Illness name: chlamydien infektion
Description:
Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Eine
Chlamydien-Infektion
wird durch Bakterien verursacht. Sie ruft verschiedene Krankheitsbilder hervor. Je nach Chlamydien-Untergruppe sind vor allem Geschlechtsorgane, Augen oder Atemwege betroffen. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema: Was sind Chlamydien? Wie steckt man sich mit Chlamydien an? Welche Symptome verursachen sie und wie wird eine Chlamydien-Infektion behandelt?
Chlamydien sind spezielle
Bakterien
, die innerhalb von Zellen leben. Unterschiedliche Spezies sind für Chlamydien-Infektionen bei Menschen von Bedeutung:
Verschiedene Serotypen lösen bei Menschen drei unterschiedliche Krankheitsbilder aus:
Dieser Erreger verursacht in erster Linie Erkrankungen der Atemwege, wie eine
Rachenentzündung
,
Nasennebenhöhlenentzündung
(Sinusitis) oder Bronchitis.
Diese Form der Chlamydien-Infektion bezeichnen Ärzte auch als
Ornithose
, Psittakose oder Papageienkrankheit. Sie verursacht ebenfalls eine Erkrankung der Atemwege, wie eine
Lungenentzündung
. Personen mit engem Kontakt zu Vögeln haben ein höheres Infektionsrisiko. Insgesamt kommt die Psittakose in Mitteleuropa relativ selten vor.
Chlamydien sind unbewegliche Bakterien, die in zwei Formen vorkommen: Außerhalb der Zellen eines Infizierten liegen sie als sogenannte Elementarkörperchen vor. In dieser Form sind sie ansteckend (infektiös).
Um sich zu vermehren, müssen Chlamydien zuerst in eine Wirtszelle, zum Beispiel eine Schleimhautzelle, gelangen. Im Zellinneren liegen die Bakterien als Retikularkörperchen vor: Sie sind nun nicht mehr infektiös, betreiben aber Stoffwechsel und sind teilungsfähig.
In der Wirtszelle durchlaufen Chlamydien einen Entwicklungszyklus, der mehrere Tage umfasst. Am Ende wandeln sie sich in Elementarkörperchen um. Diese werden aus der Wirtszelle freigesetzt. Die neuen Elementarteilchen infizieren nun benachbarte Zellen oder werden auf andere Individuen übertragen.
Auf welche Weise die Ansteckung mit Chlamydien erfolgt, hängt vom Erregertyp ab:
Bei Chlamydia trachomatis werden die Serovare D bis K und L1 bis L3 hauptsächlich durch
Geschlechtsverkehr
übertragen.
Die Ansteckung erfolgt über die besiedelten Schleimhäute und Körperflüssigkeiten:
Es ist auch eine Ansteckung ohne Verkehr mit Chlamydien möglich. So besteht das Risiko, dass eine Schwangere, die mit diesen Serovaren infiziert ist, die Bakterien bei der
Geburt
auf das Neugeborene überträgt.
Eine Chlamydien-Übertragung mit den Serovaren A bis C geschieht durch
infektiöse Augenflüssigkeit
. Auch über verunreinigte Hände oder Textilprodukte (wie Handtücher oder Waschlappen) ist eine Infektion mit diesen Chlamydien möglich.
Eine
Chlamydien-Übertragung durch Fliegen
wurde bei dieser Untergruppe ebenfalls beobachtet. Daher ist der Erreger vor allem in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen weit verbreitet.
Dieses Bakterium wird
über die Luft und über Speichelflüssigkeit
übertragen. Es sammelt und vermehrt sich wie Chlamydia trachomatis in menschlichen Zellen. Auch in manchen Tieren (wie Koalas oder Pferden) findet man solche Chlamydien. Ansteckungswege zum Menschen sind hier aber nicht bekannt.
Eine Erkrankung durch Chlamydia psittaci nennen Experten auch Ornithose oder Psittakose (Vogelkrankheit). Der Grund ist, dass die Chlamydien-Übertragung durch
infizierte Vögel
stattfindet. Diese sind der natürliche Wirt der Bakterien.
Zu den wichtigsten Infektionsquellen für den Menschen zählen Truthühner, Enten, Papageien und Tauben. Es besteht die Möglichkeit, dass sie an Chlamydia psittaci erkranken und dabei vollkommen beschwerdefrei sind. Insbesondere bei Ziervögeln setzt sich das Bakterium mitunter über lange Zeit fest, ohne eine Erkrankung hervorzurufen.
Die Chlamydien-Übertragung auf den Menschen erfolgt über den Kot und die Federn infizierter Tiere. Auch die bloße Berührung führt in manchen Fällen bereits zu einer Chlamydien-Ansteckung. In flüssigen Absonderungen aus dem Schnabel beziehungsweise den Atemwegen der Vögel befinden sich ebenfalls Chlamydien.
Ansteckungswege von Mensch zu Mensch sind bei Chlamydia psittaci nicht bekannt.
Chlamydien befallen die Schleimhäute der Genital- und Analregion sowie der Atemwege. Die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch wird Inkubationszeit genannt. Sie beträgt bei Chlamydia trachomatis ein bis drei Wochen. Bei Psittaci- und Pneumoniae-Stämmen vergehen etwa ein bis vier Wochen.
