Illness name: akute bronchitis

Description:

Akute Bronchitis

Von Clemens Gödel , Arzt
und Dr. Monique Amey-Özel , Biologin und Medizinredakteurin
und Martina Feichter , Medizinredakteurin und Biologin
Clemens Gödel

Clemens Gödel ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.

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Dr. Monique Amey-Özel

Dr. Monique Amey-Özel hat Biologie an der Universität Bonn studiert und in den Neurowissenschaften promoviert. Sie war mehrere Jahre in der Forschung und als Lehrbeauftragte u.a. im Fach Anatomie an medizinischen Ausbildungseinrichtungen tätig. Sie beriet als Pharmareferentin Ärzte in verschiedenen Indikationen und ist nun als Medizinredakteurin verantwortlich für die Erstellung medizinischer Texte sowohl für Fachkreise als auch interessierte Laien.

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Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Die Bronchitis (akute Bronchitis) ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien. Auslöser für die Erkrankung sind meist Viren. Eine Bronchitis heilt oft innerhalb weniger Tage von selbst aus, verursacht manchmal aber auch Komplikationen. Lesen Sie hier alles Wichtige zur Erkrankung, welche Symptome bei einer Bronchitis typisch sind und wie sich die Beschwerden behandeln lassen.

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. J20

Kurzübersicht

  • Symptome: Husten (anfangs trocken, später mit Auswurf), eventuell Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Schnupfen , Heiserkeit
  • Behandlung: Schonung, ausreichend trinken, inhalieren, evtl. Hustenlöser, bei starkem Reizhusten (ohne Auswurf) evtl. Hustenstiller (nur abends); in bestimmten Fällen Antibiotika und/oder Kortison
  • Ursachen und Risikofaktoren: Krankheitserreger wie Viren und Bakterien , selten Pilze, eingeatmete Reizstoffe (wie Ammoniak, Magensäure) und Bestrahlungen in der Krebstherapie; Schadstoffe wie Tabakrauch oder auch Kälte erhöhen das Risiko
  • Untersuchungen und Diagnose: Körperliche Untersuchung mit Abhören der Lunge und Abklopfen des Brustkorbs, Nasen-Rachen-Abstrich, ggf. Blutuntersuchung , Röntgen-Thorax , Lungenfunktionstest
  • Prognose: Heilt meist ohne ärztliche Behandlung problemlos aus; führt mitunter zu Komplikationen wie Lungenentzündung , bakterielle Superinfektion, spastische Bronchitis oder entwickelt sich chronisch ( COPD )
  • Vorbeugung: Sorgfältiges Händewaschen , Verzicht auf Tabakkonsum, Social distancing, ggf. Atemschutzmaske; zur weiteren Unterstützung des Immunsystems z. B. genügend Schlafen, regelmäßige Bewegung, Gurgeln , Einnahme bzw. hinreichende Aufnahme von Vitaminen und Probiotika
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Was ist eine akute Bronchitis?

Eine akute Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien (luftleitende "Kanäle" von der Luftröhre zu den Lungenbläschen), die sich schnell entwickelt und meist begleitet ist von einer Entzündung der oberen Luftwege des Nasen- und Rachenraums.

Die akute Bronchitis zählt mit zu den häufigsten Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen und tritt vor allem in den Wintermonaten auf.

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Welche Symptome treten bei akuter Bronchitis auf?

Auslöser einer akuten Bronchitis sind meist Erkältungsviren. Deshalb tritt sie oft zusammen mit oder nach einer Erkältung auf. Eines der wichtigsten Bronchitis-Symptome ist Husten : Die meisten Patienten haben zunächst einen trockenen Reizhusten . Er ist oft von Schnupfen begleitet.

In etwa der Hälfte der Fälle breiten sich die Viren überall im Körper aus. Dann entwickelt sich bei Bronchitis Fieber . Oft zeigen sich Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit und ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Die Betroffenen fühlen sich krank und unwohl.

Akute Bronchitis
Bei einer akuten Bronchitis ist die Schleimhaut in den Bronchien entzündet. Die Krankheit wird meist durch Viren, seltener Bakterien ausgelöst.

