Illness name: roeschenflechte

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Röschenflechte

Von Sabine Schrör , Medizinjournalistin
Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

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Kleine rote Flecken auf der Haut können auf eine Röschenflechte (Pityriasis rosea) hinweisen. Meist sind der Körperstamm, Oberschenkel und Oberarme betroffen. Die Hauterkrankung betrifft vorwiegend jüngere Menschen und heilt in der Regel nach einigen Wochen von allein aus. Lesen Sie hier mehr über Röschenflechte: Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung (inkl. Hausmittel) - und die Gefahr, die eine Röschenflechte in der Schwangerschaft birgt!

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. L42

Kurzübersicht

  • Was ist Röschenflechte? Rötlicher, schuppender Ausschlag, bevorzugt am Körperstamm, an Oberarmen und Oberschenkeln. Vor allem junge Menschen zwischen 10 und 35 Jahren erkranken daran, und zwar hauptsächlich im Frühjahr und Herbst.
  • Symptome und Verlauf : Zuerst einzelner rötlicher Fleck mit schuppigem Rand (Primärmedaillon). Später entwickelt sich der restliche Röschenflechte-Ausschlag mit kleineren Flecken. Manchmal bestehen vor dem Ausschlag Beschwerden wie Müdigkeit , Übelkeit, Kopfschmerzen , Fieber.
  • Ursachen : Unklar. Möglicherweise stecken bestimmte Herpesviren dahinter. Es gab auch einige Fälle von Röschenflechte bzw. einem Röschenflechte-ähnlichen Ausschlag nach einer Corona-Infektion und - vereinzelt - nach einer Corona-Impfung (mRNA-Impfstoff).
  • Diagnose : Die Symptome und ihr Verlauf weisen meist klar auf Röschenflechte hin. In unklaren Fällen Hautbiopsie.
  • Behandlung : In der Regel nicht nötig, weil der Ausschlag nach einigen Wochen von allein abheilt. Bei starkem Juckreiz ggf. leichte Kortisonsalbe oder Allergiemedikament (Antihistaminikum). Unterstützende Maßnahmen: feuchtigkeitsspendende Pflegecreme, Verzicht auf Sauna, Sonnenbäder, heiße Duschen, heiße Bäder und enge Kleidung, Hausmittel wie Kokosöl.
  • Röschenflechte in der Schwangerschaft : Vor allem in den ersten 15 Schwangerschaftswochen ist das Risiko für eine Fehlgeburt bzw. Frühgeburt erhöht.
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Was ist Röschenflechte?

Bei der Röschenflechte (Pityriasis rosea) handelt es sich um eine Erkrankung der Haut , die durch einen rötlichen, schuppenden Ausschlag charakterisiert ist. Sie tritt spontan auf - meist im Frühjahr und Herbst - und heilt nach einigen Wochen von selbst wieder ab. Röschenflechte ist nicht ansteckend.

Röschenflechte betrifft vor allem junge Menschen im Alter von 10 bis 35 Jahren. Frauen erkranken etwa doppelt so oft daran wie Männer. Nur selten tritt Röschenflechte bei einem kleineren Kind oder Baby auf.

Röschenflechte: Achtung in der Schwangerschaft!

Grundsätzlich ist die Hauterkrankung harmlos. In der Schwangerschaft aber kann die Röschenflechte dem Baby gefährlich werden: Vor allem Frauen, die in den ersten 15 Schwangerschaftswochen an Röschenflechte erkranken, haben ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft nimmt das Fehl- bzw. Frühgeburtrisiko ab.

Wenn Sie schwanger sind und glauben, an Röschenflechte erkrankt zu sein, sollten Sie umgehend Ihren Gynäkologen aufsuchen. Er kann eventuelle Komplikationen rechtzeitig erkennen und ihnen gegensteuern.

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Wie kann Röschenflechte behandelt werden?

Da die Röschenflechte von selbst ausheilt, ist eine Behandlung meist nicht notwendig. Mit einigen Tipps kann man die Zeit der Erkrankung gut überstehen, zum Beispiel:

  • Juckreiz und Austrocknung der Haut lassen sich mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflegecreme lindern. Bei starkem Juckreiz kann eine leichte Kortisonsalbe oder ggf. die Einnahme eines Allergiemittels (Antihistaminikum) helfen.
  • Schwitzen kann die Röschenflechte verstärken. Deshalb sollte man während der Erkrankung auf Saunagänge, Sonnenbäder und übermäßige sportliche Anstrengungen verzichten.
  • Eng anliegende Kleidung kann die Haut zusätzlich reizen. Während der Erkrankung empfiehlt es sich daher, locker sitzende Ober- und Unterteile zu tragen.
  • Auf eine heiße Dusche oder ein heißes Bad sollte man verzichten - beides trocknet die Haut aus, wodurch sich die Röschenflechte-Symptome verschlimmern können.

Tritt die Röschenflechte in der Schwangerschaft auf, sind zusätzliche Kontrolluntersuchungen durch den Gynäkologen angezeigt.

Röschenflechte: Hausmittel & Alternativmedizin

Manche Betroffene möchten für die Röschenflechte-Behandlung auf Hausmittel beziehungsweise alternative Heilmethoden zurückgreifen. Beispielsweise setzt die Aromatherapie gegen Juckreiz der Haut, wie er unter anderem bei Röschenflechte auftreten kann, Teebaumöl verdünnt ein.

