Illness name: streptokokken infektion
Description:
Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.
Streptokokken-Infektionen sind meist harmlos und heilen mit einer Antibiotika-Therapie vollständig ab. In manchen Fällen aber verursacht die bakterielle Infektion schwerwiegende Probleme. Lesen Sie hier, welche Krankheiten von Streptokokken ausgelöst werden, welche Symptome auftreten und wie diese behandelt werden!
Streptokokken sind eine große Gruppe von kugelförmigen
Bakterien
, von denen es unterschiedliche Arten gibt. Die meisten Streptokokken-Arten sind harmlos und finden sich natürlicherweise auf der
Haut
und auf Schleimhäuten, im
Darm
, im Mund- und Rachenraum sowie in der Scheide (Vagina). Warum manche Menschen mit Streptokokken besiedelt sind, aber nicht erkranken, und bei anderen eine Krankheit ausbricht, ist nicht vollständig geklärt.
Ärzte vermuten, dass das Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt. Neugeborene, Kleinkinder und Kinder erkranken vermutlich, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgreift ist. Erwachsene sind vor allem dann von einer Streptokokken-Infektion betroffen, wenn ihr Immunsystem geschwächt ist. Hier spielt auch Stress eine Rolle, der sich negativ auf die Abwehrkräfte des Körpers auswirkt. Besonders gefährdet sind Immungeschwächte, chronisch Kranke und ältere Personen.
Nach einer überstandenen Streptokokken-Infektion ist man nicht immun, das bedeutet, dass die Erkrankung bei einer erneuten Ansteckung möglicherweise wieder auftritt.
Eine Infektion mit Streptokokken während der Schwangerschaft verursacht bei gesunden Frauen in der Regel keine Probleme. Die meisten Schwangeren bemerken nichts von der bakteriellen Besiedelung ihrer Vagina. Zu Komplikationen kommt es erst dann, wenn sich das Baby während der Geburt mit den Erregern ansteckt. In seltenen Fällen entwickelt sich daraus eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Neugeborenensepsis).
Streptokokken sind eine große Gruppe von Bakterien. Im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Arten, Streptokokken einzuteilen:
Manche Streptokokken sind in der Lage, rote Blutkörperchen zu zerstören. Mediziner sprechen von Hämolyse beziehungsweise hämolysierenden Streptokokken. Werden die roten Blutkörperchen aufgelöst, wird der rote Blutfarbstoff
Hämoglobin
frei.
Alphahämolysierende Streptokokken:
Hämoglobin wird nur teilweise abgebaut. Da dabei grünliche Abbauprodukte entstehen, bezeichnen Mediziner diese Art von Bakterien als „vergrünende Streptokokken“. Sie finden sich zum Beispiel in der Mundhöhle (Kariesbakterien).
Betahämolysierende Streptokokken:
Betahämolyse bedeutet, dass die Streptokokken den roten Blutfarbstoff vollständig abbauen. Ein Beispiel für betahämolysierende Streptokokken ist Streptococcus pyogenes.
Gammahämolysierende Streptokokken:
Sie sind nicht in der Lage, rote Blutkörperchen aufzulösen. Dazu zählen etwa Enterokokken, die früher zu den Streptokokken gezählt wurden, nun aber eine eigene Bakterienspezies darstellen.
Anhand bestimmter Zellwandbestandteile unterscheiden Mediziner zwischen Streptokokken der Gruppen A bis Q. Für den Menschen sind vorwiegend die Gruppe A (Streptococcus pyogenes) und die Gruppe B (Streptococcus agalactiae) krankmachend. Streptokokken aus anderen Gruppen, wie beispielsweise jene aus der Gruppe C (Streptococcus equi, Streptococcus dysgalactiae) befallen Nutztiere wie Pferde oder Rinder.