Eine Bronchitis ohne Husten ist sehr selten. Das Fieber kommt allerdings nicht immer vor. Es tritt nur auf, wenn der ganze Körper von der Virusinfektion betroffen ist.

Im weiteren Krankheitsverlauf ändern sich die Symptome: Bronchitis-Patienten entwickeln nach einigen Tagen einen " produktiven Husten ", das heißt: In den unteren Atemwegen (Bronchien) löst sich Schleim, den Betroffene dann abhusten. Aus dem trockenen Reizhusten entwickelt sich ein Husten mit Auswurf .

Der abgehustete Schleim ist normalerweise zähflüssig und klar bis weißlich . Das ist typisch für die akute Virusinfektion der Bronchialschleimhaut. Bei manchen Patienten verfärbt sich der Auswurf gelblich oder grünlich. Dann haben sich auf den entzündeten Schleimhäuten zusätzlich Bakterien angesiedelt. Mediziner nennen dies eine bakterielle Superinfektion oder bakterielle Sekundärinfektion : Auf die Virusinfektion hat sich eine bakterielle Infektion "draufgesetzt".

Bronchitis: Anzeichen für Komplikationen

In schweren Fällen husten Bronchitis-Patienten Schleim mit Blutbeimengung ab. Das Blut stammt meist von kleinen Verletzungen der Schleimhaut. Das ist im Allgemeinen nicht gefährlich. Blutiger Auswurf ist dennoch ernst zu nehmen, da er manchmal auch eine ernste Ursache hat. Klären Sie diesen deshalb immer ärztlich ab.

Wenn die Schleimhaut vermehrt Schleim produziert, anschwillt und sich verengt, hat sich eine komplizierte Bronchitis entwickelt. Mediziner sprechen dann von obstruktiver oder spastischer Bronchitis . Es treten hörbare Atemgeräusche (Rasseln, Giemen) auf. Manche Patienten bekommen auch schlecht Luft ( Atemnot ).

Manchmal entsteht aus einer akuten Bronchitis eine Lungenentzündung (Pneumonie).

Wenn eine Bronchitis die folgenden Symptome auslöst, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen:

  • Husten hält länger als acht Wochen an
  • Sehr hohes Fieber oder ansteigendes Fieber nach fieberfreier Phase
  • Starkes Krankheitsgefühl, Schüttelfrost und Nachtschweiß
  • Abgehusteter Schleim enthält Blut
  • Vermehrte Atemnot
  • Auffällige, pfeifende Atemgeräusche

Ärzte empfehlen Menschen mit geschwächtem Immunsystem, sich schon bei leichteren Bronchitis-Symptomen ärztlich untersuchen zu lassen. Das Gleiche gilt für Menschen mit chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen (wie Herzschwäche, Asthma , COPD – englisch: chronic obstructive pulmonary disease).

Bronchitis & Schwangerschaft

Liegt eine Schwangerschaft vor, ist es ratsam, bei bronchitis-ähnlichen Symptomen den Arzt aufzusuchen. Dieser ist dann in der Lage, ernstere Ursachen für die Beschwerden (wie Keuchhusten ) auszuschließen. Außerdem ist es sinnvoll, den Verlauf einer Bronchitis in der Schwangerschaft ärztlich beobachten zu lassen – besonders bei Komplikationen. Der Arzt berät die Schwangere außerdem bei der Auswahl von geeigneten Medikamenten gegen die Beschwerden der Bronchitis.

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Wie kann eine akute Bronchitis behandelt werden?

"Was tun bei Bronchitis?" Mit dieser Frage wenden sich viele Menschen vor allem in der kalten Jahreszeit an den Arzt, Apotheker oder an eine Gesundheitsseite im Internet. Die Antwort: Es gibt keine speziellen Bronchitis-Medikamente. Solche wären in den meisten Fällen aber auch nicht nötig. Eine einfache Bronchitis ist zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Es genügen einfache Maßnahmen wie Schonung, ausreichend Trinken und Inhalieren . Damit lassen sich die Symptome meist lindern und der Heilungsprozess unterstützen.

