Illness name: dekubitus
Description:
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.
Dekubitus
ist ein Druckgeschwür, das umgangssprachlich auch als Wundliegen bekannt ist. Ursache ist dauerhafter, starker Druck, der die Haut und das darunter liegende Gewebe mitunter bis auf den Knochen schädigt. Vor allem immobile Menschen sind besonders anfällig für Dekubitus, weshalb hier eine sorgfältige Prophylaxe wichtig ist. Lesen Sie hier alles zu Dekubitus-Graden, Hilfsmitteln sowie zu dem Verlauf von Dekubitus.
Ein Druckgeschwür (Dekubitus, Dekubitalulkus) ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut, des darunter liegenden Gewebes und im Extremfall auch des Knochens. Es zeigt sich in Form einer
unterschiedlich tiefen, dauerhaft offenen Wunde
insbesondere an in Knochennähe gelegenen Körperstellen wie etwa am Gesäß,
Steißbein
oder an den Fersen.
Betroffen sind insbesondere immobile oder bettlägerige Menschen, etwa im Krankenhaus. Auch Rollstuhlfahrer haben ein erhöhtes Dekubitus-Risiko, besonders im Gesäßbereich.
Drückgeschwüre sind sehr
schmerzhaft
. Zudem besteht die Gefahr, dass sie sich
infizieren
. Ein erstes Anzeichen dafür ist ein
unangenehm fauliger Geruch aus der Wunde
. Auch auf das psychische Wohlbefinden wirkt sich ein Druckgeschwür aus. Ein Dekubitus schränkt Patienten in ihrem täglichen Leben ein. Die anhaltenden, schmerzhaften Wunden führen in manchen Fällen sogar zu einer
Depression
.
Ein Dekubitus verändert die Haut. Je nachdem, wie stark die Veränderungen ausfallen, unterscheiden Ärzte und Pflegekräfte verschiedene Schweregrade:
Die Schweregrade eins bis vier sind in vielen Angaben synonym auch als "Stadium eins bis vier" zu finden.
Je früher Dekubitus erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Grundsätzlich gliedert sich die Therapie in zwei Bereich: Die Lokal- und die Kausaltherapie. Eine Lokaltherapie ist eine örtliche Behandlung des Druckgeschwürs mit medizinischen Mitteln, wohingegen die Kausaltherapie sich auf die Beseitigung der Ursachen des Dekubitus konzentriert.
Die Lokaltherapie zielt darauf ab, das Druckgeschwür zu versorgen und seine Abheilung zu unterstützen. Bei einem Dekubitus ersten Grades reicht es dazu meist aus, die betroffene Hautpartie sorgfältig zu pflegen und von Druck zu entlasten. Dies sind dieselben Maßnahmen, die auch zur Vorbeugung zum Einsatz kommen.
Bei Druckgeschwüren in fortgeschrittenen Stadien ist es erforderlich, dass Ärzte das abgestorbene Gewebe entfernen (
Débridement
). Dies erfolgt entweder chirurgisch mit dem Skalpell, mithilfe von Enzymen oder durch Fliegenlarven (
Madentherapie
). Anschließend desinfizieren Ärzte die Wunde, bedecken sie mit feuchten Wundauflagen (umgangssprachlich als Dekubitus-Pflaster bekannt) und sorgen für eine regelmäßige Wundreinigung.
Manchmal kommen im Rahmen der Lokaltherapie technische Verfahren wie die Vakuumversiegelungsmethode beziehungsweise die
Unterdruck-Wundtherapie
zum Einsatz.
Eine erfolgreiche Dekubitus-Behandlung hängt von der Beseitigung der Ursache ab: dem Druck. Bei liegenden Patienten empfiehlt sich beispielsweise eine spezielle
Dekubitus-Matratze
oder ein
Spezialbett
. Zudem ist ein
regelmäßiges Umlagern
des Patienten wichtig. Bei Rollstuhlfahrern sind
Sitzkissen
ratsam.