Unabhängig davon ist die Dauer der Ansteckungsfähigkeit der Chlamydien. Da jedoch viele Infektionen symptomlos bleiben, ist sie kaum bestimmbar.
Verschiedene Chlamydien-Typen werden auf unterschiedliche Weise übertragen. Deshalb gelten auch unterschiedliche Risikofaktoren einer Ansteckung:
Für
sexuell übertragbare Chlamydien
(Chlamydia trachomatis D-K und L1-L3) gelten vor allem folgende Übertragungswege als Risikofaktoren:
Wer bereits mit dem HI-Virus (
HIV
) infiziert ist, hat ein erhöhtes Risiko, sich zusätzlich mit Chlamydien anzustecken. Der Aids-Erreger schwächt das menschliche Immunsystem. Dadurch gelingt es der Abwehr schlechter, Chlamydien und andere Krankheitserreger zu bekämpfen.
Umgekehrt ist im Falle einer Chlamydien-Infektion das Risiko erhöht, sich zusätzlich mit HIV anzustecken: Die entzündeten Schleimhautzellen im Intimbereich stellen eine ideale Eintrittspforte für das HI-Virus dar.
Die Serovare D-K von Chlamydia trachomatis lösen in manchen Fällen auch eine Bindehautentzündung aus. „
Schwimmbadkonjunktivitis
“ ist der umgangssprachliche Name dieser Erkrankung durch Chlamydien.
Oralsex
ist hier aber ein viel größerer Risikofaktor als das Baden in einem Schwimmbecken: Die Keime gelangen beispielsweise über die Spermaflüssigkeit ins
Auge
.
Ein Risikofaktor für eine Bindehautentzündung durch Chlamydia trachomatis A-C (Trachom) ist vor allem
mangelhafte Hygiene
bei niedrigem Lebensstandard. Die Infektion kommt deshalb besonders in Ländern mit schlechten Hygienebedingungen vor.
Bakterien dieser Gattung sind weltweit verbreitet. Auch in Mitteleuropa gehen Experten von einer hohen Durchseuchung der Bevölkerung aus. Vermutlich hat jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben Kontakt zu Chlamydia pneumoniae.
Spezielle Risikofaktoren für eine Chlamydien-Übertragung gibt es nicht. Wie bei den meisten Infektionskrankheiten erhöht sich das Ansteckungsrisiko durch ein schwaches Immunsystem, steigendes Alter und den direkten Kontakt zu Infizierten.
Bei Chlamydia psittaci besteht ein Ansteckungsrisiko besonders für Vogelzüchter und -händler sowie Ziervögelhalter. Selbst ausgetrocknete Vogelexkremente und Federn sind bis zu vier Wochen lang ansteckend. Werden die infizierten Vögel nicht behandelt, entwickeln sich etwa zehn Prozent davon zu chronischen, aber symptomlosen Keimträgern.
Chlamydien sind Bakterien, die verschiedene Krankheitsbilder mit diversen Symptomen hervorrufen. Die bekannteste und mit Abstand häufigste Chlamydien-Infektion betrifft die Harn- und Geschlechtsorgane (
urogenitale Chlamydien-Infektion
). Diese sexuell übertragbare
Geschlechtskrankheit
durch Chlamydien betrifft Frau und Mann gleichermaßen.
Darüber hinaus befallen bestimmte Chlamydien Auge,
Lunge
und in schweren Fällen auch andere Organe.
Insgesamt gibt es drei Chlamydien-Arten, die Erkrankungen beim Menschen hervorrufen:
Von dem Bakterium Chlamydia trachomatis gibt es mehrere Untergruppen (Serovare), die verschiedene Krankheiten verursachen:
Neben speziellen Symptomen besteht wie bei vielen anderen Infektionen die Möglichkeit, dass
grippale Beschwerden
wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Zudem beklagen manche Patienten mit Chlamydien
Müdigkeit
und Schwäche über den ganzen Tag.
Die erste Infektion mit Chlamydia trachomatis Serovar A-C erfolgt meist im Kindesalter. Sie verursacht zuerst eine akute
Bindehautentzündung
(Konjunktivitis). Auf der
Bindehaut
sammeln sich bestimmte weiße Blutkörperchen in Form von winzigen Körnern (Follikel).
Bei schlechten hygienischen Verhältnissen infizieren sich die Patienten immer wieder neu mit Chlamydien (Reinfektion). Zusätzlich besteht das Risiko, dass sich andere Bakterien auf die Entzündung „draufsetzen“ (Superinfektion). Beides führt dazu, dass sich die Follikel vergrößern und zu sogenannten Granulomen zusammenlagern.
Die chronisch gewordene Entzündung lässt die innere Schleimhaut der Augenlider narbig zusammenschrumpfen. Dadurch wölben sich die Lidkanten mit ihren Wimpern nach innen und reizen durch kleine Verletzungen die Hornhaut des Auges (Trichiasis). Diese entzündet sich (Keratitis) und trübt zunehmend ein. Ohne Behandlung besteht im Extremfall das Risiko zu erblinden.
