Illness name: affenpocken
Description:
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Affenpocken
(Mpox) befallen Menschen normalerweise sehr selten und traten bislang – wenn überhaupt – vorwiegend in einigen Regionen Afrikas auf. Doch haben sich in Europa und Nordamerika Fälle gehäuft. Inzwischen ruft die WHO eindringlich zur Eindämmung auf. Was bedeutet die Situation? Informieren Sie sich außerdem hier über die wichtigsten Fakten zu Symptomen und Gefährlichkeit der Affenpocken, Behandlung und Impfschutz.
Affenpocken (engl. monkey pox, neu: Mpox) sind eine seltene Virusinfektion, die lange Zeit fast ausschließlich in Afrika aufgetreten ist. Die Ansteckung erfolgt in erster Linie bei engem Körperkontakt über das Sekret der pockentypischen Hautveränderungen (Pockenläsionen). Sie ist aber auch über Speichel und andere Körpersekrete möglich.
Seit Mai 2022 treten vor allem auch in Europa ungewöhnliche Ausbrüche auf. Die Erkrankungen betreffen vorwiegend Männer, die Sex mit Männern hatten. In Deutschland sind Affenpocken meldepflichtig.
Affenpocken werden von Erregern verursacht, die eng mit den einst gefürchteten, inzwischen aber als ausgerottet geltenden menschlichen
Pocken
(Variola) verwandt sind. Hauptsymptom ist ein charakteristischer Ausschlag mit Pusteln, die später verkrusten. Die meisten Menschen überstehen die Erkrankung gut. In Afrika, dem Ursprungskontinent, sind aber auch schon Erkrankte gestorben.
Bei Affenpocken handelt sich um eine sogenannte Zoonose, also eine Krankheit, die aus dem Tierreich auf den Menschen überspringt. Sie wurde zuerst bei Affen entdeckt. Tatsächlich bilden aber wohl Nager das Hauptreservoir der Krankheitserreger, mit denen sich Affen ebenso wie Menschen, aber auch andere Säuger infizieren können.
Bei den meisten Infizierten heilt die Erkrankung innerhalb weniger Wochen vollständig aus. Zurück bleiben dann mitunter einige
Narben
. Aber es gibt auch Patienten, bei denen die Erkrankung tödlich verläuft. In Europa hat es bislang unter den mehreren Tausend Infizierten nur wenige Todesfälle gegeben.
Affenpocken sind sehr viel weniger ansteckend als beispielsweise
Sars-CoV-2
oder die
Windpocken
, die vornehmlich über die Luft übertragen werden. Auch das macht sie insgesamt weniger gefährlich. Bei Affenpocken ist zumeist ein enger körperlicher Kontakt die Ansteckungsursache.
Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Gesundheitsgefährdung für die breite Bevölkerung derzeit als gering ein.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings gibt die Sterberate basierend auf Daten aus Afrika mit 3 bis 6 Prozent an. Damit wäre die Fallsterblichkeit deutlich höher als beispielsweise bei Covid-19.
Insgesamt scheint dabei der zentralafrikanische Stamm der Affenpocken gefährlicher zu sein als der westafrikanische. Eine erst im Februar 2022 veröffentlichte internationale Übersichtsstudie zeigt, dass von den Menschen, die sich mit der zentralafrikanischen Variante infiziert hatten, etwa 10,6 Prozent starben.
Unter den von der westafrikanischen Variante betroffenen Patienten waren es 3,6 Prozent. Diese weniger aggressive Variante kursiert nun auch in Europa.
Doch lassen sich diese Daten ohnehin nicht übertragen. Experten gehen davon aus, dass die Sterblichkeit bei besserer medizinischer Versorgung deutlich niedriger liegen dürfte – was sich auch jetzt schon abzeichnet. Oft versterben Erkrankte beispielsweise, weil sich die Pusteln infizieren und sich schließlich eine "Blutvergiftung" (Sepsis) entwickelt.
Auch ist denkbar, dass viele Affenpocken-Fälle mit leichtem Verlauf in afrikanischen Ländern nicht erfasst wurden, was die Sterbestatistik deutlich verzerren würde.
Hierzulande gilt es, die weitere Ausbreitung der Epidemie aufzuhalten. Mediziner sind aufgerufen, ein besonderes Augenmerk auf mögliche Infektionen zu richten. Ziel ist, das Virus wieder vollständig zurückzudrängen. Deshalb ist es wichtig, dass sich Menschen mit verdächtigen Symptomen oder Kontakt zu Infizierten frühzeitig untersuchen lassen.
