Illness name: phobien
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Julia Dobmeier absolviert derzeit ihr Masterstudium in Klinischer Psychologie. Schon seit Beginn ihres Studiums interessiert sie sich besonders für die Behandlung und Erforschung psychischer Erkrankungen. Dabei motiviert sie insbesondere der Gedanke, Betroffenen durch leicht verständliche Wissensvermittlung eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.
Phobien sind unangemessen starke Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten. Man unterscheidet verschiedene Arten wie beispielsweise die Angst vor dem Fliegen, dem Zahnarzt, vor Spinnen oder dem Umgang mit anderen Menschen. Erfahren Sie hier mehr zu Phobien: Definition, Arten, Ursachen, Diagnose und Behandlung!
Prinzipiell ist Angst eine natürliche Reaktion auf Gefahr. In einem gesunden Maß sichert die Angst unser Überleben, indem sie uns vor Bedrohung zurückschrecken lässt. Im Unterschied zur gesunden Angst, ist die Angst bei einer Phobie krankhaft übersteigert und beeinträchtigt das Leben der Betroffenen.
Doch was genau ist eine Phobie und was bedeutet sie für die Betroffenen? Menschen mit Phobien haben Angst vor Situationen oder Objekten, die objektiv betrachtet keine Bedrohung darstellen, oder aber die Angst der Betroffenen ist unangemessen groß. Sich den gefürchteten Situationen auszusetzen, ist für Angst-Patienten kaum zu ertragen. Wenn es möglich ist, versuchen sie diese ganz zu vermeiden.
Als Folge ziehen sich manche Betroffene immer weiter zurück und sind so in ihrer Handlungsfreiheit stark eingeschränkt. Obwohl sie wissen, dass das Ausmaß ihrer Angst irrational ist, sind sie nicht in der Lage, diese zu kontrollieren.
Phobien erzeugen einen hohen Leidensdruck. Die Angst geht nicht nur mit bedrohlichen Gedanken einher, sondern auch mit körperlichen Symptomen wie Zittern, Schweißausbrüchen oder Herzklopfen. Ist die Phobie stark ausgeprägt, befürchten manche Betroffene sogar, an den körperlichen Auswirkungen zu sterben.
Viele Angst-Patienten vermuten zunächst eine organische Ursache ihrer Beschwerden und laufen von einem Arzt zum anderen. Bei manchen dauert es Jahre, bis ein Arzt die richtige Diagnose stellt und ihnen passende Hilfe anbietet.
Es gibt verschiedene Arten von Phobien, die entweder alleine oder auch in Kombination auftreten. Experten unterscheiden zwischen den folgenden drei Formen phobischer Störungen: die soziale Phobie, die Agoraphobie und die spezifischen Phobien.
Menschen mit sozialer Phobie haben große Angst, sich vor anderen zu blamieren oder davor, dass andere sie ablehnen. Sie meiden daher soziale Kontakte und Situationen und ziehen sich zurück. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag
soziale Phobie
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Menschen mit Agoraphobie haben große Angst vor Situationen, aus denen sie im Notfall nicht fliehen können oder in denen es schwer wäre, ihnen bei einer Panikattacke zu helfen. Sie meiden daher unter anderem öffentliche Plätze, Menschenmengen oder Kinobesuche. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag
Agoraphobie
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Im Gegensatz zu Personen, die unter einer sozialen Phobie oder einer Agoraphobie leiden, fürchten Menschen mit spezifischen Phobien eine ganz bestimmte Situation oder ein bestimmtes Objekt.
Es gibt verschiedene Phobien. Entsprechend ist die Liste der Phobien lang. Prinzipiell ist es möglich, dass Menschen bezüglich jeder Situation und jedes Objekts eine Phobie entwickeln. Experten unterscheiden fünf Typen von spezifischen Phobien:
Eine häufige Phobie ist die Angst vor Tieren (Zoophobie), wie zum Beispiel die Angst vor Hunden (Kynophobie), vor Katzen (Ailurophobie),
vor Spinnen (Arachnophobie)
oder die Angst vor Schlangen (Ophidiophobie).
