Illness name: uebergewicht
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Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
In den sogenannten Industrienationen ist
Übergewicht
ein wachsendes Gesundheitsproblem. In Deutschland ist bereits mehr als die Hälfte aller Erwachsenen übergewichtig. Auch viele Kinder bringen übermäßig viele Kilos auf die Waage. Übergewicht verursacht unterschiedliche Beschwerden und begünstigt die Entwicklung chronischer Krankheiten. Lesen Sie hier alles Wichtige über Symptome, Diagnose, Folgen und Therapie von Übergewicht!
Der Begriff „Übergewicht“ bezeichnet die Erhöhung des Körpergewichts durch eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfettanteils. Bei starkem Übergewicht sprechen Mediziner von Fettsucht (Adipositas).
Bei Übergewicht unterscheiden Mediziner zwei Fettverteilungstypen – je nachdem, wo am Körper sich das überschüssige Fettgewebe bevorzugt ansammelt:
Der androide Typ ist mit einem höheren Risiko für Folge-Erkrankungen (wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen) verbunden als der gynoide Typ.
In Deutschland sind etwa zwei Drittel aller Männer (67 Prozent) und rund die Hälfte aller Frauen (53 Prozent) übergewichtig. Davon weist ungefähr ein Viertel (23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen) sogar starkes Übergewicht (Adipositas) auf.
Mehr über Ursachen, Symptome, Diagnose, Therapie und Prognose von starkem Übergewicht lesen Sie im Beitrag
Adipositas
.
Die Entwicklung von
Übergewicht bei Kindern
und Jugendlichen zeigt sich weltweit als problematisch. Die Zahl an übergewichtigen Kindern ist in den vergangenen Jahren gestiegen.
Mehr zu dem Thema lesen Sie im Beitrag
Übergewicht bei Kindern
.
Übergewichtige Personen sind meist körperlich schlechter belastbar, schneller müde und schwitzen oft stärker. Das Übergewicht belastet den gesamten Organismus, und zwar umso stärker, je mehr überschüssige Kilos jemand auf die Waage bringt.
So lastet das hohe Körpergewicht schwer auf den Gelenken, besonders auf jenen im unteren Wirbelsäulenbereich sowie auf den Hüft-, Knie- und Sprunggelenken. Die Gelenke nutzen sich schneller ab und schmerzen (
Knieschmerzen
,
Rückenschmerzen
et cetera).
Mehr Körpergewebe bedeutet auch einen höheren Sauerstoffbedarf. Bei Menschen mit Übergewicht arbeitet daher die
Lunge
stärker. Dennoch schafft sie es oft nicht, genügend Sauerstoff für alle Körperzellen aufzunehmen. Es entwickelt sich ein chronischer Sauerstoffmangel. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass viele Übergewichtige nachts oft kurze Atemaussetzer haben (
Schlafapnoe
), was ebenfalls die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt. Schnarchen, wenig erholsamer Schlaf und Tagesschläfrigkeit sind die Folgen der gestörten Nachtruhe.
Zur genaueren Abklärung von Übergewicht unterhält sich der Arzt zunächst ausführlich mit dem Patienten. Er erkundigt sich unter anderem nach dessen Ernährungsweise, seiner körperlichen Aktivität, eventuellen Beschwerden und Grunderkrankungen sowie psychischen Belastungen.
Danach folgt die körperliche Untersuchung. Dazu gehört vor allem, dass der Arzt Größe und Gewicht des Patienten misst, um daraus den Body-Mass-Index (BMI) zu berechnen. Der BMI-Wert gibt das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße an. Ärzte nutzen diesen Wert, um den Grad des Übergewichts zu bestimmen. In die Berechnung des BMI fließen jedoch nicht das Geschlecht oder das Alter mit ein, weshalb der BMI nur als Richtwert gilt. Auch die Verteilung des Körperfetts, die sich entscheidend auf das Risiko für Folgeerkrankungen auswirkt, wird nicht durch den BMI-Wert widergespiegelt. Hilfreich ist daher die Berechnung des Verhältnisses von Taillen- zu Hüftumfang (Waist-to-hip-ratio, WHR). Mit diesem Maß lässt sich das Verteilungsmuster des Körperfetts (android oder gynoid) genauer ermitteln.