  • Bronchitis

    Drei Fragen an

    Dr. med. Markus Frühwein ,
    Facharzt für Allgemeinmedizin
  • 1

    Das Husten tut weh – was kann ich dagegen tun?

    Dr. med. Markus Frühwein

    Zuerst einmal: Husten ist wichtig, um die Atemwege freizuhalten. Gerade bei schwerer Bronchitis kann er aber sehr schmerzhaft sein, die Schleimhäute schädigen und den Schlaf behindern. Kurzfristig kann Ihnen da ein Hustenblocker, z.B. Codein, helfen. Wird der Husten produktiv, also mit Schleimbildung, bessert sich die Symptomatik meist von alleine. Das können Sie mit Mitteln unterstützen, die den Schleim verflüssigen oder den Transport in den Atemwegen verbessern.

  • 2

    Wie lange dauert eine Bronchitis?

    Dr. med. Markus Frühwein

    Eine Bronchitis heilt meistens auch von selbst: Bei einer unkomplizierten Bronchitis dauert das in der Regel ein bis zwei, maximal vier, Wochen. Ist dagegen eine bakterielle Infektion mit im Spiel, kann es auch deutlich länger dauern. Die rechtzeitige und adäquate Antibiotikatherapie entscheidet hier mit über die Erkrankungsdauer. Übrigens: Ein trockener Reizhusten kann auch nach einer überstandenen Bronchitis noch längere Zeit andauern.

  • 3

    Wie lange muss man sich nach einer Bronchitis schonen?

    Dr. med. Markus Frühwein

    Sie sollten sich schon noch einige Tage schonen, auch wenn die letzten Symptome abgeklungen sind. Das ist wichtig, um mögliche Folgeerkrankungen, wie eine Herzmuskelentzündung sicher zu vermeiden. Übertreiben Sie es außerdem anfangs nicht, dafür macht es Sinn auf eine moderate Herzfrequenz zu achten, die 70 Prozent der Maximalbelastung nicht überschreiten sollte. Bis zur vollen Belastung sollten Sie ca. zwei Wochen warten.

  • Dr. med. Markus Frühwein ,
    Facharzt für Allgemeinmedizin

    Dr. med. Markus Frühwein ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Tropenmedizin, Reisemedizin und Ernährungsmedizin und Inhaber der Praxis Dr. Frühwein & Partner in München.

Schleim lösen ist besonders wichtig

Dass die unteren Atemwege bei Bronchitis vermehrt Schleim produzieren, ist ein wichtiger Abwehrmechanismus: Zusammen mit dem Sekret hustet der Erkrankte Krankheitserreger und abgestorbene Zellen ab. Eine akute Bronchitis behandeln heißt deshalb vor allem ausreichend trinken. So löst sich der Schleim besser und lässt sich leichter abhusten. Damit unterstützen Sie die Infektabwehr.

Auch Inhalieren hilft, den Schleim zu verflüssigen und abzulösen. Das Gleiche gelingt, wenn Sie den Brustkorb vorsichtig abklopfen .

Viele Patienten vertrauen auf schleimlösende Medikamente (" Hustenlöser "). Sie enthalten als Wirkstoff N-Acetylcystein oder Ambroxol . Bislang ist aber wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, dass solche Präparate bei der akuten Bronchitis-Therapie tatsächlich hilfreich sind.

Hustenlöser wirken nur, wenn Sie zusätzlich viel Flüssigkeit zu sich nehmen (Tee, klare Suppe et cetera).

Abhusten nicht unterdrücken!

Bei quälendem, unproduktivem Husten (ohne Auswurf) schlafen viele Patienten nicht gut. Außerdem reizt der ständige harte Husten die angegriffene Schleimhaut zusätzlich. Viele Patienten nehmen dann Medikamente, die den Hustenreiz unterdrücken (Antitussiva wie Codein) – umgangssprachlich auch " Hustenstiller " oder " Hustenblocker " genannt. Manche sind rezeptpflichtig und stärker wirksam. Andere Hustenstiller sind rezeptfrei (etwa solche mit Clobutinol). Deren Wirksamkeit ist wissenschaftlich aber nicht eindeutig erwiesen.