Verbreitet ist auch die Angst vor engen Räumen (Raumangst oder
Klaustrophobie
). Menschen mit Klaustrophobie fürchten sich davor, in Räumen eingeschlossen zu sein. Es gibt aber auch eher ungewöhnliche Phobien, wie zum Beispiel die Angst vor Erbrechen (Emetophobie) oder die Angst vor
Bakterien
(Mysophobie).
Bei manchen Objekten und Situationen ist es den Betroffenen gut möglich, diese zu vermeiden. Wer nicht beruflich fliegen muss, steigt einfach auf andere Verkehrsmittel um. Doch nicht alles lässt sich zu jeder Zeit vermeiden.
Auch ein Zahnarzt-Besuch ist manchmal notwendig. Die Vermeidung ist unter Umständen sehr anstrengend, und in vielen Fällen ergeben sich aus der Angst starke Beeinträchtigungen im Alltag. Ernstzunehmende Folgen entstehen, wenn sich Menschen beispielsweise aus Angst vor Nadeln (Trypanophobie) oder spitzen Gegenständen (Aichmophobie) nicht mehr trauen, zum Arzt zu gehen. Spätestens dann ist es höchste Zeit, sich Hilfe zu suchen.
Während die Angst vor Tieren für die Mitmenschen meist nachvollziehbar ist, haben es Menschen mit ausgefalleneren Phobien schwer, weil das soziale Umfeld häufig mit Unverständnis reagiert. Es ist sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen wichtig, die Angst als eine Erkrankung anzuerkennen, die es zu behandeln gilt.
Auch die Angst vor dem Zahnarzt zählt zu den spezifischen Phobien. Die Betroffenen haben so ausgeprägte Furcht vor dem Zahnarzt-Besuch, dass sie sich auch bei Problemen mit den Zähnen nicht behandeln lassen. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag
Zahnarztangst
.
In vielen Fällen leiden die Betroffenen neben der phobischen Störung an weiteren psychischen Beschwerden. Auch das Risiko für eine Abhängigkeit nach Medikamenten, Drogen oder Alkohol ist deutlich erhöht.
Angststörungen und somit Phobien lassen sich in der Regel mit Hilfe von Psychotherapie und Medikamenten behandeln. Für die Behandlung der spezifischen Phobie empfehlen Experten in erster Linie die Psychotherapie. Als Methode der Wahl gilt die Expositionstherapie, die man im Rahmen einer kognitiven
Verhaltenstherapie
durchführt. In sehr schwer ausgeprägten Fällen kommen gegebenenfalls auch Arzneimittel zum Einsatz.
Für die Behandlung von spezifischen Phobien reicht oft eine ambulante Behandlung aus. Liegen keine weiteren psychischen Störungen vor, reichen manchmal sogar wenige Therapie-Sitzungen aus, um die Phobien zu überwinden.
Die Idee der Expositionstherapie besteht darin, dass es dem Patienten durch die Konfrontation mit seinen Ängsten möglich ist, die irrealen Befürchtungen abzulegen, die er mit der Situation oder dem Objekt verbindet. Gemeinsam mit dem Therapeuten sucht der Betroffene in der Therapie genau die Situationen auf, die er aufgrund der Phobie gemieden hat.
Anfangs verspürt der Patient dabei große Angst und starke körperliche Symptome – doch hält der Patient diese negativen Empfindungen aus, lassen diese irgendwann nach. Der Patient macht also eine neue Erfahrung. Er lernt, dass die Angst auch wieder verschwindet, dass es ihm möglich ist, sie zu ertragen und zu kontrollieren. Auf diese Weise lässt sich das alte Angstmuster überschreiben und die Angst zumindest auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Dabei ist wichtig, dass der Patient die Begegnung mit dem Objekt seiner Angst irgendwann auch alleine wagt. Nur auf diese Weise erfährt er, dass er die Ängste auch ohne Hilfe bewältigt und fasst wieder Vertrauen in sich.
Für manche bedeutet die Konfrontation, in einen Park mit Hunden zu gehen. Bei anderen geht es darum, wieder einen Aufzug zu betreten. Für Situationen, die im Alltag nicht so leicht zugänglich sind, gibt es inzwischen oft eine Expositionstherapie in der virtuellen Realität. Die Patienten setzen dazu eine VR-Brille (Virtual-Reality-Brille) auf und sehen eine scheinbar reale Welt, in der sie sich bewegen.
