Illness name: erkaeltung
Description:
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Eine
Erkältung (grippaler Infekt)
ist eine Infektion der oberen Atemwege. Verursacher sind unterschiedliche Viren. Typischerweise lösen sie Symptome wie Halsschmerzen, Schnupfen, Husten oder auch erhöhte Temperatur aus. Lesen Sie hier, was die Unterschiede zwischen Grippe und Erkältung sind, wie Sie sich vor einer Ansteckung mit Erkältungsviren schützen und was Sie tun können, wenn es Sie doch erwischt hat.
Eine Erkältung (grippaler Infekt) ist eine Infektion der oberen Atemwege. Als Ursache kommen verschiedenste Arten von Erkältungsviren in Betracht, die sich zudem ständig verändern. Sie befallen vor allem die Schleimhäute der Nase, des Halses und der Bronchien. Eine Erkältung ist sehr ansteckend und darum häufig: Schulkinder sind pro Jahr etwa sieben- bis zehnmal erkältet, Erwachsene etwa zwei- bis fünfmal.
Erkältungen beginnen meist mit Halskratzen und Frösteln, gefolgt von Schnupfen und Husten. Mitunter tritt auch leichtes Fieber auf. In den meisten Fällen verläuft eine Erkältung harmlos. Nach etwa einer Woche ist sie meist ausgestanden.
Einer Erkältung (grippaler Infekt) wird von vielen Menschen mit einer Grippe verwechselt. Die echte Grippe (Influenza) wird jedoch von anderen Virenarten (Influenzaviren) verursacht und verläuft in der Regel deutlich schwerer als eine Erkältung. Für ältere, abwehrgeschwächte oder chronisch vorerkrankte Menschen kann sie lebensbedrohlich sein.
Die Symptome von Grippe und Erkältung überschneiden sich teilweise. Doch es gibt auch
charakteristische Unterschiede
:
Die Symptome von Allergie und Erkältung sind häufig sehr ähnlich. Auch bei einer Allergie können Schnupfen, eine verstopfte Nase oder Niesen auftreten. Doch es gibt
Unterschiede
.
Eine Erkältung beginnt meist mit Halskratzen, es folgt Schnupfen oder eine verstopfte Nase. Vom Nasen-Rachen-Raum aus wandern die Viren weiter nach unten in die Bronchien. Außerdem können die Erreger in die Nasennebenhöhlen gelangen und eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) verursachen.
Viren, die eine Erkältung auslösen, dringen normalerweise über die Schleimhäute von Nase oder
Rachen
in den Körper ein. Darum treten erste Anzeichen einer Erkältung hier auf.
Halsschmerzen sind meist das erste Symptom einer Erkältung. In der Regel halten sie nicht länger als zwei bis drei Tage an.
Bleiben die Halsschmerzen auch über diesen Zeitraum hinaus bestehen, kann es sich um eine bakterielle Entzündung der Rachenmandeln (Tonsillitis) handeln. Sie sollten dann einen Arzt aufsuchen. Oft zeigen sich in den ersten Tagen dann auch
Schüttelfrost
oder Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.
Typisch für eine Erkältung ist eine Entzündung der Nasenschleimhäute (Rhinitis): Die Nase schwillt zu, ist verstopft und kann kitzeln oder brennen. Beim Naseputzen tritt erst klar-weißliches, wässriges Sekret aus. Später wird es zähflüssiger. Gelblicher bis grünlicher Schleim bildet sich vor allem, wenn
Bakterien
beteiligt sind. Diese Symptome erreichen ihren Höhepunkt am zweiten Tag nach Ausbruch der Erkältung.
Ebenfalls häufig sind bei einer Erkältung Symptome wie ein konstanter Niesreiz und ein Druckschmerz im Kopf.
Im Zuge eines Schnupfens kann
Nasenbluten
auftreten. Denn zum einen sind die Nasenschleimhäute durch den Virenbefall gereizt. Zum anderen baut sich beim Naseputzen ein hoher Druck in der Nase auf. Beides kann leicht dazu führen, dass ein kleines Blutgefäß in der Nase platzt.