Um festzustellen, ob und in welcher Schwere ein Übergewicht vorliegt, errechnet der Arzt in der Regel zunächst den BMI-Wert. Er dividiert das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Quadratmeter).
Dieser Einteilung zufolge gilt eine Person ab einem BMI-Wert von 25 kg/m
2
als übergewichtig. Einige Mediziner bezeichnen ein Übergewicht mit einem BMI von 25 bis 29,9 kg/m
2
auch als Präadipositas, was eine Vorstufe zur Fettsucht beschreibt. Dieser Begriff ist jedoch nicht allgemein gültig.
Problematisch ist, dass der Körperbau und die Muskelmasse in das Gewicht einfließen und den BMI-Wert beeinflussen. In der Berechnung sind sie jedoch ebenso wenig wie das Alter und das Geschlecht berücksichtigt. Das hat in manchen Fällen zur Folge, dass sehr muskulöse Menschen laut BMI fälschlicherweise als übergewichtig gelten. Das bedeutet, dass sich der BMI-Wert nur begrenzt als einziges Kriterium für Übergewicht eignet.
Hier geht es zum BMI-Rechner für Erwachsene.
Um sich ein genaueres Bild von den bereits bestehenden Begleit- oder Folgeerkrankungen wie
Bluthochdruck
, Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen zu machen und das Risiko dafür einzuordnen, nutzen Ärzte weitere Untersuchungsmethoden. Dazu zählen beispielsweise Blutdruckmessung, Elektrokardiogramm (EKG), Blutuntersuchungen sowie eine Ultraschalluntersuchung von
Leber
und
Gallenblase
.
Übergewicht entsteht nicht plötzlich. Meist entwickelt es sich über Monate oder Jahre. In dieser Zeit verändert sich der Körper und passt sich schrittweise den geänderten Ansprüchen durch das höhere Gewicht an. Je komplexer diese Veränderungen sind und je länger sie andauern, desto schwieriger ist es, sie zu behandeln. Übergewicht führt mitunter zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen und Folgeerkrankungen. Dazu zählen beispielsweise
Arteriosklerose
(Arterienverkalkung) und in weiterer Folge Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Herzschwäche, Angina pectoris oder "Brustenge", Herzinfarkt und
Schlaganfall
). Das liegt daran, dass das
Herz
bei Übergewichtigen mehr leistet als bei Normalgewichtigen. Nur so ist eine ausreichende Durchblutung des vielen Fettgewebes gewährleistet. Diese ständige Mehrarbeit belastet das Herz ebenso wie der erhöhte Blutdruck, der ebenfalls eine Folge des Übergewichts ist. Außerdem steigt mit dem Körpergewicht das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit), Fettstoffwechselstörungen (wie ein erhöhter Cholesterinspiegel), Leberverfettung,
Gicht
und
Gallensteine
sowie Gelenkverschleiß (Arthrose).
Darüber hinaus erhöht starkes Übergewicht das Krebsrisiko: Bei Frauen nimmt etwa das Risiko für Gebärmutterhals-, Eierstock- und nach den Wechseljahren auftretenden (postmenopausalen) Brustkrebs zu. Bei Männern mit Übergewicht erhöht sich das Risiko für Prostata- und
Darmkrebs
.
Auch Depressionen und sozialer Rückzug sind bei Übergewichtigen häufiger zu beobachten.
Übergewicht entsteht, wenn dem Körper langfristig mehr Energie zugeführt wird, als er braucht. Diese positive Energiebilanz hat keine einzelne Ursache. Experten gehen davon aus, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht eine Rolle spielen.
