Illness name: pms
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Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.
Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.
Das
Prämenstruelle Syndrom (PMS)
bezeichnet körperliche Symptome wie Schmerzen im Unterbauch und psychische Beeinträchtigungen bis hin zu depressiven Verstimmungen, die vor Beginn der Menstruationsblutung auftreten. Die Ursachen dafür sind noch nicht vollständig erforscht. Lesen Sie hier alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Behandlung von PMS.
Das Prämenstruelle Syndrom (abgekürzt: PMS) beschreibt eine Reihe von körperlichen und psychischen Beschwerden, die einige Tage vor Beginn der Regelblutung auftreten. Mit dem Einsetzen der Periode verschwinden die Beschwerden wieder.
Bei Frauen mit dem Prämenstruellen Syndrom kündigen sich in der zweiten Zyklus-Hälfte, etwa zwei Wochen bis drei Tage vor Beginn der Monatsblutung, verschiedene körperliche und/oder psychische Beschwerden an. Wie schwer die PMS-Symptome ausgeprägt sind, ist individuell verschieden und schwankt auch von Monat zu Monat.
Mögliche körperliche PMS-Symptome sind zum Beispiel:
Außerdem verändert sich bei einigen Frauen der Appetit durch PMS: Manche leiden unter
Heißhungerattacken
, andere klagen dagegen über
Appetitlosigkeit
und
Völlegefühl
. Auch
Übelkeit
vor der Periode sowie ein
Blähbauch
sind möglich. Manche Frauen berichten zudem von einer
Gewichtszunahme
vor der Periode. Diese beruht weniger auf einer gesteigerten Nahrungsaufnahme als auf einer Einlagerung von Wasser in das Gewebe.
Brustspannen und Brustschmerzen
vor der Periode sind ebenfalls mögliche Anzeichen von PMS. Mediziner sprechen hierbei von Mastodynie. Charakteristisch sind stechende oder ziehende Schmerzen. Oft ist die
Brust
auch vergrößert, weil durch das hormonelle Ungleichgewicht vor der Periode Wasser im Brustgewebe eingelagert wird. Mit Beginn der Menstruationsblutung bilden sich diese Wasseransammlungen (Ödeme) wieder zurück.
Von der Mastodynie zu unterscheiden ist die Mastalgie. Das sind Brustschmerzen unabhängig von der Regelblutung. Sie werden zum Beispiel durch
Zysten
, eine Brustentzündung oder
Brustkrebs
verursacht.
Kopfschmerzen
vor der Periode sind ebenfalls keine Seltenheit beim Prämenstruellen Syndrom. Viele leiden vor der Regelblutung unter Druckschmerzen mitten auf dem Kopf. Bei einigen Betroffenen weiten sich die Kopfschmerzen zu einer
Migräne
aus.
Manche Menschen reagieren vor der Regelblutung deutlich sensibler auf Reize wie helles Licht, Lärm, Gerüche oder Berührungen, die dann oft als extrem unangenehm empfunden werden. Zudem ist bei manchen PMS-Betroffenen die Toleranz für Stress oder Zeitdruck herabgesetzt.
Meist geht das Prämenstruelle Syndrom nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit psychischen Beschwerden einher. So sind Betroffene in der Zeit vor der Regelblutung oft
gereizt
. Außerdem werden sie
schneller müde
, benötigen öfter Pausen und mehr Schlaf als gewöhnlich. Weitere psychische PMS-Symptome, die häufig beobachtet werden, sind:
Viele Betroffene fühlen sich in der Zeit vor der Regelblutung
schneller überfordert
. Sie machen sich
mehr Sorgen
und haben ein
Gefühl von Kontrollverlust
. Einige sind zudem
traurig oder depressiv
verstimmt. Oft ist dadurch auch das
Selbstwertgefühl beeinträchtigt
. Das beflügelt das negative Gesamt-Empfinden, was wiederum andere PMS-Symptome wie Ängstlichkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen in einigen Fällen verstärkt. So geraten die Betroffenen oft in einen
Kreislauf aus negativen Emotionen
.