Es gibt bestimmte Hilfsmittel, die den Druck auf gefährdete Hautbereiche verringern, indem sie ihn gleichmäßiger verteilen. Folgende Systeme haben sich bewährt:
Die Nutzung von Schaffellen, Wassermatratzen, Sitzringen, Fellschuhen und Watteverbänden als Hilfsmittel bei der Dekubitus-Lagerung ist nicht mehr empfohlen.
Einschränkungen gibt es auch bei Weichlagerungs-Systemen, da diese bei manchen Betroffenen zu einer verlangsamten Feinmotorik führt. Daneben sind Wechseldruck-Matratzen für bestimmte Patienten (unter anderem bei Schmerz- oder Schlaganfallpatienten mit Wahrnehmungsstörungen) nicht ratsam. Zudem ist es möglich, dass sie die Muskelspannung erhöhen und aufgrund ihrer Lautstärke die Nachtruhe der Betroffenen stören.
Für Rollstuhlfahrer eignen sich spezielle
Anti-Dekubitus-Sitzkissen
. Diese verringern den Druck auf das Gesäß.
Die richtige
Ernährung
spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Eine Kost mit viel Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen lässt die Haut besser genesen und beugt einer
Mangelernährung
vor. Manchmal erhalten Betroffene auch eine
Spezialnahrung
.
Gegen die mit dem Dekubitus verbundenen Schmerzen helfen
Schmerzmittel
. Zudem fördern spezielle
Bewegungsübungen
die Durchblutung und verhindern, dass der Patient immer auf der gleichen Stelle liegt.
Ebenfalls zur Kausaltherapie gehört die wirksame
Behandlung von Begleiterkrankungen
, auch psychischer Natur. So verhindert etwa eine Depression mitunter den Behandlungserfolg.
Druckgeschwüre der Grade eins bis drei kommen in der Regel ohne eine operative Behandlung aus. Anders jedoch bei Dekubitus-Grad vier: Hier ist fast immer ein chirurgischer Eingriff nötig. Dabei entfernt der Chirurg das Druckgeschwür im Rahmen einer Operation. Manchmal ist es auch erforderlich, einen Teil des Knochens zu entfernen.
Bei sehr großen Druckgeschwüren ist in manchen Fällen ein
plastisch-chirurgischer Eingriff
notwendig. Dann transplantiert der Chirurg Haut und Weichteilgewebe von anderen Körperbereichen auf die zerstörte Körperpartie.
Im Rahmen der
Wundversorgung
ist es notwendig, den Verlauf der Dekubitus-Wunde zu dokumentieren, auch mit Fotos. Diese helfen, den Behandlungserfolg nachzuvollziehen. Seien Sie also nicht überrascht, wenn das medizinische Personal die Wunde regelmäßig fotografiert.
Symptome für einen Dekubitus sind generell Hautveränderungen. Zu Anfang zeigen sich an den betroffenen Körperstellen Rötungen und Wassereinlagerungen (Ödeme), später entwickeln sich stärkere Hautschäden. Diese bezeichnen Ärzte als Ulzera, dies sind meist offene und schmerzhafte Wunden.
Unter Umständen entwickelt sich bei einer bakteriellen Besiedlung ein unangenehmer (fauliger) Geruch. Durch die Infektion entstehen Symptome wie Fieber und Schüttelfrost.
Im späteren Stadium stirbt das Gewebe ab und ist mitunter an der Wunde durch dunkle oder schwarze Stellen sichtbar. Nicht sichtbar ist, was im tieferen Gewebe geschädigt ist. In manchen Fällen kommt es zur Bildung von Abszessen oder Fisteln, eine Knochenentzündung ist auch möglich.
Manche Körperstellen reagieren besonders empfindlich auf Druck, so dass es dort schnell zu einer Dekubitus-Entwicklung kommt. Gefährdet sind Bereiche, in denen sich Knochenvorsprünge direkt unter der Haut befinden, ohne von Fett oder Muskelgewebe geschützt zu sein. Beispiele dafür sind das
Gesäß
,
die großen Rollhügel
(Trochanteren) an der Außenseite der Oberschenkel im Hüftbereich sowie an
Knöchel
und
Fersen.
