Illness name: warzen
Description:
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Warzen (Verrucae)
sind gutartige Wucherungen der Haut, deren Auslöser meist Viren sind. Es gibt verschiedene Arten von Warzen. Besonders Kinder haben oft eine oder mehrere Warzen am Finger oder an der Hand, auch Warzen im Gesicht und an den Füßen kommen häufig vor. Lesen Sie hier mehr zum Thema Warzen.
Warzen (Verrucae) sind
kleine, scharf begrenzte Wucherungen (Tumoren) der Oberhaut
. Auslöser sind meist
Viren
, in den allermeisten Fällen
humane Papillom-Viren
(HPV). Besonders oft treten Warzen bei Kindern und Jugendlichen auf. Prinzipiell sind Verrucae aber in jedem Lebensalter möglich.
Es gibt unterschiedliche Typen von HPV. Je nachdem, welcher Virustyp für die Infektion verantwortlich ist und wo er sich ansiedelt, entwickeln sich morphologisch unterschiedliche Warzenarten. Außerdem gibt es einige Hautveränderungen, die wie Warzen aussehen, aber anderen Ursprungs sind.
Man unterscheidet gewöhnliche Warzen, Pinselwarzen, Dornwarzen und Flachwarzen,
Feigwarzen
sowie "unechte" Warzen (Dellwarzen, Alterswarzen, Stielwarzen).
Die meisten Warzen bereiten keine Beschwerden und verschwinden früher oder später von allein wieder. Es besteht dann kein medizinischer Grund, die die Warzen zu entfernen.
Wenn Sie die kleinen Hautwucherungen als kosmetisch störend empfinden, besprechen Sie mit einem Arzt, wie sich Ihre Warzen entfernen lassen. Das Gleiche gilt bei Warzen, die Beschwerden verursachen, wie zum Beispiel Dornwarzen an der Fußsohle, die das Gehen sehr schmerzhaft machen.
Mit dieser Frage wenden sich viele Betroffene an ihren Apotheker oder Arzt. Die Antwort lautet: Es gibt verschiedene Methoden und Mittel gegen Warzen. Welche Strategie im Einzelfall am sinnvollsten ist, hängt zum Beispiel von der Art und Anzahl der Warzen und ihrer Lage ab.
Verschiedene Säuren entfernen Warzen, indem sie ihre Hornschicht auflösen. Meist verwendet man dazu
Salizylsäure
, manchmal auch eine andere Säure wie
Milchsäure
. Will man flache Warzen im Gesicht entfernen, kommt meist
Vitamin-A-Säure
zum Einsatz. Die Säuren sind
als Lösung, Creme oder Pflaster
in der Apotheke erhältlich – meist ohne Rezept.
Lesen Sie sich vor der ersten Anwendung die Packungsbeilage durch. Dort steht genau, wie das betreffende Produkt anzuwenden ist. Im Allgemeinen muss eine Lösung oder Creme mehrere Wochen lang mehrmals täglich auf die Warzen aufgetragen werden. Ein Pflaster wird einige Tage lang getragen (eventuell mit Wiederholung).
Unter der Säure-Einwirkung lösen sich die verhornten Hautschichten auf. Sie müssen sie regelmäßig vorsichtig entfernen, etwa mit einer
Feile
oder einem
Hornhauthobel
. Achten Sie dabei sorgfältig darauf, dass sie umliegende Hautpartien nicht verletzen und so Warzenviren dorthin übertragen. Sonst entstehen an diesen Verletzungen neue Warzen.
Der Arzt vereist Warzen, indem er vorsichtig
flüssigen Stickstoff
aufträgt. Bei dessen Verdunstung entsteht eine extreme Kälte, welche die oberste Hautschicht zerstört. Nur mit
mehrfachem Wiederholen
der Vereisung lassen sich Warzen endgültig entfernen. Zwischen den einzelnen Sitzungen wartet man
mindestens eine Woche
.
Das Auftragen des flüssigen Stickstoffs löst mitunter einen kurzen, stechenden Kälteschmerz aus. In der Folge rötet sich die
Haut
meist und schwillt etwas an. Es bildet sich in manchen Fällen eine Hautblase. Es dauert mehrere Tage, bis die Warzen mit Krustenbildung abheilen. Führt man die Kryotherapie mit Vorsicht durch, bleibt keine Narbe zurück.