Die Serovare D bis K lösen urogenitale Infektionen aus. Erste Anzeichen Chlamydien-infizierter Harn- und Geschlechtsorgane beim Mann betreffen meist die Harnröhre: Sie entzündet sich (Urethritis). Der Patient verspürt ein Druckgefühl und
schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen
. Unter Umständen verursachen die Chlamydien
Ausfluss
von Eiter aus der Harnröhre.
Manchmal steigen die Keime bis in die
Prostata
sowie in die
Hoden
und
Nebenhoden
auf: Es entwickelt sich eine Prostataentzündung (
Prostatitis
),
Hodenentzündung
(Orchitis) beziehungsweise
Nebenhodenentzündung
(Epididymitis).
Schmerzen
und
Unfruchtbarkeit
(Sterilität) sind die möglichen Folgen.
Viele infizierte Männer zeigen aber auch gar
keine Symptome durch Chlamydien
. Mediziner sprechen dann von einer asymptomatischen Infektion.
Bei Frauen führt die Infektion mit Chlamydia trachomatis D-K meist zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses (Zervizitis) und/oder der Harnröhre (Urethritis). Ein mögliches Chlamydien-Anzeichen bei Zervizitis ist schleimig-eitriger, oft stark riechender
Ausfluss
. Eine Urethritis ist in vielen Fällen von häufigem
Harndrang
und Schmerzen oder
Problemen beim Wasserlassen
begleitet.
Allerdings haben die meisten Frauen mit einer Chlamydien-bedingten Zervizitis und/oder Urethritis gar
keine Beschwerden
. Die Chlamydien-Infektion bleibt dann oft jahrelang unbemerkt und wird nicht behandelt.
Dadurch steigt das Risiko für Infektionen: Steigen die Bakterien weiter auf, breitet sich die Entzündung auf die Gebärmutterschleimhaut, die
Eileiter
und Eierstöcke aus.
Mediziner sprechen auch von einer
entzündlichen Beckenerkrankung
(pelvic inflammatory disease, PID). Auch hier haben viele Betroffene keine Chlamydien-Symptome. Andere klagen zum Beispiel über
Unterbauchschmerzen
,
untypischen Ausfluss
,
Blutungen
in der Mitte des Zyklus oder nach dem Geschlechtsverkehr.
In schweren Fällen drohen ernste Spätfolgen. Dazu gehören
chronische Unterbauchschmerzen
und
Unfruchtbarkeit
. Außerdem steigt das Risiko, dass sich bei einer Schwangerschaft die befruchtete Eizelle außerhalb der
Gebärmutter
einnistet (extrauterine Gravidität wie
Eileiterschwangerschaft
).
Bei manchen Frauen greift die entzündliche Beckenerkrankung auf das Bauchfell über (Peritonitis). Mitunter entzündet sich dann die Leberkapsel (Perihepatitis = Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom). Mögliche Chlamydien-Symptome in diesem Fall sind:
Die Schmerzen strahlen teilweise bis in die rechte Schulter aus. Manchmal greift die Entzündung auch auf das Nachbargewebe des Blinddarms über (Periappendizitis).
Durch Anal- und Oralverkehr gelangen Chlamydien bei Männern und Frauen auch in den Enddarm und den
Rachen
. Dort rufen sie Entzündungen hervor. Von der Enddarmentzündung (
Proktitis
) merken viele Betroffene nichts, weil keine Beschwerden auftreten. Andere Infizierte klagen über Chlamydien-Symptome wie
Juckreiz am After
und
blutig-eitrige Stuhlbeimengungen
.
Eine Chlamydien-bedingte Rachenentzündung äußert sich durch einen
geröteten Rachen, Hals- und Schluckschmerzen
. Außerdem befallen die Keime manchmal das Auge und lösen dort eine Bindehautentzündung aus.
Eine Infektion mit Chlamydia trachomatis in der Schwangerschaft zieht die gleichen Folgen nach sich wie bei Nicht-Schwangeren. Dazu zählen etwa Entzündungen von
Gebärmutterhals
und/oder Gebärmutterschleimhaut. Dadurch erhöht sich das Risiko für eine
Frühgeburt
,
einen
vorzeitigen
Blasensprung
und andere
Schwangerschaftskomplikationen.
Außerdem besteht die Gefahr, dass die Bakterien bei der Geburt auf das Baby übertragen werden. Das Risiko dafür liegt bei 50 bis 70 Prozent. Typisches
Chlamydien-Symptom beim Neugeborenen
ist meist eine Bindehautentzündung, seltener eine
Mittelohrentzündung
. Gelangt Vaginalflüssigkeit in die Atemwege des Babys, droht eine schwere Lungenentzündung.
Im
Wochenbett
entwickeln manche infizierte Mütter eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (postpartale Endometritis).
Diese Geschlechtskrankheit wird von Chlamydia trachomatis Serovare L1 bis L3 verursacht. Sie beginnt mit
schmerzlosen kleinen Bläschen
, gefolgt von oberflächlichen
Hautgeschwüren
an den infizierten Körperstellen, meist im Intimbereich. Nach etwa zehn bis dreißig Tagen schwellen die umliegenden
Lymphknoten
(Leistengegend) schmerzhaft an. Oft ist die
Haut
blau-rot verfärbt.
