Illness name: venenschwaeche
Description:
Pascale Huber hat Tiermedizin an der Freien Universität Berlin studiert. Sie arbeitete mehrere Jahre als praktizierende Tierärztin, bis sie im Jahr 2009 in den Medizinjournalismus wechselte. Aktuell ist sie Chefredakteurin von tiermedizinischen Fachkreise- und Laienportalen. Ihr Schwerpunkt ist die Erstellung von human- und tiermedizinischem Content für Fachkreise und Patienten.
Unter
Venenschwäche
versteht man eine gestörte Funktion der Venen, die meist durch einen behinderten Blutabfluss entsteht. In der Regel sind die Venen an den Beinen von einer Venenschwäche betroffen. Ärzte bezeichnen das Krankheitsbild auch als Veneninsuffizienz. Lesen Sie mehr zu den Ursachen und der Behandlung von Venenschwäche!
Bei einer Venenschwäche, medizinisch Veneninsuffizienz genannt, ist die Funktion der
Venen
teilweise gestört. Die Venen sind die
Blutgefäße
, die das sauerstoffarme
Blut
aus der Körperperipherie sammeln und zum Herzen zurück transportieren. Das
Herz
pumpt es in den
Lungenkreislauf
. Hier wird es wieder mit Sauerstoff angereichert, fließt zum Herzen zurück und dann über die Arterien hin zu den Geweben und Organen.
Da die Venen, die unterhalb des Herzens liegen, das Blut gegen die Schwerkraft nach oben zum Herzen transportieren, verfügen sie über einen besonderen Aufbau. Im Inneren befinden sich sogenannte Venenklappen, die ähnlich wie ein Ventil verhindern, dass das Blut zurückfließt.
Venenschwäche beginnt meistens mit einem allmählichen Versagen dieser Venenklappen. Schließen diese nicht mehr richtig, ist der Abtransport des Bluts beeinträchtigt. Es staut sich in den vorgelagerten Venenabschnitten. Im Laufe der Zeit gibt die Venenwand durch den Druck, den das abgesackte Blut ausübt, immer mehr nach, und die Vene weitet sich.
Solche geweiteten Venen fallen schließlich an der Hautoberfläche als feine spinnennetzartige Besenreiser oder – bei größeren Venen – als bläulich geschlängelte, deutlich hervortretende Krampfadern auf. Schreitet die Venenschwäche weiter fort, entwickelt sich daraus in manchen Fällen ein Krankheitsbild: die chronische venöse Insuffizienz (CVI).
Menschen mit einer Venenschwäche klagen häufig über geschwollene, müde oder schmerzende Beine, vor allem am Ende eines Tages. Besonders in den warmen Sommermonaten nehmen die Beschwerden häufig zu, da sich die Blutgefäße durch die Wärme zusätzlich erweitern.
Die Symptome einer Venenschwäche variieren je nach Schweregrad. Mögliche Hinweise auf eine Venenschwäche sind:
Welche Therapie für die Venenschwäche infrage kommt, hängt vor allem von ihrer Ausprägung ab. Ein wichtiger Schritt bei der Behandlung besteht darin, den Blutfluss in den Venen zu unterstützen. Hilfreich sind hier beispielsweise Kompressionsstrümpfe oder -verbände. Durch sie werden die Venen zusammengedrückt, was einen Rückstau des Blutes verhindert.
Bei ausgeprägten Symptomen einer Venenschwäche, etwa starken Ödemen, verschreiben Ärzte häufig entwässernde Medikamente. Hautekzeme behandeln sie mit feuchtigkeitsspendenden, teilweise auch entzündungshemmenden Cremes und Salben.
Besenreiser stören Betroffene meist eher aus kosmetischen Gründen. Sie bedürfen aus medizinischer Sicht nicht unbedingt einer Therapie. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sie vom Arzt veröden zu lassen. Hierfür spritzt er eine chemische Substanz in das betreffende Gefäß (Sklerosierungstherapie). Die Methode eignet sich auch für kleine Krampfadern oberflächlicher Venen.
Bei größeren Krampfadern ist es dagegen häufig erforderlich, die betroffenen Venenabschnitte aus gesundheitlichen Gründen zu entfernen. Dies geschieht zum Beispiel im Rahmen einer Operation (Venenstripping) oder indem der Arzt die betroffenen Gefäßabschnitte durch Radiowellen oder mit Laser verschließt.