In Rückenlage tritt Dekubitus am häufigsten am Gesäß, über dem Steißbein und an den Fersen auf. In Seitenlage sind meist die Rollhügel der Oberschenkel und die Fußknöchel betroffen. Selten entwickelt sich ein Dekubitus an Ohren, Hinterkopf, Schulterblättern oder Zehen.
Grundsätzlich bilden sich Druckgeschwüre seltener in Seiten- oder Bauchlage. Eine Ausnahme sind längere Operationen in Bauchlage, dabei entstehen manchmal Druckgeschwüre an Knien, im Gesicht (Stirn und Kinn), an den Zehen oder im Schambeinbereich.
Ein Druckgeschwür braucht eine schnell Behandlung, ansonsten breitet es sich in tiefere Gewebeschichten aus. Das Gewebe stirbt dann in manchen Fällen ab (
Nekrose
). Dies macht eine operative Entfernung notwendig.
Außerdem ist es möglich, dass sich die Wunde
entzündet
. Reicht die Entzündung bereits bis in den Knochen hinein, weiten sich die Erreger mitunter auch dort aus. So entwickeln sich unter Umständen eine
Knochenentzündung (Ostitis)
und eine
Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis)
. Breiten sich die Keime noch weiter im Körper aus, löst dies gegebenenfalls eine
Lungenentzündung
, Knochenabszesse
oder eine
Blutvergiftung (Sepsis)
aus.
Auch
Mangelerscheinungen
sind manchmal die Folge von Dekubitus, wenn dieser sich großflächig auf der Haut ausbreitet. Denn dann verliert der Betroffene über die offene Wunde permanent wichtige Mineralstoffe und Eiweiße.
Ein Dekubitus entsteht, wenn das Gewebe dauerhaft zu
starkem Druck
ausgesetzt ist. Der Druck presst die kleinen
Blutgefäße
zusammen, sodass die Zellen nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Durch die Unterversorgung sterben die Gewebezellen ab.
Hinzu kommt, dass der Abfluss des Blutes durch die
Venen
nicht mehr möglich ist. Dadurch sammeln sich
saure Stoffwechselprodukte
im Gewebe an. Bei gesunden Menschen löst der daraus resultierende Druckschmerz eine reflexartige Bewegung aus, die den Druck von der betroffenen Körperstelle nimmt. Dadurch kommt es wieder zu einer besseren Durchblutung des Gewebes.
Anders bei älteren Menschen und Patienten mit einem
gestörten Schmerzempfinden
: Bei ihnen ist dieser Bewegungsreflex oft abgeschwächt. So bleibt der Druck bestehen und das Gewebe übersäuert.
Durch die Übersäuerung des Gewebes stellen sich die arteriellen Blutgefäße weit, um so das Gewebe stärker zu durchbluten. Sichtbar ist dies daran, dass die Haut sich rötet. Die weitgestellten Gefäße geben Flüssigkeit und Eiweiße an das angrenzende Gewebe ab, woraus sich
Wasseransammlungen (Ödeme)
und
Blasen
bilden. Die Gewebezerstörung nimmt immer stärker zu – ein Dekubitus ist entstanden.
Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von Dekubitus:
Ein Dekubitus ist in der Regel mit dem bloßen
Auge
erkennbar. Deshalb ist es wichtig, bei Menschen mit einem erhöhten Dekubitus-Risiko besonders anfällige Körperbereiche wie beispielsweise die Fersen oder Steißregion regelmäßig zu inspizieren. Liegen hier typische Symptome vor, ist dies für den Arzt oder die Pflegekraft ein erster Hinweis auf einen Dekubitus.
Insbesondere für Menschen, die zu Hause gepflegt werden, sowie für deren Angehörige ist die Kenntnis um das Dekubitus-Risiko unerlässlich. Auch hier ist eine sorgfältige und regelmäßige Hautinspektion zwingend erforderlich.
In Kliniken und Pflegeheimen kümmert sich das Pflegepersonal um diese wichtige Aufgabe. In der Regel dokumentieren Pflegekräfte bei Aufnahme sowie anschließend in regelmäßigen Abständen den Zustand der Haut. Daneben erheben sie die Risikofaktoren und den individuellen Risikostatus für Dekubitus. Dieser dient als Grundlage für die Dekubitus-Prophylaxe.