Hustenstiller sind insbesondere dann hilfreich, wenn heftige, trockene Hustenattacken den Nachtschlaf stören. Der Zweck des Hustens ist ja, die Keime aus den Atemwegen zu entfernen. Diesen Abwehrmechanismus sollte man deshalb nur kurzzeitig unterdrücken, zum Beispiel um wieder ruhig zu schlafen. Erholsamer und ausreichender Schlaf ist schließlich enorm wichtig, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.

Insbesondere bei rezeptpflichtigen Hustenstillern empfiehlt es sich, sie nur kurze Zeit anzuwenden. Sie enthalten Opiate wie Codein. Diese bergen ein gewisses Abhängigkeits- und Suchtpotenzial. Außerdem machen sie häufig sehr müde, schränken die Reaktionsfähigkeit ein und verursachen mitunter Verstopfung.

Bei produktivem Husten (Husten mit Auswurf) ist von Hustenstillern abzuraten, da sie das Abhusten des Schleims verhindern. Kombinieren Sie Hustenstiller auch nicht mit Hustenlösern: Der verflüssigte Schleim staut sich sonst in den Bronchien.

Bronchitis: Antibiotika nur bei bakterieller Infektion

Viele Patienten wollen bei Bronchitis Antibiotika einnehmen, um schnell wieder gesund zu werden. Das ist aber nur selten sinnvoll, denn Bronchitis ist eine Virusinfektion. Dagegen helfen keine Antibiotika. Diese sind nur gegen Bakterien wirksam.

Deshalb verschreibt der Arzt ein Antibiotikum bei Bronchitis nur dann, wenn sich auf der angegriffenen Schleimhaut zusätzlich Bakterien ausgebreitet haben (bakterielle Superinfektion). Das erkennt man zum Beispiel daran, dass der abgehustete Schleim durch Eiter gelblich oder grünlich verfärbt ist.

Kortison bei Bronchitis

Die Wirkung von Antibiotika bei Bronchitis mit bakterieller Superinfektion lässt sich verstärken, wenn Sie zusätzlich kurzzeitig Kortison-Tabletten einnehmen. Kortison wirkt entzündungshemmend. Sinnvoll ist Kortison besonders bei obstruktiver (spastischer) Bronchitis. Kortison lässt nämlich die Schleimhaut in den Atemwegen abschwellen. Der Körper transportiert dann den Bronchialschleim, der reichlich Keime und Abfallstoffe enthält, besser ab. Ärzte empfehlen oft bei obstruktiver Bronchitis auch Inhalationen mit Kortison.

Weitere Tipps

Wird die Bronchitis von einer Erkältung oder Grippe begleitet, treten oft zusätzlich Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Bei Bedarf helfen dagegen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol . Sie senken das Fieber und lindern die Schmerzen. Ibuprofen wirkt zudem entzündungshemmend.

Mediziner empfehlen in erster Linie körperliche Schonung bei Bronchitis. Sport ist daher während der akuten Erkrankung nicht sinnvoll, besonders nicht bei Fieber. Halten Sie dann besser Bettruhe .

Überheizte Räume sind für Bronchitis-Patienten eher ungünstig . Wichtig ist zudem, dass die Luft nicht zu trocken ist. Hängen Sie zum Beispiel feuchte Tücher über die Heizung und lüften Sie regelmäßig, am besten stoßartig . Eine gewisse Luftfeuchtigkeit tut den Schleimhäuten gut.

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Hausmittel bei Bronchitis

Viele Menschen wenden bei Bronchitis Hausmittel an. Sie unterstützen mitunter die Behandlung und helfen dabei, den festsitzenden Schleim aus den Bronchien zu verflüssigen und leichter abzuhusten. Dazu gehören unter anderem:

  • Inhalationen
  • Brustwickel
  • Heilpflanzentees
  • Bäder mit pflanzlichen Zusätzen

Wie Sie diese Hausmittel zur Bronchitis-Behandlung richtig anwenden, lesen Sie im Beitrag Bronchitis – Hausmittel .

