Illness name: trichterbrust

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Trichterbrust

Von Mag. Astrid Leitner , Medizinredakteurin
Mag. Astrid Leitner

Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.

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Eine Trichterbrust (Pectus excavatum) ist eine angeborene Fehlbildung, bei der sich das Brustbein im unteren Bereich nach innen wölbt und die Form eines Trichters annimmt. Lesen Sie hier, wie eine Trichterbrust entsteht, welche Beschwerden dabei auftreten und wie sie behandelt wird!

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. Q67

Kurzübersicht

  • Was ist eine Trichterbrust? Angeborene Fehlbildung im Bereich von Brustbein und Rippen. Das Brustbein ist im unteren Bereich nach innen gewölbt. Von vorne gesehen, hat der Brustkorb die Form eines Trichters.
  • Behandlung: Krankengymnastik, Saugglocke, neuromuskuläre Muskelstimulation. Eine Operation ist nur selten notwendig.
  • Verlauf und Prognose: Die Trichterbrust zeigt sich oft bereits im Laufe des ersten Lebensjahrs, verstärkt sich mit dem Wachstum und der Pubertät. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose sehr gut.
  • Symptome: Eine Trichterbrust verursacht nur selten körperliche Beschwerden, zum Beispiel Rückenschmerzen , Wirbelsäulenverkrümmung, asymmetrische Brüste, eingeschränkte Herz- und Lungenfunktion. Viel häufiger ist eine starke psychische Belastung die Folge.
  • Ursachen: Störung des Knorpel- und Knochenwachstums im Bereich der vorderen Brustwand. Wie es dazu kommt, ist unbekannt. Bei einem Drittel aller Betroffenen tritt die Trichterbrust familiär gehäuft auf.
  • Risikofaktoren: Skoliose, Marfan-Syndrom und Poland-Syndrom, fetales Alkoholsyndrom, Vitaminmangel
  • Diagnostik: Blickdiagnose, Röntgenuntersuchung des Brustkorbs, Magnetresonanztomografie, Lungenfunktionstests, Untersuchung des Herzens
  • Vorbeugen: Da es sich um eine angeborene Erkrankung handelt, ist eine Vorbeugung nicht möglich.
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Was ist eine Trichterbrust?

Eine Trichterbrust (Pectus excavatum) ist eine meist angeborene Verformung des Brustkorbs, bei der sich das Brustbein vor allem im unteren Bereich nach innen wölbt. Von außen betrachtet, hat die vordere Brustwand die Form eines Trichters. Typischerweise sind vier bis fünf Rippen pro Seite sowie das Brustbein betroffen.

Das Brustbein ist je nach Fall symmetrisch oder asymmetrisch eingesenkt. Vor allem bei asymmetrischen Formen kommt es vor, dass die Brüste bei betroffenen Mädchen und Frauen unterschiedlich groß und unterschiedlich geformt sind.

In den meisten Fällen ist die Trichterbrust angeboren, selten entwickelt sie sich erst im Laufe des Lebens durch vorangegangene Erkrankungen oder Verletzungen.

Häufigkeit

Die Trichterbrust ist die häufigste angeborene Deformation des Brustkorbs. Im Schnitt betrifft sie eines von 400 Neugeborenen, Jungen vier bis fünf Mal häufiger als Mädchen. Bei etwa einem Drittel aller Betroffenen hat mindestens ein weiteres Familienmitglied eine Trichterbrust (familiäre Häufung).

Kielbrust

Bei einer sogenannten Kielbrust (Pectus carinatum, Hühnerbrust) handelt es sich um das Gegenteil der Trichterbrust. Dabei wölben sich das Brustbein und die benachbarten Rippen nicht trichterförmig nach innen, sondern nach außen. Die Vorwölbung tritt viel seltener auf als die Einsenkung und entwickelt sich in der Regel erst mit der Pubertät. Ursache ist ein übermäßiges Wachstum der Knorpelverbindung zwischen Rippen und Brustbein.

Menschen mit einer Kielbrust leiden meist unter einer starken psychischen Belastung und Fehlbelastungen der Wirbelsäule (Rückenschmerzen, Skoliose) – schwerwiegende gesundheitliche Probleme sind aber selten. Eine Operation ist dann notwendig, wenn die Kielbrust so stark ausgeprägt ist, dass sie die Atmung einschränkt. In allen anderen Fällen wird versucht, die Vorwölbung mithilfe einer maßangefertigten Druckspange ( Druckverband ) kontinuierlich zurückzudrängen.

