Illness name: soor

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Soor

Von Christina Trappe
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Soor ist ein Sammelbegriff für alle Erkrankungen, die durch Pilze der Gattung Candida verursacht werden. Mediziner bezeichnen diese Art der Pilzinfektion daher auch als Candidose. Zu rund 90 Prozent wird Soor beim Menschen durch den sogenannten „weißen Hefepilz“ Candida albicans verursacht, seltener sind Vertreter wie Candida tropicalis oder Candida krusei die Auslöser. Hier finden Sie weitere Informationen zu den häufigsten Soor-Infektionen.

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. B37

Kurzübersicht

  • Diagnose: Anlegen einer Pilzkultur, mikroskopischer Nachweis
  • Behandlung: Antipilzmittel ( Antimykotika ) zum Auftragen oder Einnehmen
  • Symptome: Auf der äußeren Haut , rötliche schuppige Papeln und Juckreiz; auf Schleimhäuten Juckreiz, weißliche abstreifbare Beläge
  • Vorbeugen: Abhängig von der jeweiligen Lokalisation
  • Ursachen und Risikofaktoren: Feuchte, schlecht belüftete Hautbereiche, herabgesetzte Immunabwehr, Krankheiten wie Diabetes mellitus , HIV-Infektion, Schwangerschaft, längere Einnahme von Antibiotika oder Kortison
  • Prognose und Verlauf: In der Regel verschwindet Soor bei entsprechender Behandlung. Selten, nämlich bei stark geschwächtem Immunsystem sind auch Komplikationen möglich.
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Was ist Soor?

Bei Soor handelt es sich um eine Infektion mir bestimmten Hefepilzen. Der häufigste Soor-Erreger ist Candida albicans. Ärzte bezeichnen Soor daher auch als Candidose. Meist tritt Soor an der äußeren Haut oder der Schleimhaut auf.

Insbesondere in Hautfalten, im Windelbereich von Babys ( Windelsoor ) oder auf der Schleimhaut von Mund , Speiseröhre , dem Magen-Darm-Trakt sowie im Genitalbereich von Frauen und Männern kommen Candidosen vor.

Ein Befall anderer Organe (zum Beispiel Gehirn , Augen, Knochen) sowie des Bluts mit den Hefepilzen ist möglich, jedoch selten. Ärzte sprechen dann von einer systemischen Candidose.

Candida albicans kommt auch als normaler Bewohner auf Haut oder Schleimhäuten vor. Ist das Immunsystem intakt, hält es den Erreger in Schach, sodass keine Infektion auftritt.

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Wie erkennt man Soor?

Tritt Soor an der äußeren Haut, im Mund oder im Genitalbereich auf, vermuten Mediziner meist schon aufgrund des typischen Aussehens und der Beschwerden eine Candidose. Auch die rote, mit kleinen Pusteln versehene Haut im Windelbereich ist für den Kinderarzt ein typischer Hinweis auf Soor bei Babys.

Um die Diagnose zu sichern, entnimmt der Arzt in der Regel einen Abstrich von der veränderten Stelle und untersucht diesen unter dem Mikroskop.

Bei Verdacht auf eine innere Infektion mit Candida albicans fertigt das Labor mithilfe des Abstrichs eine Pilzkultur an. Dadurch lassen sich Hefepilze genau bestimmen und ihre Empfindlichkeit gegenüber Medikamenten testen.

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Wie lässt sich Soor behandeln?

Die Behandlung von Soor richtet sich nach Ort und Ausmaß des Befalls. Bei inneren Infektionen mit dem Hefepilz setzen Ärzte meist Medikamente zum Einnehmen ein. Dazu gehören Antimykotika wie Amphotericin B , Wirkstoffe aus der Gruppe der sogenannten Triazole (zum Beispiel Fluconazol oder Itraconazol) sowie Nystatin .

Bei oberflächlichen Candidosen der Haut und Schleimhaut reichen zur Soor-Behandlung meist Antipilzmittel zum Auftragen, etwa als Creme. Manchmal enthalten Medikamente zur äußeren Behandlung von Pilzinfektionen außerdem zusätzlich einen Wirkstoff gegen Juckreiz (zum Beispiel Kortison).

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Soor: Symptome und typische Lokalisationen

Obwohl der Erreger immer derselbe ist, handelt es sich bei Soor nicht um ein einheitliches Krankheitsbild. Die Candidose betrifft mitunter die unterschiedlichsten Körperstellen:

  • Mund und Rachen ( Mundsoor )
  • Haut und Hautfalten, bei Babys häufig Windelbereich ( Windelsoor ), bei insb. stillenden Müttern die Brust ( Brustsoor )
  • Speiseröhre ( Soorösophagitis )
  • Magen-Darm-Trakt
  • äußere Geschlechtsorgane ( Scheidenpilz , Eichelentzündung/ Penispilz )
  • Finger- und Fußnägel
  • innere Organe, einschließlich Blut

Je nach Erscheinungsform verursacht Soor Symptome wie Hautrötungen, Pusteln, Schuppen, weißliche Beläge auf den Schleimhäuten und ein brennendes, schmerzendes oder juckendes Gefühl.