Studien lassen vermuten, dass Übergewicht zu einem großen Teil genetisch bedingt ist, denn oft sind gleich mehrere Mitglieder einer Familie übergewichtig. Das deutet darauf hin, dass genetische Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht zumindest auch eine Rolle spielen. So scheint etwa der sogenannte Grundumsatz unter anderem genetisch festgelegt zu sein. Der Grundumsatz ist jene Energiemenge, die ein Mensch in Ruhe verbrennt, also allein für den Erhaltungsstoffwechsel (Aufrechterhalten der Organfunktionen und der Körperwärme et cetera) benötigt. Manche Menschen haben einen hohen Grundumsatz. Ihr Körper verbrennt insgesamt mehr Energie. Selbst wenn sie viel essen, nehmen sie ohne körperlich aktiv zu sein nicht zu.
Dagegen verbrauchen Menschen mit einem niedrigen Grundumsatz weniger Kalorien in Ruhe, sodass sie schnell zunehmen, wenn sie etwas mehr als benötigt essen. Diese Menschen haben demnach ein höheres Risiko, übergewichtig zu werden.
Ein anderer Faktor, der genetisch verankert ist und das Essverhalten beeinflusst, ist das Hunger- beziehungsweise Sättigungsgefühl. Beides ist durch verschiedene Signalstoffe, die der Körper im Verlauf der Nahrungsaufnahme ausschüttet, reguliert. Zu diesen Signalstoffen gehören beispielsweise
Hormone
und Eiweiße, die bei Übergewichtigen häufiger in ihrer Funktion gestört sind.
Ein wichtiges Hormon ist Leptin, das im Fettgewebe gebildet und ins
Blut
ausgeschüttet wird. Mit dem Essen steigt normalerweise der Gehalt an Leptin im Blut und es vermittelt dem
Gehirn
das Sättigungsgefühl. Bei Übergewichtigen, bei denen der Fettspiegel im Blut ständig erhöht ist, reagiert das Gehirn nicht mehr ordnungsgemäß auf Leptin und das Sättigungsgefühl bleibt aus.
Wenn sich beim Essen der
Magen
zunehmend füllt und die Magenwand dehnt, melden das vor allem Nerven an das Gehirn. Das Gehirn wertet diesen Zustand als Sättigungsgefühl und signalisiert das dem Körper. Der Hunger lässt nach. Auch andere Botenstoffe sind am Sättigungsvorgang beteiligt. Mit dem ansteigenden Zuckerspiegel im Blut schüttet die
Bauchspeicheldrüse
das Hormon Insulin aus. Je mehr Insulin ins Blut gelangt, desto mehr lässt das Hungergefühl nach. Auch im
Darm
kommen Hormone als Signalgeber zum Einsatz.
Bei manchen Menschen sind die Informationsübermittlung über die Nerven, die Hormonbereitstellung oder die Signalwege der Hormone gestört, sodass sich das Sättigungsgefühl erst spät einstellt: Die Betroffenen essen daher mehr als sie brauchen, was das Risiko für Übergewicht erhöht.
Einen weiteren Beitrag zur wachsenden Verbreitung von Übergewicht in der Gesellschaft leistet die Fast-Food-Industrie, die mit ihren meist hochkalorischen Mahlzeiten und Snacks ein schnelles Essen bietet – ein willkommenes Angebot für Menschen, die unter Zeitdruck stehen. Durch das hastige Verzehren, etwa auf dem Weg zum nächsten Termin oder nebenbei am Schreibtisch, registriert der Körper das Sättigungsgefühl oftmals nicht rechtzeitig — man isst mehr, als der Körper tatsächlich benötigt.
Zahlreiche Berufstätige haben eine (überwiegend) sitzende Tätigkeit. Den Weg zur Arbeit, zum Supermarkt oder ins Kino legen viele Menschen im Auto zurück. Ebenso verbringen sie die Freizeit zu Hause oft vor dem Fernseher oder Computer. Die moderne Lebensweise ist bei vielen Menschen mit einem Mangel an Bewegung verbunden, der nicht nur die Entstehung von Übergewicht fördert. Sie begünstigt auch andere gesundheitliche Probleme wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Der Einfluss von psychosozialen Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht ist mitunter groß. So suchen viele Menschen bei Kummer, Stress, Langeweile, Frustration oder mangelndem Selbstbewusstsein Ablenkung und Trost im Essen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen kommen häufig in Verbindung mit Übergewicht vor. Offenbar besteht ein Zusammenhang zwischen traumatischen Ereignissen wie Gewalt- oder Mobbing-Erfahrungen und dem Risiko für Übergewicht. Solche Ereignisse erhöhen die Gefahr, dass insbesondere Kinder und Jugendliche ein geringes Selbstwertgefühl entwickeln, was wiederum Frust und Depressionen und damit einhergehend ein gestörtes Essverhalten auslöst.