Streptokokken lösen eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen aus. Beispiele für die häufigsten Krankheiten sind:
A-Streptokokken (Hauptvertreter Streptococcus pyogenes):
B-Streptokokken (Hauptvertreter Streptococcus agalactiae):
Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae):
Oralstreptokokken (Streptococcus viridans, vergrünende Streptokokken):
Streptokokken gelangen über verschiedene Wege in den Körper:
Tröpfcheninfektion
:
Der Erreger wird über
Husten
, Niesen oder Küssen übertragen und erreicht so die Schleimhäute im Rachen. Die Streptokokken vermehren sich dort und lösen – abhängig von der Art des Erregers – unter anderem Krankheiten wie Rachen- oder Mandelentzündungen aus.
Schmierinfektion
:
Bei einer Schmierinfektion gelangt der Erreger über direkten Kontakt mit einer infizierten Person oder einem kontaminierten Gegenstand in den Körper. So ist es möglich, dass die Streptokokken über kleinste Verletzungen in die Haut oder die Schleimhaut eindringen und sich dort vermehren. Beispiele für Erkrankungen sind Borkenflechte, Rotlauf und die nekrotisierende Fasziitis.
Während der Geburt:
Ist die Vagina der schwangeren Frau mit Streptokokken der Gruppe B besiedelt, ist es möglich, dass sich das Kind während der Geburt ansteckt.
Streptokokken sind auch sexuell übertragbar!
Patienten mit akuten Streptokokken-Infektionen sind unbehandelt bis zu drei Wochen ansteckend. Liegen eitrige Infektionen der Haut vor, sogar noch länger. Erhalten Betroffene eine wirksame Antibiotika-Therapie, erlischt die Ansteckungsgefahr nach 24 Stunden.
Welche Symptome beziehungsweise Anzeichen bei einer Streptokokken-Infektion auftreten, hängt von der Art des Erregers ab. Die Symptome entwickeln sich in der Regel etwa zwei bis vier Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit).
Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes):
Bakterien der Spezies Streptococcus pyogenes sind häufige Erreger von typischen Infektionskrankheiten wie einer Mandelentzündung und Scharlach. Sie treten lokalisiert (bestimmte Bereiche des Körpers betreffend) oder systemisch (den ganzen Körper betreffend) auf.
Scharlach entwickelt sich aus der Streptokokken-Rachenentzündung. Nach etwa zwölf bis 48 Stunden bildet sich der typische hochrote
Hautausschlag
an den Beugefalten der Achseln und Leisten. Er breitet sich schließlich über den gesamten Körper aus, der Bereich um den
Mund
bleibt charakteristischerweise blass. Zusätzlich kommt es zu eitrigen Belägen an der Rachen- und Gaumenschleimhaut, die Lymphknoten am Hals sind geschwollen. Ab dem dritten Krankheitstag ist die Zunge stark gerötet (Himbeerzunge). Nach etwa sieben Tagen beginnt die Haut, sich abzuschuppen.
Borkenflechte (Impetigo contagiosa):
Typische Symptome sind oberflächliche Hautinfektion, eitrige Bläschen an Mund und
Nase
oder an den Beinen, die später verkrusten. Typischerweise tritt kein Fieber auf, Betroffene fühlen sich kaum krank. Im Kleinkindalter kommt es zu einem schmerzhaften roten Ausschlag rund um den Po (perianale Dermatitis). Betroffene Kinder vermeiden häufig den Stuhlgang, woraus sich in einigen Fällen eine Verstopfung entwickelt.
Wundrose (Erysipel):
Die Wundrose tritt meist bei älteren Erwachsenen auf. Der Erreger infiziert Haut, Unterhaut und lokale Lymphgefäße. Die Haut ist stark gerötet und schmerzt. Hinzu kommt hohes Fieber.
Nekrotisierende Fasziitis:
Bei der nekrotisierenden Fasziitis befallen die Streptokokken Muskeln und Muskelfaszien (Muskelhüllen). Die betroffenen Stellen werden rot, heiß, schwellen an und werfen Blasen. Innerhalb weniger Stunden oder Tage färbt sich die Haut bläulich-rot. Betroffene fühlen sich krank, haben Schmerzen, Fieber und
Schüttelfrost
. In einigen Fällen kommt es später zu einem vollständigen Absterben (Nekrose) von Haut, Unterhaut und der Muskelfaszie. Selten entwickelt sich aus der nekrotisierenden Fasziitis eine Blutvergiftung oder ein toxisches Schocksyndrom.