In manchen Fällen brechen die Lymphknoten auf, und
Eiter
tritt aus. Beim Abheilen bilden sich bindegewebige
Narben
. Außerdem verstopfen mitunter die Lymphgefäße. Die Lymphe fließt dann nicht mehr richtig ab und staut sich. Die Genitalien vergrößern sich dadurch extrem (
Elephantiasis
).
Allgemeine Chlamydien-Symptome bei dieser Erkrankung sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen.
Durch Analverkehr kommt es zu einer Infektion des Mastdarms. Die unteren Darmabschnitte entzünden sich (Proktosigmoiditis). Die Betroffenen haben
schleimig-blutige Ausflüsse
,
Krämpfe bei der Stuhlentleerung
(Tenesmen) und
Fieber
. In manchen Fällen bilden sich Abszesse und Fisteln im Enddarmbereich. Nach der Abheilung entstehen oft narbige Verengungen im Mastdarm.
Chlamydia (Chlamydophila) psittaci verursacht eine Erkrankung, die Ornithose (Psittakose oder Vogelkrankheit) genannt wird. Sie äußert sich als
grippaler Infekt
oder als atypische
Lungenentzündung
. Als atypisch bezeichnet man eine Lungenentzündung, die nicht vom häufigsten Erreger (Streptokokken) verursacht wird.
Wichtige Symptome einer Infektion mit Chlamydia psittaci sind Gliederschmerzen,
Schüttelfrost
und Fieber um 39 Grad Celsius. Zudem tritt anfangs trockener Reizhusten auf. Später wird der Husten von wenig Auswurf begleitet.
In schweren Fällen greift diese Chlamydien-Infektion auf andere Organe über, zum Beispiel auf den Herzmuskel. Dann kommt es zu einer
Herzmuskelentzündung
(Myokarditis).
Einige Menschen, die sich mit Chlamydia psittaci infizieren, entwickeln
gar keine Krankheitssymptome
.
Der Erreger Chlamydia (Chlamydophila) pneumoniae befällt die Atemwege und ruft Entzündungen hervor. So kommt es zum Beispiel zu einer
Entzündung der Nasennebenhöhlen
(Sinusitis), einer
Rachenentzündung
(Pharyngitis) oder einer
Bronchitis
. Manchmal führt die Chlamydien-Infektion zu einer atypischen
Lungenentzündung
.
Je nach Ort der Entzündung treten folgende Chlamydien-Anzeichen auf:
Eine Chlamydien-Infektion lässt sich mit
Antibiotika
behandeln. Sehr oft kommt der Wirkstoff
Doxycyclin
zum Einsatz. Dieser Vertreter der Tetrazykline blockiert das Chlamydien-Wachstum. Weitere Antibiotika, die in der Chlamydien-Behandlung Anwendung finden, sind zum Beispiel Azithromycin,
Erythromycin
und
Ofloxacin
.
Die Auswahl der Chlamydien-Antibiotika und ihre Dosierung hängen unter anderem vom Krankheitsbild ab (Trachom, urogenitale Infektion et cetera). Bei Frauen wird berücksichtigt, ob sie schwanger sind oder stillen. Außerdem achtet der Arzt bei der Therapieplanung auf mögliche Zusatzinfektionen.
Es gibt bei Chlamydien-Infektionen keine Selbstheilung – es ist stets eine Therapie durch den Arzt erforderlich.
Die Chlamydien-Behandlung bei diesem Erregertyp richtet sich vor allem nach dem Krankheitsbild.
Wer mit Chlamydien infiziert ist, aber keinerlei Symptome zeigt, erhält in der Regel Doxycyclin: Der Infizierte nimmt über sieben Tage lang zweimal täglich 100 Milligramm des Antibiotikums ein. In bestimmten Fällen ist alternativ eine einmalige Dosis von 1,5 Gramm Azithromycin möglich.
Eine akute
Harnröhrenentzündung
durch Chlamydien wird bei Männern und nicht schwangeren Frauen ebenfalls bevorzugt mit Doxycyclin behandelt (zweimal täglich 100 Milligramm über sieben Tage). Gleiches gilt meist für eine akute
Prostataentzündung
und
Gebärmutterhalsentzündung
durch Chlamydien.
Bei Männern wird diese Chlamydien-Behandlung mitunter auf 14 Tage verlängert, wenn die
Entzündung auf die Samenbläschen oder Nebenhoden
übergegriffen hat.
Hat sich bei Frauen die Entzündung auf Eileiter und/oder Eierstöcke ausgebreitet, liegt eine „
pelvic inflammatory disease
“ (PID) vor. Hier wird der Arzt eine kombinierte Chlamydien-Therapie aus mehreren Antibiotika verordnen (Ceftriaxon, Doxycyclin, Metronidazol). Die Behandlungsdauer beträgt je nach Krankheitsverlauf ein bis zwei Wochen.
Bei allen urogenitalen Chlamydien-Infektionen muss der
Sexualpartner mitbehandelt
werden. So wird verhindert, dass sich Paare gegenseitig immer wieder neu mit Chlamydien anstecken.
