Illness name: pityriasis versicolor

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Pityriasis versicolor

Von Sophie Matzik , Studentin der Humanmedizin
Sophie Matzik

Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

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Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte) ist eine Pilzerkrankung der oberflächlichen Hautschichten. Sie zeichnet sich durch fleckige Hautveränderungen besonders an Rücken und Brust aus. Ein Hefepilz, der zur natürlichen Hautflora gehört, ist der Auslöser der Pityriasis versicolor. Therapie und Krankheitsverlauf richten sich nach dem Ausmaß der Infektion und individuellen gesundheitlichen Faktoren. Lesen Sie hier alles Wichtige über Pityriasis versicolor!

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. B36

Pityriasis versicolor: Beschreibung

Pityriasis versicolor (auch Kleienpilzflechte genannt) ist eine harmlose Pilzerkrankung der Haut , die ausschließlich die oberen Hautschichten betrifft. Ihr Auslöser sind bestimmte Hefepilze der Gattung Malassezia . Sie gehören zur natürlichen Hautflora und siedeln bei gesunden Menschen in den Haarfollikeln und an benachbarten Hautstellen, besonders auf dem Kopf. Wenn sie sich stark vermehren und ausbreiten, kommt es zum Krankheitsausbruch. Faktoren wie starkes Schwitzen können dies begünstigen.

Im Unterschied zu anderen Pilzerkrankungen ist Pityriasis versicolor nicht ansteckend - auch nicht bei direktem Kontakt mit Erkrankten.

Pityriasis versicolor ist die weltweit häufigste oberflächliche Pilzinfektion . Betroffen sind vor allem Jugendliche ab der Pubertät und Erwachsene. In Deutschland findet sich Pityriasis versicolor bei einem bis vier Prozent der Bevölkerung, in tropischen Regionen bei 30 bis 40 Prozent. Das Rückfallrisiko ist sehr hoch, insbesondere bei Menschen, bei denen bestimmte Risikofaktoren für Pilzerkrankungen vorliegen.

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Pityriasis versicolor: Symptome

Durch starke Vermehrung bilden Malassezia-Pilze bei Pityriasis versicolor auf der Haut dichte Pilzteppiche: Sie zeigen sich zunächst als linsen- bis pfenniggroße, runde, scharf begrenzte Flecken , deren Farbe sich deutlich von der normalen Hautfarbe unterscheidet. Diese Flecken können miteinander verschmelzen und unregelmäßig geformte, großflächige Verfärbungen bilden. Die Farbe der Verfärbungen reicht von weißlich bis hin zu rötlich-braun. Grundsätzlich finden sich auf dunkler Haut helle Flecken und auf heller Haut dunkle Flecken. Diese Farbvarianz wird durch den Begriff "versicolor" (mehrfarbig) verdeutlicht und kommt wie folgt zustande:

  • Der Pilzteppich lässt Sonnenstrahlen (UV-Licht) nicht auf die darunterliegende Haut vordringen, wodurch dort die Bildung des Hautpigments Melanin unterbleibt. Zudem hemmen Giftstoffe (Toxine) des Pilzes die Melaninsynthese in der Haut. So entstehen auf dunkler oder gebräunter Haut helle Flecken (Hypopigmentierung). Diese Ausprägung der Kleienpilzflechte wird Pityriasis versicolor alba genannt.
  • Auf heller Haut dagegen kann der Pilz durch Bildung eigener Pigmente zu rötlich-bräunlichen Hautläsionen führen (Hyperpigmentierung). Dann spricht man von Pityriasis versicolor rubra .

Von den betroffenen Arealen können sich feine, kleieförmige Hautschüppchen ablösen. Auf sie bezieht sich die deutsche Bezeichnung der Krankheit "Kleienpilzflechte".

Die Hautflecken der Kleienpilzflechte treten hauptsächlich an talgdrüsenreichen Hautstellen am Körperstamm auf, also meist auf der Brust und am Rücken. Auch andere Stellen wie Schultern, Arme und Hals können befallen sein. Manchmal tritt ein leichter Juckreiz auf.

In selteneren Fällen führt der Hautbefall mit Malassezia-Pilzen zu einer Entzündung von Haarfollikeln (Malassezia-Follikulitis). Davon betroffen sind bevorzugt Menschen mit Immunschwäche (entweder durch Medikamente oder bei HIV-Infektion).

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Pityriasis versicolor: Ursachen und Risikofaktoren

Verursacher der Pityriasis versicolor sind bestimmte Hefepilze, vor allem Malassezia furfur , Malassezia globosa und Malassezia sympodialis . Diese Pilze kommen bei allen gesunden Menschen in einem gewissen Ausmaß vor und bilden zusammen mit anderen Mikroorganismen die normale Hautflora.

Zum Ausbruch der Kleienpilzflechte kommt es, wenn sich die Pilze plötzlich ungehemmt vermehren und auf der Haut ausbreiten. Was den Anstoß dazu gibt, weiß man bislang nicht. Man kennt aber einige Risikofaktoren, die den Ausbruch einer Kleienpilzflechte begünstigen können. Dazu gehört ein feucht-warmes Milieu , in dem sich die Pilze gut vermehren können. Daher ist Pityriasis versicolor in tropischen Ländern weit verbreitet.

Auch starkes Schwitzen ( Hyperhidrose ) und eine vermehrte Talgproduktion der Haut (Seborrhö) begünstigen das Pilzwachstum. Zu den weiteren Risikofaktoren von Pityriasis versicolor zählen zum Beispiel die häufige Verwendung fetthaltiger Cremes und ein geschwächtes Immunsystem - etwa durch Medikamente oder Grunderkrankungen wie HIV.

