Illness name: pankreasinsuffizienz
Description:
Dr. Schwarz studierte Medizin in Würzburg, wo sie auch ihre Promotion abschloss. Nach sehr vielseitigen Aufgaben während der medizinischen praktischen Ausbildung (PJ) u.a. in der Inneren Medizin und Chirurgie ist sie nun als Fachärztin für Radiologie tätig.
Bei einer
Pankreasinsuffizienz
arbeitet die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nicht mehr effizient. Bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz produziert das Organ zu wenig Verdauungsenzyme. Die Folge sind Verdauungsbeschwerden mit Durchfall. Bei einer endokrinen Pankreasinsuffizienz ist die Bildung der Blutzucker-regulierenden Hormone beeinträchtigt. Dann kommt es zu Blutzucker-Störungen. Die Therapie richtet sich danach, ob eine exokrine und/oder eine endokrine Pankreasinsuffizienz vorliegt. Hier lesen Sie alles Wichtige zur Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse!
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt im Oberbauch, gleich hinter dem
Magen
. Sie hat zwei grundlegende Aufgaben: Zum einen produziert sie Verdauungsenzyme (exokrine Funktion). Zum anderen stellt sie auch
Hormone
wie
Insulin
und Glukagon her (endokrine Funktion). Diese Hormone sind an der Blutzucker-Regulierung beteiligt.
Bei einer Pankreasinsuffizienz sind eine oder beide Funktionen beeinträchtigt oder fallen sogar ganz aus. Die endokrine und exokrine Pankreasinsuffizienz sind grundsätzlich voneinander unabhängig, treten aber bei manchen Betroffenen auch gleichzeitig auf.
Die Bauchspeicheldrüse produziert täglich etwa ein bis zwei Liter Verdauungssekret. Dieses gelangt über den Pankreasgang in den
Zwölffingerdarm
und unterstützt hier die
Verdauung
der aufgenommenen Nahrung: Das Pankreas-Sekret neutralisiert die Magensäure, die mit dem Nahrungsbrei in den
Darm
gelangt ist. Außerdem enthält das Sekret
Enzyme
für die Verdauung von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten.
Bildet die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder keine Verdauungsenzyme, sprechen Ärzte von
exokriner Pankreasinsuffizienz
. Symptome dieser Krankheitsform treten meist erst auf, wenn bereits 90 Prozent der Organfunktion ausgefallen sind.
Produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar keine Hormone mehr, sprechen Mediziner von
endokriner Pankreasinsuffizienz
. Insulin und Glukagon zählen zu den bekanntesten Pankreas-Hormonen. Beide gemeinsam regulieren den Blutzucker-Spiegel:
Die meisten Menschen mit endokriner Pankreasinsuffizienz leiden unter der sogenannten Zuckerkrankheit (
Diabetes mellitus
), da die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar kein Insulin mehr produziert.
Ist der Zuckerspiegel im Blut zu hoch, spricht man von einer Hyperglykämie. Ist er zu niedrig, nennt man das Hypoglykämie.
Der Verlauf einer Pankreasinsuffizienz hängt von den Ursachen ab. Während sich die Bauchspeicheldrüse von einer leichten akuten Bauchspeicheldrüsen-Entzündung beispielsweise oft vollständig erholt, steigt das Risiko einer Pankreasinsuffizienz bei einem schweren Krankheitsverlauf. Das gilt insbesondere für die endokrine Pankreasinsuffizienz.
Eine chronische Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (chronische Pankreatitis) führt zu einem fortschreitenden Verlust der exokrinen und endokrinen Funktionen. Dabei geht die exokrine Fehlfunktion der endokrinen meist voraus. Auch diese macht sich aber in der Regel erst bemerkbar, wenn das Gewebe bereits weitgehend zerstört ist.
Bei einer chronischen Pankreatitis als Krankheitsursache ist das oft erst nach vielen Jahren der Fall. Ist Alkoholkonsum die Ursache dafür, tritt eine exokrine Pankreatitis beispielsweise meist innerhalb von zehn bis 15 Jahren in Erscheinung, bei anderen Auslösern oft noch später.
Eine schon bestehende Pankreasinsuffizienz ist
nicht heilbar
. Sie lässt sich aber mit der richtigen Therapie positiv beeinflussen und die Symptome meist auf ein erträgliches Maß reduzieren. Die Prognose hängt im Wesentlichen davon ab, ob nur eine Funktion (exokrin oder endokrin) beeinträchtigt ist und welche Ursache der Erkrankung zugrunde liegt.
