Illness name: parkinson
Description:
Dr. med. Fabian Sinowatz ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Bei
Morbus Parkinson
sterben bestimmte Nervenzellen im Gehirn ab. Betroffene bewegen sich nur noch verlangsamt, die Muskeln werden steif. Arme und Beine beginnen in Ruhe zu zittern. Viele Erkrankte bekommen auch Probleme beim Denken und werden dement. Lesen Sie hier, was Parkinson genau ist, wie sich die neurologische Erkrankung äußert und verläuft und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Das Parkinson-Syndrom, auch Morbus Parkinson, Parkinson-Krankheit oder – umgangssprachlich – Schüttel-Lähmung genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen des Zentralnervensystems. Bei der fortschreitenden, neurodegenerativen Erkrankung sterben bestimmte Nervenzellen im Gehirn ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren.
Dopamin ist unter anderem dafür verantwortlich, Bewegungen zu steuern. Besteht ein Dopamin-Mangel, da immer mehr Dopamin erzeugende Nervenzellen verloren gehen, kommt es zu den für die Parkinson-Krankheit typischen Bewegungsstörungen. Dazu zählen vor allem verlangsamte Bewegungen, steife Muskeln und Muskelzittern.
Männer und Frauen sind etwa gleich häufig vom Parkinson-Syndrom betroffen. Das durchschnittliche Alter beträgt zum Zeitpunkt der Diagnose etwa 60 Jahre. Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen erkranken vor dem 40. Lebensjahr.
Das Parkinson-Syndrom entwickelt sich in der Regel schleichend. Bei vielen Menschen kündigt sich die Erkrankung im zunächst durch unspezifische Frühsymptome an, bevor die typischen Bewegungsstörungen in Erscheinung treten.
Anzeichen der fortschreitenden Hirnerkrankung treten bei einigen Menschen schon Jahre vor den Hauptsymptomen auf:
Viele dieser Parkinson-Frühsymptome sind sehr unspezifisch. Es sind also auch viele andere Ursachen möglich, wie etwa das fortgeschrittene Alter. Deshalb werden sie oft nicht als frühe Anzeichen für Parkinson erkannt.
Darf man mit Parkinson noch Auto fahren?
Diese Frage wird von Parkinsonpatienten sehr häufig gestellt und ist leider nicht so leicht zu beantworten. Im Wesentlichen kommt es auf das Krankheitsstadium und die Beschwerden der Patienten an. Wenn ein Patient nach der Erstdiagnose nur wenig Einschränkungen hat, und medikamentös gut eingestellt ist, spricht auch nichts gegen das Autofahren. Wenn Wirkungsschwankungen oder relevante Konzentrations- und Gedächtnisstörungen auftreten rate ich prinzipiell davon ab.
Wie merke ich selbst, ob ich noch Autofahren kann?
Erste Hinweise geben interessanterweise oft die Partner der Betroffenen, die sich als Beifahrer nicht mehr sicher fühlen. Ich rate dann gerne, mal eine Fahrstunde zu nehmen. Da bekommt man eine Rückmeldung vom Fahrlehrer, der die Situation gut einschätzen kann. Natürlich können die Patienten auch einen offiziellen Test zur Fahreignung machen – bei Nichtbestehen muss allerdings der Führerschein abgegeben werden.
Können Sie als Arzt Betroffenen das Fahren verbieten?
Nein, eine eingeschränkte Fahreignung auszusprechen wie z.B. bei Patienten mit epileptischen Anfällen ist bei Patienten mit Parkinson in der Regel nicht möglich. Für den Arzt ist es immer eine schwierige Entscheidung, zum einen möchte man nicht die Selbstständigkeit der Patienten einschränken, andererseits aber auch niemanden im Straßenverkehr gefährden. Ich bespreche das immer aktiv mit den Patienten – letztlich basiert das aber auf deren Freiwilligkeit.
Oberarzt an der Klinik und Poliklinik Neurologie in Köln, dort Leiter der AG Bewegungsstörungen und Tiefe Hirnstimulation, Leiter Kölner Parkinsonnetzwerk
Als wichtigstes Frühzeichen gilt die REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Wer diese Form von Schlafstörung zeigt, hat generell ein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen. Das sind fortschreitende Erkrankungen, die mit dem Verlust von Nervenzellen einhergehen. Die meisten Menschen mit einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung entwickeln später Morbus Parkinson. Andere erkranken an einer bestimmten Form von
Demenz
(
Lewy-Body-Demenz
).
Im fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Erkrankung treten die typischen Bewegungsstörungen in den Vordergrund. Angehörigen und Freunden fallen diese oft früher auf als dem Betroffenen selbst. Meist beginnen die Parkinson-Anzeichen einseitig, also auf nur einer Seite des Körpers. Später breiten sie sich auch auf die andere Seite aus. Im Verlauf der Erkrankung werden sie zudem immer ausgeprägter.