Die Dekubitus-Prophylaxe ist ein wichtiges Feld der Pflegeberufe. Aus diesem Grund gibt es einen sogenannten "Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe", den das Deutsche Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) herausgibt. Dieser richtet sich an professionelle Pflegefachkräfte in diversen medizinischen Einrichtungen und möchte die Qualität in der Pflege steigen, um so etwa Druckgeschwüre zu verhindern.
Ist die Haut intakt, führt der Arzt oder die Pflegekraft meist den Fingertest durch. Mit diesem lässt sich ein Dekubitus frühzeitig identifizieren. Dazu drückt die behandelnde Person mit dem Finger auf die bereits gerötete, verdächtige Hautstelle des Betroffenen. Ist die Haut direkt nach dem Loslassen nicht deutlich blasser und bleibt gerötet, ist der Fingertest positiv. In einem solchen Fall liegt bereits ein Druckgeschwür Stadium eins vor.
Liegt bereits ein Dekubitus als offene Wunde vor, ordnet der Arzt weitere Untersuchungen an. Anhand dieser lassen sich das Ausmaß des Dekubitus beurteilen und die notwendige Behandlung einleiten.
Um zu beurteilen, ob eine Infektion der Wunde vorliegt, nimmt der Arzt eine Gewebeprobe meist in Form eines Abstrichs der betroffenen Stelle. Im Labor erfolgt dann eine Untersuchung auf Keimansiedlung. Daneben zieht er die typischen Symptome einer Infektion, wie Fieber oder Schüttelfrost, als Hinweis auf eine Infektion heran.
Zusätzlich nimmt der Arzt bei einem Verdacht auf eine Infektion des Dekubitus eine Blutprobe ab. Im Labor lassen sich Entzündungswerte ablesen und in manchen Fällen Erreger im
Blut
nachweisen.
Bei einem weit fortgeschrittenen Druckgeschwür kommen zudem bildgebende Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Um die Gewebeschäden zu beurteilen, führen Ärzte in manchen Fällen einen Ultraschall durch. Durch Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) lässt sich feststellen, ob der Dekubitus bereits in den Knochen eingedrungen ist oder ob Fisteln (Verbindungsgang in ein Hohlorgan) vorliegen.
Mediziner und Pflegepersonal schätzen bei jedem Patienten regelmäßig das individuelle
Dekubitus-Risiko
ab. Zu diesem Zweck nutzen sie Dokumentationsbögen, zum Beispiel die sogenannte
Braden-Skala
.
Bei der Braden-Skala gibt es für sechs Risikofaktoren (Mobilität, Aktivität, Reibungs- und Scherkräfte, Ernährung, Feuchtigkeit, sensorische Wahrnehmung) jeweils ein bis vier Punkte. Die Summe aller Punkte bestimmt die Risikoeinschätzung. 18 Punkte oder mehr bedeutet kein Dekubitus-Risiko, bei neun Punkten besteht ein sehr hohes Dekubitus-Risiko. Je geringer die Zahl, desto höher also das Risiko.
Anhand des Ergebnisses erstellen Ärzte und Pflegende eine
individuellen Maßnahmenplan zur Dekubitus-Prophylaxe
beziehungsweise zur Vorbeugung eines Dekubitus. Zu diesen Maßnahmen zählen beispielsweise:
Bei bettlägerigen oder immobilen Patienten ist es wichtig, regelmäßig die Liegeposition zu wechseln – auch wenn die Betroffenen auf einer Anti-Dekubitus-Matratze liegen. Pflegekräfte nutzen dazu verschiedene Lagerungstechniken und Hilfsmittel. Bei der Lagerung geht es um die komplette Druckentlastung beziehungsweise um das Freilagern von besonders gefährdeten Stellen, wie beispielsweise den Fersen.
Daneben spielt die Mobilisierung der Patienten mithilfe gezielter Bewegungsübungen eine zentrale Rolle. Je nach körperlicher Fähigkeit führt sie der Betroffen selbst als aktive Bewegungsübung durch oder die Bewegung erfolgt passiv mit der Unterstützung eines Physiotherapeuten oder einer Pflegekraft.