Mögliche Komplikationen von Mpox sind
Abszesse
, Narbenbildung und Gewebeuntergang (Nekrosen) im Bereich der Hautläsionen. Diese können auch die Augenhornhaut betreffen und Sehschäden bis hin zur Erblindung hinterlassen. Auch Fälle von Hirnhautentzündung (
Meningitis
) sind im Rahmen von Mpox-Infektionen aufgetreten. Bei sehr schweren Verläufen kann eine Affenpockeninfektion tödlich enden.
In Europa sind die bislang beschriebenen Fälle in der Regel ohne größere Komplikationen ausgeheilt.
Das charakteristischste Symptom der Affenpocken ist der
Hautausschlag
. Die Hautveränderungen (Läsionen) sind zunächst meist flach, später bilden sich sekretgefüllte Bläschen. Ähnlich wie bei Windpocken oder
Herpes
verkrusten diese und fallen schließlich ab. Dabei können sie kreisrunde Narben hinterlassen. Auch das
Auge
(
Bindehaut
und Augenhornhaut) wird mitunter befallen.
Bevor der Ausschlag auftritt, tauchen bei einigen Infizierten unspezifische Symptome auf wie Fieber,
Schüttelfrost
, Gelenk- und
Rückenschmerzen
, Halsschmerzen und Abgeschlagenheit. Sie können die Krankheit aber auch begleiten oder im späteren Verlauf hinzukommen.
Begleitend zu den Hautauschlägen zeigen sich zudem bei einigen Betroffenen schmerzhaft geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend.
Etwa jeder fünfte in Europa Infizierte (18 Prozent) hatte vor Beginn der Hautveränderungen überhaupt keine anderen Symptome – manche blieben davon gänzlich verschont.
Eine Untersuchung britischer Mediziner bei 58 Affenpocken-Patienten ergab darüber hinaus einige Unterschiede zwischen den Verläufen in Europa und jenen auf dem afrikanischen Kontinent:
Bei den europäischen Befragten, die sich beim Sex angesteckt hatten, trat der Ausschlag vornehmlich im Genital- und Analbereich auf. Er kann sehr schmerzhaft sein. Begleitend können eine Entzündung der Mastdarmschleimhaut (
Proktitis
) sowie
Durchfall
hinzukommen.
Bei Patienten auf dem afrikanischen Kontinent tauchen die Pusteln dagegen fast immer zuerst im Gesicht auf (in 95 Prozent der Fälle). Später breiten sie sich am ganzen Körper aus, auch auf den Handflächen und Fußsohlen (75 Prozent) sowie der
Mundschleimhaut
(70 Prozent). Der Genitalbereich hingegen war nur bei etwa 30 Prozent der Infizierten in Afrika betroffen.
Hauptansteckungsweg von Affenpocken ist der direkte Kontakt mit dem wässrigen Sekret der Bläschen und später dem Schorf. Diese sind hochinfektiös – ähnlich wie man es auch von Herpesinfektionen kennt.
Beim Sex (vaginal, oral, anal) ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit naturgemäß besonders hoch, auch wenn Affenpocken keine explizit sexuell übertragbare Krankheit sind. Auch beim Küssen, Kuscheln und anderen Körperkontakten kann man sich anstecken.
Wichtig zu wissen ist, dass Pockenläsionen auf Schleimhäuten von außen oft nicht sichtbar sind!
Infizierte sollten daher jede Art von engem Kontakt (auch geschützten Sex!) mit anderen Menschen vermeiden, bis der Ausschlag abgeklungen und der letzte Schorf abgefallen ist. Das kann bis zu vier Wochen dauern. Beim Sex sollten Sie bis zu acht Wochen nach Abklingen der Hautsymptome ein Kondom benutzen. Infizierte sollten auch den Kontakt mit Haustieren meiden, da diese sich möglicherweise ebenfalls infizieren können.
Möglich ist auch eine Ansteckung über Speicheltröpfchen, die Infizierte an die Umgebung abgeben – beispielsweise bei einem längeren Gespräch. Doch das scheint deutlich seltener zu passieren.