Das Warzen-Entfernen mittels Vereisung ist
nicht in allen Fällen
erlaubt. Die Methode eignet sich beispielsweise nicht für Menschen mit einem diabetischen
Fuß
oder mit der "Schaufensterkrankheit" (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK). Das Vereisen von Warzen am Fuß stört unter Umständen bei ihnen die ohnehin schlechte Durchblutung zusätzlich, was Nerven schädigt und schlecht heilende Wunden verursacht. Auch beim Raynaud-Syndrom (krankheitsbedingte Minderdurchblutung von Fingern und Zehen) ist die Kryotherapie ungeeignet, um eine Warze zu entfernen.
Es ist nicht zwingend erforderlich, zum Arzt zu gehen, um mithilfe von Kälte Warzen zu entfernen. Mittlerweile bieten Apotheken
rezeptfreie Vereisungs-Stifte
für die Selbstbehandlung zu Hause an. Diese sind aber weniger kalt als der flüssige Stickstoff, den der Arzt aufträgt. Studienergebnisse, die die Wirksamkeit solcher Vereisungs-Stifte zeigen, fehlen bislang größtenteils.
Es gibt noch weitere Mittel gegen Warzen. Wissenschaftlich gut untersucht ist bislang aber hauptsächlich die Wirkung der
Salicylsäure
. Für viele andere Methoden fehlt zum Teil noch der wissenschaftliche Beleg, dass sie wirken, beziehungsweise besser wirken als Säuren oder Vereisen.
Spezielle Salben und Lösungen
mit Wirkstoffen, die das Zellwachstum (5-Fluorouracil) oder die Viren hemmen (
Aciclovir
), setzt man in manchen Fällen ein, um Warzen zu entfernen. Manchmal verabreicht der Arzt verschiedene Arzneistoffe als
Spritze
direkt in die Warzen, zum Beispiel 5-Fluorouracil oder Substanzen, die das Immunsystem beeinflussen (Interferone).
Außerdem lassen sich mithilfe der
Kürettage
(eine Art scharfer Löffel als chirurgisches Instrument) Warzen entfernen: Die Hautknötchen schabt der Arzt dabei mit dem speziellen medizinischen Instrument (Kürette) ab. Zuvor behandelt man sie oft mit Säure.
Manche Menschen lassen ihre Warzen lasern, also mit einem
Laser
stark erhitzen und zerstören.
Bei der
photodynamischen Therapie
trägt man ein spezielles Gel auf die Warze auf. Man lässt es etwa drei Stunden einwirken und bestrahlt die Warze dann mit Licht. Gewisse Inhaltsstoffe im Gel werden dadurch aktiviert und zerstören die Warze. Die Methode stammt eigentlich aus der Behandlung von Hauttumoren.
Die Methode,
Warzen herauszuschneiden
, wendet man heute nur noch sehr selten an. Relativ oft kommt es dabei zu Infektionen und einer kosmetisch störenden Narbenbildung.
Verschiedene Heilpflanzen sollen gegen Warzen hilfreich sein. So soll etwa der
Milchsaft des Schöllkrauts
die kleinen Hauttumoren beseitigen, wenn man sie mehrmals täglich damit betupft. Auf gleiche Weise lassen sich mit dem
Milchsaft des Löwenzahns
oder einer
Lösung aus der Fußblattwurzel
Warzen behandeln. Das soll die kleinen Hautknötchen ebenfalls beseitigen.
Vielfach setzen Naturheilkundler bei der Warzenbehandlung auf die anti-virale Kraft von
Teebaumöl
. Man bringt es in verdünnter Form mehrmals täglich auf die Warze auf. Wirksam gegen Warzenviren ist eventuell auch
Knoblauch
: Mit der Einnahme eines hochdosierten Knoblauchpräparats sollen sich ebenfalls Warzen entfernen lassen. Zum Teil wendet man Knoblauchöl oder -extrakt auf der Warze an.
Ein anderes Hausmittel ist Klebeband, welches man auf die Warze klebt. Die Wirkung ist allerdings umstritten.
Traditionell ist die Methode des "Warzenbesprechens", die auf einer Form von Suggestion beruht. Im Bereich der Alternativmedizin wird dies — ohne dass es wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit gäbe — oft noch angeboten.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung der wichtigsten echten und unechten Warzen:
Gemeine oder gewöhnliche Warzen sind die häufigste Form von Virus-Warzen. Andere Bezeichnungen sind vulgäre Warze, Haut- oder Stachelwarze. Diese Hautknötchen bilden sich
überall am Körper
. Am häufigsten finden sich solche Warzen
an der
Hand
oder am Fuß
. Eine Warze am Finger sitzt in vielen Fällen in der Nähe des Nagelrands (periungual).