Die Traurigkeit oder depressive Verstimmung vor der Periode haben oft keinen objektiven Grund. Sie verschwindet meist urplötzlich wieder. Diese unerklärlichen
Stimmungsschwankungen
führen oft zu Problemen mit Partnern, Familie oder Freunden.
Wenn Sie unter psychischen PMS-Symptomen leiden, heißt das nicht, dass Sie psychisch krank sind. Die seelischen Veränderungen werden – genauso wie die körperlichen – unter anderem durch den veränderten Hormonspiegel hervorgerufen. Ebenso wie die körperlichen PMS-Symptome verschwinden auch die psychischen Beschwerden in der Regel mit der Menstruationsblutung.
Einige PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Unterbauchschmerzen, Übelkeit und Heißhungerattacken deuten auch auf eine möglicherweise bestehende
Schwangerschaft
hin. Doch gerade zu Beginn einer Schwangerschaft treten zusätzlich weitere, klar vom PMS abgrenzbare Beschwerden auf. Dazu zählen vor allem Morgenübelkeit, eine dauerhaft leicht erhöhte Temperatur sowie extreme Erschöpfung. Und spätestens, wenn die nächste Menstruationsblutung ausbleibt, klärt sich die Frage: PMS oder schwanger?
Bei einigen Frauen ist die Belastung durch das Prämenstruelle Syndrom so groß, dass sie den normalen Tagesablauf sowie das Berufs- und Familienleben beeinträchtigt. Diese besonders schweren Fälle werden als Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) bezeichnet.
Die Symptome der
Prämenstruellen Dysphorischen Störung
sind ähnlich wie beim prämenstruellen Syndrom, nur viel stärker ausgeprägt und belastend. Typisch für die Prämenstruelle Dysphorische Störung sind starke Stimmungsschwankungen, die dazu führen, dass sich die Betroffenen deprimiert, weinerlich, ängstlich oder sogar hoffnungslos fühlen.
Woran merke ich, dass ich PMS habe und nicht nur schlechte Laune?
Als PMS (Prämenstruelles Syndrom) bezeichnet man Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder ein Völlegefühl (Blähbauch), welche ausschließlich vor der beginnenden Monatsblutung auftreten und bei einsetzender Blutung auch wieder verschwindet. Sie sind also klar mit der Menstruation assoziiert.
Warum hat man das Gefühl, dass Schokolade hilft?
Durch Verzehr von Schokolade erhöht sich der Zucker- und Insulinspiegel. Dies führt indirekt zu einem "besseren Gefühl", ändert jedoch am eigentlichen PMS nichts. Vorbeugend können Sie versuchen, sich ausgewogen zu ernähren, ausreichend zu schlafen und Sport zu treiben. Manchmal lindert auch Mönchspfeffer (Agnus castus) das Auftreten der Beschwerden.
Haben Sie als Experte noch Tipps zum Thema?
Wenn trotz der genannten Tipps die Beschwerden anhalten, könnte auch eine hormonelle Störung der Grund sein. Eine Schilddrüsenfehlfunktion oder eine Erhöhung des Hormons Prolaktin führen manchmal - wie auch beginnende Wechseljahre - zu einer Gelbkörperschwäche, die das PMS auslöst. Wenn Sie den Verdacht haben, das könnte bei Ihnen der Fall sein, lassen Sie Ihre Hormonwerte überprüfen.
Dr. Schmidt ist spezialisiert auf Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und betreibt eine eigene Facharztpraxis in München.
Die PMS-Behandlung hängt davon ab, wie intensiv die Beschwerden sind. In leichten Fällen hilft meist schon
ausreichend Schlaf
und
regelmäßiger Sport
. Außerdem empfiehlt sich eine
ausgewogene Ernährung
: Achten Sie auf eine kohlenhydratreiche, salzarme und leicht verdauliche Kost. Verzichten Sie auf Kaffee, Alkohol und Nikotin, weil diese die PMS-Symptome möglicherweise verstärken.