Häufiges Nasenbluten kann aber auch auf
Bluthochdruck
, Abszesse oder gar bösartige Tumore der Nase hindeuten. Leiden Sie auch nach einer Erkältung noch unter oft wiederkehrendem Nasenbluten, sollten Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen.
Eine leichte Übelkeit ist bei Erkältung normal, gleiches gilt für
Durchfall
. Halten bei einer Erkältung Übelkeit und Durchfall jedoch über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie zum Arzt gehen. Er kann weitere Untersuchungen durchführen und Ihnen im Falle einer bakteriellen Infektion Antibiotika verschreiben.
Um bei einer Erkältung Symptome wie Übelkeit und Durchfall nicht zu verstärken, sollten Sie fetthaltige Speisen und Getränke (wie Kakao), Joghurt, Eis, Süßigkeiten, Koffein sowie Alkohol meiden. Trinken Sie am besten Tee, Wasser und Brühe und essen Sie eher trockene Nahrungsmittel wie Brot, Reis, Kartoffeln, Zwieback oder Brötchen.
Im weiteren Verlauf einer Erkältung kommen zusätzliche Symptome hinzu.
Manche Patienten entwickeln bei einer Erkältung ein deutliches Krankheitsgefühl. Sie fühlen sich schlapp und matt. Doch ist die Abgeschlagenheit meist weniger stark ausgeprägt als bei einer echten Grippe.
Bei manchen Betroffenen geht die Erkältung mit erhöhter Temperatur (ab 37,5 Grad) oder Fieber (ab 38,1 Grad) einher. Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf den Infekt. Leichtes Fieber zu tolerieren, kann den Heilungsprozess begünstigen. Hohes Fieber schwächt aber eher, da der Körper vermehrt Sauerstoff und Energie verbraucht. Sie können es durch fiebersenkende Medikamente oder
Wadenwickel
lindern.
Oft begleiten Gliederschmerzen die Erkältung, die sich auch in Form von
Rückenschmerzen
äußern können.
Starke Rückenschmerzen können aber auch von einer erkältungsbedingten Entzündung des Rippenfells (Pleuritis) verursacht werden. Bleiben die Rückenschmerzen bestehen, nachdem die allgemeinen Erkältungssymptome wieder abgeklungen sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Im weiteren Krankheitsverlauf treten bei einer Erkältung auch Symptome wie trockener Husten oder Reizhusten oder auch Heiserkeit auf. In der Regel verschwinden sie nach einigen Tagen wieder. Halten sie länger als zwei Wochen an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Einem kleinen Anteil der Erkältungspatienten bleibt im Verlauf der Erkrankung regelrecht die Stimme weg. Das kann sich durch ein kratzendes und raues Gefühl im Hals ankündigen. Meist können Betroffene nur noch mit Anstrengung sprechen, irgendwann sogar gar nicht mehr.
Verschwindet die Stimme tatsächlich vollständig, spricht dies für eine Entzündung der Stimmlippen und des Kehlkopfes (Laryngitis). Weitere Symptome sind dann oft trockener, quälender Husten, extreme Halsschmerzen und hohes Fieber.
Bleibt Ihnen bei einer Erkältung die Stimme ganz weg, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Eine nicht behandelte Laryngitis kann die Stimmbänder und den
Kehlkopf
dauerhaft schädigen. Insbesondere Kinder müssen dann schnell behandelt werden. Bei ihnen kann sich ein bedrohlicher
Pseudokrupp
entwickeln.
Auch übermäßiges Schwitzen tritt bei Erkältung häufig auf. Die meisten Patienten schwitzen vor allem nachts. Es kann aber auch am Tag, insbesondere bei körperlicher Betätigung, sehr plötzlich zu Schweißausbrüchen kommen.
