Illness name: zahnfleischentzuendung

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Zahnfleischentzündung

Von Simon Korn
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Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist eine akute oder chronische Infektion des Zahnfleisches. Die Behandlung zielt auf eine Intensivierung der Mundhygiene ab und beinhaltet zum Beispiel die Anwendung von Spüllösungen oder eine professionelle Zahnreinigung. Einige Betroffene nutzen zudem Hausmittel und Homöopathie gegen Gingivitis. Lesen Sie hier mehr zum Thema und erfahren Sie, was gegen entzündetes Zahnfleisch hilft!

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. K05 B00

Kurzübersicht

  • Behandlung: Sorgfältige Mundhygiene, gegebenenfalls Reinigung beim Zahnarzt
  • Ursachen und Risikofaktoren: Meist mangelnde Mundhygiene, manchmal mechanischer Reiz/Verletzung im Mundraum, hormonelle Veränderungen, Stoffwechselstörungen etc.
  • Symptome: Schwellung, Blutungen, Mundgeruch
  • Diagnostik: Meist genügt dem Zahnarzt die Blickdiagnose, möglich sind außerdem Sonden- und Röntgenuntersuchung
  • Krankheitsverlauf und Prognose: Eine Zahnfleischentzündung heilt meist innerhalb weniger Tage aus. Unbehandelt drohen Parodontitis und Zahnverlust.
  • Vorbeugen: Mundhygiene, regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt
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Was ist eine Zahnfleischentzündung?

Bei der Zahnfleischentzündung (Gingivitis) handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung des Zahnfleisches, die sowohl bei Erwachsenen als auch bei (Klein-)Kindern auftritt, ohne dass es zu einer Beteiligung des Knochengewebes kommt. Die Zahnfleischentzündung tritt beispielsweise um einen Backenzahn oder einen sogenannten Weisheitszahn herum auf.

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Wie wird eine Zahnfleischentzündung behandelt?

Das wichtigste Mittel gegen Zahnfleischentzündung ist die tägliche Mundhygiene. Vor allem die bakteriellen Beläge gilt es regelmäßig zu entfernen. Bei längerer Dauer ist es ratsam, zur Behandlung einer Gingivitis den Zahnarzt aufzusuchen. Er reinigt zunächst alle Zahnflächen und entfernt hartnäckige, für den Patienten nicht zugängliche Beläge.

Mit Handinstrumenten und Ultraschallgeräten erreicht er auch tiefliegende Plaque und beseitigt sie schonend. Danach poliert er die Zahnflächen sanft. Das macht es den Bakterien schwerer, sich dort erneut anzuheften.

Ist das Zahnfleisch stark entzündet (starke Zahnfleischentzündung) oder haben sich Zahnfleischtaschen gebildet, entscheidet der Arzt im Einzelfall über die passende Therapie der Gingivitis und verordnet entsprechende Medikamente.

Normalerweise genügt es, zweimal täglich gründlich die Zähne zu putzen . Dadurch lässt sich eine Entzündung am Zahnfleisch verhindern oder abheilen. Dabei ist es wichtig, dass Sie alle Zahnflächen gründlich säubern und von Zahnbelag befreien. Verwenden Sie dazu eine Zahnbürste mit weicheren Borsten . Das verringert das Risiko, dass Sie das entzündete Zahnfleisch beim Zähneputzen verletzen oder zusätzlich reizen.

Um die Zahnzwischenräume zu reinigen, empfehlen Experten Zahnseide oder sogenannte Interdental-Bürsten . Zum Schluss lässt sich mit einer antibakteriellen Mundspülung gurgeln oder eine spezielle Salbe gegen Zahnfleischentzündungen auftragen. Beides dämmt das Bakterienwachstum ein. Was ebenfalls hilft, sind vom Zahnarzt verschriebene Rezepturen auf der Basis von Wasserstoffperoxid.

Welche Hausmittel helfen bei einer Zahnfleischentzündung?

Einige Menschen setzen bei einer Gingivitis Hausmittel ein, um die Symptome zu lindern und die Entzündung schneller abklingen zu lassen. So gurgeln manche Patienten beispielsweise mit Kamillentee . Die Pflanze soll entzündungshemmend und schleimhautschützend wirken.

Oft kommen auch Salbei, Thymian oder Myrrhe wegen ihrer entzündungshemmenden und desinfizierenden Wirkung als Hausmittel gegen entzündetes Zahnfleisch zum Einsatz. Auch Salzwasser oder Ingwer-Tinkturen sollen bei Zahnfleischentzündungen helfen.

Gegen Entzündungen im Mundraum kann zudem das Hausmittel Teebaumöl als Spülung unterstützend eingesetzt werden. Diesem sagt man unter anderem eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nach.

