, dass Betroffene dem Arzt ihre aktuellen Beschwerden und eventuelle Vorerkrankungen schildern (
Anamnese
). Dabei erkundigt sich der Arzt zum Beispiel danach,
Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung
.
Bei Verdacht auf einen Meniskusriss stehen verschiedene Tests zur Verfügung (Meniskustests), um zu ermitteln, welcher Meniskus verletzt ist.
In den Tests nach Steinmann, Apley-Grinding, Böhler, McMurray und Payr bewegt der Arzt den Unter- und Oberschenkel. Dabei belastet er jeweils den Innen- oder Außenmeniskus. Die Position, die dabei schmerzt, lässt Rückschlüsse auf den Ort der Schädigung zu. Dabei gilt, dass der innere Meniskus deutlich häufiger von Schädigungen betroffen ist als der äußere. Treten Meniskusschmerzen auf, sichert der Arzt die Verdachtsdiagnose „Meniskusriss“ durch weiterführende Untersuchungen ab.
Bei der körperlichen Untersuchung überprüft der Arzt außerdem, ob sich ein Gelenkserguss gebildet hat, ob das Abtasten des Kniegelenksspaltes schmerzhaft ist und ob Probleme beim Durchstrecken des Beines auftreten (Streckhemmung). Dies ist typisch für den sogenannten „Korbhenkelriss“, bei dem das gerissene Ende des Meniskus in das Kniegelenk gerät.
Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist die wichtigste Untersuchung bei Verdacht auf einen Meniskusriss. Sie stellt das Weichteilgewebe der Knie (Bänder, Menisken, Muskeln etc.) hochauflösend in einem Schnittbild dar. Ein gesunder Meniskus zeigt sich im MRT als durchgängig schwarze Struktur. Beim Knorpelverschleiß lassen sich hellere Flecken und bei einem Riss ein deutlicher heller Streifen im Bild erkennen.
Mit einem MRT ist es möglich, das Ausmaß des Schadens und den Ort der genauen Meniskusverletzung besser zu beurteilen. Dies ist wichtig, denn von der Lokalisation und vom Verlauf des Risses hängt die Therapie ab. Entsprechend dem MRT-Befund unterscheiden Mediziner drei Ausprägungsgrade beim Meniskusriss:
Bei der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) führt der Arzt eine winzige Kamera in das Kniegelenk ein, um die Strukturen des Knies näher zu betrachten. Dazu setzt er unter lokaler Betäubung einen kleinen Schnitt, durch den er ein stabförmiges Instrument in das Knie hineinschiebt. An diesem Stab sind eine Lichtquelle und eine Kamera befestigt, welche die Bilder aus dem Kniegelenk live auf einen Monitor übertragen. Durch einen weiteren Schnitt lässt sich ein kleiner Haken einführen, mit dem der Arzt die Beschaffenheit und Funktionsfähigkeit der Menisken und Bänder im Knie testet.
Der Vorteil der Arthroskopie gegenüber der MRT ist, dass bei einer Arthroskopie ein Meniskusschaden gegebenenfalls sofort im gleichen Eingriff behandelbar ist. Außerdem ist es insbesondere bei einem Korbhenkelriss möglich, abgelöste Meniskusteile sofort aus dem Gelenkspalt zu entfernen.
Bei einer Röntgenuntersuchung werden vor allem Veränderungen der Knochen sichtbar. Sie ist sinnvoll bei Personen, bei denen vermutlich ein Gelenkverschleiß (Arthrose) im Knie oder eine Schädigung der Knochen vorliegt. Die Röntgenuntersuchung kommt in der Regel nach einem Sturz oder einer Verletzung mit anschließend auftretenden Schmerzen zum Einsatz.
Bei einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) ermittelt der Arzt, ob die Bänder, die rund um die Menisken das Knie stabil halten, ebenfalls beschädigt sind. Auch ein Kniegelenkserguss ist im
Ultraschall
zu erkennen. Die Ultraschalluntersuchung ist keine Standarduntersuchung und erfolgt nur, wenn aufgrund der Symptome eine weitere Schädigung außerhalb der Menisken wahrscheinlich ist.