Häufig geht mit einem Schweißausbruch bei einer Erkältung
Schwindel
einher. Auch wenn sich eine Mittel- oder Innenohrentzündung hinzugesellt, tritt oft Schwindel bei einer Erkältung auf. Schwindel kann aber auch auf eine Organbeteiligung hindeuten, zum Beispiel auf eine Lungen- oder Herzmuskelentzündung. Hier ist der Besuch bei einem Arzt nötig.
Der Nasen-Rachen-Raum ist über die sogenannte
Eustachische Röhre
(Ohrtrompete) mit dem
Mittelohr
verbunden. Durch sie können Bakterien und Viren in das
Ohr
gelangen und eine Entzündung hervorrufen. Über die Eustachische Röhre erfolgt normalerweise der Druckausgleich beim Sprechen, Husten oder Niesen. Hat man bei einer Erkältung Druck auf den Ohren, so ist die Eustachische Röhre in der Regel zugeschwollen und ein Druckausgleich nicht mehr möglich. Mit Erkältung fliegen kann dann sehr schmerzhaft sein und sogar das Ohr, insbesondere das Trommelfell, schädigen.
Ohrenschmerzen
bei Erkältung sind eher ungewöhnlich. Treten sie dennoch auf, sind Viren oder – im Rahmen einer Sekundärinfektion – Bakterien von den Schleimhäuten im Nasen-Rachen-Bereich hinaufgewandert.
Eine schmerzhafte Mittelohrentzündung tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Bei Erwachsenen ist sie dagegen eher selten. In manchen Fällen sammelt sich Eiter im Mittelohr, was die Ohrenschmerzen noch verstärkt.
Haben Sie den Verdacht auf eine Mittelohrentzündung, sollten Sie zum Arzt gehen. Denn wird die Infektion nicht oder falsch behandelt, kann sie sich weiter ausbreiten und sogar einen Hörschaden verursachen.
Kein Geschmack? Bei Erkältungen ist dieses Phänomen nicht selten. Grund ist meist eine verstopfte, gereizte Nase - denn die Aromen beim Essen werden vor allem über die Nase wahrgenommen. Die Zunge selbst erkennt nur süß, sauer, salzig, bitter und würzig (Umami). Wenn sich die Nasenschleimhaut erholt, kehrt normalerweise auch das Geschmackserlebnis zurück.
In einzelnen Fällen, wenn die Geruchsnerven in Mitleidenschaft gezogen sind, dauert es allerdings Wochen und Monate, bis diese sich vollständig erholen. Sehr selten kehren Geschmacks- und Geruchssinn auch gar nicht mehr zurück.
Bei einer Erkältung sind die Schleimhäute im Nasen- und Rachenbereich durch den Virenbefall geschwächt und anfälliger für weitere Krankheitserreger. So können zusätzlich Bakterien den Körper befallen. Am häufigsten treten begleitend eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), der Rachenmandeln (Tonsillitis) oder der
Lunge
(Pneumonie) auf.
Hat man bei einer Erkältung Zahnschmerzen, gehen diese meist nicht von den Zähnen aus. Stattdessen steckt oft eine Infektion der Nasennebenhöhlen dahinter. Dann haben sich die Erkältungsviren bis dorthin ausgebreitet oder weitere Virusarten die Nebenhöhlenschleimhaut befallen. Auch eine bakterielle Superinfektion ist möglich. Meist schmerzt der Bereich oberhalb der
Zähne
, was man leicht mit Zahnschmerzen verwechseln kann. Weitere häufige Symptome einer Sinusitis sind ein eitriges Nasensekret und ein Druckgefühl im Bereich der Nasenebenhöhlen.
Begleitet eine Entzündung der Rachenmandeln die Erkältung, zeigen sich Symptome wie Schluckbeschwerden sowie Schmerzen im Hals und beim Sprechen. Die Mandeln sind gerötet und geschwollen. Häufig entwickelt sich zudem Mundgeruch.
Unter Umständen entwickelt sich eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung (Pneumonie) im Zuge einer Erkältung. Symptome sind dann starker Husten, Fieber oder auch diffuse Rückenschmerzen.