Bei Patienten mit Grunderkrankungen und langfristiger Therapie mit Glukokortikoiden, Antibiotika oder Immunsuppresiva kann die Malassezia-Pilze zudem eine Haarwurzelentzündung (Follikulitis) hervorrufen. Es entstehen dann kleine, gerötete, von Haarfollikeln ausgehende Pusteln auf Brust, oberem Rücken, im Gesicht, Schulter- und Nackenbereich, die stark jucken können.

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Pityriasis versicolor: Untersuchungen und Diagnose

Der richtige Ansprechpartner bei jeder Art von Hautveränderung ist der Hautarzt (Dermatologe). In einem ersten Gespräch erhebt dieser Ihre Krankengeschichte ( Anamnese ). Dabei haben Sie die Möglichkeit, Ihre Beschwerden genau zu schildern. Das kann dem Arzt helfen, eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Um bestimmte Ursachen für die bestehenden Symptome ausschließen und die Art der Erkrankung weiter eingrenzen zu können, stellt der Arzt im Rahmen des Anamnese-Gesprächs auch Fragen wie:

  • Waren Sie in letzter Zeit im Urlaub und wenn ja, wo?
  • Sind in Ihrer Familie Hauterkrankungen bekannt?
  • Hatten Sie früher schon einmal solche Hautveränderungen?

Auf die Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung . Der Arzt begutachtet die Hautveränderungen und streicht mit einem Spatel drüber. Dabei können sich die kleieartigen Schüppchen ablösen, die für Pityriasis versicolor typisch sind.

Um den Verursacher der Hautveränderungen feststellen zu können, hilft das Mikroskop weiter: Der Arzt schabt zur Begutachtung eine Probe von befallenen Hautstellen oder er klebt ein Stück Tesafilm auf die Hautflecken, drückt es fest an, reißt es dann ab, färbt es an und legt es unter das Mikroskop: Bei Pityriasis versicolor finden sich dabei zu Haufen gruppierte rundliche Sporen von Malassezia-Pilzen und kurze Pilzfäden. Das Ganze erinnert an "Spaghetti und Fleischklößchen".

Zusätzlich kann der Arzt die Hautveränderungen mit speziellem Licht, dem sogenannten Wood-Licht , untersuchen. Hautstellen, auf denen sich Pilze befinden, fluoreszieren dabei gelblich-grün.

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Pityriasis versicolor: Behandlung

Pityriasis versicolor ist nicht gefährlich und stellt daher weniger ein medizinisches als eher ein kosmetisches (ästhetisches) Problem dar.

Die Behandlung erfolgt mit Antipilzmitteln ( Antimykotika ), wobei zumeist eine lokale Anwendung (als Creme, Shampoo) ausreicht. So gibt es zum Beispiel Cremes mit dem Wirkstoff Ketoconazol, die über einen Zeitraum von zwei Wochen zweimal täglich aufgetragen werden. Zusätzlich empfehlen Mediziner die Anwendung eines wirkstoffhaltigen Shampoos - um den Therapieerfolg zu sichern und Rückfällen vorzubeugen, muss man nämlich auch bei geringem Befall den Kopf immer mitbehandeln (das Erregerreservoir sitzt in der Kopfhaut!).

In sehr ausgeprägten Krankheitsfällen, wenn die lokale Antimykotika nicht zum Erfolg führen, kann eine einwöchige systemische Kleienpilzflechte-Behandlung erfolgen: Verordnet werden zum Beispiel Tabletten mit Itraconazol oder Fluconazol .

Schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit Leber- oder Nierenproblemen dürfen keine Antimykotika-Tabletten einnehmen.

Nach einer erfolgreichen Behandlung der Pityriasis versicolor kommt es sehr häufig zu Rückfällen, vor allem bei entsprechender Disposition.

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Pityriasis versicolor: Krankheitsverlauf und Prognose

Pityriasis versicolor lässt sich im Allgemeinen gut behandeln. Es kann aber einige Monate dauern, bis sich die weißlichen Hautflecken wieder pigmentieren.

Zu beachten ist bei der Kleienpilzflechte das hohe Rückfallrisiko . Betroffenen wird daher oft vorbeugend die regelmäßige Anwendung von Antimykotika-haltigen Shampoos empfohlen. Weitere Tipps zur Vorbeugung:

  • vor allem im Sommer möglichst luftdurchlässige Kleidung tragen, die den Schweiß der Haut aufnimmt oder nach außen abtransportiert (Kleidungsstücke aus Kunstfasern können den Schweiß nicht gut aufnehmen können und begünstigen zudem einen Wärmestau unter der Kleidung)
  • häufig duschen oder baden unter der Verwendung von Syndets (künstliche Waschsubstanzen, die hautschonend sind)
  • nach dem Duschen oder Baden sich immer gut abtrocknen

Diese Maßnahmen sind auch bei einer bestehenden Infektion mit Pityriasis versicolor ratsam.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Sophie Matzik

Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

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ICD-Codes:
B36
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin, Springer-Verlag, 2. Auflage, 2012
  • Fritsch, P.: Dermatologie, Venerologie, Springer-Verlag, 3. Auflage, 2018
  • Hof, H. et al.: Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2017
  • Mader, F.H. & Riedl, B.: Allgemeinmedizin und Praxis, Springer Verlag, 8. Auflage, 2018
  • Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie, Georg Thieme Verlag, 8. Auflage, 2016
  • Plettenberg, A.: Infektionskrankheiten der Haut, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2010
  • Sterry, W.: Kurzlehrbuch Dermatologie, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2018
  • Thomas, C. et al.: Atlas der Infektionskrankheiten: Pathologie - Mikrobiologie - Klinik - Therapie, Schattauer Verlag, 1. Auflage, 2012