Illness name: myom

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Myom

Von Sophie Matzik , Studentin der Humanmedizin
Sophie Matzik

Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

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Ein Myom ist ein gutartiger Tumor, der sich aus Muskelzellen enzwickelt. Oft wird der Begriff Myom synonym für das Gebärmuttermyom verwendet. Myome in der Gebärmutter sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen. Sie sind an sich nicht gefährlich, verursachen aber in einigen Fällen unangenehme Beschwerden und ernste Komplikationen. Lesen Sie hier, was Myome sind, über Symptome, ihre Behandlung und Prognose.

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen. C49 D21 N85 D25

Kurzübersicht

  • Krankheitsverlauf und Prognose: Abhängig von Lage und Größe des Myoms; meist gute Prognose; Komplikationen möglich
  • Symptome: Je nach Größe, Anzahl und Lage; mitunter symptomlos, manchmal verstärkte Regelblutung, Schmerzen, Fruchtbarkeitsprobleme
  • Behandlung: Keine Behandlung bei Beschwerdefreiheit; sonst: medikamentöse, operative und andere invasive Behandlungsverfahren
  • Untersuchung und Diagnose: Ultraschalluntersuchung (Sonografie), ggf. ergänzende Untersuchung (z. B. bei Verdacht auf Blutarmut)
  • Ursachen und Risikofaktoren: Unklar, ggf. genetische Veranlagung, hormonelle Einflüsse
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Was ist ein Myom?

Ein Myom ist ein Tumor, der sich aus Muskelzellen entwickelt. Je nachdem, welche Art von Muskelzellen betroffen ist, unterscheidet man zwischen:

  • Leiomyom : Es entwickelt sich aus glatten Muskelzellen. Diese finden sich an den inneren Organen, etwa in der Gebärmutter (Gebärmuttermyom), in den Nieren und im Magen-Darm-Trakt.
  • Rhabdomyom : Es entwickelt sich aus quergestreifter Muskulatur, die sich am Herzen und der Skelettmuskulatur befindet.
  • Fibroleiomyom : Dieser Tumor entwickelt sich ebenfalls aus glatten Muskelzellen, enthält allerdings zusätzlich noch Anteile Bindegewebe.

Das Myom gehört zu den gutartigen Tumoren. Gutartig bedeutet, dass die Tumoren nur langsam wachsen. Dabei dringen sie nicht in umliegendes Gewebe ein – sie verdrängen es nur. Im Gegensatz zu bösartigen Tumoren (Krebs) bilden gutartige Tumore keine Tochtergeschwülste (Metastasen).

Myome bergen daher nicht dieselben Gefahren wie bösartige Krebsgeschwülste. Dennoch beeinflussen sie mitunter die Lebensqualität der Betroffenen oder rufen ernste Komplikationen hervor.

Myome: Einteilung nach der Lage

Je nachdem, wo ein Myom in der Gebärmutter entsteht und in welche Richtung es sich ausdehnt, unterscheiden Mediziner verschiedene Myom-Typen:

  • Subseröses Myom: Es sitzt an der Außenseite der Gebärmutter und wächst von der Muskelschicht der Gebärmutterwand nach außen in die "äußere" Schicht (Serosa oder Bauchfell) hinein. Manchmal sind subseröse Myome gestielt. Dreht sich das Myom am Stiel um die eigene Achse, führt dies zu Komplikationen.
  • Intramurales Myom: Das Myom wächst hier nur innerhalb der Muskelschicht der Gebärmutter. Dieser Myom-Typ kommt am häufigsten vor.
  • Transmurales Myom: Hier entwickelt sich das Myom aus allen Schichten der Gebärmutter.
  • Submuköses Myom: Dieser eher seltene und oft kleine Myom-Typ wächst von der Muskelschicht der Gebärmutter in die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) hinein. Dadurch kommt es in der Regel zu Blutungsstörungen.
  • Intraligamentäres Myom: Dieser Myom-Typ entwickelt sich im Bindegewebe neben der Gebärmutter.
  • Zervixmyom: Dieser relativ seltene Myom-Typ entsteht in der Muskelschicht des Gebärmutterhalses (Zervix).

Was ist ein Uterus myomatosus?

Myome in der Gebärmutter treten entweder einzeln oder in größerer Zahl auf. Ist nur ein einzelner Tumor vorhanden, sprechen Fachleute von einem solitären Myom. Bilden sich gleichzeitig mehrere Myome aus, liegt ein sogenannter Uterus myomatosus vor. Dieser ist meist stark vergrößert und führt zu Komplikationen.

Zahlen und Fakten

Ein Leiomyom des Uterus (Gebärmuttermyom) ist der häufigste gutartige Tumor im weiblichen Genitaltrakt. Etwa zehn bis 20 Prozent aller Frauen ab dem 30. Lebensjahr haben ein Myom an der Gebärmutter. Meist entwickeln sich Myome zwischen dem 35. und dem 50. Lebensjahr. Vor dem 25. Lebensjahr sind sie sehr selten.

