Illness name: eichenprozessionsspinner dermatitis und allergie
Description:
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Der
Eichenprozessionsspinner
ist eine Schmetterlingsart. Seine Raupen sind mit feinen Gifthärchen bedeckt, die heftige Hautreizungen mit Brennen, Juckreiz und Quaddelbildung verursachen. Mediziner sprechen von Raupendermatitis. Eingeatmet lösen die Gifthärchen Atembeschwerden aus. Manche Menschen reagieren zudem allergisch auf die Giftstoffe. Lesen Sie hier, wie sich unliebsame Folgen einer Begegnung mit den Raupen verhindern lassen und was Sie tun können, wenn es Sie doch trifft.
Der wärmeliebende Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist seit einigen Jahren in Europa auf dem Vormarsch. Grund dafür sind steigende Temperaturen, insbesondere ausbleibende Nachtfröste. Hierzulande treten die Nachtfalter inzwischen massenhaft im Nordosten und Südwesten sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens auf.
Für den Menschen problematisch sind die feinen Brennhaare der Raupen. Sie sind mit dem Nesselgift Thaumetopoein gefüllt, das heftige Reaktionen unter anderem der
Haut
und Atemwege auslöst. Die Brennhaare brechen leicht ab und hängen auch in Massen in den Nestern der Tiere. Sie werden zudem mit dem Wind verteilt. Ein direkter Kontakt mit den Raupen oder ihren Nestern ist also gar nicht nötig, um die feinen Härchen auf die Haut oder in die Atemwege zu bekommen, wo sie sich mit ihren Widerhaken festsetzen.
Besonders häufig erwischen die Gifthärchen der Eichenprozessionsspinner-Raupen folgende Risikogruppen:
Bei einem Kontakt mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners treten die Hautsymptome überall an unbedeckten Körperstellen auf wie Nacken, Gesicht, Armen und Beinen. Besonders betroffen sind zarte Hautpartien im Gesicht, am Hals und an der Innenseite der
Ellenbogen
.
Ein Kontakt mit dem Gift der Brennhaare verursacht heftige Symptome, die unbehandelt mehrere Tage, manchmal aber auch Wochen anhalten. Häufige Hautreaktionen sind etwa:
Weitere mögliche Symptome sind:
Selten treten allgemeine Krankheitssymptome auf wie:
Manche Menschen regieren zudem
allergisch
auf das Gift des Eichenprozessionsspinners. Die Reaktionen können sehr unterschiedlich ausfallen und am ganzen Körper auftreten. Auch Fälle von
allergischem Asthma
sind möglich. Bei jedem weiteren Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner fallen die Reaktionen heftiger aus. In schweren Fällen kann sich ein lebensbedrohlicher
allergischer (anaphylaktischer) Schock
entwickeln.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners schlüpfen Anfang Mai. Sie leben in Gruppen und sammeln sich in Nestern aus lose zusammengesponnenen Blättern und Zweigen. Von dort aus begeben sie sich wie in einer Prozession von zehn Metern Länge und mehr auf Nahrungssuche in die Baumwipfel.
Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen die giftigen Brennhaare. Von da an bis zur Verpuppung der Raupen Ende Juni / Anfang Juli ist die Gesundheitsgefahr für den Menschen am größten. Allerdings können die Brennhaare in den Gespinstnestern auch noch nach Jahren Reizungen verursachen. Daher können entsprechende Symptome auch außerhalb der Raupensaison auftreten.
Die Diagnose einer Raupendermatitis oder
Allergie
durch den Eichenprozessionsspinner ist nicht einfach, denn entsprechende Symptome können auch andere Auslöser haben. Möglich sind Kontakt- oder allergische Reaktionen auf ganz andere Stoffe oder auch eine Lichtdermatose (
Sonnenallergie
).
Einen direkten Nachweis des Kontakts mit dem Gift ist nicht möglich. Wichtig ist daher, im Gespräch mit dem Arzt auf einen möglichen Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner oder seinen Gespinsten hinzuweisen.
Häufig ist den Betroffenen allerdings nicht einmal selbst bewusst, dass sie Kontakt mit dem Gift der Raupen gehabt haben könnten. Dann ist die Diagnose besonders schwierig.
Haben Sie Raupen von Eichenprozessionsspinnern oder deren Gespinsten berührt, helfen folgende
erste Maßnahmen
, um mögliche Folgen zu minimieren:
Eine stationäre Behandlung nach einer Reaktion auf den Eichenprozessionsspinner ist nur selten notwendig.
Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie beim Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner beachten:
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Eichenprozessionsspinner: Dermatitis und Allergie
Was macht den Eichenprozessionsspinner gefährlich?
Risikogruppen
Welche Symptome ruft der Eichenprozessionsspinner hervor?
Kontaktreaktionen
Allergische Reaktionen
Gefährdungszeitraum
So stellt der Arzt eine Raupendermatitis und Allergie fest
Was hilft nach dem Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern?
Medikamente
So verhindern Sie Beschwerden durch Eichenprozessionsspinner
Autoren- & Quelleninformationen