Die
Chlamydien-Geschlechtskrankheit
wird meist mit Doxycyclin behandelt. Die Patienten nehmen 21 Tage lang zweimal täglich 100 Milligramm des Antibiotikums ein.
Die Alternative ist eine Chlamydien-Therapie mit Azithromycin (einmalig) oder Erythromycin (über 14 Tage). Diese Antibiotika gelten aber als Mittel der zweiten Wahl.
Wenn schwangere oder stillende Frauen an einer genitalen Chlamydien-Infektion leiden, verordnet der Arzt bevorzugt Azithromycin: Die Patientin nimmt dann einmalig eine Dosis des Antibiotikums ein.
Alternativ verschreibt der Arzt für eine Chlamydien-Therapie auch Erythromycin. Dieses Antibiotikum muss je nach Dosis ein bis zwei Wochen lang eingenommen werden.
Der
Sexualpartner
der Patientin muss ebenfalls auf Chlamydien untersucht und behandelt werden.
Babys, die sich während der Geburt bei ihrer infizierten Mutter mit Chlamydia trachomatis anstecken, erhalten meist Erythromycin über einen Zeitraum von 14 Tagen.
Alternativ erfolgt die Chlamydien-Behandlung bei Neugeborenen mit Azithromycin. Manchmal genügt hier eine Einzeldosis. In anderen Fällen wird das Antibiotikum drei Tage lang gegeben.
Die Chlamydien-Therapie der Wahl bei einer
Enddarm-Entzündung
(Proktitis) oder
Rachenentzündung
(Pharyngitis) ist Doxycyclin: Sieben Tage lang nehmen Betroffene zweimal täglich 100 Milligramm des Antibiotikums ein. Alternativ kommt das Antibiotikum Azithromycin zum Einsatz.
Wenn die Patienten gleichzeitig an der Geschlechtskrankheit
Gonorrhoe (
Tripper
)
leiden, wählt der Arzt eine Kombinationstherapie: Er verordnet die beiden Antibiotika Ceftriaxon und Azithromycin.
Eine chronische Binde- und
Hornhautentzündung
durch die Serovare A bis C von Chlamydia trachomatis wird
Trachom
genannt. Die Chlamydien-Therapie besteht hier meist in der einmaligen Einnahme von 1,5 Gramm Azithromycin. Alternativ verordnet der Arzt das Antibiotikum zur lokalen Anwendung (etwa als Salbe) über mehrere Tage.
Eine
Bindehautentzündung
durch die Chlamydien-Serovare D bis K wird ebenfalls mit einer Einzeldosis von 1,5 Gramm Azithromycin behandelt. Es gibt auch andere Möglichkeiten der Chlamydien-Therapie, zum Beispiel eine niedrigere Dosis Azithromycin oder Doxycyclin. Die Einnahme erfolgt über mehrere Tage. Alternativ kommt eine lokale Azithromycin-Behandlung infrage.
Die Chlamydien-Behandlung bei einer Infektion mit Chlamydia psittaci oder Chlamydia pneumoniae besteht im Allgemeinen aus Doxycyclin: Die Patienten nehmen das Antibiotikum über zehn bis 21 Tage ein.
Behandlungsalternativen sind zum Beispiel Erythromycin oder Azithromycin.
Akute Infektionen mit Chlamydia psittaci sind
meldepflichtig
.
Je nach Krankheitsbild lässt sich die antibiotische Chlamydien-Behandlung durch weitere Maßnahmen unterstützen.
Beispielsweise empfehlen Mediziner bei einer urogenitalen Chlamydien-Infektion und Lymphogranuloma venereum, während der Behandlung auf
Geschlechtsverkehr zu verzichten
.
Besonders bei schweren urogenitalen Infektionen empfiehlt der Arzt für einige Zeit
Schonung und Bettruhe
– zusätzlich zur Therapie mit Antibiotika.
Chlamydien-Beschwerden einer Nebenhoden- oder Hodenentzündung lassen sich oft lindern, indem die
Hoden hochgelagert
werden. Dafür eignet sich ein „Hodenbänkchen“, etwa aus einem zusammengerollten Handtuch. Zusätzlich ist es ratsam die
Hoden zu kühlen
, etwa mit feucht-kalten Umschlägen.
Bei einer Chlamydien-bedingten Harnröhrenentzündung ist es empfehlenswert,
viel zu trinken
. Ratsam sind vor allem mild desinfizierende Nierentees, beispielsweise aus Hauhechelwurzel, Bärentraube oder Birkenblättern.
Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie selbst am besten die medikamentöse Chlamydien-Behandlung wirksam unterstützen!
Haben Sie den Verdacht, dass Ihre Harn- oder Geschlechtsorgane mit Chlamydien infiziert sind, suchen Sie einen Arzt auf: Für Männer sind
Urologen
, für Frauen
Gynäkologen
(Frauenarzt) die richtigen Ansprechpartner. Auch ein
Dermatologe
ist als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten geeignet.
Bei einer Chlamydien-bedingten Atemwegserkrankung (wie einer Lungenentzündung), sollte der
Hausarzt
die erste Anlaufstelle sein. Bei einer Chlamydien-Infektion am Auge ist es sinnvoll, einen
Augenarzt
aufzusuchen.