Hausmittel können die schulmedizinische Behandlung allenfalls ergänzen, jedoch nicht ersetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie selbst die Therapie bestmöglich unterstützen.

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Was führt zu einer akuten Bronchitis?

Die akute Bronchitis wird meistens durch Viren ausgelöst. Oft handelt es sich dabei um Erkältungsviren: Die Erkältung ist eine Infektion und Entzündung der oberen Atemwege. Sie breitet sich dabei oft nach unten in die Bronchien aus, wodurch dann in der Folge eine akute Bronchitis entsteht.

Daneben gibt es noch andere Viren, die in manchen Fällen eine akute Bronchitis verursachen. Dazu zählen zum Beispiel Rhino-, Grippe-, Herpes , Corona- und Parainfluenzaviren. Eine virale Bronchitis bei Kindern entsteht oft durch das RS-Virus (Respiratory Syncytial Virus).

Seltener sind Bakterien die Ursache für eine Bronchitis. Als Auslöser gelten vor allem Mykoplasmen oder Chlamydien. Aber auch andere Bakterien kommen infrage, wie zum Beispiel Streptokokken, Staphylokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae. Diese sind hauptsächlich für eine akute Bronchitis bei immungeschwächten Menschen, Lungenkranken und Krankenhauspatienten verantwortlich.

Häufiger als eine rein bakterielle Bronchitis ist eine sogenannte bakterielle Superinfektion bei viraler Bronchitis: Die durch die Viren angegriffene Schleimhaut ist dann zusätzlich von Bakterien besiedelt.

Ganz selten verursachen Pilze eine akute Bronchitis. Das passiert besonders bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist.

Weitere seltene Bronchitis-Ursachen sind Substanzen wie Ammoniak, Salzsäure, Schwefeldioxid und Nitrosegase. Beim Inhalieren schädigen sie die Schleimhaut der Bronchien und lösen so eine Entzündung aus. Auch eine Bestrahlung ( Strahlentherapie ) im Rahmen einer Krebserkrankung ist mitunter der Grund für eine akute Bronchitis.

Bei Allergikern ruft unter Umständen der Kontakt mit dem Allergieauslöser eine akute allergische Bronchitis hervor.

Schadstoffe wie Smog, Rauchen sowie Tabakrauch beim Passivrauchen und enorme Kälte gelten als Risikofaktoren , die eine akute Bronchitis begünstigen.

Inkubationszeit bei einer Bronchitis

Der Zeitraum zwischen der Ansteckung mit einem Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze et cetera) und dem Auftreten der ersten Symptome nennen Mediziner Inkubationszeit. Dabei lösen die verschiedenen Keime unterschiedlich schnell eine Bronchitis aus. Besonders schnell sind Viren: So beträgt bei einer viralen Bronchitis die Inkubationszeit nur einen Tag. Die zusätzliche Ansiedelung von Bakterien auf den Schleimhäuten bei viraler Bronchitis dauert bis zu zehn Tage.

Ist Bronchitis ansteckend?

Eine akute Bronchitis ist ansteckend, wenn Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze) die Ursache sind. Wenn zum Beispiel der Patient hustet, verteilt er winzige Flüssigkeitströpfchen mit den Keimen in der Umgebungsluft. Atmet jemand diese ein, erkrankt er unter Umständen ebenfalls.

Allerdings führt nicht jede Infektion zum Krankheitsausbruch: Bronchitis-Erreger machen oft nur dann krank, wenn die infizierte Person geschwächt ist (etwa durch eine Erkältung).

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Wie lässt sich eine akute Bronchitis feststellen?

Eine akute Bronchitis ist meist ohne ärztliche Hilfe zu Hause behandelbar. Lassen Sie eine schwere Bronchitis aber zumindest einmal von Ihrem Hausarzt begutachten. Er ist in der Lage, mögliche Gefahren und Risiken einzuschätzen. Spezialisten für Erkrankungen der Atemwege sind Pneumologen und HNO-Ärzte. Bei einer akuten Bronchitis ist es in der Regel aber nur sehr selten erforderlich, sie hinzuziehen.