Primäre Myositis:
Bei der sehr seltenen primären Myositis ist das Muskelgewebe infiziert, Veränderungen an der Haut sind nicht sichtbar. Betroffene leiden an starken Schmerzen und haben hohes Fieber und Schüttelfrost, das Risiko für eine Blutvergiftung oder ein TSS ist deutlich erhöht.
Toxisches Schocksyndrom (TSS):
Werden die Streptokokken in das
Blut
geschwemmt, entwickelt sich eine Blutvergiftung. Unbehandelt kommt es rasch zum Kreislaufversagen und anschließend zum Multiorganversagen.
Streptokokken der Gruppe B:
Bei etwa zehn bis 35 Prozent aller Schwangeren ist die Vagina mit B-Streptokokken infiziert, allerdings zeigt nur rund ein Prozent der Frauen tatsächlich Symptome (
Ausfluss
). Etwa die Hälfte aller Kinder von Frauen, die Trägerinnen sind, steckt sich während der Geburt mit dem Erreger an. Davon erkranken 0,5 bis 1 Prozent an einer Neugeborenensepsis.
Säuglinge, die an einer Neugeborenensepsis erkranken, entwickeln hohes Fieber und unter Umständen eine Lungenentzündung und/oder Hirnhautentzündung.
Frauenärzte empfehlen zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche (SSW) einen Abstrich, um festzustellen, ob die Schwangere mit Streptokokken infiziert ist. Mit Antibiotika während der Geburt lässt sich das Risiko einer Übertragung weitgehend minimieren!
Die Symptome einer Pneumokokken-Infektion hängen von der Erkrankung ab, die sie verursachen. Die Pneumokokken werden durch Husten oder Niesen übertragen und besiedeln die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum. Bei nahezu der Hälfte der gesunden Bevölkerung finden sich Pneumokokken in den Atemwegen. Sie werden jedoch durch ein intaktes Immunsystem in Schach gehalten und bleiben somit unbemerkt.
Ist das Immunsystem geschwächt, vermehren sich die Erreger unkontrolliert, breiten sich aus und können eine schwere Form der Lungenentzündung auslösen. Säuglinge und Kleinkinder, aber auch ältere Personen sind besonders gefährdet. Unter Umständen führt eine Pneumokokken-Infektion zu schwerwiegenden, zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer Gehirnhautentzündung (Meningitis), Blutvergiftung (Sepsis), Gelenkentzündung (Arthritis) oder Herzinnenhautentzündung (Endokarditis).
Harmlose Streptokokken-Infektionen werden üblicherweise ambulant behandelt, in schwerwiegenderen Fällen erfolgt die Behandlung im Krankenhaus.
Mittel der Wahl zur Behandlung einer Streptokokken-Infektion ist Penicillin – ein Antibiotikum. Ohne Antibiotika beziehungsweise mit „natürlichen Heilmethoden“ lässt sich eine bakterielle Infektion nicht in den Griff bekommen. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung erhält der Patient das Antibiotikum in Form von Tabletten oder als
Infusion
. Spricht der Patient nicht ausreichend auf das Penicillin an – beispielsweise, weil er resistent gegen den Wirkstoff ist – ist es möglich, dass der Arzt ein anderes Antibiotikum verordnet. Ähnliches gilt, wenn der Patient allergisch gegen Penicillin ist. Unter Umständen kommen Kombinationen mit anderen Antibiotika wie Gentamycin, Aminoglykosiden, Makroliden oder Cephalosporinen zum Einsatz.
Bestehen gleichzeitig Fieber oder Schmerzen, behandelt der Arzt den Patienten mit fieber- und schmerzlindernden Medikamenten.
Bei ständig wiederkehrenden Streptokokken-Infektionen (Angina tonsillaris, Tonsillitis) ist es unter bestimmten Umständen sinnvoll, die Mandeln zu entfernen.
In manchen Fällen, wenn infiziertes Gewebe abgestorben (nekrotisierende Fasziitis) oder stark geschädigt ist (Myositis), ist es notwendig, dieses chirurgisch zu entfernen.