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Was kann man gegen eine Trichterbrust tun?

Ob und wie eine Trichterbrust behandelt wird, richtet sich nach dem Ausmaß der Fehlbildung und dem Alter des Patienten. Grundsätzlich gilt: Eine Trichterbrust ist gut behandelbar.

Eine leichte Trichterbrust erfordert meist keine medizinische Behandlung, viele Betroffene wünschen sich diese aber aus ästhetischen Gründen. Gründe, die für eine Therapie sprechen, sind ausgeprägte Formen, die Auswirkungen auf Herz und Lungen haben oder schwere psychische Belastungen verursachen.

Zur Therapie einer Trichterbrust gibt es verschiedene Ansätze: Krankengymnastik, die Behandlung mit einer Saugglocke, das Setzen eines Implantats oder eine Operation.

Saugglocke

Bei einer leichten Brustwandeinziehung erzielt die Behandlung mit einer speziellen Saugglocke gute Ergebnisse. Sie ist für Kinder ab etwa sechs Jahren geeignet. Die Saugglocke besteht aus orthopädischem Silikon und lässt sich individuell an den Patienten anpassen. Sie wird auf den Brustkorb aufgesetzt und erzeugt einen Unterdruck, der den Brustkorb anhebt.

Bei täglicher Anwendung für eine bis drei Stunden dauert die Saugglocken-Therapie etwa drei Jahre. Der Effekt ist in den ersten drei Monaten am stärksten, ab dann geht der Trichter monatlich um 1 mm zurück. Zusätzlich empfehlen Ärzte regelmäßiges Haltungstraining und Muskelaufbau.

Die Saugglocke ist so gebaut, dass sie gut unter der Kleidung – auch beim Sport – getragen werden kann. Je nach Brustkorbgröße und Größe der Brustkorbverformung gibt es unterschiedliche Saugglocken. Für Mädchen und Frauen während und nach der Brustentwicklung stehen spezielle Modelle zu Verfügung.

Physiotherapie

Solange der Körper im Wachstum ist, ist Krankengymnastik eine gute Möglichkeit, der Trichterbrust und der damit verbundenen Fehlhaltung durch Physiotherapie entgegenzuwirken. Ob sich eine Trichterbrust mit Übungen „wegtrainieren“ lässt, hängt stark von ihrer Ausprägung ab.

Mit täglichem Training – morgens und abends für zehn Minuten – dehnen Betroffene den Brustkorb weiter aus und arbeiten an ihrer Körperhaltung. Dazu eignen sich insbesondere Übungen zur Stärkung des Rückens und der Brustmuskulatur sowie zur Weitung des Brustkorbs.

Übungen zur Stärkung des Rückens

  • Hände hinter dem Kopf verschränken, Finger ineinander haken.
  • Ellenbogen so weit wie möglich nach hinten drücken, Kopf und Hals bleiben gestreckt. Diese Haltung bringt den Brustkorb nach vorne.
  • Beugung des weiterhin gestreckten Oberkörpers in der Hüfte nach vorne. Position für zwei bis drei Sekunden halten, 25 Wiederholungen. Diese Übung stärkt den Rücken und bringt die Schultern nach hinten.

Übung zur Stärkung der Brustmuskulatur

  • Rückenlage auf dem Boden, Arme ausgestreckt.
  • Leichte Gewichte in beide Hände, dann gestreckte Arme über dem Brustkorb zusammenführen, 25 Wiederholungen.
  • 25 Liegestütze pro Tag (im Falle einer Operation erst ab dem vierten Monat danach)

Übung zur Weitung des Brustkorbs

  • Rücken gerade, Schultern nach hinten strecken.
  • Maximal tief einatmen und Atem so lange wie möglich anhalten. Zwei Mal täglich 20 Wiederholungen.

Trainieren Sie unmittelbar nach dem Aufstehen sowie vor dem Zubettgehen und nicht länger als jeweils zehn Minuten!

Auch Ausdauersport wie Schwimmen oder Joggen wirkt sich positiv auf die Trichterbrust aus.