Die typischen Parkinson-Symptome sind:
Alle Körperbewegungen laufen unnatürlich langsam ab. Das heißt zum Beispiel, dass Menschen mit Morbus Parkinson auffällig langsam und in kleinen Schritten gehen. Mit der Zeit wird der Gang schlurfend, und die Betroffenen gehen nach vorne gebeugt. Sie sind außerdem nur langsam und mit Mühe in der Lage, sich hinzusetzen und wieder aufzustehen. Manchmal werden die Betroffenen in ihren Bewegungen auch plötzlich blockiert – sie scheinen zu erstarren. Das bezeichnen Mediziner als "Freezing" (Englisch für "einfrieren").
Die Veränderungen in den Bewegungsabläufen betreffen auch die Gestik und Mimik. Das Gesicht wirkt zunehmend wie eine starre Maske. Die Betroffenen sprechen meist leise und monoton, sodass man sie schwerer versteht. Oft bereitet ihnen auch das Schlucken Probleme, etwa beim Trinken oder Essen. Ein weiteres Parkinson-Anzeichen ist eine gestörte Feinmotorik: Die Betroffenen tun sich zum Beispiel schwer, etwas zu schreiben, ihren Mantel zuzuknöpfen oder ihre
Zähne
zu putzen.
Wenn die Körperbewegungen besonders verlangsamt sind oder der Betroffene teilweise völlig bewegungslos ist, sprechen Mediziner von einer Akinesie (Akinese).
Bei Parkinson treten keine Lähmungen auf. Die Muskelkraft bleibt also weitgehend erhalten. Die Muskeln sind aber dauerhaft angespannt, auch in Ruhe. Mediziner bezeichnen diesen Zustand als Rigor. Er ist schmerzhaft für die Betroffenen. Besonders der Schulter- und Nacken-Bereich sind betroffen.
Nachweisen lässt sich die Muskelsteifheit durch das sogenannte
Zahnrad-Phänomen:
Wenn der Arzt versucht, den Arm des Betroffenen zu bewegen, verhindern die steifen Muskeln eine flüssige Bewegung. Stattdessen lässt sich der Arm jeweils nur ein kleines bisschen und ruckartig bewegen. Es fühlt sich fast so an, als wäre ein Zahnrad im Gelenk, das die Bewegung jeweils nur bis zur nächsten Einkerbung erlaubt und dann einrastet.
Bei der Parkinson-Krankheit beginnen typischerweise Arme und Beine in Ruhe-Situationen zu zittern. Deshalb nennt man die Erkrankung umgangssprachlich auch "Schüttel-Lähmung". Eine Körperseite ist davon meist stärker betroffen als die andere. Außerdem zittert der Arm gewöhnlich stärker als das Bein.
Der Parkinson-Tremor tritt typischerweise in Ruhe auf. Dadurch ist es möglich, Parkinson von anderen Erkrankungen mit Zittern (
Tremor
) zu unterscheiden.
Unbewusst korrigiert jeder Mensch beim aufrechten Gehen und Stehen zu jeder Zeit seine Haltung. Gesteuert wird das Ganze durch sogenannte Stell- und Halte-Reflexe, also automatische, unwillkürliche Bewegungen, die durch bestimmte Reize ausgelöst werden.
Eine Störung dieser Stell- und Halte-Reflexe ist charakteristisch für Morbus Parkinson. Betroffene haben daher Mühe, sich stabil aufrecht zu halten (posturale Instabilität), sind unsicher beim Gehen und stürzen leicht.
Neben den Hauptsymptomen des Parkinson-Syndroms kommt es bei einigen Menschen zu weiteren Beschwerden. Diese sind aber nicht spezifisch für die Parkinson-Krankheit, sondern treten auch bei anderen Erkrankungen auf. Hierzu zählen zum Beispiel:
Menschen mit Parkinson sind anfälliger für eine Demenz als die Allgemein-Bevölkerung: Ungefähr ein Drittel der Betroffenen entwickelt im Krankheitsverlauf zusätzlich eine Demenz.
Zu den Symptomen der Parkinson-Demenz zählen in erster Linie eine
gestörte Aufmerksamkeit
und ein
verlangsamtes Denken
. Das ist ein wichtiger Unterschied zu
Alzheimer
– der häufigsten Form von Demenz. Alzheimer-Betroffene leiden hauptsächlich unter Gedächtnis-Störungen. Solche treten bei der Parkinson-Demenz dagegen erst in späteren Stadien der Erkrankung auf.
Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag
Demenz bei Parkinson
.
Da beim Parkinson-Syndrom im Laufe der Zeit immer mehr Nervenzellen absterben, verläuft die Erkrankung langsam fortschreitend, jedoch nicht in Schüben, wie beispielsweise die Multiple Sklerose. Das Parkinson-Syndrom ist bis heute nicht heilbar. Alle Therapien lindern zwar die Symptome, halten aber nicht den Untergang der Dopamin produzierenden Nervenzellen auf. Je nach Symptomatik unterscheiden Mediziner bei Morbus Parkinson
vier Verlaufsformen
:
Die günstigste Prognose hat der Tremor-Dominanz-Typ: Zwar sprechen Betroffene relativ schlecht auf eine Therapie mit L-Dopa an, allerdings schreitet diese Form langsamer voran als die anderen.