Diese Methode verwenden Therapeuten gerne für die Flug- und Höhenangst. Die Patienten erleben einen Flug inklusive Start und Landung oder besteigen virtuell ein sehr hohes Gebäude. Bei vielen Betroffenen verringert sich die Angst schon nach wenigen Sitzungen. Denn eine Veränderung im Verhalten bewirkt auch eine Veränderung im Denken.
Zur kognitiven Verhaltenstherapie gehört auch das Hinterfragen bisheriger Bewertungen von Situationen. Menschen mit Phobien überschätzen die Gefahr. Harmlose Situationen entwickeln sich im Kopf zu einer großen Bedrohung. Der Therapeut hilft dem Betroffenen durch gezielte Fragen, die negativen Gedanken durch realistische Interpretationen zu ersetzen.
Experten empfehlen, dass der Betroffene auch nach Ende der Therapie die gefürchteten Situationen regelmäßig aufsucht. Selbst wenn plötzlich wieder starke Ängste auftreten, ist dies kein Grund zur Verzweiflung.
Rückfälle sind jederzeit möglich. Es ist wichtig, deswegen nicht in Panik zu verfallen, sondern sich an die gelernten Strategien zu erinnern. Verstärkt sich die Angst, ist es ratsam, erneut einen Therapeuten aufzusuchen. Sich Hilfe zu suchen, ist ein Zeichen von Stärke. Wer sich seinen Ängsten stellt, behält die Kontrolle über die Angst.
Für Patienten mit einer Blutphobie gibt es eine spezielle Technik, die der schwedische Psychologe Lars-Göran Öst entwickelt hat. Sie nennt sich angewandte Entspannung. Denn Betroffene mit einer Blut-Spritzen-Verletzungsphobie unterscheiden sich von den anderen Angstpatienten dadurch, dass sie im Zusammenhang mit entsprechenden ärztlichen Untersuchungen häufig Übelkeit verspüren oder in Ohnmacht fallen.
Die spezielle Methode von Öst besteht darin, dass die Patienten ihre Muskeln in den Armen, den Beinen und in der
Brust
für 15 bis 20 Sekunden anspannen. Nach einer kurzen Entspannungspause wiederholen sie diese Anspannung. Im Falle einer Exposition mit Blut oder Spritzen verringern viele Patienten mithilfe dieser Anspannungstechnik Symptome wie
Schwitzen
und Unwohlsein und verhindern so eine Ohnmacht.
Hauptsymptom einer Phobie ist immer eine starke und überzogene Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten. Diese vermeiden Betroffene zunehmend. Ein solches Vermeidungsverhalten verstärkt wiederum die Angst. Hinzu kommen weitere psychische Symptome, vor allem aber auch heftige körperliche Symptome wie
Herzrasen
oder Atem-Beschwerden, die den Betroffenen möglicherweise in Todesangst versetzen.
Für die Diagnose einer spezifischen Phobie müssen nach der ICD-10 Klassifikation psychischer Störungen folgende Symptome zutreffen:
Als Voraussetzung gilt, dass mindestens eines der Symptome aus dem Bereich der vegetativen Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern oder
Mundtrockenheit
vorhanden ist.
Weitere mögliche Symptome aus dem Bauch- und Brustkorbbereich sind:
Typische psychische Symptome sind:
Zusätzlich zu den genannten Beschwerden leiden die Betroffenen oft unter Hitzewallungen oder Kälteschauern sowie Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühlen. Die Betroffenen sind durch die Symptome und die Folgen stark emotional belastet. Sie wissen jedoch, dass die Angst übertrieben ist.
Für unsere Vorfahren spielte Angst eine wichtige Rolle für das Überleben. Gefährliche Tiere und Dunkelheit waren eine echte Bedrohung. Diese Ängste wurden über Generationen weitergegeben.
Der Straßenverkehr stellt heutzutage zwar eine viel größere Gefahr für uns dar, dennoch sind Tierphobien deutlich häufiger. Die Entstehung einer Phobie führen Experten auf ein Zusammenspiel aus Lern-Erfahrungen, biologischen und psychosozialen Faktoren zurück.