Es ist in jedem Fall sinnvoll, einen Meniskusriss professionell behandeln zu lassen. Zumindest sollten Betroffene, die bei sich Anzeichen für Knieprobleme bemerken, die Ursache und die mögliche weitere Entwicklung von einem Spezialisten abklären lassen. Ein unbehandelter Meniskusriss wird mit der Zeit unter Umständen immer größer und schädigt möglicherweise auch andere Strukturen im Knie (Bänder, Gelenkknorpel).
Eine allgemeine Prognose ist aufgrund der Vielfältigkeit der Erkrankung nicht möglich. Kleinere Schäden heilen meist mit einer konservativen Therapie und Schonung von alleine wieder aus. Allerdings ist gerade bei Sportlern und bestimmten Berufsgruppen die Belastung der Knie so groß, dass nach einem abgeheilten Meniskusriss jederzeit wieder ein Meniskusschaden möglich ist.
Nach einem Meniskusriss sollten Betroffene ihr Knie zunächst nur schonend wieder belasten. Mit bestimmten physiotherapeutischen Übungen lässt sich die Muskulatur rund um das Knie stärken, und die Menisken gewöhnen sich langsam wieder an die Belastung.
Eine allgemeingültige Prognose, wie lange ein Meniskusriss dauert, ist nicht möglich. Wie lange Betroffene mit einem Meniskusriss krank sind, ist individuell von der Größe des Risses und dem Ausmaß des Schadens abhängig. Nach einer Meniskusriss-Operation dauert es etwa sechs Wochen, bis Betroffene ihr Knie wieder belasten dürfen.
Sport treiben ist – je nach Operationstechnik – allerdings erst nach frühestens zwei bis drei Monaten Schonzeit ratsam. Ist eine konservative Therapie des Meniskusriss ohne Operation möglich, dauert die Heilung einige Wochen bis Monate. Genauso unterschiedlich ist auch die Ausfallzeit, in der Betroffene mit einem Meniskusriss nicht arbeiten gehen sollten. Sie reicht je nach Schwere der Verletzung und der Art der Therapie von etwa zwei Wochen bis hin zu drei bis vier Monaten bei belastenderen Tätigkeiten.
Einem Meniskusschaden lässt sich nur bedingt vorbeugen, da er häufig auf einen normalen, altersbedingten Verschleiß zurückzuführen ist. Für Menschen, die bereits einen Meniskusriss hatten, empfiehlt es sich, kniebelastende Tätigkeiten im Beruf und in der Freizeit zu vermeiden. Das Gleiche gilt für statische Belastungen, bei der sich die Stellung des Knies über einen längeren Zeitraum nicht verändert. Es ist außerdem empfehlenswert, Risikofaktoren wie Beinfehlstellungen orthopädisch behandeln zu lassen und ein normales Körpergewicht anzustreben.
Betroffene, die wieder aktiv Sport treiben möchten, sollten sie sich in jedem Fall persönlich von einem Arzt beraten lassen. In schweren Fällen ist es ratsam, auf belastende Sportarten wie Fußballspielen oder Skifahren generell zu verzichten um einen Meniskusriss oder einen weiteren Meniskusschaden zu vermeiden.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.
Dr. med. Fabian Sinowatz ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.
Meniskusriss
Kurzübersicht
Was ist ein Meniskusriss?
Verschiedene Formen des Meniskusriss
Wie wird ein Meniskusriss behandelt/operiert?
Erste Hilfe: Was tun bei Meniskusriss
Konservative Behandlung beim Meniskusriss
Wie wird ein Meniskusriss operiert?
Offene Operation und Arthroskopie beim Meniskusriss
Operationstechniken beim Meniskusriss
Welche Symptome treten auf bei Meniskusriss?
Erguss bei Meniskusriss
Schwerwiegende Meniskusriss-Symptome
Meniskusriss-Symptome bei chronischem Verlauf
Ursachen und Risikofaktoren
Degeneration
Verletzung
Untersuchungen und Diagnose
Körperliche Untersuchung
Weiterführende Untersuchungen: MRT und Arthroskopie
Meniskusriss: MRT
Meniskusriss: Arthroskopie
Ergänzende Untersuchungen:
Röntgenuntersuchung
Ultraschalluntersuchung
Krankheitsverlauf und Prognose
Wie lange dauert die Heilung bei einem Meniskusriss?
Vorbeugen
Autoren- & Quelleninformationen