Meist sind gewöhnliche Warzen
stecknadelkopf- bis erbsengroß
. Ihre
anfangs glatte Oberfläche
wird mit zunehmendem Wachstum
zerklüftet und verhornt
. Außerdem nehmen die zuerst hautfarbenen Hautwucherungen allmählich eine
schmutzig-gelbe Farbe
an. Sie treten
manchmal einzeln
(solitär) auf. Allerdings beobachtet man sie
öfters in größerer Anzahl
.
In der Regel verursachen Verrucae vulgares
keine Druckschmerzen
und
keinen
Juckreiz
. Wer nicht warten möchte, bis die Hautknötchen von allein abheilen, hat verschiedene Möglichkeiten der Warzenbehandlung. Dazu zählen vor allem
Vereisen
(mit flüssigem Stickstoff) und eine
Säurebehandlung
(etwa mit Salizylsäure). Gelegentlich wendet man andere Methoden an, etwa eine
Lasertherapie
.
Es handelt sich dabei um eine Sonderform der gemeinen Warzen mit einem
langen, fadenförmigen Stiel
. Sie bilden sich
besonders bei älteren Menschen im Gesicht
(an Augenlidern, Lippen,
Nase
) oder
am Hals
. Gelegentlich
jucken
sie. Außerdem ist es möglich, dass man Pinselwarzen beim Waschen, Abtrocknen oder Rasieren reizt oder verletzt.
Vor allem aber empfinden Betroffene die fadenförmig oder stachelartig aussehenden Warzen im Gesicht vielfach als kosmetisch störend. Deshalb lassen viele Betroffene sie vom Arzt entfernen, beispielsweise durch
Vereisen
(Kryotherapie), eine
Säurebehandlung
oder mittels
Laserbehandlung
.
Im Unterschied zu gewöhnlichen Warzen sind Dornwarzen keine erhabenen, halbkugeligen Hautwucherungen. Stattdessen sind Dornwarzen
nach innen gedrückt
. Das liegt daran, dass sie sich in der Regel an der Fußsohle bilden: Das auf ihnen lastende Körpergewicht drückt die Warzen nach innen in die Unterhaut. Außerdem sind Dornwarzen im Gegensatz zu gewöhnlichen Warzen meist
recht schmerzhaft
. Jeder Schritt ist mitunter für Betroffene unangenehm.
Dornwarzen zieht man sich unter Umständen zu, wenn man sich beim
Barfußlaufen
in Schwimmbad, Turnhalle oder Gemeinschaftsdusche mit den auslösenden Viren (HPV) infiziert. Um sie wieder los zu werden, lässt sich ein
salizylsäurehaltiges Pflaster
aufkleben. Es weicht die Hornschicht auf, sodass sie sich bei einem warmen Fußbad leicht abschleifen lässt. Eine andere Therapiemöglichkeit besteht darin, die Dornwarzen zu
vereisen
(Kryotherapie). Es ist auch möglich, sie mit elektrischem Strom zu
"verbrennen"
(Elektrokoagulation) oder mit einem speziellen medizinischen Instrument ("
scharfer Löffel
") abzutragen.
Mehr über das Aussehen und die Behandlung der schmerzhaften Fußsohlenwarzen lesen Sie im Beitrag
Dornwarzen
.
Bei wenig erhabenen Warzen im Gesicht oder an den Händen handelt es sich wahrscheinlich um sogenannte Flachwarzen oder Planwarzen. Gelegentlich bildet sich dieser Warzentyp auch an anderen Körperstellen. Am häufigsten beobachtet man Flachwarzen bei Kindern und Jugendlichen. Sie heißen deshalb auch
juvenile Warzen
.
Auslöser dieser Warzenform sind — wie bei anderen echten Warzen — humane Papillom-Viren. Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt oft eine Infektion mit diesen Viren. Besonders Kinder kratzen sich die Flachwarzen oft auf. Dann bilden sich in vielen Fällen entlang der
Kratzspur
neue Flachwarzen, weil die Viren mit den Nägeln verteilt werden.
Flachwarzen sind harmlos und verschwinden oft von allein wieder. Wer nicht darauf warten will oder sehr stark unter Flachwarzen leidet, spricht mit dem Arzt über Behandlungsmöglichkeiten.
