Illness name: rippenfellentzuendung

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Rippenfellentzündung

Von Christina Trappe
und Martina Feichter , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Bei einer Rippenfellentzündung (Pleuritis) entzündet sich das Rippen- und oft auch das Lungenfell im Brustkorb. Das sind die Bindegewebshüllen um die Lunge und an der Innenwand des Brustkorbs. Symptome bei einer "trockenen" Rippenfellentzündung sind Schmerzen beim Atmen. Sammelt sich Flüssigkeit, spricht man von "feuchter" Pleuritis. Lesen Sie hier mehr zum Thema.

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. J86 J90 J94 A16 R09

Kurzübersicht

  • Symptome: Starke Schmerzen beim Atmen ("trockene" Rippenfellentzündung); bei "feuchter" Pleuritis nachlassende Schmerzen und gegebenenfalls Atembeschwerden bis hin zu Atemnot bei Pleuraerguss; eventuell Fieber
  • Prognose: Je nach Ursache, in der Regel gut Prognose je nach Grunderkrankung; Vernarbung des Rippenfells bis hin zur Verkalkung (Pleuritis calcarea) als Folge möglich
  • Ursachen und Risikofaktoren: Lungenentzündung , Lungenembolie , Lungeninfarkt, Tuberkulose , Virusinfektion (Coxsackie-B-Virus), Autoimmunerkrankungen ( Lupus erythematodes , rheumatoide Arthritis), Krebserkrankungen
  • Diagnose: Krankengeschichte, körperliche Untersuchung mit Abhören und Abklopfen, Röntgen des Brustkorbs, eventuell Ultraschall und Computertomografie , Blutuntersuchung , Pleurapunktion , Thorakotomie ( Endoskopie des Brustkorbs)
  • Behandlung: Behandlung der Grunderkrankung (etwa Antibiotika bei bakterieller Infektion); Linderung der Symptome, mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten
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Was ist eine Rippenfellentzündung?

Bei der Rippenfellentzündung (auch Brustfellentzündung, Pleuritis) ist das Brustfell, die Pleura , entzündet. Diese zweiteilige Gewebsschicht kleidet den Brustraum innen aus (Rippenfell) und bedeckt die Lunge (Lungenfell).

Obwohl man meist von Rippenfellentzündung spricht, ist die zweite Schicht des Brustfells, das Lungenfell, meist auch entzündet.

In der Regel macht sich eine Pleuritis mit Schmerzen beim Atmen bemerkbar. Als Ursachen kommen verschiedene infektiöse und nicht-infektiöse Erkrankungen infrage.

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Was sind die Symptome?

Eine Rippenfellentzündung (oder Brustfellentzündung) ruft unterschiedliche Symptome hervor — je nachdem, ob es sich um eine "trockene" Rippenfellentzündung oder eine "feuchte" Rippenfellentzündung handelt. Der Unterschied zwischen beiden findet sich im sogenannten Pleuraspalt (Pleurahöhle) : Das ist der schmale, geringfügig flüssigkeitsgefüllte Zwischenraum, der die beiden dünnen Blätter des Brustfells voneinander trennt:

Die innere Gewebsschicht des Brustfells heißt Lungenfell und bedeckt die Lunge. Außen schließt sich das Rippenfell an, das den Brustraum innen auskleidet. An einer Umschlagfalte am Lungenrand sind Rippen- und Lungenfell miteinander verbunden.

Bei einer Rippenfellentzündung verändert sich meist die Flüssigkeit zwischen Lungen- und Rippenfell, also im Pleuraspalt:

  • „Trockene“ Rippenfellentzündung (Pleuritis sicca): keine zusätzliche Flüssigkeit im Pleuraspalt. Meist bilden sich hier aber Fäden aus Fibrin (Blutgerinnungseiweiß), was die Reibung zwischen den beiden Blättern des Brustfells verstärkt.
  • "Feuchte" Rippenfellentzündung (Pleuritis exsudativa): zusätzliche Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lungen- und Rippenfell ( Pleuraerguss )

Oft betrifft eine Rippenfellentzündung nur eine Körperseite. Linker und rechter Lungenflügel sind samt Pleurahöhlen nämlich durch den Mittelfellraum ( Mediastinum ) voneinander getrennt.