Apfelessig als Hausmittel : Ein gutes Hausmittel gegen Zahnfleischentzündung soll auch Apfelessig sein. Es wird empfohlen, täglich mindestens eine halbe Stunde vor dem Zähneputzen mit einer Mischung aus zwei Esslöffeln Apfelessig und einem Glas Wasser zu gurgeln. Das soll die Speichelbildung anregen sowie entzündungshemmend und antibakteriell wirken.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Homöopathie

Einige Menschen, die zu wiederkehrender Gingivitis neigen, wenden bei Zahnfleischentzündung Homöopathie an, um die Heilung zu unterstützen. Zum Einsatz kommen etwa Silicea, Argentum nitricum oder Atropa belladonna.

Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.

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Was sind mögliche Ursachen einer Zahnfleischentzündung?

Wenn man die Zähne nicht regelmäßig gründlich reinigt, entsteht unter Umständen schnell eine Zahnfleischentzündung. Aber auch eine Zahnfleischverletzung ruft gegebenenfalls eine Entzündung hervor.

Bei mangelnder Mundhygiene vermehren sich nämlich Krankheitserreger in der Mundhöhle. Am häufigsten sind das Bakterien, seltener Viren (zum Beispiel Herpes-simplex-Virus Typ 1A) oder Pilze. Von Bakterien gibt es im Mund mehrere hundert verschiedene Arten. Sie gehören zur natürlichen Mundflora und sind normalerweise harmlos.

Befreit man die Zähne aber nicht regelmäßig von Nahrungsresten, ist das buchstäblich ein gefundenes Fressen für die Bakterien – sie vermehren sich stark. Die Keime bilden zusammen mit den Nahrungsresten, Stoffwechselprodukten und Speichel einen weichen Biofilm auf den Zähnen, den man bakterielle Plaque nennt. In diesem Zahnbelag sind die Bakterien weitgehend geschützt vor den Abwehrtruppen des Immunsystems.

Damit nicht genug: Bei der Verstoffwechslung der Nahrungsreste produzieren die Bakterien aggressive Säuren und Giftstoffe (Toxine). Diese dringen in die feinen Spalten zwischen Zahn und Zahnfleisch ein und greifen das Zahnfleisch an. Das Immunsystem reagiert darauf mit einer Entzündungsreaktion – eine Zahnfleischentzündung ist entstanden.

Zahnstein besitzt eine raue Oberfläche, an der Plaque leicht haften bleibt. Da Plaque Zahnfleischentzündungen begünstigt, versucht man durch Zusätze in Zahnpasten eine Hemmung der Zahnsteinbildung zu bewirken.

Bürstet man Plaque nicht regelmäßig ab, lagern sich Kalzium und andere Mineralstoffe darin ab. Der Belag wird fester und entwickelt sich zu Zahnstein. In seiner rauen Struktur siedeln sich die Bakterien noch leichter an. Zudem bilden sich als Folge einer Zahnfleischentzündung gegebenenfalls kleine mit Eiter gefüllte Zahnfleischtaschen (Parodontitis).

Neben mangelnder Mundhygiene fördert auch zu intensives Zähneputzen eine Zahnfleischentzündung: Dabei ist es nämlich möglich, das Zahnfleisch zu verletzen. Bakterien siedeln sich möglicherweise in der Wunde an und lösen eine Entzündung des Zahnfleisches aus.

Verschiedene Risikofaktoren machen besonders anfällig für eine Zahnfleischentzündung, wie beispielsweise Stoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Alkohol- und Nikotinkonsum, Stress, hormonelle Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft et cetera) oder ein Vitamin-C-Mangel .

Auch bestimmte Medikamente gegen Krampfleiden (Hydantoin-Präparate) und Bluthochdruck (Nifedipin-Präparate) begünstigen Zahnfleischentzündungen. Das Gleiche gilt für den Wirkstoff Cyclosporin A. Er hemmt das Immunsystem und wird deshalb nach Organtransplantationen (zur Vorbeugung von Abstoßungsreaktionen) und Autoimmunerkrankungen angewendet.

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Wie sieht eine Zahnfleischentzündung aus?

Zahnärzte unterscheiden zwischen einer akuten und einer chronischen Zahnfleischentzündung . Erstere tritt meist plötzlich und am Zahnfleischrand auf. Normalerweise tut sie nicht weh.

Geht die Zahnfleischentzündung über längere Zeit (etwa eine Woche) nicht weg, bezeichnen Mediziner sie als chronisch. Greift sie auf den Zahnhalteapparat über und verursacht dort eine sogenannte Parodontitis, fallen dem Betroffenen in schweren Fällen sogar die Zähne aus.

Eine Zahnfleischentzündung bereitet für gewöhnlich keine Schmerzen. Es gibt aber andere Anzeichen für eine Gingivitis: Während gesundes Zahnfleisch rosa ist, fest am Zahn liegt und nicht blutet, macht sich entzündetes Zahnfleisch typischerweise in Form folgender Beschwerden bemerkbar:

  • Rötung und Schwellung
  • Zahnfleischbluten
  • Weiches Zahnfleisch
  • Mundgeruch

Ist die Zahnfleischentzündung durch Pilze (Candida albicans) verursacht, entsteht auf dem Zahnfleisch ein weißer, abwischbarer Belag. Ist eine Herpesvirusinfektion für die Zahnfleischentzündung verantwortlich, treten bei einer Entzündung des Zahnfleischs kleine Blasen auf, die sehr schmerzhaft sind, und es kommt unter anderem zu einer Schwellung von Lymphknoten.