Unterbauchschmerzen lassen sich mit einer
Wärmflasche
oder
heißem Tee
lindern. Vielen helfen auch gezielte
Entspannungsübungen oder Meditation
.
In schweren Fällen, wenn die Beschwerden den Alltag beeinträchtigen, reicht eine solche symptomatische Therapie jedoch nicht aus. Dann wird PMS mit Medikamenten behandelt. Dafür stehen
Schmerzmittel
wie
Ibuprofen
,
Hormon-Präparate
wie die Anti-Baby-Pille und
stimmungsaufhellende Medikamente
(Antidepressiva)
zur Verfügung. Massive Wassereinlagerungen (Ödeme) lassen sich mit
harntreibenden Medikamenten (Diuretika)
behandeln. Bei schweren psychischen Symptomen ist möglicherweise eine
psychiatrische Behandlung
sinnvoll.
Manchmal lindern auch
Nahrungsergänzungsmittel,
beispielsweise mit
Magnesium
, B-Vitaminen oder
Eisen
die Beschwerden. Besprechen Sie die Einnahme solcher Präparate mit Ihrem Arzt.
Viele Menschen vertrauen bei PMS auf komplementäre Heilverfahren. Auch wenn deren Wirksamkeit oft nicht wissenschaftlich erwiesen ist, berichten viele Betroffene von einer Besserung der Beschwerden.
Die
Homöopathie
kennt verschiedene Mittel, die bei PMS in Frage kommen. Je nach Art der Beschwerden zählen dazu beispielsweise
Calcium carbonicum
gegen Wassereinlagerungen, besonders mit geschwollenen Brüsten,
Pulsatilla
gegen Traurigkeit mit häufigem Weinen,
Natrium
muriaticum
bei Gereiztheit, Empfindlichkeit und Weinen sowie
Cyclamen
gegen schmerzhaft geschwollene Brüste und migräneartige Kopfschmerzen.
Lassen Sie sich hierzu am besten von einem erfahrenen Therapeuten bei der Auswahl geeigneter Homöopathika beraten.
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
Auch die
Heilpflanzenkunde
bietet oft Hilfe bei der Linderung von PMS-Symptomen. So ist zum Beispiel die Wirksamkeit von pflanzlichen Präparaten mit
Mönchspfeffer
wissenschaftlich gut untersucht. Solche Präparate werden etwa eingesetzt, wenn ein erhöhter Prolaktin-Spiegel Schmerzen und Spannungen in den Brüsten verursacht.
Bei leichter depressiver Verstimmung helfen Präparate mit
Johanniskraut
. Schlafprobleme und nervöse Unruhe lassen sich oftmals mit Heilpflanzen wie
Baldrian
,
Melisse
und
Passionsblume
lindern.
Heilpflanzen haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Die Ursachen des Prämenstruellen Syndroms sind nicht eindeutig geklärt. Mediziner vermuten, dass mehrere Faktoren die Beschwerden auslösen. Sie sprechen dann von einer
multifaktoriellen Entstehung
oder einer
multifaktoriellen Genese
.
Hauptverantwortlich für PMS scheinen Hormone zu sein. Für die Regelblutung sind vor allem die weiblichen Geschlechtshormone
Östrogen
und
Progesteron
relevant. Während des Eisprungs ist die Östrogen-Konzentration im
Blut
am höchsten. Viele spüren den Eisprung durch ein schmerzhaftes Ziehen im Unterbauch. Zudem wird in dieser Zeit vermehrt
Prolaktin
gebildet. Dieses Hormon lässt die Brust-Drüsen anschwellen, was manchmal zu Spannungsschmerzen in den Brüsten führt.
Die hormonellen Veränderungen im Laufe des Zyklus verursachen zudem
Elektrolyt- und Flüssigkeitsverschiebungen
im Körper. Dies ist vermutlich zumindest für einige PMS-Beschwerden verantwortlich. Auch die Stoffe, die beim Abbau des Hormons Progesteron entstehen, stehen im Verdacht, PMS-Beschwerden auszulösen. Zudem reagieren PMS-Betroffene eventuell sensibler auf die Wechselwirkungen zwischen Progesteron und bestimmten Botenstoffen des Gehirns wie
Serotonin
.