Die Symptome einer Rippenfellentzündung sind bei Mann und Frau grundsätzlich die gleichen.

"Trockene" Rippenfellentzündung: Symptome

Bei einer Rippenfellentzündung sind meist sowohl das Rippenfell als auch das Lungenfell entzündet. Schmerzempfindlich ist dabei nur das Rippenfell – dieses dafür aber umso mehr. Die Reibung, die beim Atmen zwischen den beiden Häuten entsteht, sorgt bei einer trockenen Pleuritis für starke, atemabhängige und stechende Brustschmerzen .

Je tiefer der Erkrankte einatmet, desto mehr schmerzt es. Deshalb atmen viele Patienten nur noch flach. Manche nehmen instinktiv eine Schonhaltung an, welche die entzündete Seite entlastet. Die Schmerzen treten eventuell links, rechts, beidseitig, vorne, aber auch hinten auf, so dass eine Rippenfellentzündung mitunter zu Rückenschmerzen führt.

Die trockene Rippenfellentzündung ist in einigen Fällen von schmerzhaftem Husten begleitet. Der Schmerz tritt zumeist einseitig auf. Er strahlt unter Umständen je nach Ausprägung der Entzündung bis in die Schulter aus.

Typisch für eine Pleuritis ist außerdem ein knarrendes oder reibendes Atemgeräusch , das sogenannte Lederreiben. Es entsteht, weil Lungenfell und Rippenfell in den entzündeten Bereichen bei jeder Bewegung des Brustkorbs aneinander reiben.

Greift die Rippenfellentzündung auf das Zwerchfell über (die Muskelplatte, die unter der Lunge liegt), tritt oft außerdem Schluckauf auf.

"Feuchte" Rippenfellentzündung: Symptome

Bei einem Pleuraerguss sammelt sich mehr Flüssigkeit im Pleuraspalt als normalerweise. Dafür gibt es generell verschiedene Ursachen. Bildet sich der Pleuraerguss im Zuge einer Rippenfellentzündung, sprechen Mediziner von " Pleuritis exsudativa " ("feuchte" Rippenfellentzündung). Symptome wie Schmerzen und Lederreiben fehlen hier oder gehen stark zurück. Der Erguss zwischen den entzündeten Pleurablättern verhindert nämlich, dass diese sich schmerzhaft aneinander reiben.

Dafür zeigen sich oft andere Beschwerden bei dieser Form von Rippenentzündung: Anzeichen für den Pleuraerguss ist oft eine erschwerte Atmung oder gar Atemnot ( Dyspnoe ). Das passiert, wenn der Erguss so groß ist, dass er den Lungenflügel deutlich zusammendrückt. Bei einem kleinen Erguss ist es dem Patienten aber möglich, normal zu atmen.

Atemnot ist immer ein Notfall. Rufen Sie in dem Fall den Rettungsdienst.

Trockene und feuchte Rippenfellentzündung
Besteht eine Rippenfellentzündung über längere Zeit, bildet sich oft ein Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung zwischen Rippen- und Lungenfell).

Übergang von trocken zu feucht

Oft entwickelt sich eine feuchte Rippenfellentzündung aus einer trockenen. Das heißt: Durch die Entzündung tritt aus den feinen Blutgefäßen ( Kapillaren ) Flüssigkeit aus und sammelt sich als wässriger Erguss im Pleuraspalt. Wenn der Pleuraerguss eitrig ist, sprechen Mediziner von einem Pleuraempyem . Es ist aber auch möglich, dass der Erguss größtenteils aus Blut besteht ( hämorrhagische Pleuritis ).

Manchmal begleitet Fieber den Übergang von einer trockenen in eine "feuchte" Rippenfellentzündung.