Neben der Verlaufsform spielt das
Erkrankungsalter
eine wichtige Rolle bei Parkinson. Verlauf und Prognose hängen davon ab, ob die Erkrankung in verhältnismäßig jungem Lebensalter oder aber im höheren Alter ausbricht. Nach etwa zehnjährigem Krankheitsverlauf ist die Lebenserwartung bei Morbus Parkinson leicht vermindert.
Im Endstadium der Erkrankung kommt es häufig zur Pflegebedürftigkeit. Das ist in der Regel aber erst nach langen Krankheitsverläufen ab etwa 20 Jahren der Fall. Ursache ist in den meisten Fällen eine Demenz, aber auch eine hohe Symptom-Last.
Laut Statistik hat ein optimal behandelter Mensch mit Parkinson-Syndrom heute fast die gleiche Lebenserwartung wie eine gleichaltrige gesunde Person. Wenn heute jemand mit 63 Jahren die Diagnose Parkinson bekommt, rechnet man schätzungsweise noch mit weiteren 20 Lebensjahren. Zum Vergleich: Mitte des letzten Jahrhunderts lebten Patienten nach der Diagnose im Schnitt noch etwas mehr als neun Jahre.
Die gestiegene Lebenserwartung beim idiopathischen Parkinson-Syndrom kommt dadurch zustande, dass die modernen Medikamente die wesentlichen Beschwerden der Betroffenen weitgehend beheben. Früher führten solche Beschwerden oft zu Komplikationen und zum vorzeitigen Tod. Beispielsweise waren Parkinson-Betroffene, denen es nicht mehr möglich war, sich zu bewegen (Akinesie), oft bettlägerig. Diese Bettlägerigkeit lässt das Risiko für gefährliche Erkrankungen wie
Thrombose
oder Lungen-Entzündung massiv ansteigen.
Die verbesserte Lebenserwartung, wie sie hier beschrieben ist, bezieht sich nur auf das idiopathische Parkinson-Syndrom (= den "klassischen Parkinson"). Atypische Parkinson-Syndrome, bei denen die Betroffenen nicht oder kaum auf eine Behandlung mit L-Dopa ansprechen, schreiten meist rascher voran. Sie haben in der Regel eine deutlich schlechtere Prognose.
Menschen mit Parkinson dürfen nur bei erfolgreicher Therapie oder im frühen Krankheitsstadium selbst ein Auto fahren. Grund sind die zum Teil schweren motorischen Beeinträchtigungen, aber auch andere Symptome wie Demenz, Seh- und Aufmerksamkeits-Störungen. Aber auch die bei Parkinson eingesetzten Medikamente beeinflussen durch ihre Nebenwirkungen das Fahrvermögen, zum Beispiel durch vermehrte
Müdigkeit
, Schlaf-Attacken, Verlust der Impuls-Kontrolle und aggressives Verhalten.
Deshalb ist es notwendig, dass Betroffene ihre Fahrtauglichkeit alle 4 Jahre durch einen Arzt oder Psychologen beurteilen lassen.
Mediziner nennen die Parkinson-Erkrankung auch
primäres oder idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS)
. "Idiopathisch" bedeutet, dass es keine greifbare Ursache für die Erkrankung gibt. Dieser "echte" Parkinson macht etwa 75 Prozent aller Parkinson-Syndrome aus. Davon zu unterscheiden sind die seltenen
genetischen Formen von Parkinson
, das "
sekundäre Parkinson-Syndrom
" und das "
Atypische Parkinson-Syndrom
".
Die Parkinson-Erkrankung geht von einer bestimmten Hirnregion aus, der sogenannten "schwarzen Substanz" (Substantia nigra) im
Mittelhirn
. In der Substantia nigra befinden sich spezielle Nervenzellen, die den Nerven-Botenstoff (Neurotransmitter) Dopamin produzieren. Dopamin ist sehr wichtig für die Steuerung von Bewegungen.
Ursache des Parkinson-Syndroms ist, dass immer mehr Dopamin produzierende Nervenzellen absterben. Warum das passiert, ist allerdings bis heute nicht genau geklärt. Bekannt ist, dass sich in den Nervenzellen vermehrt ein fehlerhaftes Protein ablagert und diese schädigt. Neuere Studienergebnisse weisen außerdem darauf hin, dass – ähnlich wie bei einer Autoimmun-Erkrankung – möglicherweise eine Fehlregulation des Immunsystems an der Entstehung von Morbus Parkinson beteiligt ist.
Durch den fortschreitenden Zelltod sinkt der Dopamin-Spiegel im Gehirn immer weiter ab – es entwickelt sich ein Dopamin-Mangel. Der Körper gleicht diesen lange Zeit aus: Erst wenn etwa 60 Prozent der Dopamin produzierenden Nervenzellen abgestorben sind, macht sich der Dopamin-Mangel durch die für Parkinson typischen Bewegungsstörungen bemerkbar.