Zu Beginn einer Phobie steht ein Lernvorgang. Ein an sich neutrales Objekt oder eine neutrale Situation bewertet der Betroffene aufgrund einer schlechten Erfahrung negativ. Experten bezeichnen diesen Vorgang als Konditionierung.
Beispielsweise entsteht möglicherweise eine
Zahnarztangst
, wenn der Patient beim Zahnarzt ein sehr unangenehmes Erlebnis hatte. Der Betroffene verknüpft den Schmerz während der Behandlung mit den Gerüchen und Geräuschen beim Zahnarzt. Angst vor dem Zahnarzt und der Behandlung sind die Folge.
Denn die negativen Gefühle, die während der Behandlung aufgetreten sind, tauchen beim nächsten Zahnarztbesuch oder alleine dem Gedanken daran wieder auf. Körperliche Symptome wie starkes Herzklopfen oder Schwitzen interpretieren Betroffene dann als Bestätigung dafür, dass sie in Gefahr sind.
Viele Situationen erzeugen bei fast allen Menschen Unbehagen, ohne dass sie eine Phobie entwickeln. Beispielsweise verbinden die meisten mit einer Zahn-Behandlung ein ungutes Gefühl oder haben sogar Angst davor. Um eine krankhafte Angst handelt es sich aber erst, wenn der Betroffene aus Angst den Zahnarzt-Besuch in Zukunft meidet.
Durch die Vermeidung verstärkt sich die Angst immer weiter – ein Teufelskreis. Menschen mit einer sogenannten Dentalphobie fürchten sich so sehr, dass sie sich nicht einmal mehr in die Nähe einer Zahnarztpraxis begeben. Solches Vermeidungsverhalten ist eine Strategie, die alle Menschen mit Phobien anwenden.
Viele Phobien, vor allem Tierphobien, entstehen bereits im Kindesalter. Für die Entstehung einer Tierphobie ist es noch nicht einmal nötig, dass Kinder selbst schlechte Erfahrungen mit einem Tier gemacht haben. Sie lernen ängstliche Verhaltensweisen schon durch das Vorbild der Erwachsenen. Der Fachbegriff dafür ist "Lernen am Modell".
Für die Einschätzung von Gefahr vertrauen Kinder auf ihre Eltern. Wenn ein Kind beobachtet, dass die Mutter beim Anblick eines Hundes ängstlich reagiert, übernimmt es möglicherweise diese Angst, ohne den Grund zu kennen. Auch im Erwachsenenalter entsteht eine spezifische Phobie möglicherweise indirekt, beispielsweise durch Medienberichte. Doch warum entwickelt nicht jeder, der schlechte Erfahrungen macht, eine Phobie?
Manche Menschen sind für Phobien anfälliger als andere. So haben biologische Faktoren vermutlich einen Einfluss auf diese Anfälligkeit (Vulnerabilität). Familien- und Zwillingsforschungen legen nahe, dass Ängstlichkeit zum Teil genetisch bedingt ist.
Auch ein Ungleichgewicht der Botenstoffe
Serotonin
, Noradrenalin,
Dopamin
und Gamma-Aminobuttersäure (GABA) wirkt sich auf die Ängstlichkeit aus. Ebenso fördern physiologische Besonderheiten Phobien. Menschen, die zum Beispiel unter niedrigem Blutdruck leiden, bekommen in Belastungssituationen schneller Schwindelzustände, die die Betroffenen womöglich in Angst versetzen.
Diese biologischen Faktoren begünstigen eine Angst-Erkrankung, die Erziehung und die Umwelteinflüsse sind jedoch die entscheidenden Auslöser.
Experten gehen davon aus, dass der Erziehungsstil einen Einfluss auf die Entstehung von Phobien hat. Es scheint einen Zusammenhang zwischen Angststörungen bei Kindern und kontrollierendem, sowie wenig feinfühlendem Verhalten der Eltern zu geben. Kinder, die keine sichere Bindung zu ihren Eltern haben, sind gefährdet, später an einer Angststörung zu erkranken.
Eine bedeutende Rolle spielt auch das Temperament. Ängstliche Menschen sind anfälliger für Phobien als andere. Sie fürchten sich schnell, da sie harmlose Situationen als gefährlich bewerten und ihre Gedanken und Aufmerksamkeit auf mögliche negative Folgen gerichtet sind.