Einen gewichtigen Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht haben auch Erziehungsregeln und -normen, etwa dass man immer seinen Teller leer isst – auch wenn man vielleicht schon satt ist. Genauso wichtig ist offenbar das Verhalten der Eltern, das als Vorbild gilt. Ernähren sie sich nicht bewusst oder zeigen wenig Interesse an Bewegung, übernehmen Kinder meist diese Verhaltensweisen.
Übergewicht und Adipositas kommen in unteren sozialen Schichten häufiger vor als in höheren. Experten vermuten, dass es hierfür mehrere Gründe gibt. Mit einem niedrigeren Einkommen ist es beispielsweise schwieriger, eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse zu finanzieren. In manchen Fällen ist es eine Frage des Kenntnisstandes. Es fehlt das nötige Wissen über gesunde Lebensmittel und deren Zubereitung.
Außerdem gehen Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten weniger häufig sportlichen Aktivitäten beispielsweise im Rahmen von Vereinen nach. Das hat, wie einige Studien gezeigt haben, teils finanzielle Gründe. Menschen mit niedrigerem Einkommen nutzen demnach sportliche Angebote nur, wenn sie kostenlos oder preislich günstiger sind.
Erkrankungen von Organen, die Hormone produzieren, tragen häufig zur Entstehung von Übergewicht bei. Dazu zählen zum Beispiel eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) sowie Tumoren der Nebennieren.
Manche Medikamente steigern den Appetit, sodass die Betroffenen mehr essen als normalerweise. Das begünstigt mitunter die Entstehung von Übergewicht. Beispiele für solche Medikamente sind vor allem Hormonpräparate wie die Pille, Medikamente gegen Allergien, manche Psychopharmaka und Kortisonpräparate.
Nicht jedes Übergewicht muss direkt behandelt werden. Wenn der BMI zwischen 25 und 30 liegt und keine auf Übergewicht basierenden Erkrankungen (wie Bluthochdruck, Diabetes, Depression et cetera) bestehen, ist eine
Gewichtsabnahme
nicht zwingend notwendig. Experten empfehlen jedoch, nicht noch weiter zuzunehmen.
Übergewicht bei einem BMI zwischen 25 und 30 sollte behandelt werden, wenn:
Bei starkem Übergewicht (Adipositas) mit einem BMI über 30 empfehlen Mediziner generell eine Therapie.
Experten raten Patienten, deren Übergewicht hoch ist und die bereits unter Folgeschäden leiden, ihr Ernährungs- und Bewegungsverhalten langfristig zu ändern. Primäres Ziel einer Therapie von Übergewicht ist es, Gewicht abzunehmen und das Gewicht anschließend zu halten.
Um zu starke Gewichtsschwankungen beim Abnehmen zu vermeiden, ist es ratsam, langsam abzunehmen.Das erfordert ein abgestimmtes Therapie-Konzept, das in der Regel eine umfassende Änderung des Lebensstils mit sich zieht. Da die Therapie individuell ausgerichtet ist, erfolgt sie in Rücksprache mit dem Arzt und/oder einem Ernährungsberater.
Der Fokus dieser Therapien liegt meist darauf, zunächst den Grund für das Übergewicht zu ermitteln. Sind beispielsweise andere Erkrankungen an der Entstehung von Übergewicht beteiligt (wie eine
Schilddrüsenunterfunktion
), ist es erforderlich, erst diese zu behandeln.
Patienten erlernen im Rahmen einer Therapie eine gesunde Ernährungsweise. Ob Übergewicht oder Normalgewicht – Experten empfehlen eine ausgewogene, abwechslungsreiche Kost. Täglich sollten Getreideprodukte und Kartoffeln (gutes Sättigungsgefühl!), Gemüse und Obst, Milch und Milchprodukte auf dem Speiseplan stehen.