Etwa 25 Prozent aller betroffenen Frauen haben keine Beschwerden durch das Myom. Der Rest hat mehr oder weniger starke Symptome. Die Myom-Beschwerden machen manchmal auch einen Krankenhausaufenthalt erforderlich.

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Wie gefährlich sind Myome in der Gebärmutter?

Der Krankheitsverlauf bei einem Myom hängt von der Lage und der Größe des gutartigen Tumors ab. Dementsprechend treten unterschiedlich starke Symptome sowie Komplikationen auf. Um Komplikationen zu vermeiden, ist es ratsam, die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt wahrzunehmen.

Zu den möglichen Komplikationen gehören:

  • Harnwegsinfekte und Schmerzen beim Wasserlassen , wenn das Myom auf Harnblase /Harnleiter drückt
  • Funktionsstörungen an Blase, Darm oder Nieren , wenn das Myom auf diese Organe drückt
  • Blutarmut (Anämie) bei starker und/oder verlängerter Regelblutung infolge Eisenmangels (Eisenmangel-Anämie)
  • Plötzliche Stieldrehung bei einem gestielten subserösen Myom, starke Schmerzen und Notwendigkeit einer raschen Operation
  • Probleme mit der Fruchtbarkeit beziehungsweise während der Schwangerschaft

Myom & Schwangerschaft

Grundsätzlich stellt ein Myom in der Gebärmutter kein Hindernis für eine Schwangerschaft dar. Nur in seltenen Fällen kommt es bei betroffenen Frauen zu Problemen mit der Fruchtbarkeit, etwa wenn das Myom vor dem Eileiter liegt.

Während einer Schwangerschaft sind verschiedene Probleme durch ein Myom möglich. Als östrogenabhängige Tumoren wachsen Myome in der Schwangerschaft schneller, weil der Körper dann mehr von dem Geschlechtshormon produziert.

Durch ihre zunehmende Größe und ihre Lage lösen Myome manchmal Schmerzen aus, verursachen Lageanomalien des Kindes (wie Steißlage) oder blockieren den Geburtskanal. Dann ist mitunter ein Kaiserschnitt nötig. Auch vorzeitige Wehen sind möglich. Myome erhöhen nachweislich die Früh- und Fehlgeburtsrate.

Wächst das Myom direkt unter der Gebärmutterschleimhaut oder in der Gebärmutterhöhle, besteht neben dem Risiko für eine Fehlgeburt die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft .

Keine Krebsgefahr

Experten gehen heute davon aus, dass sich aus einem Myom kein Krebs (Sarkom) entwickelt. Genetische Studien deuten darauf hin, dass sich ein Sarkom unabhängig von einem Myom entwickelt.

Dennoch ist es sinnvoll, gynäkologische Kontrolluntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen. Komplikationen durch ein Myom lassen sich dadurch frühzeitig erkennen und behandeln.

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Welche Symptome treten durch ein Myom auf?

Myome verursachen bei etwa einem Viertel der betroffenen Frauen keine Symptome. Oft entdeckt der Frauenarzt den gutartigen Tumor in der Gebärmutter zufällig bei einer Routineuntersuchung.

In allen anderen Fällen lösen Myome Beschwerden aus. Welche das sind und wie stark ausgeprägt sie sind, hängt von der Größe und Lage des Myoms ab.

Häufige Anzeichen für ein Myom sind:

  • Blutungsstörungen: Myome verursachen mitunter eine verstärkte Regelblutung (Hypermenorrhoe), eine verstärkte und verlängerte Regelblutung (Menorrhagie) sowie Zwischenblutungen außerhalb des Menstruationszyklus (Metrorrhagie).
  • Heftige, manchmal wehenartige Schmerzen während der Menstruation. Bei myombedingten starken Blutungen bilden sich manchmal Blutgerinnsel, deren Ausscheidung mit Krämpfen einhergeht.

Weniger häufige Beschwerden bei einem Myom sind:

  • Unterbauchschmerzen
  • Geschwollener Bauch (bei großen Myomen)
  • Rückenschmerzen und/oder Beinschmerzen, wenn das Myom auf Stellen im Rückenmark drückt, an denen Nerven austreten.
  • Nieren- oder Seitenschmerzen
  • Starker Harndrang, wenn das Myom auf die benachbarte Harnblase drückt
  • Verstopfung (Obstipation), wenn das Myom auf den benachbarten Enddarm drückt
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
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Durch welche Untersuchungen lässt sich ein Myom feststellen?