Der Auswurf ist bei einer virusbedingten Bronchitis in der Regel weiß-glasig. Sind Bakterien der Auslöser der Bronchitis, ist der Auswurf eitrig-gelbe. Bei einer Pneumonie kann er auch grünlich erscheinen. Insbesondere bei einer Lungenentzündung fühlen sich Erkrankte sehr schwach, atmen schwer und bekommen meist höheres Fieber als bei einer Bronchitis. Eine Pneumonie kann sehr gefährlich werden und sollte insbesondere bei Kindern und älteren Menschen schnell ärztlich behandelt werden.
Häufig kommen bei einer Erkältung
Nackenschmerzen
zu den klassischen Symptomen hinzu. Sie werden nicht primär durch die Viren verursacht, sondern entstehen eher, weil sich der gesamte Körper anspannt. Insbesondere bei starken Gliederschmerzen, Kopf- oder Zahnschmerzen geschieht dies durch eine Schonhaltung des Körpers. Um die übrigen Körperteile, insbesondere den Kopf, zu entlasten, spannen sich oft die Nackenmuskeln stark an.
Außerdem verursachen die Abwehrzellen selbst Schmerzen. Sie schütten bestimmte Botenstoffe aus, die das Nervensystem reizen. Nackenschmerzen, aber auch allgemein Kopf- und Gliederschmerzen, zeigen also, dass der Infekt aktiv bekämpft wird.
Gefährlich wird es, wenn Sie sich während der akuten Phase der Erkältung nicht schonen. Wird von einer verschleppten Erkältung gesprochen, so bedeutet dies, dass Sie die Erkältung nicht vollständig losgeworden sind.
Anzeichen für eine verschleppte Erkältung ist in erster Linie der zeitliche Faktor: Klingen bei einer Erkältung die Symptome nicht nach circa einer Woche, spätestens aber nach zehn Tagen, ab, so liegt wahrscheinlich eine verschleppte Erkältung vor.
Tritt bei einer Erkältung grüner Schleim zutage, wenn Sie husten oder niesen, so ist dies ein fast sicheres Anzeichen dafür, dass die aktuellen Symptome auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen sind. Tritt bei einer Erkältung (hell)gelber Schleim beim Husten oder Niesen auf, so sind wahrscheinlich Viren die Ursache.
Treten bei einer Erkältung Kopfschmerzen auf, so ist dies oft ein Anzeichen für eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen (z.B. Keilbeinhöhlen- und Stirnhöhlenentzündung).
Ein weiteres Anzeichen für eine verschleppte Erkältung mit Komplikationen im Bereich der Nasennebenhöhlen - genauer der Kieferhöhlen – sind Kieferschmerzen: Erkältung und Grippe gehen normalerweise nicht mit einem schmerzenden Kiefer einher – außer es hat sich auch die Schleimhaut der Kieferhöhlen entzündet. Neben Viren können beispielsweise auch Bakterien eine solche
Kieferhöhlenentzündung
hervorrufen.
Ein grippaler Infekt kann durch über 200 verschiedene Arten von Viren ausgelöst werden, darunter vor allem:
Bei kleinen Kindern ist nach den Rhinoviren das Humane Metapneumo-Virus (HMPV) der häufigste Auslöser einer Erkältung.
Die Viren werden in kleinen Speicheltröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen, auf andere Menschen übertragen (
Tröpfcheninfektion
).
Auch
Schmierinfektionen
sind möglich: Erkältungsviren überleben mehrere Stunden auf der
Haut
des Menschen. Wenn sich Erkältete also etwa nach dem Naseputzen nicht die Hände waschen, können sie die Erreger auf Gegenstände wie Besteck oder Türklinken übertragen. Von dort gelangen sie dann auf die Hände von anderen Menschen, die sich - wenn sie sich anschließend an
Mund
oder Nase fassen - ebenfalls anstecken können. Insbesondere bei Kindern geschieht die Ansteckung (Erkältung oder Grippe) auch schnell über gemeinsam benutztes Spielzeug.