Der Arzt wird zuerst im Gespräch mit Ihnen Ihre
Krankengeschichte
erheben. Er fragt zum Beispiel nach typischen Symptomen und eventuellen Vorerkrankungen. Bei Verdacht auf eine Chlamydien-Infektion im Intimbereich sind auch Angaben zu sexuellen Gewohnheiten bedeutsam. Mögliche Fragen sind:
Wenn Sie auch an Hals- und Schluckschmerzen leiden, ist es möglicherweise zu einer Chlamydien-Übertragung durch Oralverkehr gekommen. Antworten Sie Ihrem Arzt offen auf entsprechende Nachfragen, auch wenn Ihnen dies vielleicht unangenehm ist. Nur so lässt sich die genaue Ursache Ihrer Beschwerden feststellen.
Das Trachom kommt vor allem in Tropenländern vor. Daher werden Sie bei
Augenschmerzen
oder -rötungen zu zurückliegenden Reisen befragt.
Bei Atemwegsbeschwerden wird der Arzt sich nach den genauen Symptomen und eventuellen Kontakten zu Vögeln erkundigen:
Nach der ausführlichen Befragung folgt die körperliche Untersuchung. Bei Beschwerden im Urogenitalbereich wird der Arzt die Geschlechtsteile und den After untersuchen. Bei Frauen wird der Gynäkologe die Vagina und den Muttermund begutachten. Außerdem tastet der Arzt umliegende Lymphknoten ab.
Er wird den Bauch abklopfen, abtasten und abhören. Entzündungen der inneren weiblichen Geschlechtsorgane ertastet der Arzt manchmal als Schwellung unter der Bauchdecke. Drückt er auf den rechten Oberbauch, weisen stechende Schmerzen auf eine Chlamydien-Infektion der Leberkapsel hin.
Um eine Chlamydien-Infektion der Atemwege festzustellen, klopft der Arzt die Lunge ab (Perkussion) und beurteilt mithilfe des Stethoskops die Atemwege (
Auskultation
). Bei Hals- und Schluckbeschwerden weist oft ein geröteter Rachen auf eine Schleimhautentzündung (Pharyngitis) hin.
Wird eine Chlamydien-Infektion des Auges vermutet, untersucht der Arzt dieses eingehend nach Rötungen oder einwärtsgedrehten Lidern (Entropium).
Bildgebende Untersuchungen wie
Computertomografie
(CT) oder Ultraschall (Sonografie) sind bei einer Chlamydien-Infektion in der Regel nicht nötig.
Allerdings dringen Chlamydia-trachomatis-Bakterien vor allem bei Frauen mitunter nach oben bis in den Bauchraum vor. Abszesse oder anderweitige Schwellungen aufgrund einer Entzündung der Eileiter und Eierstöcke (Adnexitis) erkennt der Arzt im Ultraschallbild.
Bei einer Chlamydien-Infektion des Bauchfells und der Leberkapsel (Perihepatitis) bildet sich unter Umständen freie Flüssigkeit im Bauchraum. Diese lässt sich in Bildgebungsverfahren erkennen.
Es gibt verschiedene Arten von
Chlamydien-Tests
: Direkte Verfahren sollen den Erreger selbst in Probenmaterial des Patienten nachweisen. Indirekte Verfahren suchen nach Antikörpern gegen Chlamydien im
Blut
. Im Online-Handel sind zwar Chlamydien-Selbsttests verfügbar, die Diagnose einer Chlamydien-Infektion gehört jedoch in die
Hand
des Arztes.
Ein Chlamydien-Test zum direkten Bakteriennachweis dient dazu, den Verdacht auf eine Infektion zu prüfen und die Diagnose zu sichern. Es gibt ganz unterschiedliche Testverfahren, die sich hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden.
Zum Nachweis von Chlamydien dient zum Beispiel ein Abstrich, den der Arzt von der Gebärmutterhalsschleimhaut, aus der Harnröhre oder dem Mastdarm (
Rektum
) entnimmt. Es gibt auch einen
Chlamydien-Urintest
. Besonders geeignet ist dieser Chlamydien-Test beim Mann zum Nachweis einer urogenitalen Infektion.
Für Infektionen am Auge wird Augensekret (abgesonderte Flüssigkeit) untersucht.
Bei Atemwegsinfektionen dienen Gewebe (
Biopsie
) und Schleim aus infizierten Lungenabschnitten als Laborproben. Diese werden mithilfe einer Lungenspiegelung (
Bronchoskopie
) gewonnen. Auch der Auswurf (Sputum) oder Rachenspülungen eignen sich als Proben für Chlamydien-Tests.
Zum Nachweis der Chlamydien im Probenmaterial züchtet man die Erreger in einer Zellkultur an. Das ist aber zum Teil schwierig und aus Sicherheitsgründen nur in spezialisierten Labors möglich.