In jedem Fall sollten Betroffene auslösende Faktoren wie Alkohol vermeiden, da sie eine Pankreasinsuffizienz verschlimmern.
Je nachdem, welche Region der Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet, zeigen sich bei einer Bauchspeicheldrüsenschwäche unterschiedliche Symptome.
Bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz treten erst dann Beschwerden auf, wenn bereits etwa 90 Prozent der Organ-Funktion ausgefallen sind.
In erster Linie bereitet den Betroffenen die Fettverdauung Probleme – der Darm ist nicht mehr in der Lage, das Nahrungsfett wirksam zu zerlegen, was unter Umständen Übelkeit und Erbrechen auslöst.
Ist die exokrine Pankreasinsuffizienz sehr weit fortgeschritten, gelangen die in der Nahrung enthaltenen Fette nicht mehr ausreichend in die Darmzellen und werden mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Typisch sind fettige Durchfälle (Fettstuhl) mit
Bauchschmerzen
. Der Kot erscheint fettig glänzend und riecht meist übel. Manchmal ist der Stuhl auch hell entfärbt oder dünnflüssig wie bei
Durchfall
.
Aufgrund der gestörten Verdauung verlieren Menschen mit einer exokrinen Pankreasinsuffizienz häufig viel Gewicht, obwohl sie ausreichend essen. Eine weitere Folge der gestörten Fettverdauung: Der Körper nimmt die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A nicht mehr richtig auf. Deshalb entwickelt sich oft ein Vitamin-Mangel. Ein Vitamin-Mangel wiederum verursacht ganz eigene Beschwerden. Beispielsweise führt ein starker
Vitamin-K-Mangel
zu einer vermehrten Blutungsneigung.
Durch die unzureichende Produktion des Verdauungssekrets bei einer Bauchspeicheldrüsenschwäche gelangt zusätzlich viel unverdaute Nahrung in den
Dickdarm
. Dort zersetzen Darmbakterien unter starker Gasbildung die Nahrungsbestandteile. Das Resultat sind mitunter sehr schmerzhafte Blähungen.
Eine exokrine Bauchspeicheldrüsen-Insuffizienz entsteht oft durch wiederholte Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Deshalb bemerken Betroffene oft auch die Symptome einer solchen Pankreatitis: Typisch sind gürtelförmige, bis zum Rücken ausstrahlende Schmerzen im Oberbauch.
Bei einer endokrinen Pankreasinsuffizienz ist vor allem der Zucker-Stoffwechsel gestört, da die Bauchspeicheldrüse zu wenig blutzuckerregulierende Hormone herstellt.
Bildet die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Insulin, sind die Zellen nicht mehr in der Lage, den im Blut zirkulierenden Zucker aufzunehmen. Dadurch sind enorm hohe Blutzucker-Werte (Hyperglykämie) möglich. Die Folge sind Beschwerden, wie man sie auch von Diabetes kennt, wie zum Beispiel Durst, häufiger Harndrang oder Abgeschlagenheit.
Der Insulin-Mangel bedeutet auch, dass Gehirn-Zellen nicht ausreichend Zucker – und damit Energie – erhalten. Der Körper produziert daher sogenannte Keton-Körper zur Energie-Gewinnung, die auch ohne Insulin in die Zellen gelangen. Die Keton-Körper sind allerdings sauer, das heißt, sie senken den
pH-Wert
im Blut ab. So entwickelt sich eine „Keto-Azidose“ mit zusätzlichen Beschwerden wie Erbrechen, Durst und Aceton-artigem Mundgeruch.
Wenn bei endokriner Pankreasinsuffizienz vorwiegend Glukagon fehlt, ist der Körper nicht mehr in der Lage, einen zu niedrigen Blutzucker-Spiegel auszugleichen. Dieser entsteht beispielsweise, wenn man mehrere Stunden nichts mehr gegessen hat. Normalerweise mobilisiert das Glukagon dann die Energie-Reserven des Körpers, um den Blutzucker-Spiegel anzuheben. Ist das nicht möglich, entstehen unter Umständen schwere Unterzuckerungen (Hypoglykämien). Typische Symptome sind Zittern, kalter Schweiß und Bewusstseinsverlust.
In den meisten Fällen entsteht eine Pankreasinsuffizienz im Rahmen einer akuten oder chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Gelegentlich ist die Ursache die Stoffwechsel-Erkrankung
Mukoviszidose
, ein bösartiger Tumor oder eine Operation, bei der ein Teil oder die gesamte Bauchspeicheldrüse entfernt wurde.