Nachdem die Viren in den Körper eingedrungen sind, befallen sie zunächst die Schleimhäute von Nase und Rachen, später auch die der Bronchien und gegebenenfalls die der Nasennebenhöhlen.
Virenstämme, die eine Erkältung verursachen, mutieren leicht. Nach einer einmaligen Infektion sind Sie also nicht zwingend immun gegen ein bestimmtes Virus. Sie können sich immer wieder anstecken.
Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkältung liegen meist etwa zwei bis vier Tage (Inkubationszeit). In dieser Zeit treten noch keine Krankheitssymptome auf, obwohl sich die Viren schon im Körper befinden. Auch ohne Beschwerden können Sie in dieser Zeit schon andere Menschen anstecken.
Immer wieder wird der Zusammenhang zwischen Kälte und Erkältung diskutiert. In der Vergangenheit nahm man an, dass eine zu lange Kälteexposition allein eine Erkältung verursachen kann. Wahrscheinlicher ist aber, dass eine zu lange Kälteexposition das Immunsystem schwächt und Viren in der Folge leichter in den Körper eindringen können. Außerdem werden die Schleimhäute (etwa der Nase) durch trockene Heizungsluft strapaziert und bei Kälte weniger durchblutet. Das macht sie anfälliger für Infekte.
Ausführliche Informationen dazu, wie Sie einen grippalen Infekt vorbeugen können, lesen Sie im Artikel "
Erkältung vorbeugen
".
Die meisten Erkältungen treten in den Herbst- und Wintermonaten auf. Doch auch im Sommer kann man sich einen Schnupfen einfangen.
Risikofaktoren für eine Erkältung im Sommer sind starke Temperaturschwankungen sowie körperliche Anstrengung und lange Aufenthalte in der Sonne, die das Immunsystem stressen. Auch wer zu lange im kühlen Wasser bleibt oder nasse Badekleidung zu lange anbehält, strapaziert seine Abwehrkräfte.
Die Diagnose "Erkältung" oder "grippaler Infekt" stellt der Arzt anhand der Symptome und einer körperlichen Untersuchung.
Allerdings müssen Sie bei einer Erkältung nicht unbedingt zu einem Arzt gehen. Eine leichte Erkältung können Sie auch selbst auskurieren.
Ein Besuch beim Arzt ist sinnvoll, wenn Symptome auftauchen, die nicht klassischerweise mit einer Erkältung einhergehen. Dazu gehören etwa ein starkes Krankheitsgefühl und hohes Fieber. Auch wenn ein grippaler Infekt mit Symptomen wie Schmerzen in der
Brust
, heftigen Ohrenschmerzen oder komplettem Stimmverlust einhergeht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn Sie sich zunehmend schlechter fühlen, die Erkältungs-Symptome länger als gewöhnlich anhalten oder treten Beschwerden auf, die Sie bisher noch nie bei einem grippalen Infekt hatten.
Außerdem sollten folgende Personengruppen in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, da ihnen auch eine einfache Erkältung gefährlich werden kann:
Zunächst erfasst der Arzt die Krankengeschichte (
Anamnese
). Dabei haben Sie die Möglichkeit, Ihre Symptome genau zu schildern. Außerdem kann der Arzt Fragen stellen wie:
Anschließend findet eine körperliche Untersuchung statt. Dabei horcht der Arzt die Lunge ab (
Auskultation
), um andere Erkrankungen, die durch eine Erkältung begünstigt werden (z.B. Lungenentzündung), auszuschließen.
Wichtig ist es, genau festzustellen, ob eine Erkältung oder eine echte Grippe vorliegt. Eine Grippe verläuft – wie oben erwähnt – meist viel schwerer als eine normale Erkältung. Für kleine Kinder, ältere Menschen sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem kann sie sogar lebensgefährlich werden.