Eine Übertragung über Schmierinfektionen (Türgriffe, Bettlaken etc.) ist theoretisch möglich, aber außerhalb gemeinsamer Haushalte oder in Krankenpflegesituationen unwahrscheinlich. Allerdings kann das Affenpockenvirus Tage bis Monate auf Oberflächen und Stoffen überleben.
Schwangere Infizierte können das Virus über die
Plazenta
auf das Kind übertragen. Auch eine Übertragung durch Hautkontakt von den Eltern auf das Kind ist während und nach der
Geburt
möglich.
In Afrika infizieren sich Menschen auch durch den Verzehr von oder den Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind dort bislang nur selten beobachtet worden.
Abhängig von der Art des Kontakts teilen Mediziner Kontaktpersonen in unterschiedliche Risiko-Kategorien ein.
Hohes Infektionsrisiko:
Eine hohe Übertragungswahrscheinlichkeit besteht, wenn nicht intakte
Haut
oder Schleimhaut direkt mit einem infektiösen Affenpockenpatienten in Berührung kommt, insbesondere mit dessen Hautläsionen oder Körperflüssigkeiten. Auch der Kontakt mit infektiösem Material (Kleidung, Bettwäsche etc.) ist riskant. Für eine Ansteckung reichen schon unauffällige Verletzungen der Haut aus.
In dem Fall sollten sich die Kontaktpersonen möglichst für 21 Tage isolieren. Bei Auftreten auch unspezifischer Symptome sollten sie sich auf Mpox testen lassen.
Geringes Infektionsrisiko:
Gering ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit für Menschen im selben Haushalt, die keinen wie oben beschriebenen Kontakt mit der infizierten Person hatten. Das gilt auch für Kontaktpersonen, die sich im selben Raum aufgehalten haben, ohne dass ein face-to-face-Kontakt (Möglichkeit einer
Tröpfcheninfektion
) stattgefunden hat.
Außerdem ist das Infektionsrisiko gering für Menschen, deren Haut bei einem kurzzeitigen Kontakt mit infektiösem Material intakt war.
Das RKI empfiehlt für Kontaktpersonen mit geringem oder sehr geringem Infektionsrisiko, sich über 21 Tage (= maximale Inkubationszeit) nach dem letzten Kontakt selbst zu beobachten. Bei Krankheitszeichen, auch unspezifischen wie Abgeschlagenheit, sollten sie sich auf Mpox testen lassen.
Eine moderne Pockenimpfung mit Imvanex bietet den besten Schutz vor Affenpocken (siehe unten).
Bei Menschen, deren Pockenimpfung schon länger zurückliegt, beispielsweise weil sie noch in ihrer Kindheit oder vor längerer Zeit wegen einer Urlaubsreise geimpft wurden, reicht dieser Immunschutz nicht mehr aus. Sie können sich und andere aber anstecken und auch erkranken. Ein Schutz vor schweren Verläufen könnte dennoch weiter bestehen.
Im Kontakt mit Infizierten sollten Sie das Berühren infektiöser Hautveränderungen vermeiden. Ein Mund-Nasen-Schutz verhindert die Infektion über Tröpfchen, die Infizierte beim Sprechen,
Husten
und Niesen an die Umgebung abgeben.
Lebt ein Infizierter im selben Haushalt mit anderen Personen, sollte er sich möglichst isolieren und idealerweise ein separates Badezimmer benutzen. Auch Haushaltsgegenstände, Handtücher, Bettzeug etc. sollten möglichst nicht gemeinschaftlich genutzt werden. Häufiges
Händewaschen
und Desinfizieren von Oberflächen reduzieren ebenfalls das Risiko, das Virus weiterzugeben.
In Krankenpflegesituationen ist besondere Vorsicht nötig. Beispielsweise können beim Bettenmachen infektiöse Hautschuppen aufgewirbelt und eingeatmet werden.
Wer Haushaltsangehörige hat, die infiziert sind, oder engen Kontakt mit Infizierten hat oder hatte, sollte sich um eine Impfung bemühen.
Dank der engen Verwandtschaft der Erreger schützen Impfstoffe gegen das auf den Menschen spezialisierte Variola-Pockenvirus auch vor Mpox.
Heute verabreichen Mediziner dagegen das Vakzin Imvanex. Es handelt sich dabei um einen
Lebendimpfstoff
. Für die Grundimmunisierung sind zwei Impfdosen im Abstand von mindestens vier Wochen notwendig.
Wem Experten diese Impfung derzeit konkret empfehlen und welche Nebenwirkungen auftreten können, lesen Sie im Beitrag
Affenpockenimpfung
.