Doch der Dopamin-Mangel an sich ist nicht die alleinige Parkinson-Ursache: Er stört zudem das empfindliche Gleichgewicht der Nerven-Botenstoffe. Weil immer weniger Dopamin vorhanden ist, steigt zum Beispiel die Menge des Botenstoffes Acetylcholin an. Experten vermuten, dass dies der Grund für das Zittern (Tremor) und die Muskelsteifheit (Rigor) bei Parkinson ist.
Das Ungleichgewicht der Neurotransmitter bei Parkinson ist möglicherweise auch der Grund dafür, dass viele Betroffene zusätzlich depressiv werden. Der Zusammenhang zwischen Morbus Parkinson und Depressionen ist aber noch nicht abschließend geklärt.
Wenn ein Familienmitglied an Parkinson erkrankt ist, verunsichert dies viele Angehörige. Sie fragen sich, ob Parkinson vererbbar ist. In den allermeisten Fällen handelt es sich bei Parkinson aber um den oben beschriebenen idiopathischen Parkinson. Vererbung spielt bei dieser sporadisch auftretenden Erkrankungsform keine Rolle, glauben Experten.
Anders ist das bei den sogenannten monogenetischen Formen von Parkinson. Jede von ihnen wird durch eine Veränderung (Mutation) in einem bestimmten Gen verursacht. Diese geben Eltern auch an ihre Kinder weiter. Monogenetische Formen von Parkinson sind also vererbbar. Sie werden oft auch als
familiäres Parkinson-Syndrom
bezeichnet. Zum Glück sind sie aber selten.
Im Unterschied zum idiopathischen Parkinson hat das symptomatische (oder sekundäre) Parkinson-Syndrom eindeutig erkennbare Ursachen. Einige wichtige Auslöser und Risikofaktoren sind zum Beispiel:
Welchen Einfluss Alkohol auf das Risiko hat, an Parkinson zu erkranken, ist nicht abschließend geklärt. Aktuelle Studiendaten weisen aber darauf hin, dass vermutlich kein Zusammenhang besteht. Ein erhöhtes Risiko besteht möglicherweise bei übermäßigen Alkohol-Konsum.
Das Atypische Parkinson-Syndrom entsteht im Rahmen verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen. Das sind Erkrankungen, bei denen fortschreitend Nervenzellen im Gehirn absterben. Im Unterschied zum idiopathischen Parkinson-Syndrom betrifft dieser Zelluntergang aber nicht nur die "Substantia nigra", sondern auch andere Hirnregionen. Deshalb treten beim Atypischen Parkinson-Syndrom neben Parkinson-ähnlichen Beschwerden noch weitere Symptome auf.
Neurodegenerative Erkrankungen, die teilweise ein atypisches Parkinson-Syndrom auslösen , sind beispielsweise:
Solche Erkrankungen haben eine deutlich schlechtere Prognose als das "echte" (idiopathische) Parkinson-Syndrom.
Das Medikament L-Dopa, das beim idiopathischen Parkinson sehr gut wirkt, hilft beim Atypischen Parkinson kaum oder gar nicht.
Es ist nach wie vor oft schwer, die Diagnose Parkinson zweifelsfrei zu stellen. Ein Grund dafür ist, dass es viele verschiedene Erkrankungen gibt, die ähnliche Symptome wie die Parkinson-Erkrankung auslösen.
Das Arzt-Patient-Gespräch (Anamnese-Gespräch) und die körperlich-neurologische Untersuchung sind unverzichtbar für die Parkinson-Diagnostik. Die weiteren Untersuchungen dienen in erster Linie dazu, andere Gründe für die Symptome auszuschließen. Nur wenn sich die Beschwerden gut durch Parkinson erklären lassen und der Arzt keine anderen Ursachen dafür findet, handelt es sich um ein idiopathisches Parkinson-Syndrom.
Der richtige Ansprechpartner beim Verdacht auf ein Parkinson-Syndrom ist der Neurologe, also ein Spezialist für Erkrankungen des Nervensystems.
Beim ersten Besuch wird der Neurologe im Gespräch mit dem Betroffenen oder seinem Angehörigen die Krankengeschichte erheben (
Anamnese
). Dabei stellt der Arzt zum Beispiel folgende Fragen:
Nach dem Anamnese-Gespräch folgen eine körperliche und eine neurologische Untersuchung. Dabei überprüft der Arzt allgemein die Funktion des Nervensystems: Er testet zum Beispiel die Reflexe, die Empfindsamkeit (Sensibilität) der Haut und die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke.
Dabei achtet er besonders auf die Hauptsymptome von Parkinson, beispielsweise verlangsamte Bewegungen, ein unsicheres Gangbild oder eine auffällige Gestik und Mimik. Auch das für Parkinson typische Zittern in Ruhe (Ruhe-Tremor) stellt der Arzt bei der körperlichen Untersuchung fest.