Ob Grippe oder Erkältung kann der Arzt meist schon anhand der Anamnese feststellen. Auch die körperliche Untersuchung liefert wertvolle Hinweise auf die tatsächliche Erkrankung. Endgültige Gewissheit, ob es sich um eine Grippe handelt, bieten aber nur spezielle Tests, beispielsweise ein Influenza-Schnelltest. Diesen kann der Arzt direkt in der Praxis anhand eines Schleimhautabstrichs durchführen. Als Alternative bietet sich eine
Blutuntersuchung
an, die aber in einem Labor ausgewertet werden muss.
Ob mit oder ohne Medikamente – meist dauert es etwa eine Woche, bis eine Erkältung weitgehend überwunden ist. Spezielle Wirkstoffe, welche die Erkältungsviren direkt bekämpfen und die Krankheitsdauer verkürzen, werden nicht eingesetzt. Antibiotika helfen gegen die Viren nicht – nur gegen bakterielle Zusatzinfektionen.
Auch wenn also eine ursächliche Behandlung von Erkältung nicht möglich ist, lässt sich viel tun, um die Erkältungsbeschwerden zu lindern:
Außerdem sollten Sie auf
Hygiene
achten, um nicht Ihre Mitmenschen mit Ihrer Erkältung anzustecken. Das bedeutet: Husten und niesen Sie nicht in Ihre
Hand
, sondern in die Armbeuge. Waschen Sie sich nach dem Naseputzen gründlich die Hände und entsorgen Sie Taschentücher nach einmaligem Gebrauch. Zudem können Sie bei Bedarf einen Mund-Nasen-Schutz tragen. So vermeiden Sie, andere Personen in Ihrem Umfeld anzustecken.
Ausführlichere Informationen dazu, wie Sie eine Erkältung behandeln, lesen Sie im Artikel "
Was hilft gegen Erkältung?
"
Es gibt auch eine Reihe von Hausmitteln, die Symptome einer Erkältung lindern können. Welche das sind und wie Sie diese richtig anwenden, erfahren Sie im Artikel "
Hausmittel bei Erkältung
".
Eine Erkältung während der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Was es hierbei zu beachten gilt, erfahren Sie im Artikel "
Erkältung in der Schwangerschaft
".
Eine Erkältung verläuft meist harmlos. Schwere Fälle sind eher die Ausnahme als die Regel. Allerdings können, insbesondere wenn Sie sich nicht richtig auskurieren, Zweitinfektionen oder Komplikationen auftreten.
In der Regel halten die Symptome etwa eine Woche lang an. In Ausnahmefällen aber kann eine Erkältung auch länger dauern. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Sie sich während der Erkältung mit anderen Keimen anstecken, etwa durch mangelnde Hygiene.
Die Erkältung kann sich auch leichter ausbreiten, wenn Sie sich nicht ausreichend schonen. Der ohnehin geschwächte Körper ist dann besonders anfällig für Zweitinfektionen.
Viren mutieren sehr schnell. Der Körper bildet aber spezielle Abwehrstoffe (Antikörper) nur gegen die Virusart, die den Körper bei einer Erkältung aktuell befallen hat. Kommt ein weiterer oder mutierter Erkältungsvirus hinzu, droht ein neuer bzw. weiterer Krankheitsausbruch.
Ausführlichere Informationen zur Dauer von Erkältungen erhalten Sie im Artikel "
Grippaler Infekt: Dauer
".
Eine chronische Erkältung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Manche Patienten erkälten sich aber immer in kurzen Abständen immer wieder neu oder leiden unter besonders hartnäckigen Erkältungen. Das betrifft unter anderem:
Auch wenn ein Erkälteter sich nicht richtig auskuriert, zieht sich die Erkrankung hin. Bei einer verschleppten Erkältung werden die Erreger im Körper nicht vollständig vom Immunsystem beseitigt. Die Betroffenen sind dann praktisch ständig erkältet. Schonung ist also wichtig!
Von einem chronischen Schnupfen sprechen Mediziner bei chronischer Entzündung der Nasennschleimhaut. Mögliche Ursachen sind:
Auch in der Schwangerschaft sowie als Nebenwirkung mancher Medikamente (Blutdruckmittel) kann sich anhaltender Schnupfen einstellen.