Auch Kokosöl – im Unterschied zu Teebaumöl kein ätherisches, sondern ein fettes Öl – kann juckreizlindernd wirken.

Wer es bei Röschenflechte mit Homöopathie versuchen will, kann beispielsweise das homöopathische Mittel Sulfur einnehmen. Es wird von Homöopathen allgemein bei Hautausschlägen und anderen Hautkrankheiten empfohlen.

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Röschenflechte: Verlauf und Symptome

Typischerweise umfasst der Verlauf der Röschenflechte zwei Stadien oder Phasen:

  • Bei einer Röschenflechte im Anfangsstadium zeigt sich meist ein bis zu 10 Zentimeter großer, ovaler, an den Rändern schuppiger roter Fleck auf der Haut des Oberkörpers. Mediziner sprechen vom sogenannten Primärmedaillon oder Tache mère (frz.: Mutterfleck).
  • Nach einigen Tagen oder Wochen tritt die Erkrankung in die 2. Phase: Die Röschenflechte wird immer schlimmer – es bilden sich zusätzlich kleinere, schuppige Hautflecken. Meist erstrecken sie sich über den Rumpf, manchmal auch über die rumpfnahen Bereiche von Armen und Beinen. In der Regel befällt die Röschenflechte aber nicht das Gesicht. Die Hautflecken jucken normalerweise nicht oder nur leicht.

Die Röschenflechte ist meist von kurzer Dauer. Nach etwa acht Wochen verschwindet der Ausschlag wieder.

Dem Röschenflechte-Ausschlag gehen manchmal Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Fieber voraus. Sobald aber der Ausschlag da ist, ist das Allgemeinbefinden der Patienten in der Regel nicht beeinträchtigt.

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Welche Ursachen stecken hinter Röschenflechte?

Abschließend geklärt sind die Ursachen der Röschenflechte nicht. Man vermutet aber, dass bestimmte Herpesviren ( Herpes 6 und Herpes 7) hinter der Hauterkrankung stecken. Bei einer Herpesvireninfektion bleiben die Viren ein Leben lang im Körper des Infizierten und können durch bestimmte Auslöser, zum Beispiel Stress, erneut aktiviert werden. Dies zeigt sich bei den Betroffenen entsprechend in wiederkehrenden Ausbrüchen der Röschenflechte – der Hautausschlag entsteht dann durch Stress.

Ebenfalls beobachtet wurden Fälle von Röschenflechte bzw. einem Ausschlag, der einer Röschenflechte ähnelt, und Corona: Einige Menschen entwickelten nach einer akuten Corona-Infektion typische Röschenflechte-Symptome. Vereinzelt kam es auch nach Covid 19-Impfungen mit mRNA-Impfstoffen zu Röschenflechte bzw. einem Röschenflechte-ähnlichen Ausschlag.

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Wie wird Röschenflechte diagnostiziert?

Bei einem unklaren Hautausschlag wird der (Haut-)Arzt zunächst einige Fragen zur Krankheitsgeschichte ( Anamnese ) stellen. Beispielsweise erkundigt er sich, wie lange der Ausschlag schon besteht, wie er sich entwickelt hat und ob weitere Beschwerden vorliegen.

Eine genaue Begutachtung der Haut genügt dem Arzt meist bei Verdacht auf Röschenflechte: Symptome und Verlauf sind im Allgemeinen so typisch, dass sich die Diagnose leicht stellen lässt.

In unklaren Fällen kann der Arzt eine Gewebeprobe der Haut ( Biopsie ) zu genaueren Analyse entnehmen.

Röschenflechte oder Ringelflechte?

Die Röschenflechte geht nicht weg? Dann handelt es sich vermutlich um eine andere Hautkrankheit. Verwechslungsgefahr besteht zum Beispiel mit der Ringelflechte ( Tinea corporis ) – einer Pilzinfektion der Haut. Beide Hauterkrankungen zeichnen sich durch rötliche, schuppige Flecken aus, jedoch gibt es bei der Ringelflechte kein Primärmedaillon. Mit Sicherheit kann die Frage "Ringelflechte oder Röschenflechte?" aber nur vom (Haut-)arzt beantwortet werden.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

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ICD-Codes:
L42
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
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  • Altmeyer P. und Paech, V.: Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin, Springer Verlag 2010
  • Claßen, M. & Sommerburg, O.: Klinikleitfaden Pädiatrie, Urban & Fischer Verlag / Elsevier, 11. Auflage, 2020
  • Cyrenne, B. M., et al.: Pityriasis rosea‐like eruptions following vaccination with BNT162b2 mRNA COVID‐19 Vaccine, in: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 2021
  • Dirschka, T. et al.: Klinikleitfaden Dermatologie, Urban & Fischer Verlag / Elsevier, 4. Auflage, 2020
  • Drago, F. et al: Pregnancy outcome in patients with pityriasis rosea, in: Journal of the American Academy of Dermatology, 2008, 58 (Suppl 1): S78-83
  • Jänicke, C. & Grünwald, J.: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: www.pschyrembel.de (Abruf: 12.08.2022)
  • Rebora, A. et al.: Pityriasis rosea and herpesviruses: facts and controversies, in: Clinics in Dermatology, 2010, 28: 497-501
  • Renner, R. und Sticherling, M.: Chronisch entzündliche und autoimmun vermittelte Dermatosen in der Schwangerschaft: Verlauf und Prognose für Mutter und Kind, in: Hautarzt 2010, 61: 1021-1026