Implantat

Verursacht die Trichterbrust keine Beschwerden oder Einschränkungen, wird aber als störend empfunden, kann sie mit einem maßangefertigten Implantat – das unter der Haut platziert wird – oder mit Eigenfett optisch ausgeglichen werden. Dieser Eingriff wird allerdings erst im Erwachsenenalter durchgeführt.

Neuromuskuläre Elektrostimulation (NMES)

Besteht eine Fehlhaltung der Wirbelsäule, eignet sich eine gezielte neuromuskuläre Elektrostimulation, um die Rückenmuskulatur zu kräftigen und die Stabilität des Rumpfes zu verbessern. Dabei werden Muskulatur und Nerven mit geringen Stromstößen stimuliert.

Operation

Der Arzt führt dann eine Operation durch, wenn die Trichterbrust sehr ausgeprägt (Haller-Index größer als 3,2), asymmetrisch oder für den Betroffenen psychisch sehr belastend ist.

Operationsmethode nach Donald Nuss: Sie eignet sich besonders für Kinder zwischen zwölf und 16 Jahren. Dabei wird ein Metallbügel unter dem Brustbein hindurchgeführt, der die Einsenkung des Brustbeins nach außen drückt und den Trichter so beseitigt. Der Bügel wird nach drei Jahren entfernt.

Stabilisierung durch Metallplatten: Bei dieser Methode stabilisiert der Arzt das Brustbein durch Metallplatten und Drahtnähte. Sie werden in der Regel nach einem Jahr wieder entfernt.

Nach der Operation

Nach der Trichterbrust-OP dauert es mehrere Wochen, bis der Patient wieder in seinen gewohnten Alltag zurückkehren kann. Folgendes ist nach dem Eingriff zu beachten:

1. bis 6. Woche nach der Operation:

  • Der Arzt setzt die Schmerzmittel, die Sie nach der Operation erhalten haben, schrittweise ab.
  • Heben Sie die Arme in den ersten beiden Wochen nach der Operation nicht über den Kopf!
  • Schlafen Sie in den ersten vier Wochen auf dem Rücken.
  • Verzichten Sie auf Sport, Spazierengehen ist möglich.

6. bis 12. Woche nach der Operation:

  • Ab nun beginnt die Physiotherapie.
  • Steigern Sie Ihre Alltagsaktivitäten langsam.
  • Rotieren Sie nicht mit dem Oberkörper!
  • Schwimmen, Joggen, Fahrrad- und Autofahren ist bei Schmerzfreiheit möglich.
  • Tragen Sie keine Rucksäcke oder Schultaschen!
  • Heben Sie keine schweren Lasten über 20 kg!

Nach der 12. Woche nach der Operation:

  • Ab jetzt ist normale körperliche Aktivität wieder möglich.
  • Machen Sie weiterhin regelmäßig Krankengymnastik.
  • Vermeiden Sie dauerhaft Kontaktsportarten wie Eishockey, Football, Boxen, Wrestling oder Karate!

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die Kosten für die Diagnostik übernehmen die Krankenkassen. Ob auch die Kosten für die Behandlung übernommen werden, hängt davon ab, wie schwerwiegend die körperlichen Beschwerden sind. Grundsätzlich gilt: Je ausgeprägter die Trichterbrust und je deutlicher die Beschwerden sind, desto eher übernimmt die Krankenkasse die Behandlungskosten.

Eine starke psychische Beeinträchtigung infolge der Deformierung kann durch ein psychisches Gutachten nachgewiesen werden. Bei rein kosmetisch motivierten Eingriffen trägt der Patient die Kosten in der Regel selbst. Die Kosten für die OP belaufen sich auf bis zu 10.000 Euro, exklusive Krankenhausaufenthalt, der zusätzlich zu zahlen ist.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine mögliche Kostenübernahme der Behandlung durch die Krankenkasse!

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Ist eine Trichterbrust gefährlich?

Eine Trichterbrust verursacht nur selten körperliche Beschwerden, häufig aber psychische Belastungen. Ist die Eindellung jedoch sehr tief, ist es möglich, dass sie innere Organe wie Herz und Lunge verdrängt und in ihrer Funktion einschränkt. In diesen Fällen schafft eine Operation Abhilfe.