Alternativ dient der Nachweis bestimmter struktureller Bestandteile der Bakterien, beispielsweise charakteristische Eiweiße auf der Oberfläche der Keime. Auf solchen Antigentests basieren auch einige
Chlamydien-Schnelltests
.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Nachweis des Chlamydien-Erbguts im Probenmaterial. Dazu führt man meist sogenannte Nukleinsäure-Amplifikationstests (NAAT) durch. Sie gelten heute als Methode der Wahl.
Auf eine Infektion mit Chlamydien reagiert das Immunsystem mit der Bildung spezifischer Antikörper. Es dauert aber mitunter einige Wochen, bis sich diese im Blut des Patienten nachweisen lassen. Ein solcher serologischer Chlamydien-Test eignet sich deshalb im Allgemeinen nicht, um eine akute Infektion festzustellen.
Wenn aber bei einer urogenitalen Chlamydien-Infektion die Keime aufsteigen und Becken- oder Bauchorgane infizieren, sind sie in Abstrichen etwa vom Gebärmutterhals oder von der Harnröhre oft nicht mehr nachweisbar. Dafür lassen sich in solchen Fällen oft Chlamydien-Antikörper im Blut finden.
Ein serologischer Chlamydien-Test macht also vor allem Sinn zur Abklärung einer aufgestiegenen (komplizierten) Chlamydien-Infektion. Auch um die Ursache von Unfruchtbarkeit festzustellen, entnimmt der Arzt eine Blutprobe und testet diese auf Chlamydien-Antikörper. Denn eine Spätfolge der Chlamydien-Infektion ist Unfruchtbarkeit.
Frauen bis zum abgeschlossenen 25. Lebensjahr steht in Deutschland einmal jährlich kostenlos ein
Chlamydien-Früherkennungstest
beim Frauenarzt zu Verfügung. Für dieses Chlamydien-Screening wird eine Urinprobe der Patientin auf Chlamydia trachomatis hin untersucht. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
Frauen, die sich auch nach dem 25. Lebensjahr vorsorglich auf Chlamydien testen lassen möchten, müssen die Kosten dafür selber tragen. Das Gleiche gilt für Männer jeden Alters. Eine Ausnahme besteht bei einem ärztlich verordneten Chlamydien-Test: Mann und Frau werden dann kostenlos untersucht und getestet.
Es ist wichtig, dass sich auch alle Sexualpartner der letzten sechs Monate untersuchen und behandeln lassen. Auch wenn diese keine Beschwerden haben, besteht bei ihnen die Möglichkeit einer Chlamydien-Infektion. Wenn nur Sie allein behandelt werden, bleibt das Risiko, sich nach Abschluss der Behandlung bei Ihrem Sexualpartner erneut anzustecken.
Bei rechtzeitiger und konsequenter Behandlung heilt eine Chlamydien-Infektion im Allgemeinen folgenlos aus. Viele Chlamydien-Infektionen bleiben aber zunächst unerkannt, da sie kaum Beschwerden verursachen. Das gilt besonders für eine Chlamydien-Geschlechtskrankheit: Infizierte sind dadurch eine unbewusste Ansteckungsquelle für Sexualpartner.
Unbehandelt besteht die Gefahr, dass eine Chlamydien-Infektion chronisch wird und Komplikationen verursacht:
Eine urogenitale Infektion steigt in manchen Fällen im Körper auf: Bei Männern kommt es so zum Beispiel zu einer Hoden- und Nebenhodenentzündung. Für unbehandelte Patienten besteht die Gefahr,
unfruchtbar
zu werden.
Bei Frauen breitet sich eine urogenitale Chlamydien-Infektion ins kleine Becken aus und führt dort zu Entzündungen etwa der Eileiter und Eierstöcke. In der Folge verkleben und vernarben diese mitunter. Das erhöht das Risiko für
Unfruchtbarkeit
und für Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter (Extrauteringravidität) wie
Eileiter- oder
Bauchhöhlenschwangerschaft
.
Zudem greift in manchen Fällen die Entzündung auf das Bauchfell und die Leberkapsel über (Perihepatitis = Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom). Auch hier kommen als Folge Verklebungen vor.
Eine Entzündung der Harnröhre durch Chlamydia trachomatis zieht in seltenen Fällen eine
reaktive Arthritis
nach sich. Diese Form von Gelenkentzündung wurde früher auch Morbus Reiter oder Reiter-Syndrom genannt. Aus historischen Gründen hat man diese Bezeichnungen aber mittlerweile verlassen. Die reaktive Arthritis tritt vor allem bei Männern auf.
Die meisten Patienten weisen drei Symptome auf (früher "Reiter-Trias" genannt): eine nicht-eitrige
Harnleiterentzündung
, eine schmerzhafte Gelenkentzündung (Knie-,
Sprunggelenk
et cetera) und eine Bindehautentzündung.
Weitere mögliche Anzeichen sind Hautausschläge etwa im Bereich der Genitalien, der Mundschleimhaut und der Fußsohlen. Ebenfalls möglich sind Komplikationen wie Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis), des Rippenfells (Pleuritis) und der Hauptschlagader (Aortitis).