In seltenen Fällen findet der Arzt keinen Auslöser für die Erkrankung. Dann sprechen Experten von einer idiopathischen Pankreasinsuffizienz.
Die Bauchspeicheldrüse entzündet sich aus verschiedenen Gründen. Mediziner unterscheiden die akute und chronische Pankreatitis. Die akute Entzündung wird in über der Hälfte der Fälle durch Erkrankungen der Gallenwege wie Verengungen oder
Gallensteine
verursacht. Oft ist auch übermäßiger Alkohol-Genuss an der Erkrankung schuld. In seltenen Fällen lösen Medikamente (zum Beispiel Östrogene, Cyclosporin, HIV-Medikamente), Bauchverletzungen, Infektionen oder genetische Erkrankungen eine akute Pankreatitis aus.
Für eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist in 80 Prozent der regelmäßige und übermäßige Konsum von Alkohol verantwortlich. Seltener entsteht sie durch Medikamente, genetische Veränderungen oder Stoffwechsel-Krankheiten, die den Fett-Stoffwechsel oder die Nebenschilddrüsen beeinträchtigen. Bei wiederholten Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (rezidivierende Pankreatitis) werden nach und nach immer mehr Zellen des Pankreas geschädigt. Die Folge ist eine chronische Pankreasinsuffizienz.
Mukoviszidose (zystische Fibrose) ist eine Erbkrankheit, die neben der Bauchspeicheldrüse auch Atemwege, Darm,
Leber
und Gallenwege betrifft. Eine fehlerhafte Information im Erbgut führt dazu, dass ein Kanal in den Zell-Membranen (Chloridkanal) nicht richtig ausgebildet wird. Dies beeinflusst wichtige Transport- und Stoffwechsel-Vorgänge der Zellen. Vor allem Drüsen im Körper, in denen dieser Kanal eine wichtige Funktion erfüllt, sind betroffen – beispielsweise jene Drüsen der Bauchspeicheldrüse, die das Verdauungssekret produzieren.
Bei den Betroffenen ist das Sekret viel zähflüssiger als bei einem Gesunden. Es verstopft dadurch den Pankreas-Gang. In der Folge werden die Verdauungsenzyme nicht erst im Darm, sondern noch in der Bauchspeicheldrüse aktiviert, sodass sich das Organ gewissermaßen selbst verdaut und entzündet. Als Erstes entwickelt sich dann eine exokrine Pankreasinsuffizienz. Im Verlauf der Erkrankung kommt unter Umständen eine endokrine Pankreasinsuffizienz hinzu.
Bei bösartigen Tumoren, die in der Nähe der Bauchspeicheldrüse liegen, ist es aufgrund der anatomischen Nähe nötig, manchmal auch einen Teil der Bauchspeicheldrüse chirurgisch zu entfernen. Dies ist zum Beispiel bei bestimmten Magentumoren oder Tumoren der Bauchspeicheldrüse selbst der Fall.
Pankreas-Karzinome tragen aber unter Umständen auch unabhängig von einer Operation zur Zerstörung des Pankreas bei, wenn sie den Pankreas-Gang verstopfen, durch den das Verdauungssekret in den Zwölffingerdarm gelangt. Der Saft staut sich dann auf und verursacht eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. In der Folge wird Pankreas-Gewebe zerstört. Schrumpft der Anteil des funktionierenden Gewebes auf unter zehn Prozent, treten in der Regel Symptome einer exokrinen Pankreasinsuffizienz auf.
Der richtige Ansprechpartner bei Verdacht auf Pankreasinsuffizienz ist der Hausarzt oder ein Facharzt für Innere Medizin. Bereits durch die Schilderung der Beschwerden (
Anamnese
) erhält der Arzt wichtige Informationen. Möglicherweise erkundigt sich der Arzt während des Gesprächs, ob der Betroffene:
Nach der Anamnese erfolgt bei Bedarf eine körperliche Untersuchung. Dabei hört der Arzt den Bauch mit dem Stethoskop ab und tastet ihn vorsichtig ab.
Zur Abklärung einer möglichen Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse gehört auch die Inspektion der
Haut
und der Augen. Bei Pankreas-Erkrankungen kommt es nämlich unter Umständen zu einer Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht = Ikterus). Ein Ikterus ist allerdings nicht spezifisch für eine Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse! Er tritt beispielsweise auch bei Erkrankungen der Leber (
Hepatitis
) oder der Gallenwege auf.