Beschwerden wie eine verstärkte Menstruation oder vermehrter Harndrang sind manchmal ein Hinweis auf ein Gebärmuttermyom. Um einem solchen Verdacht nachzugehen, erkundigt sich der Frauenarzt zunächst ausführlich über bestehende Beschwerden sowie eventuelle Vorerkrankungen ( Anamnese ).

Nach der Erhebung der Krankengeschichte folgt eine gynäkologische Tastuntersuchung: einmal durch die Scheide und einmal gleichzeitig durch den Enddarm und über die Bauchdecke. Ein größeres Myom oder mehrere Myome lassen sich dabei meist ertasten (Uterus myomatosus).

Mit der Ultraschalluntersuchung (Sonografie) lässt sich der Myom-Verdacht in der Regel bestätigen. Dadurch lassen sich die genaue Lage und Größe des Myoms beziehungsweise der Myome ermitteln. Die Ultraschalluntersuchung erfolgt entweder über die Bauchdecke oder – häufiger – über die Scheide (Vaginalsonografie).

Bringt der Ultraschall keine genaue Diagnose, führt der Arzt gegebenenfalls eine Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie) oder des Bauchraumes ( Laparoskopie ) durch.

Wenn das Myom auf den Harnleiter drückt, ist es unter Umständen notwendig, die Nieren und ableitenden Harnwege mittels Ultraschall und einer Röntgendarstellung mit Kontrastmittel ( Pyelogramm ) zu untersuchen.

Sind die Untersuchungsergebnisse unklar, ordnet der Arzt manchmal eine Magnetresonanztomografie (MRT) an. Außerdem erfolgen bei Bedarf eine Blutuntersuchung (bei Verdacht auf eine Blutarmut) sowie eine Messung des Hormonspiegels .

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Welche Behandlung kommt bei einem Myom infrage?

Solange Myome keine Beschwerden verursachen, ist eine Behandlung meist nicht erforderlich. Es ist aber ratsam, alle sechs bis zwölf Monate zu einer gynäkologischen Kontrolluntersuchung zu gehen. Myom, Gebärmutter und eventuelle Beschwerden beurteilt der Arzt dann genau.

Sobald durch ein Myom (beziehungsweise mehrere Myome) Beschwerden oder Komplikationen auftreten, stehen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Entscheidend bei der Therapiewahl sind unter anderem das Alter der Frau, die Familienplanung, Art und Ausmaß der Beschwerden sowie Lage und Größe des Myoms.

Grundsätzlich lassen sich Myome medikamentös (GnRH-Antagonisten), operativ (Myomektomie) oder mittels spezieller Verfahren (Embolisation, fokussierter Ultraschall) behandeln. Im Extremfall ist die Entfernung der Gebärmutter eine Behandlungsoption.

Medikamentöse Behandlung

Zur Myom-Behandlung mit Medikamenten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ziel ist, dass die Myome durch die eingesetzten Präparate nicht mehr wachsen und gegebenenfalls sogar schrumpfen. Daher wirken alle Präparate auf hormoneller Ebene.

Gestagene

Gestagene sind Hormone , die auch in vielen Anti-Baby-Pillen enthalten sind. Sie sind ein Gegenspieler des Geschlechtshormons Östrogen. Eine Behandlung mit Gestagenen bremst in vielen Fällen das Myomwachstum und lässt Myome manchmal sogar schrumpfen.

Das verringert die Beschwerden und vereinfacht eine spätere Operation. Die hemmende Wirkung der Gestagene auf das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut reduziert zudem meist auch die Stärke der Regelblutung.

GnRH-Analoga

GnRH-Analoga imitieren ein bestimmtes Steuerhormon für den weiblichen Hormonhaushalt: das Gonadoliberin (auch Gonadotropin-Releasing-Hormon, GnRH). Es stimuliert die Hirnanhangdrüse ( Hypophyse ) dazu, stoßweise Gonadotropine auszuschütten. Diese Hormone wiederum regen die Eierstöcke zur Bildung von Östrogenen an.

Werden GnRH-Analoga kontinuierlich angewendet, sinkt der Östrogenspiegel jedoch. Da die GnRH-Analoga durchweg stimulieren, spricht die Hypophyse immer weniger darauf an. Infolgedessen stellt sie weniger Gonadotropine her, wodurch sich die Östrogenbildung verringert.

Das Myom wird nicht mehr zum Wachstum stimuliert und verkleinert sich sogar im Idealfall.

Ulipristalacetat

Der selektive Progesteron-Rezeptor-Modulator Ulipristalacetat hemmt die Progesteron-Andockstellen von Myomzellen. Den Myomzellen fehlt damit ein wichtiger Wachstumsreiz: Die Myome schrumpfen und myombedingte Blutungen lassen nach.

Allerdings besteht das Risiko, dass das Medikament die Leber schädigt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt Ulipristalacetat daher nur Frauen vor der Menopause, bei denen ein operativer Eingriff nicht möglich ist oder nicht erfolgreich war.