Eine Infektion mit Chlamydia psittaci verursacht in komplizierten Fällen beispielsweise eine Entzündung des Herzmuskels, des Herzbeutels und der Herzinnenhaut (Myo-, Peri- und
Endokarditis
). Manche Patienten entwickeln eine Entzündung oberflächlicher
Venen
mit einer Blutgerinnsel-Bildung (
Thrombophlebitis
). Auch das zentrale Nervensystem ist manchmal an den Entzündungsprozessen infolge einer Chlamydia-psittaci-Infektion beteiligt.
Sehr selten führt eine Infektion mit Chlamydia pneumoniae zu Entzündungen im Bereich des Herzens (Myokarditis und Endokarditis). Ebenfalls nur vereinzelt beobachtet man Komplikationen wie schmerzhafte knotige Hautrötungen (Erythema nodosum), reaktive Arthritis oder Entzündungen der Rückenmarksnerven oder
Hirnhäute
(Meningoradikulitis).
Rund 50 bis 70 Prozent der infizierten Schwangeren übertragen bei der vaginalen Geburt die Chlamydien auf das Kind. Als Folge entwickelt das Neugeborene meist eine Bindehautentzündung und/oder eine Lungenentzündung. Letztere wird in vielen Fällen von einer Mittelohrentzündung begleitet.
Um einer sexuell übertragbaren Chlamydien-Infektion vorzubeugen, sollten Sie stets ein
Kondom
beim Geschlechtsverkehr benutzen. Das gilt sowohl für den Vaginal- als auch den Analverkehr. Auch beim Oralverkehr sollte man zum Schutz vor einer Ansteckung ein Kondom beziehungsweise ein „
Lecktuch
“ (Dental Dam) verwenden.
Eine Bindehautentzündung durch Chlamydia trachomatis (Trachom) ist die weltweit häufigste Augenkrankheit und die zweithäufigste Ursache für eine Erblindung. Sie ist vor allem in Ländern mit schlechten Hygienestandards verbreitet. Wer in solchen Ländern unterwegs ist, sollte deshalb besonders auf
Hygiene
achten.
Bei Chlamydia pneumoniae gibt es keine speziellen Vorbeugemaßnahme. Risikopersonen wie chronisch kranke, ältere oder immungeschwächte Menschen sollten den Kontakt mit Erkrankten meiden.
Um sich nicht mit Ornithose anzustecken, sollten Sie den Kontakt mit Vögeln meiden, die mit Chlamydia psittaci infiziert oder einer Infektion verdächtig sind. Schutz vor einer Ansteckung bieten Schutzkleidung, Mund- und Nasenschutz. Denn bereits durch den Kontakt mit verunreinigtem, kontaminiertem Staub werden die
Chlamydien
übertragen.
Weiterführende Informationen
Leitlinien:
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Chlamydien-Infektion
Kurzübersicht
Was sind Chlamydien?
Chlamydia trachomatis
Chlamydia pneumonia
Chlamydia psittaci
Wie steckt man sich mit Chlamydien an?
Chlamydien-Übertragung
Chlamydien: Übertragung von Chlamydia trachomatis
Chlamydien: Übertragung von Chlamydia pneumoniae
Chlamydien: Übertragung von Chlamydia psittaci
Chlamydien: Inkubationszeit
Risikofaktoren für eine Chlamydien-Infektion
Chlamydia trachomatis: Risikofaktoren
Chlamydia pneumoniae: Risikofaktoren
Chlamydia psittaci: Risikofaktoren
Welche Symptome treten bei einer Chlamydien-Infektion auf?
Chlamydien-Symptome durch Chlamydia trachomatis
Trachom
Urogenitale Chlamydien-Symptome beim Mann
Urogenitale Chlamydien-Symptome bei der Frau
Chlamydien-Symptome bei Mann und Frau
Chlamydien-Symptome bei Schwangeren und Neugeborenen
Lymphogranuloma venereum
Chlamydien-Symptome durch Chlamydia psittaci
Chlamydien-Symptome durch Chlamydia pneumoniae
Wie wird eine Chlamydien-Infektion behandelt?
Behandlung von Chlamydia-trachomatis-Infektionen
Chlamydien-Behandlung bei urogenitalen Entzündungen
Chlamydien-Behandlung bei Lymphogranuloma venereum
Chlamydien-Behandlung in Schwangerschaft und Stillzeit
Chlamydien-Behandlung bei Neugeborenen
Chlamydien-Behandlung bei Enddarm- oder Rachenentzündung
Chlamydien-Behandlung bei Augeninfektionen
Chlamydien-Behandlung bei anderen Erregern
Chlamydien-Behandlung: Weitere Tipps
Wie lässt sich eine Chlamydien-Infektion feststellen?
Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Bildgebende Verfahren
Chlamydien-Test
Chlamydien-Test: Direkter Nachweis der Bakterien
Chlamydien-Test: Nachweis von Antikörpern
Chlamydien-Test-Kosten und Chlamydien-Screening
Chlamydien: Test auch für Sexualpartner
Chlamydien-Infektion: Krankheitsverlauf und Prognose
Chlamydien: Komplikationen
Unfruchtbarkeit und Extrauterine Schwangerschaft
Reaktive Arthritis (Reiter-Syndrom)
Weitere Komplikationen bei Chlamydien
Chlamydien-Infektion bei Neugeborenen
Chlamydien vorbeugen
Autoren- & Quelleninformationen