In folgenden Fällen ist ein Arztbesuch ratsam:

  • Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen
  • Husten von Blut
  • Hohes Fieber
  • Gelblicher oder grünlicher Auswurf
  • Beschwerden, die länger als sieben Tage andauern
  • Vorerkrankungen wie COPD, Asthma bronchiale oder Herzschwäche
  • Immunschwäche bei HIV-Infektion, Krebserkrankungen oder Kortisontherapie
  • Akute Bronchitis bei älteren Menschen oder Kindern

Arzt-Patient-Gespräch und körperliche Untersuchung

Der Arzt befragt Sie zuerst genau zu Ihren Beschwerden – welche Symptome Sie haben, welche Farbe der Auswurf hat, wie ausgeprägt die Beschwerden sind und seit wann sie bestehen. Informieren Sie ihn über eventuelle Vor- oder Grunderkrankungen (Erkältung, Grippe, Asthma et cetera). Durch dieses Gespräch erhebt der Arzt Ihre Krankengeschichte ( Anamnese ). Sie liefert ihm wichtige Hinweise auf die Ursache Ihrer Beschwerden und auf eventuelle Komplikationen.

Danach untersucht der Arzt Sie körperlich. Vor allem hört er mit dem Stethoskop Herz und Lunge ab . Bei Bronchitis fällt neben den normalen Atemgeräuschen ein Rasseln, Pfeifen oder Brummen auf. Diese Geräusche entstehen durch den Schleim, der in den Bronchien in Schwingung kommt, wenn die Luft vorbei streicht. Bei Kindern ist ein sogenanntes Röhrenatmen auffällig.

Der Arzt klopft den Brustkorb ab , um den Klopfschall zu beurteilen. Das liefert Hinweise auf eventuelle Sekretstauungen oder Ergüsse in der Lunge. Außerdem tastet der Arzt die Lymphknoten am Hals ab und wirft einen Blick in Mund , Rachen und in die Ohren. Oft misst er auch die Körpertemperatur, Puls und Blutdruck.

Eine Blutuntersuchung ist meist nicht nötig. Sie kommt nur in Betracht, wenn der Arzt eine Lungenentzündung vermutet: Durch die direkte Verbindung von Bronchien und den Luftwegen bis tief in die Lunge entsteht in schweren Fällen mitunter aus einer Bronchitis eine Lungenentzündung.

Außerdem ist eine Blutanalyse manchmal hilfreich, um den Verdacht auf eine bakterielle Infektion bei Bronchitis abzuklären: Wenn die Blutsenkungsgeschwindigkeit und die Zahl der weißen Blutkörperchen stark erhöht sind, haben sich wahrscheinlich Bakterien auf den Schleimhäuten der Atemwege angesiedelt. Dann ist in der Regel eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll.

Es gibt aber auch Bronchitis-Patienten mit bakterieller Infektion, bei denen alle Blutwerte normal ausfallen. Dann untersucht der Arzt den Auswurf oder lässt einen Nasen- oder Rachenabstrich im Labor untersuchen. Damit ist der genaue Erreger der Bronchitis feststellbar. Falls notwendig, leitet der Arzt eine gezielte Antibiotika-Therapie ein.

Eine Röntgen-Aufnahme des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) ist nötig bei Verdacht auf Lungenentzündung. Außerdem lassen sich damit ernstere Ursachen der Beschwerden ausschließen, etwa Lungenkrebs bei blutigem Auswurf und sich verschlimmernden Symptomen. In einem solchen Fall sind eventuell weitere Untersuchungen angezeigt, zum Beispiel eine Bronchoskopie .

Bei komplizierter Bronchitis führt der Arzt einen Lungenfunktionstest ( Spirometrie ) durch. So stellt er fest, ob die Atemwege verengt sind (etwa bei spastischer Bronchitis).

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Wie sieht der Behandlungserfolg bei akuter Bronchitis aus?