Vorerkrankung beeinflusst Symptome

Weitere Symptome einer Rippenfellentzündung hängen von der jeweiligen Grunderkrankung ab. Einige Beispiele:

Bei einer Lungenentzündung treten oft hohes Fieber mit Schüttelfrost sowie Husten mit Auswurf auf. Entwickelt sich die Rippenfellentzündung infolge von Tuberkulose , leiden viele Patienten zudem unter Husten, Abgeschlagenheit und Nachtschweiß .

Bei einer Coxsackie-B-Virusinfektion (Morbus Bornholm) haben Betroffene neben Atembeschwerden krampfartige Schmerzen im Brustkorb und im Oberbauch. Solche Schmerzen treten eventuell auch auf, wenn die Rippenfellentzündung die Folge einer Erkrankung im Oberbauch ist, zum Beispiel einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).

Auch Krebserkrankungen wie etwa ein bösartiger Tumor des Rippenfells (Pleuramesotheliom) sind mögliche Auslöser einer Rippenfellentzündung. Anzeichen für ein Pleuramesotheliom entsprechen im fortgeschrittenen Stadium denen einer "normalen" Rippenfellentzündung.

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Wie lange dauert eine Rippenfellentzündung?

Der Krankheitsverlauf richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Rippenfellentzündung. Dauer und Prognose variieren stark, je nachdem wie schnell und erfolgreich die Pleuritis behandelt wird. Dementsprechend unterscheidet sich die Dauer eine Krankschreibung oder Arbeitsunfähigkeit. Besonders bei jungen Menschen hat eine Rippenfellentzündung aber meist eine gute Prognose.

Besteht die Entzündung über einen längeren Zeitraum, ist es möglich, dass Rippenfell und Lungenfell narbig miteinander verwachsen. Großflächige Verwachsungen nach einer Rippenfellentzündung bezeichnet man auch als Pleuraschwielen oder Pleuraschwarten. Im Extremfall ist es möglich, dass diese Schwielen verkalken (Pleuritis calcarea). Das schränkt die Atmung dauerhaft ein.

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Ursachen und Risikofaktoren

Für eine Rippenfellentzündung gibt es verschiedene Ursachen. Meist tritt sie begleitend oder als Folge einer anderen Erkrankung auf, zum Beispiel:

  • Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Tuberkulose
  • Coxsackie-B-Virusinfektion (Morbus Bornholm)
  • Tumoren im Bereich der Pleura
  • Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen) wie Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis
  • Lungenembolie, Lungeninfarkt
  • Harnstoffvergiftung (Urämie)
  • Oberbaucherkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die häufigste Grunderkrankung einer Rippenfellentzündung ist eine Lungenentzündung : Die entzündlichen Prozesse greifen nämlich relativ leicht von der Lunge auf das Brustfell über.

Das Brustfell wird in manchen Fällen auch direkt geschädigt, etwa durch Coxsackie-B-Viren oder als Folge von Erkrankungen im Oberbauch (wie Pankreatitis). Auch die Tuberkulose kommt als Auslöser einer Rippenfellentzündung infrage. Diese sogenannte "Pleuritis tuberculosa" ist jedoch in Mitteleuropa inzwischen selten.

Eine Rippenfellentzündung mit einem blutigen Pleuraerguss ist ein mögliches Anzeichen einer sogenannten Pleurakarzinose . Den Begriff verwenden Mediziner, wenn ein bösartiger Tumor Tochtergeschwülste (Metastasen) im Bereich des Brustfells gebildet hat. Das passiert zum Beispiel bei Lungenkrebs und Brustkrebs .

In seltenen Fällen entwickeln sich die Zellen des Brustfells selbst zu Krebszellen. So entsteht ein primärer Tumor des Brustfells (Pleuramesotheliom, Rippenfellkrebs). Dieser löst unter Umständen eine Rippenfellentzündung aus. An einem Pleuramesotheliom erkranken allerdings hauptsächlich Menschen, die in Kontakt mit dem Bau- und Industriestoff Asbest gekommen sind.