Lebenserwartung

Da sich eine Trichterbrust in der Regel gut behandeln lässt, haben Betroffene eine normale Lebenserwartung. Ist die Trichterbrust Symptom einer anderen Grunderkrankung, ist die Lebenserwartung unter Umständen beeinträchtigt.

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Wie erkenne ich eine Trichterbrust?

Welche Symptome auftreten, hängt davon ab, wie stark die Trichterbrust ausgeprägt ist. Ist die Einsenkung des Brustbeins nur leicht, treten kaum körperliche Beschwerden auf. In schwereren Fällen jedoch kommt es durch die Verdrängung von Herz und Lunge zu Funktionsstörungen der Organe. Insgesamt sind körperliche Beschwerden eher selten.

Beim Baby ist der Trichter manchmal nicht oder nur leicht zu sehen, in der Regel wird er aber innerhalb des ersten Lebensjahres deutlich sichtbar. Typischerweise verstärkt sich der Trichter während der Wachstumsphase und der Pubertät und führt dann mitunter zu Beschwerden.

Symptome, die durch die Trichterbrust ausgelöst werden

  • Paradoxe Atmung beim Kleinkind (der Brustkorb wird beim Einatmen nach innen und beim Ausatmen nach außen bewegt)
  • Kreuz- und Rückenschmerzen durch Fehlhaltung
  • Schmerzen in der Brust
  • Hängende und vorgezogene Schultern, Hervortreten des Bauches, Hohlkreuz, Rundrücken
  • Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)
  • Die Rippen am unteren Rippenbogen ragen möglicherweise etwas hervor.
  • Seelischer Leidensdruck durch die ästhetische Beeinträchtigung: Auch wenn eine Trichterbrust in der Regel kein gesundheitliches Risiko darstellt, kämpfen viele Betroffene mit einer Einschränkung ihrer Lebensqualität. Sie haben häufig wenig Selbstwertgefühl und vermeiden etwa Schwimmbadbesuche, um sich nicht öffentlich mit freiem Oberkörper zeigen zu müssen.
  • Von außen weisen die Patienten eine Eindellung auf Höhe der Brustwarzen auf. Dieser „Trichter“ kann sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch sein und dementsprechend auf einer Seite tiefer als auf der anderen stehen. Bei Frauen zeigt sich zudem meist eine Asymmetrie des Busens, die psychisch sehr belastend sein kann.
  • Bei ausgeprägter Trichterbrust kann es zu einer Einengung des Herzens und der Lunge kommen. Bei starker körperlicher Belastung treten Herzrasen und Atemnot
  • Häufigere Infekte von Lungen und Bronchien .

Folgeerscheinungen der Trichterbrust

Mit Eintritt in die Pubertät kommt es in der Regel zur individuell stärksten Ausprägung der Trichterbrust. Betroffene geraten dann häufig in eine Art „Teufelskreis“:

  • Wegen der geringeren Belastbarkeit und Schmerzen in der Brust sind Betroffene oft weniger aktiv.
  • Sie nehmen das veränderte Aussehen stärker wahr und ziehen sich zurück.
  • Sie vermeiden sportliche Betätigung, damit andere ihren selbst empfundenen Makel nicht sehen können und geraten zunehmend in eine soziale Isolation.
  • Die mangelnde sportliche Aktivität schwächt die Brust- und Rückenmuskulatur, was dazu führt, dass sich die Trichterbrust weiter verstärkt.
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Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursache für die Entstehung der Trichterbrust ist eine Störung des Knorpel- und Knochenwachstums im Bereich des Brustkorbs. Dadurch wächst der Rippenknorpel unkontrolliert – das Brustbein wölbt sich nach innen (Trichterbrust) oder nach außen (Kielbrust). Wie es dazu kommt, ist unklar. Da die Trichterbrust bei einem Drittel aller Patienten familiär gehäuft vorkommt, gehen Ärzte von einer gewissen genetischen Veranlagung aus.

Risikofaktoren

Nicht immer tritt die Trichterbrust als einzige (isolierte) Erkrankung auf, in manchen Fällen sind weitere Krankheiten vorhanden, die eine Trichterbrust begünstigen:

Skoliose: Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule s-förmig zur Seite hin verkrümmt. Infolgedessen kann es zum Einsinken des Brustkorbs kommen.