Die Verdachtsdiagnose von Affenpocken basiert zunächst auf den typischen Hautausschlägen, insbesondere wenn der Betreffende bekanntermaßen Kontakt zu Infizierten hatte. Allerdings müssen Ärzte ähnliche Erkrankungen wie Windpocken ausschließen.
Allgemein lässt sich eine Pockeninfektion sich auch per Mikroskop feststellen, beispielsweise anhand der Betrachtung von Abstrichen einer Hautveränderung. Meist sind in solchem Material sehr viele
Viren
enthalten. Allerdings lassen sich Erreger von Affen-, Kuh- und menschlichen Pocken auf diese Weise nicht voneinander unterscheiden.
Einen sicheren Befund liefert ein
PCR-Test
mit Probenmaterial der betroffenen Hautpartien. Antikörpertests sind ungeeignet, denn die Antikörper aller verwandten Pockenviren sind einander sehr ähnlich.
Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der ersten Symptome – scheint bei Affenpocken stark zu variieren. Der Fachliteratur zufolge beträgt sie in der Regel 5 bis 21 Tage. Als untere Grenze werden in der Regel 3 bis 4 Tage angegeben.
Erste Krankheitszeichen sind häufig unspezifische Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit. Der charakteristische Hautausschlag zeigt sich erst ein bis drei Tage nach dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen.
Eine im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts erwähnte Studie mit 161 Mpox-Fällen ergab jedoch, dass 13 der Patienten (8 Prozent) eine unerwartet kurze Inkubationszeit von nur 1 bis 2 Tagen hatten, bei 15 Infizierten brach die Krankheit nach 3 Tagen aus.
Mit Affenpocken können sich alle Menschen gleichermaßen anstecken. Kinder unter 12 Jahren scheinen die Krankheit allerdings etwas schlechter zu verkraften als Erwachsene.
Schwere Verläufe drohen auch Personen mit
geschwächtem Immunsystem
. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die immununterdrückende Medikamente einnehmen (etwa nach einer Organtransplantation) oder an einer unbehandelten HIV-Infektion leiden. Auch schwangere Frauen scheinen gefährdeter zu sein.
Die Infektion wird überwiegend bei körperlicher Nähe, insbesondere Körperkontakten übertragen. Medizinisches Personal, Haushaltsmitglieder und Geschlechtspartner von Infizierten sind daher besonders gefährdet. Wer häufig wechselnde Sexualpartner hat, trägt ebenfalls ein höheres Risiko, sich anzustecken.
Derzeit haben sich in Europa und Nordamerika vor allem Männer mit Affenpocken infiziert, die Sex mit Männern haben.
Diese gelten derzeit außerhalb der afrikanischen Verbreitungsgebiete als Risikogruppe. Die Einstufung beruht auf der aktuellen Ansteckungssituation. Bei intimen Kontakten ist das Ansteckungsrisiko aber für alle Partner und Partnerinnen gleich – egal ob männlich, weiblich oder divers. Zudem kann man sich auch bei anderen engen körperlichen Kontakten leicht anstecken.
Die Krankheit wurde zudem auch schon innerhalb von Familien weitergegeben.
In der Regel heilen Affenpocken von allein aus. Bei Bedarf können Medikamente Symptome wie Fieber und Schmerzen lindern. Der Hautauschlag kann gegebenenfalls mit einer Zinkmixtur behandelt werden.
Für Patienten mit schweren Verläufen sowie solchen mit
Immunschwäche
ist seit Januar 2022 das Medikament Tecovirimat zur Affenpocken-Therapie zugelassen. Es bremst die Vermehrung der Viren im Körper.
Nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde CDC kann zudem der Impfstoff Imvanex den Ausbruch von Symptomen verhindern, sofern der Patient diesen innerhalb von vier Tagen nach der Ansteckung erhält (Postexpositionsprophylaxe).
Wer sich mit Affenpocken infiziert hat, sollte Kontakt mit seinen Mitmenschen vermeiden. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt inzwischen eine 21-tägige
Quarantäne
für Infizierte. Auch danach soll die Isolation erst beendet werden, wenn alle Krankheitssymptome ausgeheilt sind.
Darüber hinaus gibt es auch für Kontaktpersonen eine "dringende Empfehlung", sich für mindestens 21 Tage zu isolieren. Hintergrund der Empfehlung ist, dass es bis zu drei Wochen dauern kann, bis sich nach einer Ansteckung erste Krankheitssymptome zeigen.