Neben der körperlichen gehört dazu auch die Aktivierung der geistigen Mobilität. Sie ist in vielen Fällen eine wichtige Voraussetzung für die körperliche Bewegung. Lesen, Radio hören, Hobbys, Gespräche – all dies regt den Geist an und hält den Körper fit.
Daneben ist eine regelmäßige Hautbeobachtung und eine sorgfältige Hautpflege wichtig. Letztere hält die Haut gesund und senkt so das Dekubitus-Risiko. Richtige Hautpflege bedeutet mit Blick auf die Dekubitus-Prophylaxe:
Über die Ernährung lässt sich ein Dekubitus zwar nicht verhindern, aber das Entstehungsrisiko senken.
Experten empfehlen eine
vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung
. Bei bereits bestehenden Druckgeschwüren ist es wichtig, ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen, um so die Wundheilung zu fördern. Außerdem ist vor allem bei gefährdeten Patienten auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten, um ein Austrocknen der Haut zu vermeiden.
Folgende Maßnahmen helfen ebenfalls, das Dekubitus-Risiko zu senken:
Für pflegende Angehörige gibt es spezielle Kurse zur Dekubitus-Prophylaxe. In diesen erlernen Sie, wie sich Druckgeschwüren wirksam vorbeugen lässt. Zu den Kursinhalten gehören etwa Informationen über geeignete Lagerungs- und Umlagerungstechniken sowie Tipps für passende Hilfsmittel und Pflegemaßnahmen.
Wie lange es dauert, bis ein Patient einen Dekubitus entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Neben dem Alter des Patienten spielen unter anderem sein Ernährungszustand und die Ursache der Bettlägerigkeit eine große Rolle. Bei einigen Menschen entwickelt sich schon innerhalb weniger Stunden ein Dekubitus. Das passiert mitunter, wenn die Haut durch andere Krankheiten vorgeschädigt oder der Stoffwechsel gestört ist (etwa bei Diabetes).
Ein fortgeschrittener Dekubitus heilt auch bei optimaler Behandlung nur langsam.
Manchmal dauert es Monate, bis das Druckgeschwür vollständig verschwunden ist. Deshalb ist es so wichtig, auf eine sorgfältige Dekubitus-Prophylaxe zu achten und im Ernstfall schnell zu reagieren.
Doch auch nach dem Abheilen eines Druckgeschwürs haben die Patienten ein erhöhtes Risiko, an der betroffenen Stelle erneut einen Dekubitus zu entwickeln (Rezidiv). Aus diesem Grund ist es dringend ratsam, die betreffende Hautpartie besonders intensiv zu beobachten und sorgfältig vor Druck zu schützen ist. So lässt sich verhindern, dass sich ein weiterer
Dekubitus
bildet.
Laut Statistik haben im Krankenhaus behandelte Menschen mit Dekubitus ein erhöhtes Sterberisiko. In der Regel versterben diese Patienten zwar an ihrer Grunderkrankung und nicht an den Druckgeschwüren, aber in einigen Fällen ist der Dekubitus ein mitbestimmender Faktor. Bei Menschen mit chronischen Druckgeschwüren ist eine häufige Todesursache meist ein Nierenversagen oder eine
Amyloidose
.
Der Großteil der Druckgeschwüre ist jedoch oberflächlich und heilt in der Regel wieder ab.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).
Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.
Dekubitus
Kurzübersicht
Was ist Dekubitus?
Welche Grade von Dekubitus gibt es?
Welche Hilfsmittel für Dekubitus gibt es?
Dekubitus-Lokaltherapie
Dekubitus-Kausaltherapie
Dekubitus: Operation
Woran erkennt man einen Dekubitus?
Wo sich Dekubitus besonders leicht bildet
Dekubitus: Komplikationen
Wie entsteht ein Dekubitus?
Dekubitus: Risikofaktoren
Wie wird ein Dekubitus festgestellt?
Fingertest
Abstrich, Blutprobe, Röntgen
Wie kann man einem Dekubitus vorbeugen?
Lagerung und Mobilisierung
Hautpflege
Richtige Ernährung
Weitere Maßnahmen
Wie verläuft ein Dekubitus?
Autoren- & Quelleninformationen