Die Prognose einer akuten Bronchitis ist sehr gut. Bei den meisten Patienten heilt sie ohne ärztliche Behandlung problemlos aus. Die Bronchitis-Dauer variiert: In unkomplizierten Fällen klingt sie meist nach wenigen Tagen bis maximal vier Wochen wieder ab. Eventuell hält ein trockener Reizhusten noch längere Zeit an (bis zu acht Wochen). Gehen Sie bei längerer Krankheits-Dauer zum Arzt. Bronchitis ist dann vielleicht nicht die treffende Diagnose oder aus der akuten hat sich eine chronische Bronchitis entwickelt.

Komplikationen einer Bronchitis

Vorsicht ist bei älteren oder immungeschwächten Patienten geboten sowie bei solchen mit bestehenden Lungenerkrankungen. Bei ihnen führt die akute Bronchitis leichter zu Komplikationen, etwa zu einer Lungenentzündung . Das gilt besonders, wenn die Bronchitis verschleppt oder nicht richtig auskuriert wird. In der Folge entwickelt sich die Bronchitis chronisch .

Bei COPD-Patienten löst eine akute Bronchitis mitunter einen Krankheitsschub aus: Die COPD-Symptome verschlechtern sich dann akut.

Lungenentzündung und eine bakterielle Superinfektion zählen zu den häufigsten Komplikationen einer akuten Bronchitis. Seltener entwickelt sich eine sogenannte " Bronchiolitis obliterans". Dabei entzünden sich die kleinsten Bronchialäste (Bronchiolen) in der Lunge und vernarben in der Folge. Sie bleiben dann dauerhaft verschlossen, das heißt: Dieser Teil der Atemwege verengt. Besonders Kleinkinder neigen zur Bronchiolitis obliterans.

Spastische Bronchitis

Die akute obstruktive oder spastische Bronchitis kommt vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern vor. Sie entsteht als Komplikation einer akuten viralen Bronchitis. Bei spastischer Bronchitis bildet die Schleimhaut der Bronchien viel Schleim und ist zugleich angeschwollen, also verengt. Das erschwert das Atmen. Die Atemnot ist manchmal sogar bedrohlich. Außerdem ist beim Ausatmen ein Giemen, Pfeifen und/oder Brummen hörbar.

Die kleinen Patienten erhalten spezielle Medikamente gegen die Atemnot, sogenannte Sympathomimetika. Diese Wirkstoffe gibt es als Spray oder Inhalation. Sie erweitern die Atemwege. Dann fällt den Patienten das Atmen wieder leichter. In bestimmten Fällen kommen bei dieser besonderen akuten Bronchitis weitere Medikamente hinzu.

Mehr über diese Sonderform einer akuten Bronchitis lesen Sie im Beitrag Spastische Bronchitis .

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Lässt sich eine akute Bronchitis verhindern?

Es gibt nur wenige Präventionsmaßnahmen, da einer akuten Bronchitis zumeist eine Infektion mit Krankheitserregern zugrunde liegt, die Sie mit der Luft, mit Tröpfchen oder über direkten Kontakt aufnehmen. Diese Erreger sind für gewöhnlich nicht sichtbar und eine Ansteckungsgefahr daher nur schwer auszumachen.

Wirksam vorbeugen

Der einzige und effektivste Schutz vor dieser Erkrankung ist daher eine sorgfältige Hygiene sowie genügend Abstand zu anderen Menschen oder Tieren. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife, besonders nach Kontakt mit möglicherweise verunreinigten Gegenständigen. Vermeiden Sie es, die Finger in den Mund zu nehmen oder sich in das Gesicht fassen. Halten Sie Abstand zu anderen Personen ("Social distancing") und tragen Sie in geschlossenen, engen Räumen mit hoher Ansteckungsgefahr gegebenenfalls eine Atemschutzmaske . Solche Räume sind beispielsweise Wartezimmer in ärztlichen Praxen, öffentliche Lokale oder kleinere Geschäfte.