Mehr Informationen zu Krampfadern und wie sie behandelt werden lesen Sie
hier
.
Manche Menschen wenden bei Venenschwäche Hausmittel oder Salben an, die zum Beispiel Rosskastanienextrakt enthalten. Es gibt Hinweise darauf, dass die Rosskastanie Symptome einer chronisch-venösen Insuffizienz, wie zum Beispiel Schmerzen,
Juckreiz
oder Ödeme, lindert.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Häufig ist die Ursache der Venenschwäche eine erbliche Veranlagung. So sind von einem Venenleiden meist mehrere Mitglieder einer Familie betroffen. Auch mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für eine Venenschwäche. Die ersten Anzeichen bemerken die meisten Betroffenen etwa ab dem 30. Lebensjahr, eher später.
Frauen sind deutlich häufiger mit Venenproblemen wie Venenschwäche, Besenreisern oder Krampfadern konfrontiert. Vermutlich ist bei ihnen der besondere Aufbau des Bindegewebes ein Grund. Auch die weiblichen Geschlechtshormone, vor allem das Östrogen, sorgen für ein lockeres Bindegewebe. Daher gilt auch die Schwangerschaft, während der die Östrogenkonzentration besonders hoch ist, als ein Risikofaktor für eine Venenschwäche.
Daneben steigern Übergewicht und vorangegangene Blutgerinnsel in den Venen (Thrombosen) das Risiko für Venenerkrankungen. Tätigkeiten, die mit langem Sitzen oder Stehen verbunden sind, fördern zudem Venenprobleme wie eine Venenschwäche.
Für die Diagnose einer Venenschwäche empfiehlt es sich, einen Facharzt für Gefäß- und Venenerkrankungen (Phlebologen) aufzusuchen. In einem ausführlichen Gespräch erkundigt er sich zunächst nach der Krankengeschichte (
Anamnese
). Dabei fragt er unter anderem, ob mehrere Familienmitglieder mit Venenschwäche oder anderen Venenproblemen zu tun haben und ob in der Vergangenheit Thrombosen aufgetreten sind.
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung betrachtet der Arzt die Venen im Bereich der Beine des Patienten. Dabei achtet er besonders darauf, ob Besenreiser oder Krampfadern zu sehen sind. Schwellungen an den Beinen oder Hautveränderungen liefern ihm wichtige Hinweise auf eine Venenschwäche: Sie deuten auf eine chronische Veneninsuffizienz hin.
Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung lässt sich der Zustand der Venen gut beurteilen. Der Arzt erkennt hierbei zum Beispiel, ob die Venenklappen defekt sind. Ein spezielles Verfahren, die sogenannte Doppler-Sonografie, macht den Blutstrom innerhalb der Vene sichtbar. Dabei entdeckt der Arzt einen gestörten Blutfluss oder gegebenenfalls ein Blutgerinnsel.
Der Verlauf einer Venenschwäche hängt in erster Linie vom Grad ihrer Ausprägung ab. Lässt man eine leichte, beginnende Venenschwäche früh behandeln, ist es meist möglich, ihr Fortschreiten aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen. Bestehen infolge der Venenschwäche bereits Krampfadern, erhöht sich das Risiko für weitere Erkrankungen wie eine Venenthrombose.
Da die Venenschwäche in vielen Fällen vererbt ist, lässt sie sich oft nicht grundsätzlich vermeiden. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die verhindern, dass sich Venenprobleme verstärken:
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Pascale Huber hat Tiermedizin an der Freien Universität Berlin studiert. Sie arbeitete mehrere Jahre als praktizierende Tierärztin, bis sie im Jahr 2009 in den Medizinjournalismus wechselte. Aktuell ist sie Chefredakteurin von tiermedizinischen Fachkreise- und Laienportalen. Ihr Schwerpunkt ist die Erstellung von human- und tiermedizinischem Content für Fachkreise und Patienten.
Venenschwäche
Kurzübersicht
Was ist eine Venenschwäche?
Venenschwäche: Symptome
Venenschwäche: Behandlung
Venenschwäche: Ursachen und Risikofaktoren
Venenschwäche: Untersuchungen und Diagnose
Venenschwäche: Verlauf und Prognose
Venenschwäche: Vorbeugung
Autoren- & Quelleninformationen