Bei den meisten gesunden Menschen lässt sich Candida albicans in der Mund- oder Darmflora nachweisen. Dabei verursacht der Pilz keine Symptome. Die körpereigene Abwehr sorgt dafür, dass es bei niedrigen Keimzahlen bleibt – der Pilz ist somit ein „Besiedler“ ohne gesundheitliche Konsequenzen.

Wird das Immunsystem jedoch unterdrückt (vor allem durch Medikamente oder Erkrankungen), vermehren sich die Pilze nahezu ungebremst – so kommt es zu Soor. Auch wenn Haut und Schleimhäute wund und verletzt sind, der pH-Wert sich ändert oder bestimmte Stoffwechselwerte entgleisen (zum Beispiel bei Diabetes mellitus), begünstigt dies die Entstehung von Soor .

Vor allem bei Babys und sehr alten und kranken Menschen ist eine Soor-Prophylaxe wichtig, da sie besonders anfällig für Pilzinfektionen sind.

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Gibt es eine Soor-Prophylaxe?

Es gibt keine generelle Maßnahme, durch die sich Soor vorbeugen lässt. Einige Maßnahmen sind jedoch hilfreich, um das Risiko einer Candidose zu verringern.

Um die Gefahr einer Infektion der Haut und Schleimhaut mit Candida albicans zu reduzieren, ist Folgendes sinnvoll:

  • Hautfalten (zum Beispiel Leistengegend, unter der Brust, Zwischenzehenbereich, Windelbereich) nach dem Waschen sehr sorgfältig abtrocknen, häufiges Wickeln von Babys und Kleinkindern
  • Luftige, atmungsaktive Kleidung tragen
  • Bei Übergewicht Gewicht reduzieren
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus behandeln lassen
  • Atmungsaktive Unterwäsche tragen, zum Beispiel aus Baumwolle
  • Keine austrocknenden Waschsubstanzen mit hohem pH-Wert für den Intimbereich verwenden

Vor allem bei Candida-Infektionen der Genitalien ist Soor ansteckend. Eine Behandlung beider Partner ist sinnvoll, um einer gegenseitigen Neuansteckung vorzubeugen.

In vielen Fällen steht eine Candida-albicans-Infektion im Zusammenhang mit einem geschwächten Abwehrsystem. Eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher Kost, ausreichend körperlicher Bewegung und wenig Stress unterstützt ein funktionierendes Immunsystem.

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Was sind die Ursachen von Soor?

Die Ursache von Soor sind Hefepilze der Gattung Candida. Daher bezeichnen Ärzte die Infektion mit diesen Pilzen als Candidose. Insgesamt sind etwa 150 Candida-Arten bekannt. Der bedeutendste Erreger ist Candida albicans.

Mediziner unterscheiden oberflächliche von tiefgreifenden Candida-Infektionen. Die Hefepilze kommen in der Umgebung häufig vor und besiedeln Haut und Schleimhäute in der Regel, ohne dass es zu einer Erkrankung kommt. Ist die Abwehr geschwächt, steigt das Risiko für einen Soor.

Folgende Risikofaktoren stehen im Zusammenhang mit Candidosen:

  • Faktoren, welche die natürlichen Schutzmechanismen der Haut herabsetzen (z.B. ungünstiger pH-Wert, feucht-warmes Milieu)
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus
  • HIV-Infektion
  • Hormonelle Veränderungen, z.B. während der Schwangerschaft
  • Medikamente, etwa langdauernde Einnahme von Antibiotika oder Glukokortikoiden (sog. Kortison)
  • Langdauernde Anwendung von Kathetern
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Wie ist der Verlauf bei Soor?

Der Verlauf bei Soor hängt vom Ort und Ausmaß der Pilzinfektion ab. Oberflächliche Candidosen der Haut oder Schleimhaut sowie Genitalinfektionen (zum Beispiel Scheidenpilz) heilen normalerweise unter der Therapie vollständig aus.

Bei einem inneren Befall der Organe oder einer Infektion des Bluts mit Candida-Hefen (sogenannte Candidämie) ist der Verlauf mitunter komplizierter und in schweren Fällen lebensbedrohlich. In solchen Fällen liegen jedoch oft schwächende Grunderkrankungen vor, welche die Candida-Infektion begünstigen.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Christina Trappe
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B37
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Leitlinie der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie: Diagnose und Therapie von Candida-Infektionen (Stand: Juli 2020), unter: www.awmf.org
  • Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter Verlag, 268. Auflage, 2020
  • Schlüter, D., Hof, H.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag, 7. Auflage, 2019
  • Terhorst, D.: Dermatologie Basics. Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2019