Beispielsweise lassen sich Flachwarzen
mit Vitamin-A-Säure oder Salizylsäure auflösen
(eventuell in Kombination mit einer UV-Bestrahlung). Außerdem lassen sie sich
vereisen
(Kryotherapie) oder mit elektrischem Strom
"verbrennen"
(Elektrokoagulation). Manchmal werden sie auch mit einem speziellen chirurgischen Instrument (
Kürette
) abgetragen oder mittels
Laser-Therapie
entfernt.
Mehr dazu lesen Sie im Beitrag
Flachwarzen
.
Dellwarzen sind
keine echten Warzen
— trotz ihres Namens und ihres ähnlichen Aussehens. Sie werden nämlich nicht von humanen Papillom-Viren verursacht. Stattdessen ist das
Molluscum-contagiosum-Virus
der Auslöser dieser warzenähnlichen, harmlosen Hautknötchen.
Meist treten Dellwarzen
in Gruppen
an ein oder zwei Hautstellen auf. Bei manchen Menschen finden sie sich aber auch locker über den Körper verteilt. Am häufigsten ist bei Erwachsenen die
Genitalregion
(also
Penis
,
Hoden
, Eichel beziehungsweise Vagina oder
Schamlippen
) von Dellwarzen befallen. Dagegen sind bei Kindern oft auch andere Körperstellen betroffen, etwa
Gesicht, Hals oder Achselhöhlen
.
In ihrem Inneren enthalten Dellwarzen ein
infektiöses Sekret
. Wenn man damit in Berührung kommt, steckt man sich recht leicht an (
Schmierinfektion
). Das gilt besonders, wenn die eigene Haut aufgeweicht ist (zum Beispiel bei Schwimmbad- oder Saunabesuchen). Dann dringen die auslösenden Viren nämlich leichter in die Haut ein. Auch Wunden, Pilzinfektionen der Haut und
Neurodermitis
begünstigen eine Infektion mit den Dellwarzen-Erregern.
Meist verschwinden Dellwarzen von allein wieder. Sie halten sich in einigen Fällen allerdings auch jahrelang. Ähnlich wie Flachwarzen lassen sie sich mit
Salizylsäure oder Vitamin-A-Säure
beseitigen. Es ist je nach Ort auch möglich, sie
mit einem chirurgischen Instrument abzutragen
. Außerdem besteht die Möglichkeit der
Irritationsbehandlung
: Durch Auftragen einer reizenden Flüssigkeit entzündet sich die Haut im Bereich der Dellwarzen. Dadurch heilen sie eventuell schneller ab.
Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag
Dellwarzen
.
Alterswarzen (senile Warzen) sind ebenfalls
keine echten Warzen
, auch wenn sie diesen ähneln. Ihre Ursache ist unbekannt. Man weiß aber, dass sie nicht durch Viren verursacht werden — weder durch HPV noch durch andere Virustypen. Alterswarzen sind deshalb auch
nicht ansteckend
.
Der Name dieser warzenähnlichen Hautknötchen rührt daher, dass sie
vor allem im höheren Lebensalter
auftreten. Sie bilden sich bevorzugt im Gesicht, an
Brust
und Rücken, auf den Handrücken sowie den Vorderseiten von Armen und Beinen. Ihr Aussehen ist sehr variabel. Deshalb unterscheiden Mediziner
verschiedene Formen von Alterswarzen
, zum Beispiel gestielte Alterswarzen sowie Stukkokeratosen.
Weil Alterswarzen harmlos sind und meist keine Beschwerden bereiten, müssen sie in der Regel nicht zwingend entfernt werden. Wer sie dennoch los werden will, wendet sich dazu (wie bei anderen Warzen) an einen Arzt: Dieser trägt Alterswarzen etwa
mit einem chirurgischen Instrument ab
(Kürette, scharfer Löffel, Skalpell) oder wird sie
mittels Laser beseitigen
. Gestielte Warzen lassen sich mit einer
elektrischen Schlinge
entfernen.
Mehr über diese weit verbreiteten, harmlosen Hautwucherungen lesen Sie im Beitrag
Alterswarzen
.
Auch Stielwarzen sind
keine echten Warzen
. Es handelt sich vielmehr um weiche, gutartige Wucherungen bestimmter Hautzellen. Ihr medizinisch korrekter Name lautet
weiche Fibrome
.
So ziemlich jeder Mensch bekommt früher oder später die
kleinen, gestielten, hautfarbenen Hautanhängsel
. Warum das so ist, weiß man nicht. Da Stielwarzen in manchen Familien aber gehäuft vorkommen, vermuten Experten eine genetische Veranlagung.