Zahnfleischentzündung - Symptome und Gefahren
Eine Zahnfleischentzündung macht sich bei Betroffenen zu Beginn durch Zahnfleischbluten bemerkbar. Unbehandelt kann sie zu Parodontitis und bis zum Zahnverlust führen.

Eine besondere Form der Zahnfleischentzündung ist die akute nekrotisierende ulzeröse Gingivitis (ANUG). Bei dieser Form greifen die Bakterien das Zahnfleisch zwischen den Zähnen an und führen dort zu einer Zahnfleischentzündung. Es bilden sich Geschwüre, und das Zahnfleisch stirbt ab. Alarmsignale dieser Art von Zahnfleischentzündung sind plötzliches starkes Fieber, Schmerzen, Mundgeruch und Abgeschlagenheit. Bei einer nekrotisierenden Zahnfleischentzündung setzt der Zahnarzt gegebenenfalls Antibiotika wie Metronidazol oder Amoxicillin ein.

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Untersuchung und Diagnose

Eine Zahnfleischentzündung erkennt der Zahnarzt meist schon mit bloßen Auge . Mithilfe einer Sonde testet er die Beschaffenheit des Zahnfleisches und prüft, ob sich Zahnfleischtaschen gebildet haben. Darin siedeln sich Bakterien besonders gern an.

Je nach Schwere der Entzündung blutet das Zahnfleisch nach Berührung durch die Sonde unterschiedlich stark. Mittels dieser Untersuchungen bestimmt der Zahnarzt den parodontalen Screening-Index (PSI) . Er dient der Früherkennung von Erkrankungen des Zahnhalteapparats.

Wenn die Zahnfleischentzündung schon länger besteht, ist oft eine zusätzliche Röntgenuntersuchung des Kiefers sinnvoll. Das Verfahren hilft bei der Suche nach der Ursache und möglichen Folgen. Mit einer Untersuchung des Speichels hat der Arzt zudem die Möglichkeit, die Bakterienarten im Mundraum zu bestimmen.

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Wie lange dauert eine Zahnfleischentzündung?

Die Prognose bei einer Zahnfleischentzündung ist im Allgemeinen gut. Bei sorgfältiger Zahnpflege und Mundhygiene heilt sie in den meisten Fällen nach wenigen Tagen wieder aus.

Unbehandelt aber wird eine Zahnfleischentzündung unter Umständen chronisch. Manchmal entsteht dann sogar eine Parodontitis, also eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats. Mit der Zeit weicht das Zahnfleisch zurück, die Zähne lockern sich und fallen möglicherweise aus.

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Vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu einer Zahnfleischentzündung kommt, ist es wichtig, auf gründliche Mundhygiene zu achten und regelmäßig zur Kontrolle beim Zahnarzt zu gehen. So lässt sich einer Zahnfleischentzündung vorbeugen beziehungsweise diese frühzeitig erkennen und behandeln.

Vorbeugend ist es außerdem ratsam, zumindest einmal im Jahr beim Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Denn diese erreicht auch die Stellen im Mund, an die Sie mit der Zahnbürste nicht herankommen.

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ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
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  • Eickholz, P.: Parodontologie von A bis Z – Grundlagen für die Praxis. Quintessenz Verlag, 2. Auflage 2021
  • Hellmiß, M.: Natürlich heilen mit Apfelessig: Das bewährte Hausmittel bei alltäglichen Gesundheitsbeschwerden von A bis Z. Südwest Verlag, 2. Auflage, 2009
  • Hohmann, A. et Hielscher, W.: Lehrbuch der Zahntechnik Band 1. Quintessenz Verlag, 8. Auflage 2012
  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung; www.kzbv.de (Abrufdatum: 05.05.2022)
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  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) et al.: Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis (Stand: November 2018), unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 05.05.2022)
  • Marsh, P. et al.: Orale Mikrobiologie. Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Michalk, D. et Schönau, E.: Differenzialdiagnose Pädiatrie. Urban & Fischer Verlag, 4. Auflage 2018
  • Müller, F.: Bewährte Hausmittel. Beschwerden lindern durch Bäder, Wickel und Co. Nikol Verlag, 2015
  • Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: Gingivitis, Stand: Februar 2017, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 05.05.2022)
  • Roulet, J.-F. et al.: Zahnmedizinische Prophylaxe. Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage 2017
  • Siewert, A. M.: Pflanzliche Antibiotika. Gräfe und Unzer Verlag, 1. Auflage 2020
  • Zittlau, J.: Ingwer: Natürlich gesund mit der asiatischen Heilwurzeln. Lüchow Verlag, 1. Auflage 2009