Wird bei der Schwangeren im Rahmen des Streptokokken-Screenings am Ende der Schwangerschaft eine Infektion mit dem Bakterium festgestellt, erhält sie ab Wehenbeginn beziehungsweise nach dem Sprung der Fruchtblase ebenfalls Penicillin. Eigentliches Ziel der Behandlung ist nicht die Therapie der Mutter, sondern, das Baby vor einer Ansteckung während der Geburt zu schützen.
In der Regel diagnostiziert der Arzt eine Streptokokken-Infektion anhand ihres Erscheinungsbilds und des Krankheitsverlaufs. So zeigt sich etwa bei Scharlach ein typischer Hautausschlag. Bei Schwangeren, die mit Streptokokken besiedelt sind, aber keine Symptome zeigen, stellt der Arzt die Besiedelung durch einen vorsorglichen Streptokokken-Test fest. Die Kosten für den Test betragen etwa 25 bis 40 Euro. Sie werden von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen.
Besteht der Verdacht auf eine Streptokokken-Infektion, entnimmt der Arzt einen Abstrich vom verdächtigen Ort. Das ist beispielsweise der Rachen, eine Hautwunde oder die Vaginalschleimhaut. Dafür entnimmt er mithilfe eines sterilen Wattestäbchens eine Probe von der Haut oder der Schleimhaut und legt anschließend eine Bakterienkultur an. Die Bakterien werden dafür auf einem speziellen Untergrund vermehrt. Abhängig davon, ob und in welcher Form sie wachsen beziehungsweise wie sie unter dem Mikroskop aussehen, identifiziert der Arzt sie eindeutig.
Für manche Streptokokken-Arten (etwa bei einer Halsentzündung) gibt es Schnelltests, hier liegt der Befund bereits nach wenigen Minuten vor. Sie werden eingesetzt, wenn Zweifel darüber besteht, ob es sich um eine virale oder bakterielle Infektion handelt.
Einen zweiten Schnelltest gibt es, um Pneumokokken zu identifizieren. Dafür benötigt der Arzt eine frische Urinprobe, in dem die Streptokokken nachweisbar sind.
Streptokokken-Infektionen lassen sich in der Regel mit Antibiotika gut behandeln. Unbehandelt besteht vor allem bei Infektionen mit Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes) nach wenigen Wochen die Gefahr, dass es zu schwerwiegenden Spätfolgen kommt. Dazu zählen etwa akutes rheumatisches Fieber mit Entzündung der
Herzklappen
und des Herzmuskels. Ist die
Niere
betroffen, werden häufig die Nierenkörperchen geschädigt (Glomerulonephritis).
Grund dafür sind nicht die Bakterien selbst, sondern die Abwehrkörper (Antikörper), die das Immunsystem gegen die Erreger gebildet hat. Sie ähneln bestimmten Zellen aus Muskeln, Bindegewebe und der Niere. Die Antikörper richten sich daher nicht nur gegen die Streptokokken, sondern fälschlicherweise auch gegen harmloses, körpereigenes Gewebe. Ärzte sprechen von einer „Autoimmunreaktion“.
Die meisten Neugeborenen, die sich von einer Sepsis erholen, haben in der Regel keine Langzeitfolgen zu befürchten. Neugeborene, die eine Meningitis (Hirnhautentzündung) überleben, leiden jedoch unter Umständen an Entwicklungsverzögerungen, Hirnschäden, Krampfanfällen oder Hörschäden.
Bei harmlosen Streptokokken-Infektionen wie beispielsweise einer Mandelentzündung oder Scharlach ist die Prognose sehr gut – eine Behandlung mit Antibiotika führt in der Regel zur vollständigen Heilung.
Bei schwerwiegenderen Erkrankungen wie der nekrotisierenden Fasziitis ist die Prognose ungünstiger. Bei verspätetem Therapiebeginn sterben rund 30 Prozent der Patienten, beim toxischen Schocksyndrom bis zu 85 Prozent.