So wie Alterswarzen sind Stielwarzen
harmlos und nicht ansteckend
. Sie sind aber mitunter kosmetisch störend. Manchmal sind sie auch mechanisch störend. So ist es bei Stielwarzen im Halsbereich möglich, dass dünne Halsketten oder feine Seidentücher daran hängen bleiben. In solchen Fällen haben Betroffene die Möglichkeit, ihre Stielwarzen vom Arzt entfernen lassen — mittels
Laser
,
elektrischem Strom
(Elektrokoagulation) oder mithilfe einer
chirurgischen Schere
.
Mehr über diese gestielten Hautanhängsel erfahren Sie im Beitrag
Stielwarzen
.
Diese Warzen nennt man auch Genitalwarzen, Feuchtwarzen oder Spitzwarzen. Die kleinen weißlichen oder hautfarbenen Knötchen sitzen bevorzugt am Penis, der Vagina oder am
Anus
. Es sind echte Warzen, deren Auslöser HP-Viren sind. Allerdings sind diese Typen von HPV unter Umständen auch für die Entstehung von
Gebärmutterhalskrebs
verantwortlich. Die Übertragung dieser Viren erfolgt in der Regel über ungeschützten Geschlechtsverkehr und Schmierinfektion.
Mehr zum Thema Feigwarzen lesen Sie im Beitrag
Feigwarzen
.
Ursache echter Warzen sind in den meisten Fällen
humane Papillom-Viren
(HPV): Die Erreger dringen über kleine Verletzungen und Risse in Hautzellen ein und lösen dort eine unkontrollierte Zellvermehrung aus. Die Eindringlinge zwingen dabei die menschlichen Wirtszellen, weitere Viren zu produzieren.
Bei den Erregern handelt es sich um verschiedene Typen von HPV. So werden etwa gemeine (vulgäre) Warzen meist durch die HPV-Typen 1, 2, 4 und 7 verursacht. Auch in Dornwarzen lassen sich hauptsächlich die HPV-Typen 1, 2 und 4 nachweisen, aber auch 60 und 63 lassen sich etwa finden. Dagegen werden Flachwarzen (Verrucae planae juveniles) im Allgemeinen durch den HPV-Typ 3 verursacht.
Bestimmte Typen von Humanen Papillom-Viren sind an der Entstehung mehrerer Krebserkrankungen (wie Gebärmutterhalskrebs und Peniskrebs) beteiligt. Dabei handelt es sich aber nicht um jene Virustypen, die für die herkömmlichen Verrucae verantwortlich sind. Vorsicht geboten ist nur bei den sogenannten Genital- oder Feigwarzen (Condylomata).
Mittlerweile sind deutlich über einhundert verschiedene Typen des humanen Papillom-Virus beschrieben. Mehrere Typen, gegen die es zum Teil mittlerweile eine Impfung gibt, gelten als potenziell krebserregend.
Mehr zum Thema humane Papillom-Viren (HPV) lesen Sie in unserem Beitrag
HPV
.
Unechte Warzen werden nicht durch HPV verursacht: Für
Dellwarzen
sind Viren vom Typ Molluscum contagiosum verantwortlich. Bei
Alterswarzen
ist die Ursache unbekannt. Ähnliches gilt für
Stielwarzen
.
Verschiedene Faktoren begünstigen die Bildung von Verrucae – insbesondere der häufigsten Form, der Verrucae vulgares. Zu diesen Risikofaktoren zählen
verstärktes
Schwitzen
(
Hyperhidrose
), eine
gestörte Durchblutung
in Fingern und Zehen (Akrozyanose) und ein
geschwächtes Immunsystem
. Auch Menschen mit einer
Neigung zu Allergien
(
Atopie
) beziehungsweise einer bereits bestehenden
atopischen Erkrankung
(wie Neurodermitis) sind besonders anfällig.
Seelische Konflikte
und
Stress
scheinen ebenfalls das Erkrankungsrisiko zu erhöhen. Betroffene Erwachsene sind zudem oft
Raucher
.
Viruswarzen sind ansteckend
(infektiös): Die Viren werden direkt von Mensch zu Mensch übertragen, manchmal auch indirekt über Handtücher oder Rasierapparate. Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Verrucae (Inkubationszeit) vergehen in der Regel vier Wochen bis acht Monate.