Verschiedene Tests helfen dem Arzt, die Parkinson-Diagnose abzusichern. Dazu zählen unter anderem die folgenden Tests:
Um die Parkinson-Diagnose zu unterstützen, führt der Arzt manchmal den sogenannten L-Dopa-Test oder einen Apomorphin-Test durch. Dabei erhalten Betroffene einmalig die Dopamin-Vorstufe L-Dopa oder
Apomorphin
, also zwei Medikamente, die bei der Therapie zum Einsatz kommen. Beim Parkinson-Syndrom bessern sich die Symptome manchmal schon kurz nach der Einnahme.
Beide Tests sind in der Parkinson-Diagnostik aber nur begrenzt aussagekräftig. Denn manche Menschen haben zwar Parkinson, sprechen aber nicht auf die Tests an. Umgekehrt fällt der L-Dopa-Test zum Teil auch bei anderen Erkrankungen positiv aus. Wegen dieser Probleme kommen beide Tests nicht routinemäßig in der Parkinson-Diagnostik zum Einsatz.
Mithilfe der Computertomografie (CT) oder der Kernspintomografie (MRT) lässt sich das Gehirn bildlich darstellen. Das hilft dem Arzt, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen, beispielsweise einen Hirn-Tumor.
Eventuell führt der Arzt dazu auch spezielle Untersuchungen durch. Dazu gehört beispielsweise die
SPECT
(Single Photon Emission Computed Tomography), eine nuklearmedizinische Untersuchung. Der Betroffene erhält dabei zuerst eine radioaktive Substanz. Mit dieser lassen sich jene Nervenenden im Gehirn darstellen, die sich bei Parkinson zurückbilden.
Weniger aufwändig und kostengünstiger ist die Ultraschall-Untersuchung des Gehirns (Transkranielle Sonografie, TCS). Sie hilft, ein idiopathisches Parkinson-Syndrom im Frühstadium zu erkennen und gegen andere Erkrankungen (wie atypische Parkinson-Syndrome) abzugrenzen. Dazu sollte der Arzt mit dieser Untersuchung aber umfassende Erfahrungen besitzen, um das Ergebnis richtig zu interpretieren.
Die seltenen genetisch bedingten Formen von Parkinson lassen sich mit einer
molekulargenetischen Untersuchung
feststellen. Eine solche Untersuchung kommt in Betracht, wenn:
In diesen Fällen liegt der Verdacht nahe, dass die Parkinson-Erkrankung durch eine genetische Veränderung verursacht wird.
Parkinson ist derzeit nicht heilbar. Allerdings lassen sich die Beschwerden durch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten deutlich lindern und die Lebensqualität verbessern. Dabei passt der Arzt die Parkinson-Therapie individuell an jeden Betroffenen an. Denn die Beschwerden variieren von Mensch zu Mensch und schreiten und in unterschiedlichem Tempo fort.
Meistens behandelt der Arzt Parkinson mit Medikamenten, wobei milde Symptome anfangs manchmal auch gar keine Therapie erfordern. Welche Wirkstoffe zum Einsatz kommen, hängt vor allem vom Alter des Betroffenen ab. Manchmal ist auch ein neurochirurgischer Eingriff sinnvoll sein – die sogenannte Tiefe Hirn-Stimulation (THS oder Deep Brain Stimulation, DBS).
Oft umfasst die individuelle Parkinson-Behandlung noch weitere Bausteine. Dazu gehören zum Beispiel Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie. Sinnvoll ist in jedem Fall, sich in einer speziellen Parkinson-Klinik behandeln zu lassen.
Es gibt verschiedene Medikamente für die Parkinson-Therapie. Sie helfen gegen Beschwerden wie verlangsamte Bewegungen, starre Muskeln und Zittern. Allerdings verhindern sie nicht, dass die Dopamin produzierenden Nervenzellen absterben und die Erkrankung weiter fortschreitet.
Die typischen Parkinson-Symptome werden durch einen Mangel an Dopamin im Gehirn ausgelöst. Sie lassen sich also lindern, indem man entweder den Botenstoff als Medikament zuführt (etwa in Form von L-Dopa) oder aber den Abbau des vorhandenen Dopamins unterbindet (MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer). Beide Mechanismen gleichen den Dopamin-Mangel aus. Sie beseitigen damit weitgehend die typischen Parkinson-Beschwerden.
L-Dopa ist sehr wirksam und hat kaum Nebenwirkungen. Ärzte verordnen es vor allem bei Menschen ab dem 70. Lebensjahr. Bei jüngeren Betroffenen setzen sie L-Dopa dagegen nur sehr zurückhaltend ein. Der Grund ist, dass die Behandlung mit L-Dopa nach einigen Jahren manchmal Bewegungsstörungen (Dyskinesien) und Wirkungsschwankungen auslöst.