Marfan-Syndrom: Dabei handelt es sich um eine angeborene Erkrankung des Bindegewebes. Neben einer Trichterbrust haben Betroffene häufig überproportional lange Arme und Beine, überdehnbare Gelenke, Herzklappenfehler und Augenprobleme.

Poland-Syndrom: Beim Poland-Syndrom sind die Brustdrüse und der Brustmuskel einer Körperseite fehlgebildet, die betroffene Brust ist kleiner als die gesunde. Häufig tritt auch eine Trichterbrust auf.

Fetales Alkoholsyndrom : Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann beim Ungeborenen zu schweren Schäden führen: Neben einer geistigen Beeinträchtigung und bestimmten Gesichtsmerkmalen haben viele Betroffene eine Trichterbrust.

Vitaminmangel: In sehr seltenen Fällen ist die Trichterbrust Folge eines Vitaminmangels. Da Vitamin D eine wichtige Rolle beim Aufbau des Knochengewebes spielt, kommt es bei einem dauerhaften Mangel (Rachitis) unter anderem zu Fehlbildungen am Skelett, wie beispielsweise einer Trichterbrust.

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Untersuchung und Diagnose

Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Trichterbrust ist der Kinderarzt. Beim Neugeborenen ist es möglich, dass die Einziehung des Brustbeins nur leicht oder unter Umständen noch gar nicht ersichtlich ist. Spätestens nach der Pubertät reicht der Blick auf den Brustkorb aus, um eine Trichterbrust zu diagnostizieren. Zur weiteren Abklärung überweist der Arzt den Patienten in der Regel an einen Orthopäden oder Chirurgen.

Zunächst vermisst der Arzt die Deformation und dokumentiert sie mit Fotos aus verschiedenen Perspektiven. Um festzustellen, ob die Deformation innere Organe wie Herz oder Lungen beeinträchtigt (durch Verdrängung der Organe), führt der Arzt weitere Untersuchungen durch. Dazu zählen:

Röntgenuntersuchung: Mittels Röntgenaufnahmen (von vorne und von der Seite) stellt der Arzt die Knochenstrukturen dar.

Magnetresonanztomografie (MRT) des Brustkorbs : Mittels MRT werden Schnittbilder des Brustkorbs angefertigt. Durch Auswertung dieser Bilder wird der sogenannte „Haller-Index“ errechnet: Er ergibt sich aus dem weitesten Abstand zwischen rechten und linken Rippen, geteilt durch den kleinsten Abstand zwischen Brustbein und Wirbelsäule. Je höher der Index, desto ausgeprägter ist die Trichterbrust. Gesunde haben einen Index von 2,5.

Spirometrie : Mithilfe der Spirometrie wird die Lungenfunktion untersucht.

Spiroergometrie : Dabei wird die Lungenfunktion unter körperlicher Belastung getestet.

Untersuchung des Herzens: Untersuchungen, um festzustellen, ob das Herz durch die Deformation beeinträchtig ist, sind Blutgasanalyse, Herzfrequenzmessung, Blutdruckmessung, Elektrokardiogramm ( EKG ) und Herzultraschall.

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Vorbeugen

Da eine Trichterbrust in den meisten Fällen angeboren ist, gibt es keine Maßnahmen, um der Erkrankung vorzubeugen.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Mag. Astrid Leitner

Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.

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ICD-Codes:
Q67
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Akkaş Y1, Gülay Peri N1, Koçer B1, Gülbahar G2, Baran Aksakal FN The prevalence of chest wall deformity in Turkish children. Turk J Med Sci2018 Dec 12; 48(6):1200-06. DOI: 10.3906/sag-1807-180
  • Deximed, Trichterbrust, Stand 2019, unter: deximed.de (Abrufdatum: 18.05.2021)
  • Landesärztekammer Hessen, Die Trichterbrust bei Kindern und Jugendlichen, Stand August 2020, unter: laekh.de (Abrufdatum: 18.05.2021)
  • Westphal FL1, Lima LC, Lima Neto JC, Chaves AR, Santos Júnior VL, Ferreira BL. Prevalence of pectus carinatum and pectus excavatum in students in the city of Manaus, Brazil. J Bras Pneumol2009 Mar; 35(3):221-26 [Article in English, Portuguese]