Weitere Faktoren, die möglicherweise zur Entstehung eines Prämenstruellen Syndroms beitragen, sind:
Zudem gilt eine familiäre Vorbelastung mit psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, als Risikofaktor.
Bei der Prämenstruellen Dysphorischen Störung haben Forscher mittlerweile eine biologische Ursache nachgewiesen: Ihren Erkenntnissen nach wird PMDS durch eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit auf Sexualhormone verursacht.
Sollten Sie vermuten, an PMS zu leiden, besprechen Sie dies am besten mit Ihrem Frauenarzt (Gynäkologen). Der Mediziner wird Sie zunächst zu Ihrer Krankengeschichte befragen (
Anamnese
), um sich ein exaktes Bild zu machen. Fragen wie diese sind hierbei möglich:
Zur Vorbereitung auf das Gespräch hilft ein
PMS-Tagebuch
, in dem Sie über mehrere Zyklen hinweg notieren, wann welche Symptome auftreten. Diese detaillierten Informationen sind hilfreich, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Nach der Anamnese folgt eine
körperliche Untersuchung
. Mit einer gynäkologischen Tast-Untersuchung sowie einer Ultraschall-Untersuchung der
Gebärmutter
und benachbarter Organe ist es dem Arzt möglich, organische Erkrankungen wie eine Geschwulst als Ursache der Beschwerden auszuschließen.
Außerdem wird der Mediziner (eventuell zusammen mit anderen Fachärzten) untersuchen, ob die Symptome möglicherweise durch eine
Schilddrüsen-Unterfunktion
, eine
Endometriose
oder eine
Depression
verursacht werden. Auch der Beginn der
Wechseljahre
muss ausgeschlossen werden, da in dieser Zeit häufig ebenfalls PMS-ähnliche Symptome auftreten.
Ergänzende Hinweise liefert eine
Blut-Untersuchung
. An verschiedenen Blutwerten liest der Experte ab, ob die Beschwerden hormonelle Ursachen haben. Generell zeigen sich während der Symptome erhöhte Entzündungswerte.
Eine genaue Prognose für PMS ist nicht möglich. Die Symptome schwanken zwischen den Zyklen in ihrer Intensität. Verschiedene Behandlungsmaßnahmen lindern die Beschwerden bei vielen Betroffenen, sodass sie in den "Tagen vor den Tagen" besser leben und weniger stark eingeschränkt sind. Die gute Nachricht ist: Spätestens mit den Wechseljahren wird das Problem PMS von allein verschwinden.
Es ist nicht möglich PMS zu verhindern. Es gibt jedoch Möglichkeiten, dem Leidensdruck entgegenzuwirken, der jeden Monat durch das Prämenstruelle Syndrom entsteht. Ärzte empfehlen hierfür generell eine gesunde Lebensweise mit viel Schlaf, regelmäßiger Bewegung und Entspannungsübungen. Auch eine gesunde Ernährung schwächt möglicherweise die monatlichen Beschwerden ab: wenig Salz, Schokolade, Alkohol und Koffein, dafür aber mehr Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, eiweißreiche Lebensmittel und Omega-3-Fettsäuren.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.
Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Kurzübersicht
Was ist das Prämenstruelle Syndrom?
PMS: Was sind die Symptome?
Körperliche PMS-Symptome
Psychische PMS-Symptome
PMS oder schwanger?
Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)
„Schokolade bessert die Laune“
Drei Fragen an
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Wie erfolgt die Behandlung des Prämenstruellen Syndroms?
PMS: Homöopathie und Heilpflanzen
Was verursacht das Prämenstruelle Syndrom?
Die Rolle der Hormone
Weitere mögliche PMS-Ursachen
Wie wird PMS festgestellt?
Wie verläuft das Prämenstruelle Syndrom?
Wie lässt sich PMS vorbeugen?
Autoren- & Quelleninformationen