L-Dopa ist eine Vorstufe von Dopamin und kommt immer in Kombination mit einem weiteren Wirkstoff zum Einsatz, einem sogenannten Dopa-Decarboxylase-Hemmer (wie Benserazid oder Carbidopa). Dieser verhindert, dass L-Dopa bereits im
Blut
in Dopamin umgewandelt wird. Das ist wichtig, da Dopamin im Gegensatz zu L-Dopa nicht in der Lage ist, die
Blut-Hirn-Schranke
zu überwinden und ins Gehirn zu gelangen. Das gleiche gilt übrigens für den Dopa-Decarboxylase-Hemmer. Die Umwandlung von L-Dopa im Gehirn ist dadurch also nicht beeinträchtigt.
Die Langzeitbehandlung mit L-Dopa führt manchmal dazu, dass die Wirkung des Medikaments zu schwanken beginnt (Wirkungsfluktuationen): Mal ist es den Betroffenen gar nicht mehr möglich, sich zu bewegen ("OFF-Phase"), dann funktioniert es wieder völlig normal ("ON-Phase").
In solchen Fällen hilft es, die Dosierung zu ändern oder auf ein retardiertes L-Dopa-Präparat umzusteigen: Die Retard-Tabletten setzen den Wirkstoff langsamer und über einen längeren Zeitraum frei als "normale" (unretardierte) L-Dopa-Präparate.
Auch eine Medikamenten-Pumpe ist bei Wirkungsschwankungen von L-Dopa (ON-OFF-Phasen) und/oder Bewegungsstörungen hilfreich. Sie leitet das Levodopa automatisch über eine dünne Sonde direkt in den
Zwölffingerdarm
, wo es ins Blut aufgenommen wird. Der Betroffene erhält den Wirkstoff also kontinuierlich, wodurch sehr gleichmäßige Wirkspiegel im Blut bestehen. Das senkt die Gefahr von Wirkungsschwankungen und Bewegungsstörungen.
Bei Betroffenen, die jünger sind als 70 Jahre, beginnt der Arzt die Parkinson-Therapie meist mit sogenannten Dopamin-Agonisten. So lässt sich das Auftreten von Bewegungsstörungen verzögern, wie sie durch die längere Anwendung von L-Dopa ausgelöst werden.
Dopamin-Agonisten ähneln chemisch dem Botenstoff Dopamin. Sie passieren jedoch problemlos die Blut-Hirn-Schranke und docken an den gleichen Bindungsstellen (Rezeptoren) der Nervenzellen an wie Dopamin. Deshalb entfalten sie auch eine ähnliche Wirkung. Dopamin-Agonisten stehen zum Beispiel als Tabletten, aber auch Wirkstoff-Pflaster, Spritze oder
Infusion
zur Verfügung.
Bei längerer Anwendung lösen auch Dopamin-Agonisten manchmal Wirkungsschwankungen aus. Das passiert aber viel seltener als bei L-Dopa. Die schwankende Wirkung lässt sich ausgleichen, indem der Arzt die Dosierung anpasst, ein anderes Präparat verschreibt oder eine Medikamenten-Pumpe einsetzt.
MAO-B-Inhibitoren hemmen das Enzym Mono-Amino-Oxidase-B (MAO-B), das normalerweise Dopamin abbaut. Auf diese Weise lässt sich der Dopamin-Spiegel im Gehirn von Menschen mit Parkinson-Krankheit erhöhen. MAO-B-Hemmer sind weniger wirksam als Levodopa oder Dopamin-Agonisten. Als alleinige Parkinson-Therapie eignen sie sich deshalb nur bei milden Symptomen (meist im Frühstadium der Erkrankung). Sie lassen sich aber mit anderen Parkinson-Medikamenten (wie L-Dopa) kombinieren.
COMT-Inhibitoren werden gemeinsam mit L-Dopa verordnet. Auch sie blockieren ein Enzym, das Dopamin abbaut (die sogenannte Catechol-O-Methyl-Transferase = COMT). Auf diese Weise verlängern COMT-Hemmer die Wirkung von Dopamin. Die Wirkstoffe werden vor allem verordnet, um Wirkungsschwankungen (Fluktuationen) unter der Therapie mit L-Dopa zu reduzieren. Sie sind also Medikamente für fortgeschrittene Parkinson-Stadien.
Die sogenannten Anticholinergika waren die ersten Medikamente, die Ärzte zur Parkinson-Therapie einsetzten. Heute werden sie nicht mehr so oft verordnet.
Durch den Dopamin-Mangel bei Parkinson sind andere Nervenbotenstoffe – relativ betrachtet – im Überschuss vorhanden. Das gilt zum Beispiel für Acetylcholin. Dadurch entsteht unter anderem das typische Zittern (Tremor) bei den Betroffenen. Es lässt sich mit Anticholinergika lindern, weil diese die Wirkung von Acetylcholin im Gehirn hemmen.
Ebenso wie Acetylcholin ist auch der Botenstoff Glutamat bei Parkinson durch den Dopamin-Mangel in einem relativen Überschuss vorhanden. Dagegen helfen sogenannte NMDA-Antagonisten. Sie blockieren bestimmte Andockstellen von Glutamat im Gehirn und reduzieren so dessen Wirkung. NMDA-Antagonisten verordnet der Arzt vor allem in frühen Stadien des Parkinson-Syndroms.