Um generell Myom-Beschwerden zu lindern, ist Ulipristalacetat laut dem Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Arzneimittelsicherheit (PRAC) hingegen nicht mehr geeignet.

  • Bei Frauen, die das Präparat einnehmen, überprüft der Arzt mindestens einmal im Monat die Leberfunktion und misst die Leberwerte im Blut . Sind sie auffällig, wird das Myom-Medikament abgesetzt und die Leberfunktion eine Zeitlang weiter überwacht.
  • Bei Anzeichen einer Leberschädigung ist es wichtig, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Warnsymptome sind zum Beispiel Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitmangel, Müdigkeit und Gelbfärbung der Haut oder Augen.

Der Wirkstoff Ulipristalacetat ist auch in der "Pille danach" enthalten. Diese wird aber nur einmalig eingenommen. In diesem Zusammenhang gibt es bislang keine Berichte über mögliche Leberschäden. Die Warnung der EMA betrifft daher nur das Ulipristal-Präparat zur Myombehandlung.

Operative Behandlung

Bei einem sehr großen Myom, starken Beschwerden durch den gutartigen Tumor oder mehreren Myomen (Uterus myomatosus) ist eine Operation das Mittel der Wahl. Auch wenn nicht klar ist, ob es sich nicht doch um einen bösartigen Tumor (Sarkom) handelt, ist ein operativer Eingriff notwendig.

In den meisten Fällen wird dabei die gesamte Gebärmutter entfernt (Hysterektomie) , meist über die Scheide, über einen Bauchschnitt oder eine Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Ist das Myom klein und besteht bei der Frau ein Kinderwunsch, versucht der Arzt unter Umständen, Myome isoliert zu entfernen. Das geschieht durch Ausschälung der Myome (Myomenukleation) . Dabei kommen je nach Myom-Typ verschiedene Verfahren infrage.

So lässt sich das Myom zum Beispiel über einen Bauchschnitt oder über die Scheide entfernen. Daneben hat in den letzten Jahren die laparoskopische Entfernung stark zugenommen. Dabei werden drei kleine Einstiche in die Bauchdecke gemacht, bevor der Arzt das Myom mit einem langen schmalen Rohr (dem Laparoskop) herausschneidet.

Embolisation

Eine weitere Methode zur Behandlung der Myome in der Gebärmutter ist die perkutane Transkatheterembolisation. Dabei verschließt der Arzt die Blutgefäße , die das Myom mit Nährstoffen versorgen. In der Folge bilden sich Myome zurück – im Idealfall innerhalb von sechs Monaten bis maximal einem Jahr.

Fokussierter Ultraschall

Bei Myomen, die sich in einer günstigen Lage befinden, kommt eine weitere Behandlungsmöglichkeit in Betracht: der fokussierte Ultraschall. Die Patientin liegt dabei in Bauchlage über einer Schallquelle. Von dieser gehen hochfrequente Schallwellen aus, die genau auf das Myom gerichtet werden.

Durch die Fokussierung der Schallwellen entsteht an dieser Stelle eine so große Hitze, dass das Myom abstirbt. Es wird dann von den Zellen des Immunsystems abgebaut. Diese Behandlung dauert etwa drei Stunden und ist sehr teuer. Da das Verfahren relativ neu ist, übernehmen die Krankenkassen die Kosten meist nicht.

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Welche Ursache hat ein Myom?

Wie genau es zu einem Myom in der Gebärmutter kommt, ist noch unbekannt. Wissenschaftler vermuten, dass das weibliche Hormon Östrogen dabei eine wichtige Rolle spielt. Östrogen sorgt für das Wachstum der Schleimhaut, welche die Gebärmutter im Inneren auskleidet (Endometrium).

Es beeinflusst auch das Wachstum der Muskelschicht in der Gebärmutterwand. So ist möglicherweise eine Fehlregulation für das Leiomyom des Uterus verantwortlich. Wenn die Östrogenproduktion nach den Wechseljahren (Klimakterium) nachlässt, treten meist keine Myome mehr auf. Vorhandene Myome hören in den Wechseljahren häufig auf zu wachsen oder bilden sich dann sogar zurück.

Auch eine genetische Ursache bei der Myom-Entstehung wird diskutiert. Myome treten nämlich in bestimmten Familien gehäuft auf. Außerdem haben Studien zufolge Frauen mit afrikanischen Wurzeln ein etwa neunmal höheres Risiko, ein Myom zu entwickeln, als europäische Frauen. Verantwortlich für die Myom-Entstehung soll ein einzelnes Gen sein.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Dr. med. Britta Bürger
Autor:
Sophie Matzik

Sophie Matzik ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

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ICD-Codes:
C49 D21 N85 D25
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
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