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Untersuchungen und Diagnose

Zuerst führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, um dessen Krankengeschichte zu erheben ( Anamnese ) . Er lässt sich dabei die auftretenden Beschwerden genau schildern. Außerdem fragt der Arzt, ob andere Erkrankungen (früher oder aktuell) bekannt sind, beispielsweise Lungenentzündung, Tuberkulose oder ein Tumor. Wenn ja, erkundigt sich der Arzt, welche Therapien und ärztlichen Eingriffe dabei durchgeführt wurden.

Körperliche Untersuchung

Nach dem Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung . Manchmal erkennt der Arzt schon an der Körperhaltung des Betroffenen, dass mit der Atmung auf einer Lungenseite etwas nicht in Ordnung ist. Zudem beteiligt sich die Körperseite, an der sich die Rippenfellentzündung befindet, meist weniger an den Atembewegungen. Das wird als "Nachschleppen" bezeichnet.

Genauere Hinweise liefern das Abklopfen und Abhorchen des Brustkorbs ( Auskultation ). Typischerweise lässt sich bei einer Rippenfellentzündung mit dem Stethoskop ein knarrendes Atemgeräusch vernehmen, das sogenannte Lederreiben. Bei einer Rippenfellentzündung mit Pleuraerguss (Pleuritis exsudativa) ist das Geräusch allerdings nur abgeschwächt oder gar nicht mehr zu hören.

Auch aus dem Klopfschall erhält der Arzt Informationen. Ein gedämpfter Klopfschall weist oft etwa auf eine Flüssigkeitsansammlung (Pleuraerguss) hin.

Bildgebende Verfahren

Zur Diagnose einer Rippenfellentzündung ist eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs ( Röntgen-Thorax ) besonders wichtig. Meist macht der Arzt dabei Aufnahmen des Brustkorbs von vorne und von der Seite. Eine "trockene" Rippenfellentzündung ist auf dem Röntgenbild unauffällig. Dagegen lässt sich ein Pleuraerguss meist gut erkennen.

Um kleine oder schwer erkennbare Flüssigkeitsansammlungen sichtbar zu machen, führt der Arzt gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung und eventuell eine Computertomografie (CT) durch.

Die verschiedenen bildgebenden Verfahren helfen nicht nur bei der Diagnose "Rippenfellentzündung". Oft dienen sie auch dazu, die Ursache der Entzündung abzuklären. So lassen sich mit der Bildgebung zum Beispiel Tuberkuloseherde oder Tumore sichtbar machen.

Weitere Untersuchungen

Eine Blutuntersuchung ist ebenfalls wichtig bei einer Rippenfellentzündung. Anhand verschiedener Entzündungsparameter (wie Blutkörperchensenkung, CRP , weiße Blutkörperchen et cetera) schätzt der Arzt ab, wie ausgeprägt die Entzündungsprozesse sind.

Vermutet der Arzt, dass eine Autoimmunerkrankung (wie Lupus erythematodes) die Rippenfellentzündung verursacht, lässt sich das ebenfalls mittels einer Blutuntersuchung abklären. Dabei prüft man, ob sich im Blut des Patienten Antikörper nachweisen lassen, die fälschlicherweise körpereigenes Gewebe (wie das Brustfell) angreifen ( Autoantikörper ).

Bei der Suche nach der Ursache der Rippenfellentzündung hilft es oft auch, die Flüssigkeit im Pleuraspalt zu analysieren . Dazu sticht der Arzt mit einer dünnen Hohlnadel zwischen die Rippen und schiebt sie bis zum Pleuraerguss vor, um eine kleine Probe zu entnehmen (Pleurapunktion). Die Flüssigkeit untersucht man dann im Labor sorgfältig, etwa auf die Anwesenheit von Blut, Krankheitserregern (wie Tuberkulose-Bakterien) oder Tumorzellen.