Bei einer Veränderung der Medikation oder bei akuten Begleiterkrankungen kommt es in seltenen Fällen zu einer akinetischen Krise. Das ist eine plötzliche Verschlechterung der Symptome mit totaler Bewegungsunfähigkeit. Betroffene sind auch nicht mehr in der Lage zu sprechen oder zu schlucken. Die akinetische Krise ist ein Notfall und erfordert eine umgehende Behandlung im Krankenhaus.
Die Medikamente, die bei Parkinson zum Einsatz kommen, verursachen manchmal eine Psychose. Schätzungen zufolge kommt es bei bis zu 30 Prozent aller Betroffenen zu einer solchen Krise. Sie macht sich zunächst durch einen unruhigen Schlaf mit lebhaften Träumen, später auch durch
Halluzinationen
, Wahnvorstellungen und Verwirrtheitszustände bemerkbar. Es ist in diesem Fall wichtig, umgehend einen Neurologen aufzusuchen.
Die Tiefe Hirn-Stimulation (THS) ist ein chirurgischer Eingriff im Bereich des Gehirns. Sie wird manchmal beim idiopathischen Parkinson-Syndrom durchgeführt. Dabei setzt ein Arzt im Rahmen einer Operation kleine Elektroden in bestimmte Areale im Gehirn ein. Sie sollen die krankhafte Aktivität der Nervenzellen positiv beeinflussen (entweder stimulieren oder hemmen).
Damit funktioniert die Tiefe Hirn-Stimulation ähnlich wie ein Herzschrittmacher. Sie wird deshalb manchmal auch als „
Hirnschrittmacher
“ bezeichnet (auch wenn diese Bezeichnung nicht ganz korrekt ist).
Die Tiefe Hirn-Stimulation kommt in Betracht, wenn:
Außerdem muss der Betroffene noch weitere Voraussetzungen erfüllen. Er darf zum Beispiel keine Frühsymptome von Demenz zeigen. Seine allgemeine körperliche Verfassung muss gut sein. Zudem müssen die Parkinson-Symptome (außer dem Tremor) auf L-Dopa ansprechen.
Erfahrungsgemäß lindert der Eingriff bei vielen Betroffenen wirksam die Symptome und verbessert die Lebensqualität deutlich. Diese Wirkung scheint auch langfristig anzuhalten. Das heißt aber nicht, dass die Tiefe Hirnstimulation das Parkinson-Syndrom heilt: Die Erkrankung schreitet auch nach dem Eingriff fort.
Ursprünglich wurde die Tiefe Hirn-Stimulation vor allem bei fortgeschrittenem Parkinson durchgeführt. Inzwischen zeigen aber Untersuchungen, dass sie sich auch gut für Betroffene unter 60 Jahren eignet, bei denen die L-Dopa-Therapie erst seit kurzem Wirkungsschwankungen zeigt und Bewegungsstörungen verursacht.
Generell gilt: Die Tiefe Hirnstimulation scheint bei Menschen vor dem 50. Lebensjahr erfolgreicher zu sein und seltener Komplikationen zu verursachen als bei älteren Personen.
Die wichtigste Komplikation der Hirnoperation sind Blutungen im
Schädel
(intrakranielle Blutungen). Außerdem löst das Einsetzen des Impulsgebers und der Kabel manchmal eine
Infektion
aus. Dann ist es notwendig, das System vorübergehend zu entfernen und die Infektion mit Antibiotika zu behandeln.
Bei fast jedem Betroffenen kommt es nach dem Eingriff zu vorübergehenden Nebenwirkungen. Dazu zählen zum Beispiel Missempfindungen (Parästhesien). Diese treten aber oft nur direkt nach dem Einschalten des Impulsgebers auf und verschwinden dann wieder.
Weitere meist vorübergehende Effekte sind zum Beispiel Verwirrtheit, gesteigerter Antrieb, abgeflachte Stimmung und Teilnahmslosigkeit (Apathie). Manchmal treten auch sogenannte Impuls-Kontroll-Störungen auf. Dazu zählt zum Beispiel ein gesteigertes sexuelles Verlangen (Hypersexualität). Bei einigen Menschen löst die Tiefe Hirnstimulation auch leichte Sprechstörungen, eine Störung der Bewegungskoordination (Ataxie),
Schwindel
sowie Gang- und Stand-Unsicherheit aus.
Verschiedene Behandlungskonzepte helfen Menschen mit Parkinson-Syndrom zusätzlich, ihre Beweglichkeit, Sprechfähigkeit und Selbstständigkeit im Alltag möglichst lange zu bewahren. Die wichtigsten Verfahren sind:
Menschen mit dem Parkinson-Syndrom sollten nach Möglichkeit in einer Fachklinik behandelt werden. Ärzte und sonstige Mitarbeiter dort sind auf die Erkrankung spezialisiert.
Mittlerweile gibt es in Deutschland zahlreiche Kliniken, die eine Akut-Behandlung und/oder Rehabilitation für Parkinson-Betroffene anbieten. Einige davon tragen ein Zertifikat der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV). Es wird an Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen verliehen, die spezielle diagnostische und therapeutische Angebote für Menschen mit Parkinson und verwandten Erkrankungen haben.