Bei Verdacht auf eine Pankreasinsuffizienz bestimmt der Arzt einige Blutwerte. Dazu zählt zum Beispiel die Konzentration der Enzyme Elastase-1,
Lipase
und
Amylase
im Blut, die dem Arzt Hinweise auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse als Ursache der Pankreasinsuffizienz liefert.
Ein weiterer Test zur Diagnose einer Bauchspeicheldrüsenschwäche besteht darin, die Aktivität der Pankreas-Enzyme (
Elastase
und Chymotrypsin) im Stuhl zu bestimmen. Diese Stuhl-Untersuchung ist der wichtigste Bestandteil der Diagnostik bei Verdacht auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz.
Die Blutzucker-Werte (Nüchtern-Glukose und
HbA1c
) geben Aufschluss darüber, ob möglicherweise eine endokrine Pankreasinsuffizienz vorliegt.
Eine weitere Methode zur Beurteilung der Bauchspeicheldrüse ist die Ultraschall-Untersuchung (Sonografie). Da das Pankreas allerdings recht tief im Bauch liegt und meist durch Darmgase überlagert ist, ist es mit der Sonografie verhältnismäßig schlecht einsehbar. Ergänzend kommt daher häufig die Endo-Sonografie zum Einsatz. Dabei führt der der Arzt einen kleinen Ultraschall-Kopf über die
Speiseröhre
bis in den Magen ein, um von dort aus die benachbarten Organe zu beurteilen.
Weitere bildgebende Verfahren dienen bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz vor allem dazu, offensichtliche Ursachen für die Erkrankung (Tumor, Entzündung) zu entdecken. Eine Verkalkung der Bauchspeicheldrüse erkennt der Arzt vor allem in der
Computertomografie
(CT) gut. Sind solche Verkalkungen sichtbar, hat wahrscheinlich eine chronische Bauchspeicheldrüsen-Entzündung zur Bauchspeicheldrüsen-Schwäche geführt. Auch mit einer
Kernspintomografie
(Magnetresonanztomografie, MRT) lässt sich die Bauchspeicheldrüse im Detail untersuchen.
Im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung beurteilt der Arzt unter Umständen, ob Pankreas-Steine und Veränderungen der Ausführungsgänge vorhanden sind. Dazu schiebt er, wie bei einer
Magenspiegelung
, einen dünnen Schlauch durch den
Mund
bis zur Mündung des Pankreasgangs im Zwölffingerdarm. Mit einer kleinen Sonde spritzt der Mediziner ein Kontrastmittel in die Bauchspeicheldrüsen-Gänge und macht sie so gut für das Röntgenbild sichtbar.
Hat eine exokrine Pankreasinsuffizienz eine konkrete Ursache, ist es wichtig, diese nach Möglichkeit zu beseitigen. So lassen sich Steine oder Engstellen im Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse endoskopisch behandeln. Der Vorgang ähnelt einer Magenspiegelung. Die Steine entfernt der Arzt dabei mit einer Zange und einem kleinen Fangkorb, oder er zerkleinert diese und spült die Trümmer heraus. Engstellen erweitert er mit einem kleinen Ballon und führt anschließend ein Röhrenstückchen („
Stent
“) ein, um sie offenzuhalten.
Bleibt die exokrine Pankreasinsuffizienz trotz eines solchen Eingriffs bestehen, versucht der Arzt, die Beschwerden zu lindern und die Funktion des Pankreas zu ersetzen. Dabei helfen die nachfolgenden Therapiemaßnahmen.
Menschen mit exokriner Pankreasinsuffizienz sollten ihre Nahrung auf fünf bis sieben kleine Mahlzeiten pro Tag aufteilen und fettige Speisen so gut wie möglich meiden. Außerdem sollten Betroffene komplett auf Alkohol verzichten. Diese diätetischen Maßnahmen dienen dazu, die Verdauung zu entlasten und damit die Beschwerden zu vermindern. Treten trotz dieser Diät weiterhin Fettstühle auf, ist es ratsam, den Fettanteil der Nahrung weiter zu reduzieren.
Führt eine Nahrungsumstellung allein nicht zur Besserung der Symptome, lassen sich die Enzyme des Bauchspeicheldrüsen-Sekrets ersetzen. Dazu nehmen Betroffene mehrmals täglich spezielle Kapseln ein. Diese haben eine magensaftresistente Hülle, damit die darin enthaltenen Verdauungsenzyme erst im
Dünndarm
aktiviert werden. Die im Arzneimittel enthaltenen Verdauungsenzyme stammen meist aus den Bauchspeicheldrüsen von geschlachteten Schweinen. Auch Religionen, die den Verzehr von Schweinefleisch ablehnen, erlauben meist die Einnahme solcher Medikamente.