Wenn Sie zu keiner Risikogruppe gehören und einen leichten Verlauf haben, können Sie sich auch zu Hause isolieren. Bleiben Sie mit Ihrem behandelnden Arzt in Kontakt, insbesondere, falls Ihr Zustand belastender wird. Dann können zusätzliche Medikamente die Situation erleichtern. Das kann auch wichtig sein, wenn der Ausschlag stark wird oder sich infiziert.
Angehörige, die mit Ihnen im selben Haushalt leben und während der Isolierung vor Ort bleiben, sollten bei guter Gesundheit und ohne Vorerkrankungen sein. Gefährdeter sind Schwangere und Kinder unter 12 Jahren.
Seien Sie auch im Umgang mit gesunden Haushaltsangehörigen möglichst vorsichtig:
Mehr zum Thema lesen Sie im Merkblatt der Robert Koch-Instituts zu diesem Thema "Häusliche Isolierung bei bestätigter Affenpockeninfektion" (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Isolierung.html)
Affenpocken werden seit Anfang Mai 2022 auch in immer mehr Ländern außerhalb von Afrika nachgewiesen. Davon sind die meisten Fälle in Europa aufgetreten, aber auch einige in Nord- und Südamerika. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhalten wird.
Der Ausbruch wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "Notlage von internationaler Tragweite" eingestuft. Dass soll die Weltgemeinschaft dazu motivieren, Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit zu ergreifen.
Derzeit haben die Fallzahlen in manchen Ländern ein Plateau erreicht oder fallen wieder.
In Deutschland wurden bislang 3700 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern (Stand 11.01.2023) an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Darunter waren keine Todesfälle. Seit Mitte Oktober werden dank der ergriffenen Maßnahmen nur noch vereinzelt Fälle gemeldet.
Um den Ausbruch einzudämmen, fordern die Experten aber, Maßnahmen wie Kontaktverfolgung, Isolation, Behandlung und Impfungen auszubauen, die weitere Entwicklung zu überwachen und die Risiko-Kommunikation gegenüber der Bevölkerung zu verstärken.
In früheren Jahren waren Affenpocken außerhalb von Afrika nur sehr vereinzelt bei Reiseheimkehrern festgestellt worden. Dass sich nun in nicht-afrikanischen Regionen immer mehr Menschen untereinander anstecken, macht die aktuelle Situation so ungewöhnlich.
Eine Rolle könnte dabei der stetig sinkende Anteil der Pocken-Geimpften in den Bevölkerungen spielen. Aber auch eine genetische Veränderung des Affenpocken-Erregers, welche die Ansteckung von Mensch zu Mensch begünstigt, können Forschende bislang nicht ausschließen.
Affenpocken sind keine neue Erkrankung – ein erster Fall wurde 1970 bei einem afrikanischen Säugling festgestellt. Auf dem afrikanischen Kontinent traten seither immer wieder Ausbrüche auf.
Außerhalb von Afrika waren Affenpocken bislang nur bei Menschen beobachtet worden, die sich auf einer Reise in Risikogebiete angesteckt hatten. Erstmals sind nun Infektionsketten außerhalb des afrikanischen Kontinents aufgetreten, bei der sich Menschen untereinander angesteckt haben.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Affenpocken
Kurzübersicht
Was sind Affenpocken?
Wie gefährlich sind Affenpocken?
Höhere Sterblichkeit in Afrika
Komplikationen
Welche Symptome verursachen Affenpocken?
Wie steckt man sich mit Affenpocken an?
Ansteckung über Körperkontakt
Ansteckung über Speicheltröpfchen
Ansteckung über verunreinigte Oberflächen
Ansteckung über die Plazenta
Ansteckung über Wildtiere
Wie verhält man sich als Kontaktperson?
Wie schützt man sich vor Affenpocken?
Hautkontakt vermeiden
Isolation Infizierter im Haushalt
Impfung gegen Affenpocken
Wie erfolgt die Diagnose?
Wie lange dauert die Inkubationszeit?
Wer ist besonders gefährdet?
Wie behandelt man Affenpocken?
Was tun, wenn ich mich anstecke?
Wie ist die aktuelle Lage?
Sind Affenpocken eine neue Krankheit?
Autoren- & Quelleninformationen