In manchen Fällen ist eine Spiegelung des Brustkorbs ( Thorakoskopie ) sinnvoll. Dabei macht der Arzt eine kleine Öffnung in der Brustwand und führt darüber ein Laparoskop ein. Es ist unter anderem mit einer kleinen Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet. Damit begutachtet der Arzt die Pleurahöhle von innen.

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Behandlung

Zu jeder Therapie einer Rippenfellentzündung gehört es, die Grunderkrankung zu behandeln .

Wenn zum Beispiel Bakterien der Auslöser sind (wie bei Tuberkulose oder einer bakteriellen Lungenentzündung), erhält der Patient Antibiotika . Diese bekämpfen die Erreger direkt. Zusätzlich behandelt der Arzt die Symptome je nach Bedarf, zum Beispiel mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten .

In anderen Fällen sind Viren (etwa Coxsackie-B-Viren) der Auslöser der Rippenfellentzündung. Die Behandlung beschränkt sich hier darauf, die Symptome des Patienten zu lindern (Schmerzmittel, Fiebersenker). Medikamente, die gezielt gegen die Viren helfen (so wie Antibiotika gegen Bakterien) sind hier nicht verfügbar.

Bei einer "feuchten" Rippenfellentzündung ist es in manchen Fällen zudem nötig, den Pleuraerguss gezielt zu entfernen. Dazu führt der Arzt meist eine sogenannte Thoraxdrainage durch: Über eine kleine Öffnung in der Brustwand schiebt der Arzt einen dünnen Schlauch in den Pleuraspalt vor. Dann saugt er den Erguss ab. Gegebenenfalls spült er die Pleurahöhle dann noch mit Kochsalzlösung und Antibiotika.

Die Thoraxdrainage ist zum Beispiel notwendig, wenn der Pleuraerguss recht groß ist und Atemnot verursacht. Auch bei einem eitrigen Erguss führt man den Eingriff durch. Kleinere, wässrige Ergüsse beseitigt der Körper dagegen meist selbst.

Da für eine Rippenfellentzündung verschiedene Ursachen infrage kommen, ist die Frage, ob man damit ins Krankenhaus muss, nicht pauschal zu beantworten.

Bei akuter Atemnot liegt immer ein Notfall vor — verständigen sie dann den Rettungsdienst.

In der Regel ist es bei jeder Form von Rippenfellentzündung angeraten, die Erkrankung in Ruhe auszukurieren und im Zweifel zu Hause zu bleiben. Einige Ursachen — im Falle von Bakterien und Viren — sind überwiegend ansteckend, andere nicht-ansteckende Ursachen wie Tumore dagegen sehr schwerwiegend.

Helfen Hausmittel bei Rippenfellentzündung?

Eine Rippenfellentzündung ist in der Regel das Symptom einer schwerwiegenderen Erkrankung. Da es verschiedene Ursachen gibt, lässt sich kein pauschales Hausmittel, das immer wirkt, empfehlen. So können bei der einen Ursache Hausmittel wie etwa eine Wärmflasche helfen. In anderen Fällen verschlimmert aber gerade Wärme die Symptome.

Sprechen Sie bei einer Pleuritis mit Ihrem Arzt. Wenn Hausmittel in dem konkreten Fall helfen können, wird er Ihnen entsprechende empfehlen. Wenden Sie aber keine Hausmittel an, ohne Rücksprache mit dem Arzt genommen zu haben.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:
Christina Trappe
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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ICD-Codes:
J86 J90 J94 A16 R09
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Gerok, W. et al.: Die Innere Medizin: Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer Verlag, 11. Auflage 2007
  • Gesenhues, S. et al.: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 9. Auflage. 2020
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, 2022
  • Speer, C. et Gahr, M.: Pädiatrie. Springer Verlag, 5. Auflage 2019
  • Thomas, C.: Atlas der Infektionskrankheiten. Schattauer Verlag, 2010
  • Thomas, C.: Histopathologie: Lehrbuch und Atlas zur Befunderhebung und Differenzialdiagnostik. Schattauer Verlag, 14. Auflage 2006