Besonders leicht steckt man sich mit Warzen-Viren an, wenn die
Haut verletzt
ist. Begünstigend wirkt sich auch
feuchte oder aufgeweichte Haut
aus. Deshalb steckt man sich zum Beispiel im Schwimmbad, in der Sauna und in Gemeinschaftsduschen besonders leicht an. Gefährdet sind zudem Menschen, die häufigen Kontakt mit den auslösenden Viren beziehungsweise betroffenen Menschen (wie etwa Kindern) haben.
Jemand, der bereits die kleinen Hautwucherungen hat, infiziert sich mitunter selbst weiter (
Autoinokulation
). So breiten sich die Verrucae am Körper aus: Die Viren werden etwa durch Aufkratzen der Hautknötchen an benachbarte oder weiter entfernte Körperstellen übertragen, wo sie sich ebenfalls ansiedeln.
Nicht ansteckend sind "unechte" Warzen, die nicht durch Viren verursacht werden (Alterswarzen und Stielwarzen).
Normalerweise sind Verrucae harmlos. Ein Arztbesuch ist nur dann nötig, wenn die kleinen Hauttumoren kosmetisch störend sind und die Entfernung gewünscht ist oder wenn sie im Intimbereich auftreten. Unbedingt ratsam zum Arzt zu gehen ist es auch, wenn
Bei Alterswarzen besteht unter Umständen eine Verwechslungsgefahr mit
Hautkrebs
. Wer sich also nicht sicher ist, dass warzenartige Hautknötchen tatsächlich harmlose Alterswarzen sind, ist gut beraten, ebenfalls zum Arzt zu gehen.
Die Diagnose von Verrucae ist für einen Arzt im Allgemeinen nicht schwierig. Er erkennt die kleinen, gutartigen Hauttumoren meist schon an ihrem Aussehen. Zudem geben Form, Struktur und Lage der Wucherungen in den meisten Fällen bereits Aufschluss darüber, um welche Warzen-Art es sich handelt.
Wenn sich der Arzt nicht ganz sicher ist, lässt sich von den Hautknötchen eine
Gewebeprobe
entnehmen und im Labor feingeweblich (histologisch) untersuchen. In Einzelfällen versucht man die Erreger (humane Papillom-Viren) in der Probe nachzuweisen.
Warzen sind
im Allgemeinen harmlos
. Sobald es dem Körper gelingt, die auslösenden Viren erfolgreich zu bekämpfen, verschwinden sie von allein wieder. Das dauert allerdings mitunter Wochen bis Monate. Bei Untersuchungen an betroffenen Schulkindern und Jugendlichen zeigte sich, dass nach einem Jahr etwa fünfzig Prozent und nach zwei Jahren ungefähr siebzig Prozent wieder warzenfrei waren. Vergleichbare Untersuchungen bei Erwachsenen fehlen noch.
Wie schnell die kleinen Hautwucherungen im Einzelfall wieder verschwinden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Rolle spielen zum Beispiel der Virus- und Warzentyp sowie der Zustand des Immunsystems. So sind Verrucae bei Menschen mit einer geschwächten Körperabwehr oft sehr hartnäckig.
Sind Warzen – mit oder ohne Behandlung – irgendwann abgeheilt, ist man in Zukunft aber nicht davor gefeit: Die Rückfallquote (Rezidivrate) ist hoch.
Einige Maßnahmen verhindern möglicherweise, dass man sich bei betroffenen Menschen ansteckt, beziehungsweise seinerseits die Viren auf andere Menschen überträgt:
Außerdem vermeiden Sie es idealerweise, an
Warzen
zu kratzen. Anderenfalls übertragen Sie unter Umständen die enthaltenen Viren auf andere Stellen Ihres Körpers oder auf andere Menschen.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Warzen
Kurzübersicht
Was sind Warzen?
Wie lassen sich Warzen entfernen?
Was hilft gegen Warzen?
Auflösen der Hornschicht
Warzen vereisen (Kryotherapie)
Weitere Methoden
Hausmittel gegen Warzen
Wo können Warzen auftreten? Welche Arten gibt es?
Gemeine Warzen (Verrucae vulgares)
Pinselwarzen (Verrucae filiformes)
Dornwarzen (Verrucae plantares)
Flachwarzen (Verrucae planae juveniles)
Dellwarzen (Mollusca contagiosa)
Alterswarzen (Seborrhoische Keratose)
Stielwarzen (Fibrome)
Feigwarzen (Condylomata acuminata)
Ursachen und Risikofaktoren
Risikofaktoren
Sind Warzen ansteckend?
Untersuchungen und Diagnose
Diagnose meist einfach
Verlauf und Prognose
Vorbeugung
Autoren- & Quelleninformationen