Schon im Kindesalter lässt sich eine Tendenz zur Ängstlichkeit erkennen, wenn Kinder sehr schreckhaft sind, sich schwer beruhigen lassen und sich generell eher zurückziehen. Experten fassen diese Eigenschaften unter dem Begriff "Verhaltenshemmung" zusammen.
Besteht der Verdacht auf eine Angsterkrankung, suchen Sie zuerst Ihren Hausarzt auf, der Sie gegebenenfalls an einen Psychotherapeuten überweist. Der Arzt befragt Sie zu Ihren körperlichen Beschwerden und Ihren Angst-Symptomen.
Um andere Krankheiten auszuschließen, führt er zudem eine körperliche Untersuchung durch. In der Regel besteht diese aus einer Blut-Entnahme, einer Untersuchung des Herzens anhand eines Elektrokardiogramms (
EKG
) und einer Untersuchung der
Schilddrüse
durch
Ultraschall
und Blutwerte. Mit einer Magnetresonanztomografie (MRT) lassen sich krankhafte Veränderungen im
Gehirn
als Ursache der Ängste ausschließen.
Der Therapeut ist zuständig für eine genaue Diagnose der psychischen Störung und die entsprechende Behandlung. Es ist wichtig zu überprüfen, ob weitere psychische Störungen vorliegen, beispielsweise eine
Depression
. Diese gilt es ebenfalls zu behandeln, um die psychische Gesundheit wiederherzustellen.
Für die Diagnose von Phobien orientiert sich der Therapeut an klinischen Fragebögen, welche die wichtigen Symptome abfragen. Folgende Fragen stellt der Arzt häufig zur Diagnose der spezifischen Phobie:
Vermuten Eltern eine Phobie bei ihrem Kind, untersucht der Therapeut, ob die Ängste altersgemäß sind oder eine Behandlung notwendig ist. Manche Ängste, die Kinder zeigen, gehören zum normalen Entwicklungsverlauf dazu.
Meist tauchen Phobien bereits in der Kindheit und Jugend auf. Es ist prinzipiell jedoch möglich, in jedem Lebensalter nach angsteinflößenden Situationen eine Phobie zu entwickeln: Beispielsweise
Flugangst
, wenn ein Mensch während eines turbulenten Fluges fürchtet, abzustürzen.
Spezifische Phobien entwickeln sich oft im Alter von etwa sieben Jahren. Bei einem frühen Beginn verblasst die spezifische Angst möglicherweise mit der Zeit. Phobien, die auch im Erwachsenenalter noch vorhanden sind oder dann erst auftreten, verlaufen in der Regel chronisch.
Unter den Phobien hat die spezifische Phobie die beste Prognose. Die Behandlung der spezifischen Phobien mittels der Expositionstherapie hat auch nach wenigen Therapie-Sitzungen gute Erfolgschancen. Dennoch holen sich viele Betroffene keine Hilfe. Liegen noch weitere Angststörungen sowie Depressionen oder eine Sucht-Problematik vor, ist oft eine längere Therapie notwendig.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Julia Dobmeier absolviert derzeit ihr Masterstudium in Klinischer Psychologie. Schon seit Beginn ihres Studiums interessiert sie sich besonders für die Behandlung und Erforschung psychischer Erkrankungen. Dabei motiviert sie insbesondere der Gedanke, Betroffenen durch leicht verständliche Wissensvermittlung eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.
Phobien
Kurzübersicht
Was sind Phobien?
Welche Phobien gibt es?
Soziale Phobie
Agoraphobie
Spezifische Phobie
Zahnarztangst
Phobien treten selten alleine auf
Wie behandelt man Phobien?
Konfrontation mit der Angst
Umstrukturierung der Gedanken
Rückfall-Prophylaxe
Spezielle Behandlung der Blut-Spritzen-Verletzungs-Phobie
Welche Symptome haben Phobien?
Wie entstehen Phobien?
Phobien: Erlernte Angst
Phobien: Vermeidung
Phobien: Lernen am Modell
Phobien: Biologische Wurzeln der Angst
Phobien: Psychosoziale Faktoren
Phobien: Untersuchungen und Diagnose
Phobien: Krankheitsverlauf und Prognose
Autoren- & Quelleninformationen