Fleisch, Wurstwaren und Eier sollten nur in Maßen verzehrt werden. Es empfiehlt sich, einmal in der Woche Fisch zu essen. Übergewichtige und Personen, die zu Übergewicht neigen, sollten nur wenig Fett und selten fettreiche Lebensmittel zu sich nehmen sowie Zucker und Salz nur in Maßen konsumieren.
Wichtig ist zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa in Form von Leitungs- oder Mineralwasser oder ungesüßtem Tee. Weniger günstig sind Limonaden und ähnliche Getränke: Sie enthalten meist viel Zucker und zu wenig Mineralien. Auch bei Alkohol ist Vorsicht angezeigt, unter anderem weil er einiges an Kalorien liefert.
Zu einer gesunden Ernährungsweise gehört auch, das Essen schmackhaft und schonend zuzubereiten und in Ruhe zu verzehren.
Einseitige Diäten, die einen schnellen Gewichtsverlust versprechen, sind nicht zu empfehlen. Zum einen lernt man dabei keine gesunde Ernährungsweise, die es erlaubt, sie langfristig beizubehalten; zum anderen nimmt man, sobald man wieder normal isst, meist schnell wieder zu – und oft noch ein paar Kilo mehr als vor der Blitzdiät.
Neben der Ernährungsumstellung ist ein Bewegungsprogramm Teil einer Therapie, um auf gesundem Weg abzunehmen und das Gewicht anschließend zu halten. Besonders geeignet sind für Menschen mit Übergewicht Ausdauersportarten wie Walking, Jogging, Radfahren und Schwimmen. Hilfreich ist auch jede Form von körperlicher Aktivität im Alltag wie Treppensteigen und flottes Spazierengehen.
Um bei der Gewichtsabnahme dem Verlust an Muskelmasse entgegen zu wirken, eignet sich Kraftsport. Hierfür bieten Fitnessstudios unterschiedliche Möglichkeiten.
Besonders bei starkem Übergewicht (Adipositas) leiden Betroffene oft unter psychischen Störungen oder sind durch Stigmatisierung psychisch belastet. In diesen Fällen ist es ratsam, das Ernährungs- und Bewegungsprogramm im Rahmen einer Verhaltenstherapie durchzuführen. Sie unterstützt die Betroffenen zusätzlich bei der Behandlung der psychischen Störungen, die das Übergewicht auslösen oder verstärken.
Medikamente, die die Gewichtsabnahme unterstützen, kommen meist nur bei der Behandlung von starkem Übergewicht (Adipositas) sowie chirurgischen Eingriffen (wie einer Magenverkleinerung) zum Einsatz.
Mit regelmäßiger Bewegung im Alltag sowie durch Sport und mithilfe einer gesunden und ausgewogenen Ernährung lässt sich einem Übergewicht in den meisten Fällen vorbeugen. Wenn sich beispielsweise Stress negativ auf das Gewicht auswirkt, ist es ratsam, diesen zu reduzieren. Manchmal helfen Entspannungsübungen, Stress abzubauen. Auch Hobbys bieten positive Impulse.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Übergewicht
Kurzübersicht
Was ist Übergewicht?
Wo sitzen die Fettpolster?
Wie häufig kommt Übergewicht vor?
Adipositas
Übergewicht bei Kindern
Was sind typische Symptome?
Ab wann gilt man als übergewichtig?
Der BMI als Richtwert
Weitere Untersuchungen
Übergewicht und seine Folgen
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren?
Genetische Veranlagung
Essverhalten und Ernährung
Mangelnde Bewegung
Psychosoziale Faktoren
Gesellschaftliche Faktoren
Andere Grunderkrankungen
Medikamente
Behandlung von Übergewicht
Mögliche Behandlungen bei Übergewicht
Ernährungsumstellung
Körperliche Aktivität und Bewegung
Verhaltenstherapie
Medikamente und Operationen
Wie einem Übergewicht vorbeugen?
Autoren- & Quelleninformationen