Komplikationen treten bei einer Erkältung eher selten auf. Manchmal können sich die Viren ausbreiten, andere Körperregionen befallen und so schwere Krankheitsverläufe hervorrufen.
Außerdem können die durch die Erkältungsviren bereits angeschlagenen Schleimhäute der Atemwege leicht von weiteren Krankheitserregern (wie Bakterien) befallen werden, sodass sich zusätzliche Infektionen (Sekundärinfektionenm Zweitinfektionen) entwickeln. Typisch sind beispielsweise Entzündungen der Augen, der Nasennebenhöhlen, des Mittelohrs, des Halses, der Bronchien oder der Lunge infolge einer Erkältung. Suchen Sie in einem solchen Fall einen Arzt auf.
Treiben Sie mit einer Erkältung keinen Sport! Fangen Sie auch nicht zu früh wieder mit dem Sporttreiben an! Durch die erhöhte Belastung in Kombination mit dem Virenbefall droht eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder
Herzbeutelentzündung
(Perikarditis). Beides kann irreparable Herzschäden wie eine Herzschwäche (
Herzinsuffizienz
) nach sich ziehen und sogar lebensbedrohlich verlaufen.
Ausführlichere Informationen zum Thema Sporttreiben bei Erkältung erhalten Sie im Artikel "
Sport bei Erkältung
".
Sie möchten einer
Erkältung vorbeugen
? Dann sollten Sie auf eine
ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung
achten. So versorgen Sie Ihren Körper mit allen wichtigen Nährstoffen (wie Vitaminen und Mineralstoffen), die er unter anderem für ein starkes Immunsystem braucht.
Ebenfalls gut für die Abwehrkräfte ist es, wenn Sie
Stress meiden
und in Ihrem Alltag regelmäßig für
Entspannung
sorgen.
Weitere Tipps
, mit deren Hilfe Sie sich vor allem eine Erkältung im Sommer vom Leib halten können, sind:
Mehr zum Thema erfahren Sie im Beitrag "
Erkältung vorbeugen
".
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Erkältung
Kurzübersicht
Erkältung: Beschreibung
Grippe und Erkältung – die Unterschiede
Allergie oder Erkältung?
Erkältung: Symptome
Erkältung: Symptome im Anfangsstadium
Halsschmerzen
Schnupfen und verstopfte Nase
Nasenbluten
Durchfall und Übelkeit
Erkältung: Symptome im weiteren Verlauf
Schwäche und Krankheitsgefühl
Fieber
Glieder- und Rückenschmerzen
Husten
Stimme weg?
Schwitzen bei Erkältung
Schwindel bei Erkältung
Druck auf den Ohren bei Erkältung
Ohrenschmerzen bei Erkältung
Geruchs- und Geschmacksverlust bei Erkältungen
Erkältung: Symptome bei Komplikationen
Symptome der Sinusitis
Symptome der Mandelentzündung
Symptome von Bronchitis und Lungenentzündung
Nackenschmerzen
Verschleppte Erkältung: Symptome
Gelb-grüne Schleimbildung weist auf Sekundärinfektion hin
Nasennebenhöhlenentzündung
Erkältung: Ursachen und Risikofaktoren
Tröpfchen- und Schmierinfektion
Inkubationszeit
Erkältung durch Kälte?
Erkältung im Sommer?
Erkältung: Untersuchungen und Diagnose
Wann mit Erkältung zum Arzt?
Anamnese durch den Arzt
Körperliche Untersuchung
Grippe oder Erkältung?
Erkältung: Behandlung
Hausmittel bei Erkältung
Erkältung in der Schwangerschaft
Erkältung: Krankheitsverlauf und Prognose
Dauer von Erkältungen
Chronische Erkältungen
Chronischer Schnupfen
Komplikationen und Zweitinfektionen
Sport bei Erkältungen ist riskant
Erkältung: Vorbeugung
Autoren- & Quelleninformationen