Weitere Vorsorgemöglichkeiten

Es gibt weitere Präventionsmaßnahmen, deren Wirksamkeit jedoch nicht medizinisch gesichert ist. So soll beispielsweise regelmäßiger Sport oder körperliches Training zur Stärkung des Immunsystems beitragen und somit auch einer akuten Bronchitis vorbeugen. Belege gibt es hierfür aber nicht.

Ähnlich verhält es sich mit dem Thema "Schlaf". Allgemein ist eine Schlafdauer zwischen sechs und neun Stunden empfohlen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Schlafdauer möglicherweise einen Einfluss auf das Risiko, an Atemwegserkrankungen zu erkranken, hat.

Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Vitamine ( Vitamin C , D und E) sich positiv auf das Erkrankungsrisiko auswirken. Da aber auch hier die Wirkung nicht eindeutig bestätigt ist, raten Experten dazu, immer zunächst einen Arzt zu konsultieren, wenn Sie beispielsweise Vitaminpräparate als Nahrungsergänzungsmittel zur Vorsorge einnehmen möchten.

Das gleiche gilt für sogenannte Probiotika (Produkte mit lebensfähigen Mikroorganismen). Sie enthalten meist Milchsäurebakterien wie Lactobacillus oder das Bifidobakterium, die insbesondere im Darmtrakt aktiv sind. Enthalten sind diese Bakterien beispielsweise in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut oder in Milchprodukten wie Joghurt. Einige wenige Studien zeigten für bestimmte Bakterienstämme, dass sie einen positiven Effekt auf die Dauer der Atemwegserkrankung haben und deren Häufigkeit mindern. Der Effekt war aber nur sehr schwach.

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Weiterführende Informationen

Leitlinien:

  • S2k-Leitlinie "Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten" der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) (Stand: 2019): https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-003l_S2k_Diagnostik-Therapie-erwachsene-Patienten-mit-Husten_2019-12.pdf
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Autoren- & Quelleninformationen

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Datum :
Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Dr. med. Beate Eigler
Autoren:
Clemens Gödel

Clemens Gödel ist freier Mitarbeiter der NetDoktor-Medizinredaktion.

Dr. Monique Amey-Özel

Dr. Monique Amey-Özel hat Biologie an der Universität Bonn studiert und in den Neurowissenschaften promoviert. Sie war mehrere Jahre in der Forschung und als Lehrbeauftragte u.a. im Fach Anatomie an medizinischen Ausbildungseinrichtungen tätig. Sie beriet als Pharmareferentin Ärzte in verschiedenen Indikationen und ist nun als Medizinredakteurin verantwortlich für die Erstellung medizinischer Texte sowohl für Fachkreise als auch interessierte Laien.

Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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ICD-Codes:
J20
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Beise, U. et al.: Gesundheits- und Krankheitslehre. Springer-Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.: Was ist Bronchitis? (Stand: 2017), unter: www.kinderaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 21.03.2022)
  • Bungeroth, U.: Basics – Pneumologie. Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 2. Auflage, 2010
  • Deutsche Lungenstiftung e. V.: Was ist akute Bronchitis?, unter: www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 21.03.2022)
  • Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB): Bronchitisformen – Akute Bronchitis, unter: www.daab.de (Abrufdatum: 25.03.2022)
  • Griese, M. & Nicolai, T.: Praktische Pneumologie in der Pädiatrie – Therapie. Georg Thieme Verlag, 2013
  • Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt: Was ist eine Bronchitis?, unter: www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 21.03.2022)
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag 2022
  • Koletzko, B.: Kinder- und Jugendmedizin. Springer-Verlag, 14. Auflage, 2013
  • S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP): Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten (Stand: Januar 2019), unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 21.03.2022)
  • S3-Leitlinie der Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DEGAM): Akuter und chronischer Husten (Stand: Februar 2021), unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 21.03.2022)
  • Schorlemer, C. & Eber, E.: Akute virale Bronchiolitis und obstruktive Bronchitis bei Kindern [Acute viral bronchiolitis and wheezy bronchitis in children]. Monatsschr Kinderheilkd. 2020; 168(12):1147-1157
  • Thiele, C.: Mensch Körper Pocket. Börm Bruckmeier Verlag, 2007