Alternativ dazu gibt es Präparate mit Pilz-Enzymen (fungale Enzyme). Sie enthalten keine tierischen Bestandteile und sind daher für Patienten geeignet, die aus religiösen oder ethischen Gründen (Vegetarier/Veganer) keine tierischen Produkte zu sich nehmen möchten. Auch für Menschen, die auf Schweinefleisch allergisch reagieren, sind fungale Enzyme eine Alternative. Allerdings entfalten sie ihre Wirkung nur dann, wenn die Gallensäurekonzentration hoch genug ist. Besprechen Sie die Einnahme der Enzyme daher vorab mit Ihrem behandelnden Arzt.
Die Vitamine E, D, K, A sind fettlöslich. Das bedeutet, dass der Körper sie nur dann im Darm aufnimmt, wenn sie in Fett gelöst ("emulgiert") sind. Das ist aber nur der Fall, wenn auch die Fette durch bestimmte Enzyme (Lipasen) aufgeschlossen werden. Die gespaltenen Fette bilden zusammen mit den fettlöslichen Vitaminen einen Komplex ("Mizelle"), der leicht in die Darmzellen gelangt.
Die exokrine Pankreasinsuffizienz stört eventuell eine ausreichende Vitamin-Aufnahme, da unzureichend fettspaltende Enzyme vorhanden sind. Bei schwerer Pankreasinsuffizienz (mit vielen Fettstühlen) ist es deshalb wichtig, die fettlöslichen Vitamine künstlich mit einer Spritze in den Muskel zuzuführen, um Mangel-Erscheinungen zu verhindern.
Bei einer endokrinen Pankreasinsuffizienz sollte der Betroffene seinen Blutzucker-Spiegel regelmäßig prüfen. Führt der Insulin-Mangel zur Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 1), ist es erforderlich, den Zucker-Stoffwechsel medikamentös zu unterstützen. Betroffenen müssen dann regelmäßig Insulin spritzen.
Wenn auch der Gegenspieler des Insulins, das Glukagon, von der endokrinen Pankreasinsuffizienz betroffen ist, erhöht dies die Gefahr einer lebensgefährlichen Unterzuckerung durch die Insulingabe. Das muss der Arzt bei der Behandlung einer Pankreasinsuffizienz berücksichtigen.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Dr. Schwarz studierte Medizin in Würzburg, wo sie auch ihre Promotion abschloss. Nach sehr vielseitigen Aufgaben während der medizinischen praktischen Ausbildung (PJ) u.a. in der Inneren Medizin und Chirurgie ist sie nun als Fachärztin für Radiologie tätig.
Pankreasinsuffizienz
Kurzübersicht
Was ist eine Pankreasinsuffizienz?
Exokrine Pankreasinsuffizienz
Endokrine Pankreasinsuffizienz
Ist eine Pankreasinsuffizienz heilbar?
Einige Erkrankungen, die zu einer Pankreasinsuffizienz führen, beeinflussen unter Umständen die Lebenserwartung. Hierzu zählt zum Beispiel Bauchspeicheldrüsen-Krebs (Pankreas-Karzinom). Wie hoch die Lebenserwartung bei einer exokrinen oder endokrinen Pankreasinsuffizienz und entsprechenden Begleiterkrankungen ist, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten.
Symptome bei Pankreasinsuffizienz
Symptome bei exokriner Pankreasinsuffizienz
Symptome bei endokriner Pankreasinsuffizienz
Einige Menschen berichten im Zusammenhang mit einer Pankreasinsuffizienz von Symptomen wie
Müdigkeit
oder
Nachtschweiß
. Diese sind jedoch nicht typisch für die Bauchspeicheldrüsenschwäche.
Pankreasinsuffizienz: Ursachen und Risikofaktoren
Pankreasinsuffizienz bei Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Pankreasinsuffizienz bei Mukoviszidose
Pankreasinsuffizienz bei Tumoren oder nach Operation
Pankreasinsuffizienz: Untersuchungen und Diagnose
Körperliche Untersuchung
Laboruntersuchung bei Pankreasinsuffizienz
Bildgebung bei Pankreasinsuffizienz
Ist Pankreasinsuffizienz behandelbar?
Ernährung
Enzymersatz
Vitaminersatz
Insulintherapie
Autoren- & Quelleninformationen