Ursache für Streptokokken-Infektionen ist eine Ansteckung mit dem Bakterium Streptococcus. Abhängig davon, um welche Art von Erreger es sich handelt, lösen Streptokokken unterschiedliche Erkrankungen aus. Streptokokken-Arten, die am häufigsten Krankheiten auslösen, sind:
Eine Ansteckung mit Pneumokokken ist über unterschiedliche Wege möglich. Entsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten, sich vor einer Übertragung zu schützen. Schmierinfektionen – also eine Übertragung über direkten Kontakt – lassen sich durch Hygienemaßnahmen verhindern. Waschen Sie sich mehrmals täglich die Hände, insbesondere nach dem Kontakt mit infizierten Personen. Gegen eine Übertragung per Tröpfcheninfektion – also zum Beispiel über Husten oder Niesen – helfen, wie auch bei viralen Erregern (Beispiel Coronavirus), Abstand und Etikette (z.B. Husten und Niesen in die Ellenbeuge).
Vor einer Infektion mit Streptococcus pneumoniae schützt die Pneumokokken-Impfung. Das Risiko, an einer Lungenentzündung zu erkranken, ist altersabhängig. Besonders gefährdet sind Kinder in den ersten beiden Lebensjahren und ältere Menschen. Gleiches gilt für Menschen, die an chronischen Lungenerkrankungen,
Diabetes mellitus
oder neurologischen Erkrankungen leiden. Ebenfalls gefährdet sind Immungeschwächte, chronisch Kranke oder Patienten mit einem
Cochlea-Implantat
(eine Hörprothese) oder einer Liquorfistel (eine künstliche Verbindung zwischen der Körperoberfläche und den mit Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit gefüllten Hirnkammern, entsteht meist infolge eines Schädelbasisbruchs).
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Pneumokokken-Impfung deshalb für alle Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten, für alle Menschen ab 60 Jahren und für Personen mit den oben genannten Erkrankungen.
Eine Besiedelung der Mutter mit Streptokokken stellt während der Schwangerschaft zunächst weder für die Mutter noch für das Kind eine Gefahr dar. Gesundheitliche Probleme entstehen erst dann, wenn sich das Baby während der Geburt mit dem Erreger ansteckt. Um eine Übertragung zu verhindern, erhalten Schwangere, bei denen bei einem Test in der Schwangerschaft (Abstrich) Streptokokken nachgewiesen wurden, entsprechend den aktuellen Leitlinien mit Beginn der Wehen oder unmittelbar nach dem
Blasensprung
ein Antibiotikum.
Ein
Kaiserschnitt
ist nur dann eine Alternative, wenn er vor dem Beginn der Wehentätigkeit und des Fruchtblasensprungs durchgeführt wird. Ist die Fruchtblase bereits gesprungen, bietet die Operation keinen Schutz vor einer Ansteckung des Kindes. Auch in diesem Fall erhält die Mutter Antibiotika.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.
Streptokokken-Infektion
Kurzübersicht
Was sind Streptokokken?
Einteilung der Streptokokken
Fähigkeit, rote Blutkörperchen aufzulösen
Einteilung nach bestimmten Zellwandbestandteilen (Lancefield-Klassifizierung)
Welche Erkrankungen werden durch Streptokokken ausgelöst?
Wie werden Streptokokken übertragen?
Sind Streptokokken ansteckend?
Welche Symptome treten bei einer Streptokokken-Infektion auf?
Symptome bei Rachenentzündung (Pharyngitis) oder Mandelentzündung (Angina tonsillaris)
Symptome bei Scharlach
Symptome bei Haut- und Weichgewebeinfektion
Symptome bei Neugeborenensepsis
Symptome bei Pneumokokken-Infektion
Wie wird eine Streptokokken-Infektion behandelt?
Medikamente
Operation
Behandlung von positiv getesteten Schwangeren
Untersuchung und Diagnose
Krankheitsverlauf und Prognose
Verlauf
Prognose
Ursachen und Risikofaktoren
Vorbeugen
Hygienemaßnahmen
Impfung
Schutz vor Übertragung bei der Geburt
Autoren- & Quelleninformationen