Eine ausgewählte Liste von Spezialkliniken für Menschen mit Parkinson finden Sie im Beitrag
Parkinson - Klinik
.
Neben der medizinischen Behandlung trägt auch das Verhalten der Betroffenen selbst potenziell viel zu einer wirksamen Therapie bei:
Gehen Sie offen mit Ihrer Erkrankung um.
Vielen Menschen mit Parkinson fällt es zunächst sehr schwer, die Erkrankung zu akzeptieren und offen damit umzugehen. Stattdessen versuchen sie, die Symptome zu verstecken. So setzt man sich selbst aber unter unnötigen Druck. Wenn Sie mit Freunden, Angehörigen und Arbeitskollegen über Ihre Erkrankung sprechen, wird Ihnen das eine gewaltige Last von den Schultern nehmen.
Informieren Sie sich über die Krankheit.
Denn in vielen Fällen ist die
Angst
vor dem Ungewissen besonders belastend. Je mehr Betroffene über die Erkrankung erfahren, desto eher verschwindet das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber der fortschreitenden Erkrankung. Auch als Angehöriger eines Parkinson-Patienten sollten sie sich über die Erkrankung informieren, um Ihren Angehörigen wirksam und sinnvoll zu unterstützen.
Schließen Sie sich einer Parkinson-Selbsthilfegruppe an.
Wer die Möglichkeit hat, sich regelmäßig mit anderen Betroffenen auszutauschen, kommt oft besser mit der Erkrankung zurecht.
Bleiben Sie fit.
Versuchen Sie einen guten Allgemeinzustand zu bewahren, indem Sie körperlich aktiv bleiben. Dazu genügen schon regelmäßige Bewegung (wie Spaziergänge) und leichter Ausdauersport.
Nutzen Sie kleine Hilfen im Alltag.
Viele Parkinson-Symptome erschweren den Alltag. Dazu zählt etwa das sogenannte "Einfrieren" (Freezing) – der Betreffende ist dabei nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Hier helfen visuelle Reize auf dem Boden, beispielsweise aufgeklebte Fußabdrücke, oder akustische Rhythmusgeber ("Links, zwo, drei, vier"). Wichtig für Mitmenschen: Es macht keinen Sinn, den Betroffenen zur Eile zu drängen oder zu ziehen. Dies verlängert die "Einfrier"-Episode eher.
Ernähren Sie sich gesund.
Menschen mit Parkinson essen und trinken oft zu wenig, weil sie ungeschickt und langsam sind. Manche möchten auch den anstrengenden Toilettengang möglichst vermeiden. Für einen gesunden Allgemeinzustand ist es aber sehr wichtig, dass man ausreichend Flüssigkeit (etwa zwei Liter am Tag) zu sich nimmt und sich ausgewogen ernährt.
Da die Ursachen für das idiopathische Parkinson-Syndrom nicht bekannt sind, gibt es keine spezifischen Maßnahmen, um der Erkrankung vorzubeugen.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Dr. med. Fabian Sinowatz ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Parkinson
Kurzübersicht
Was ist Parkinson?
Was sind die Symptome von Parkinson?
Parkinson-Symptome im Frühstadium
Autofahren mit Parkinson
Drei Fragen an
Facharzt für Neurologie
Facharzt für Neurologie
Hauptsymptome (Kardinalsymptome) bei Parkinson
Verlangsamte Bewegungen (Bradykinese)
Steife Muskeln (Rigor)
Muskelzittern in Ruhe (Ruhe-Tremor)
Mangelnde Stabilität der aufrechten Körperhaltung
Parkinson: Begleitsymptome
Parkinson-Demenz
Krankheitsverlauf und Prognose
Parkinson: Lebenserwartung
Autofahren mit Parkinson?
Was sind die Ursachen von Parkinson?
Idiopathischer Parkinson: Dopamin-Mangel
Genetische Formen von Parkinson
Sekundäres Parkinson-Syndrom
Atypisches Parkinson-Syndrom
Untersuchungen und Diagnose
Krankengeschichte
Körperliche und neurologische Untersuchung
Parkinson-Test (L-Dopa-Test und Apomorphin-Test)
Bildgebende Verfahren
Sonderfall: Genetisch bedingter Parkinson
Behandlung
Parkinson-Therapie mit Medikamenten
L-Dopa (Levodopa)
Wirkungsschwankungen bei L-Dopa
Dopamin-Agonisten
MAO-B-Hemmer
COMT-Hemmer
Anticholinergika
NMDA-Antagonisten
Tiefe Hirn-Stimulation
Mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen der tiefen Hirnstimulation
Weitere Therapiemethoden
Parkinson: Behandlung in Fachkliniken
Leben mit Parkinson: Was können Sie selbst tun?
Vorbeugen
Weiterführende Informationen
Buchempfehlungen:
Selbsthilfegruppen:
Autoren- & Quelleninformationen